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Zucht=Hobby oder Nebenverdienst?

geschrieben von Juliane(YCH) 
Zucht=Hobby oder Nebenverdienst?
29. Januar 2000 11:20

Hallo,

zunächst: es ist absolut egal wieviel jemand für seinen Hund ausgibt, was man mit seinem Geld macht ist Privatsache! Aber eines wundert mich doch bei den Hobby-Züchtern:

Warum sollen die Kosten eigentlich immer wieder "reinkommen"?
Hobbys haben doch wohl grundsätzlich die Angewohnheit keinen wirtschaftlichen Zweck zu verfolgen - im Gegenteil sie kosten Geld, und bringen Freude. Niemand der Bierdeckel sammelt (oder Ü-Eier;-), der sich gerne fremde Länder ansieht, Tanzkurse belegt oder (wie einige hier) an Hunderennen teilnimmt käme auf die Idee, dass andere ihm dies finanzieren sollten. Warum dann also das hobbymässige Züchten?????
Wer behauptet dies sei sein Hobby, von dem erwarte ich auch Hingabe zu diesem Hobby.....
Das die Kosten gedeckt sein sollen ist, naja vielleicht noch verständlich. Aber meiner Meinung nach sollte man so ehrlich sein und es nicht mehr Hobby nennen, wenn finanziell etwas "hängenbleibt". Denn dann ist es einfach ein Nebenverdienst. Eine Tätigkeit der man gerne nachgeht (das ist bei anderen "Berufen" auch so) aber eben kein Hobby mehr. Bei einem Welpenpreis von mehr als 1500.-DM kann mir ehrlich gesagt keiner mehr weissmachen es gehe ihm nicht auch ums Geld (Betonung auf: auch).
Nur scheint dazu zu stehen schwer zu sein (das gebe ich zu), da von vielen die gewerbsmässige Zucht als "unmoralisch" angesehen wird.

Nur etwas mehr Ehrlichkeit von der Züchterseite wäre einfach schön....
Geldverdienen zu wollen ist doch nichts "unehrenhaftes" und ein Hund aus gewerbsmässiger Zucht sicherlich nicht gleich schlechter


Gruss Juliane

29. Januar 2000 12:32

: Hallo,
:
warum muss sich ein Hobby-Züchter dafür rechtfertigen, dass er a)Hunde züchtet und b)dass er die Frecheit bestitzt auch noch Geld für seine Welpen zu verlangen?
:
Hat irgend ein Verbraucher Einfluss auf die Preise der Artikel die er kaufen will? Wenn mir das Produkt XY zu teuer ist dann kaufe ich es nicht oder warte bis der Preis nachgiebt.

Machst du auch jedem Hobby-Sammler einen Vorwurf daraus, dass er ein Stück seiner Sammlung zum höheren Preis verkauft als er es eingekauft hat oder hat das nichts mit Gelverdienen zu tun?

: Nur etwas mehr Ehrlichkeit von der Züchterseite wäre einfach schön....
: Geldverdienen zu wollen ist doch nichts "unehrenhaftes" und ein Hund aus gewerbsmässiger Zucht sicherlich nicht gleich schlechter
:

Im Rahmen dieser Diskusion haben schon einige Züchter offengelegt, was es kostet Hunde zu züchten und Welpen aufzuziehen.
Nur das will hier keiner wahrhaben, sondern es wird einfach unterstellt, dass die geldgierigen Züchter auf jedenfall das Portemonaie voll kriegen.

M.E. wäre eine angemessene Massnahme alle Hunde abzuschaffen, den damit würde man doch jedem Problem aus dem Weg gehen.
Kein Züchter hätte mehr eine Chance sich die Taschen zu füllen, keine Rassehunde würden mehr verzüchtet, es gäbe keine Mischlingshunde mehr die die Tierheime füllen, wir brauchten keine Hundesteuer mehr zu bezahlen, die Kampfhundverordnung müsste nicht angewandt werden,die Tierärzte würden nicht mehr an unseren Hunden rumpfuschen und nicht zuletzt die Tierfutterindustrie könnte unsere Hunde mit industrieell hergestelltem Hundefutter vergiften.
Diese Liste liesse sich noch endlos lang weiterführen aber:

für mich wäre die Welt ein ganzes Stück ärmer ohne meine Hunde.
Und ich habe nicht die Absicht irgendjemanden von meiner Einstellung zu überzeugen, denn wir leben, glücklicherweise, in einem Land, dass noch ohne Regelement bis in die unterste Reihe auskommt.

Elke&Anhang


29. Januar 2000 13:35

: : Hallo,
: :
: warum muss sich ein Hobby-Züchter dafür rechtfertigen, dass er a)Hunde züchtet und b)dass er die Frecheit bestitzt auch noch Geld für seine Welpen zu verlangen?
nicht oder warte bis der Preis nachgiebt.
:
: Machst du auch jedem Hobby-Sammler einen Vorwurf daraus, dass er ein Stück seiner Sammlung zum höheren Preis verkauft als er es eingekauft hat oder hat das nichts mit Gelverdienen zu tun?
:

Hallo Elke,

einen Hobbysammler mit einem Hobbyzüchter zu vergleichen,
ist aber sehr an den Haaren herbeigezogen.
Briefmarken, Ü-Eier oder sonstiges sind keine" Lebendware".

Viele Grüsse
Marlene



29. Januar 2000 13:34

: für mich wäre die Welt ein ganzes Stück ärmer ohne meine Hunde.
: Und ich habe nicht die Absicht irgendjemanden von meiner Einstellung zu überzeugen, denn wir leben, glücklicherweise, in einem Land, dass noch ohne Regelement bis in die unterste Reihe auskommt.
:
: Elke&Anhang
:
Hi Elke!
In welchem Land lebst du? :-)
Gruß, Elga

29. Januar 2000 16:06

Hallo zusammen,

nun zähle ich mich ja auch zu den Hobbyzüchtern und wie schon gesagt
wurde, ich sehe überhaupt keinen Grund für mich irgendwas zu rechtfertigen.

Warum sollte ich einen, mit großem Aufwand gezüchteten, Rassehund
verschleudern ? DM 1600 für einen Rassewelpen sind durchaus angemessen.
Aber wie soll da was übrigbleiben ? Oder gar ein Nebenverdienst entstehen ? Auf die Idee, man könne mit Hobbyzucht Geldverdienen, sind
schon viele gekommen. Alle haben letztlich festgestellt, daß es nicht so ist.
Ein Preis von DM 1600 gewährleistet jedenfalls halbwegs, daß der Hund
nicht nach 3 Tagen an der Autobahnraststätte aus dem Auto geworfen wird.
Bei 300 Mark für einen Hund überlegt da mancher nicht mehr. Die anderen
haben schon vorher überlegt. Und die Anschaffung ist doch nur ein
Bruchteil. Wer da schon sparen will - der soll sich einen Stoffhund
kaufen. Die gibts relativ billig.

Aber mal zu den Zahlen. Als Züchter von kleineren Rassen hat man so
ca. 4 Welpen bei einem Wurf. Das wären bei DM 1600 also 6400 Mark pro Jahr. Nun hat man aber natürlich nicht exakt jedes Jahr einen Wurf.
Mal gibts keinen passenden Deckrüden, mal kann man es beruflich oder
gesundheitlich nicht auf die Reihe bringen oder viell. bleibt ja auch mal ne Hündin leer. Kann alles passieren.
Ich bringe auf die Art so ca. alle 2 Jahre einen Wurf hin.
Macht also 3200 Mark pro Jahr ( falls man mal nicht doch den einen oder
anderen Welpen billiger abgibt ).
Da muß man dann aber die Kosten fürs Decken, Zuchtwartgebühren,
Tierarztgebühren usw. erstmal abziehen. Und wer sagt, daß man die Hunde
pünktlich mit 12 Wochen lso ist. Vom letzten Wurf hatte ich einen
9 Monate lang.
Zum Züchten gehört aber auch das Ausstellen, das Begutachten anderer Hunde im In- und Ausland, Seminare, Ernährungskurse ............
Also kurz gesagt - es stimmt schon. Hobbies kosten Geld.
Bei einer groben Schätzung bin ich auf etwa Summen ab 5000 DM aufwärts
gekommen, die wir in unser Hobby stecken.
Wo also soll da das große Geschäft sein, welches man uns Hobby-Hundlern
immer wieder andichten will.
Also bei Welpenpreisen von DM 300 müssten wir manche Rasse wohl aussterben lassen.

Bei Rassen mit größerem Beliebtheitsgrad mag das vielleicht weniger
dramatisch sein. Aber leben kann davon ganz sicher auch nicht.

Gruß

Robert

29. Januar 2000 16:16

" Lebendware" und deshalb ist es unanständig Geld dafür zu nehmen?

Gruss Elke & Anhang
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