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Hundezucht & Hundeaufzucht

Hundezucht ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Läufigkeit, Trächtigkeit, die richtige Wahl des Zuchtrüden, all das sind Fragen, die sich dabei stellen. Erfahrene Hundezüchter geben gerne Auskunft und verfügen über das notwendige Wissen rund um das Thema Hundezucht und Welpenaufzucht.  
Zucht=Hobby oder Nebenverdienst?
09. Februar 2000 15:29

Hallo Bianca,

trotz Zuchtauswahl nach bestem Wissen und Gewissen kann immer wieder ein Gendefekt auftreten, gerade wenn Hunde zum ersten mal zur Zucht eingesetzt werden. Auch Züchter, die gerade diese oder jene Krankheitsgene herauszüchten wollen, können niemals zu 100% sicher sein, daß alle ihre Welpen frei sind von Erbkrankheiten. Z.B. tritt die Linsenluxation beim Jagdterrier erst in einem Alter auf, in dem ein betreffende Tier evtl. schon zur Zucht genutzt wurde.

HD-bezogen ist zu sagen, daß das Auftreten dieser Krankheit bei den einzelnen Rassen zu einem unterschiedlichen Prozentsatz genetisch bedingt ist. Prof. Beuing, von der Uni Gießen (er betreut inzwischen über 60 Hunderassen in der Zuchtwertschätzung) beziffert die Erblichkeit von HD auf 20 bis 80%. Seiner Aussage nach ist HD z.B. beim DSH nur 20% genetisch und 80% aufzuchtsbedingt! Trotzdem würde ich als DSH-Züchter im Falle einer schweren HD immer kulant sein, denn für eine schwere HD muß der Hund eine Veranlagung haben, unabhängig von der Aufzucht. Ich persönlich kenne übrigens keinen DSH-Züchter, der beim Auftreten von HD nicht ähnlich verfährt, deshalb wundere ich mich immer, wenn hier im Forum anderes berichtet wird, vor allem bei Hunden von Rassen, die als Welpen wirklich viel Geld gekostet haben.

Die Kulanz eines Züchters sollte aber auch in anderen Dingen, nicht nur krankheitsbezogen, viel weiter gehen. Wenn ich einem Diensthundeführer einen Welpen verkaufe, dann muß ich davon ausgehen, daß dieser Mensch einen Hund mit ausgeprägten und gefestigten Gebrauchshundeeigenschaften erwerben möchte. Wenn nun gerade dieser Hund veranlagungsmäßig absolut aus der Art schlägt, dann fühle ich mich als Züchter verpflichtet, diesen Hund zu ersetzen, sei es durch den Tausch gegen einen anderen Welpen (der für den Dienst untaugliche Hund ist vielleicht für eine andere Aufgabe genau der "Richtige", z.B. für die Arbeit als Blinden- oder Rettungshund und es obliegt dann dem Züchter, den geeigneten Platz für ihn zu finden) oder durch Erstattung des Kaufpreises oder eines Teiles davon.

Ich bin so ein Verhalten von Züchtern gewohnt, vielleicht weil es sich beim DSH um eine Arbeitsrasse handelt. Um so mehr erstaunt es mich, daß es anscheinend bei den sog. Gesellschaftsrassen anders ist.

Viele Grüße

Antje


09. Februar 2000 16:00

Hallo Antje,
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: trotz Zuchtauswahl nach bestem Wissen und Gewissen kann immer wieder ein Gendefekt auftreten, gerade wenn Hunde zum ersten mal zur Zucht eingesetzt werden. Auch Züchter, die gerade diese oder jene Krankheitsgene herauszüchten wollen, können niemals zu 100% sicher sein, daß alle ihre Welpen frei sind von Erbkrankheiten. Z.B. tritt die Linsenluxation beim Jagdterrier erst in einem Alter auf, in dem ein betreffende Tier evtl. schon zur Zucht genutzt wurde.

Bianca:
Damit hast Du sicherlich Recht. Auch ich hatte das Glück, mittlerweile gute Züchter kennenzulernen und ich finde es wahnsinnig interessant, deren Wissen zu erfahren. Vor "Fehlschlägen" ist keiner gefeiht. Nur kenne ich eben viele Leute, die eben nicht an solche Züchter geraten sind und viele sind auch der Meinung, daß ein "teurer" Hund eben die Sicherheit ist, an einen gesunden und wesensfesten zu geraten, was eben nicht stimmt. Denn die Leute, die ausschließlich Geld machen wollen mit Hunden, verkaufen eben nur Rassehunde, weil es - wenn überhaupt - nur mit Rassehunden geht. Natürlich kann man den Käufern Unwissenheit vorwerfen, aber mittlerweile bedarf es ja schon eines Studiums und selbst dann kann man sich nicht 100 %ig sicher sein.
:
Erblichkeit von HD auf 20 bis 80%. Seiner Aussage nach ist HD z.B. beim DSH nur 20% genetisch und 80% aufzuchtsbedingt!

Bianca:
Finde ich sehr interessant, was Du schreibst und höre ich zum ersten Mal. Wenn Du Dir die Hundebücher mal durchliest, ist dort eben HD auf die Genetik bezogen. Erst gestern habe ich noch einen Artikel in der Fachzeitschrift gelesen bezüglich HD, worim eben steht, daß die Aufzuchtbedingungen sicherlich eine große Rolle spielen. Wenn ich meinen Hund "Düngemittel" verabreiche und 2 Stunden mit ihm durch die Gegend springe, ist es schon klar, daß das nicht förderlich sein kann. Aber es war sogar eine Tabelle darin enthalten, was mit welcher HD-Verkreuzung oder selbst nur Träger dabei "herauskommt". Die Papiere, die ich bis jetzt von Mitgliedern mit HD-Hunden gesehen habe, weisen auch irgendwo mütterlicher- oder väterlicherseits einen HD-Übergang o. ä. auf.

Trotzdem würde ich als DSH-Züchter im Falle einer schweren HD immer kulant sein, denn für eine schwere HD muß der Hund eine Veranlagung haben, unabhängig von der Aufzucht. Ich persönlich kenne übrigens keinen DSH-Züchter, der beim Auftreten von HD nicht ähnlich verfährt, deshalb wundere ich mich immer, wenn hier im Forum anderes berichtet wird, vor allem bei Hunden von Rassen, die als Welpen wirklich viel Geld gekostet haben.

Bianca:
Ich selber kenne keinen DSH-Züchter. Ich denke, wenn man in einem Rassehundeverein ist, hat man auch ganz andere Erfahrungen, als wenn man in einem Verein für alle HUNDE ist. Das ist sicherlich auch der Grund, warum ich einen ganz anderen Eindruck habe als Du.
:
als Züchter verpflichtet, diesen Hund zu ersetzen, sei es durch den Tausch gegen einen anderen Welpen (der für den Dienst untaugliche Hund ist vielleicht für eine andere Aufgabe genau der "Richtige", z.B. für die Arbeit als Blinden- oder Rettungshund und es obliegt dann dem Züchter, den geeigneten Platz für ihn zu finden) oder durch Erstattung des Kaufpreises oder eines Teiles davon.

Bianca:
Ich sag ja, wir haben andere Bedingungen. Ich bin für den "Familienhund" tätig und die Leute, die ihren Hund in irgendeine Richtung ausbilden möchten, sind natürlich bei uns fehl am Platz.
:
: Ich bin so ein Verhalten von Züchtern gewohnt, vielleicht weil es sich beim DSH um eine Arbeitsrasse handelt. Um so mehr erstaunt es mich, daß es anscheinend bei den sog. Gesellschaftsrassen anders ist.
:
Bianca:
Sagen wirs mal so: Viele Modehunderassen laufen diese Gefahr, weils dort eben genauso viele unseriöse "Händler" gibt. Natürlich mit Papieren, die sich im Endeffekt aber als völlig wertlos herausstellen.

Viele Grüße
Bianca

13. Februar 2000 14:03


: Warum sollen die Kosten eigentlich immer wieder "reinkommen"?
: Hobbys haben doch wohl grundsätzlich die Angewohnheit keinen wirtschaftlichen Zweck zu verfolgen - im Gegenteil sie kosten Geld, und bringen Freude. Niemand der Bierdeckel sammelt (oder Ü-Eier;-), der sich gerne fremde Länder ansieht, Tanzkurse belegt oder (wie einige hier) an Hunderennen teilnimmt käme auf die Idee, dass andere ihm dies finanzieren sollten. Warum dann also das hobbymässige Züchten?????
: Nur etwas mehr Ehrlichkeit von der Züchterseite wäre einfach schön....
: Geldverdienen zu wollen ist doch nichts "unehrenhaftes" und ein Hund aus gewerbsmässiger Zucht sicherlich nicht gleich schlechter
:
Hallo Juliane,
du sprichst mir aus der Seele. ein "Hobbyzüchter" hat den Begriff "Geldwurf" geprägt. In dem Jahr hatte er sich etwas mehr mit seiner Hobbyzucht beschäftigt und bekam doch glatt ein paar Würfe mehr.



25. Februar 2000 00:33

Hallo Juliane,
warum die Kosten möglichst "wieder reinkommen" sollen ? Ganz einfach, damit die Liebhaberei "Hund" finanzierbar bleibt. Damit Du und andere einen Hund Eurer Wahl bekommen könnt, auf den Ihr ja offensichtlich Wert legt (sonst würdet Ihr ja einen Mix aus dem Tierheim nehmen). du hast ein bisschen zu kurz gedacht, meine ich. Man kann nicht auf der einen Seite gutsozialisierte, optimal aufgezogene Welpen von nicht ausgebeuteten Hundemüttern verlangen, wenn man nicht auf der anderen Seite bereit ist, auch für die hierfür entstehenden Kosten uu zahlen.
Meine Hündinnen haben z.B. in ihrem Leben einen, maximal 2 Würfe. Mehr als einen Wurf im Jahr ziehe ich nicht auf (weil es nämlich auch - wie vielen wohl gar nicht bewusst ist, eine Wahnsinns-Arbeit ist, in der z.B. Waschmaschine und Trockner ungefähr 3 Wochen lang nahezu Nonstop laufen...).
Für meine Hunde - Mütter und Kinder - gebe ich mein letztes Hemd, wenn es sein muss. Ich scheue weder Kosten noch Mühen, um meinen Hunden ein gutes, erfülltes Hundeleben zu ermöglichen und bemühe mich, für die von mir gezogenen Welpen einen optimalen Platz zu finden, wobei die Verantwortung nicht aufhört, wenn die Welpen in ihr neues Zuhause umgezogen sind, sondern bestehen bleibt, solange sie leben.
Und wo bitte steht geschrieben, dass ich meine sorgfältigst aufgezogenen Welpen, deren Eltern vorher auf alle möglichen Krankheiten untersucht wurden, die unter dem Dach eines ordentlichen VDH-Vereines allen freiwillig auferlegten Kontrollen und Reglementierungen unterworfen wurden und die lebenslang bei mir bleiben und nicht "abgeschafft" werden, nachdem sie keine Welpen mehr bekommen können/sollen oder wie auch immer, wodurch soll denn bitte gerechtfertigt sein, dass ich diese Welpen zum Schleuderpreis abgebe ???

Ganz ehrlich : ich bin der Meinung, dass a l l e Tiere, auch die nicht reinrassigen und Findlinge aus dem Tierheim, sehr viel Geld kosten müssten, damit derjenige, der sich dies Tier anschafft, auch das Gefühl vermittelt bekommt, dass er sich etwas Wertvolles zugelegt hat.
In unserern Wegwerfgesellschaft kann ich darin nur Vorteile sehen.
Also: Wenn Du einen optimal aufgezogenen Hund willst, der wesensmässig durch Veranlagung und Erfahrungen der ersten Lebenswochen so gefestigt ist, dass die Aufnahme in Deine Familie kein unkalkulierbares Risiko bedeutet, dann solltest Du Dir einen Züchter Deines Vertrauens suchen und dann darfst Du Dich auch nicht beschweren, dass Qualität eben ihren Preis hat. Vielleicht betrachtest Du dies ja auch einmal von der anderen Seite ....
Liebe Grüsse
Doris

08. Mai 2000 11:09

: Hallo Juliane,
: warum die Kosten möglichst "wieder reinkommen" sollen ? Ganz einfach, damit die Liebhaberei "Hund" finanzierbar bleibt. Damit Du und andere einen Hund Eurer Wahl bekommen könnt, auf den Ihr ja offensichtlich Wert legt (sonst würdet Ihr ja einen Mix aus dem Tierheim nehmen). du hast ein bisschen zu kurz gedacht, meine ich. Man kann nicht auf der einen Seite gutsozialisierte, optimal aufgezogene Welpen von nicht ausgebeuteten Hundemüttern verlangen, wenn man nicht auf der anderen Seite bereit ist, auch für die hierfür entstehenden Kosten uu zahlen.
: Meine Hündinnen haben z.B. in ihrem Leben einen, maximal 2 Würfe. Mehr als einen Wurf im Jahr ziehe ich nicht auf (weil es nämlich auch - wie vielen wohl gar nicht bewusst ist, eine Wahnsinns-Arbeit ist, in der z.B. Waschmaschine und Trockner ungefähr 3 Wochen lang nahezu Nonstop laufen...).
: Für meine Hunde - Mütter und Kinder - gebe ich mein letztes Hemd, wenn es sein muss. Ich scheue weder Kosten noch Mühen, um meinen Hunden ein gutes, erfülltes Hundeleben zu ermöglichen und bemühe mich, für die von mir gezogenen Welpen einen optimalen Platz zu finden, wobei die Verantwortung nicht aufhört, wenn die Welpen in ihr neues Zuhause umgezogen sind, sondern bestehen bleibt, solange sie leben.
: Und wo bitte steht geschrieben, dass ich meine sorgfältigst aufgezogenen Welpen, deren Eltern vorher auf alle möglichen Krankheiten untersucht wurden, die unter dem Dach eines ordentlichen VDH-Vereines allen freiwillig auferlegten Kontrollen und Reglementierungen unterworfen wurden und die lebenslang bei mir bleiben und nicht "abgeschafft" werden, nachdem sie keine Welpen mehr bekommen können/sollen oder wie auch immer, wodurch soll denn bitte gerechtfertigt sein, dass ich diese Welpen zum Schleuderpreis abgebe ???
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: Ganz ehrlich : ich bin der Meinung, dass a l l e Tiere, auch die nicht reinrassigen und Findlinge aus dem Tierheim, sehr viel Geld kosten müssten, damit derjenige, der sich dies Tier anschafft, auch das Gefühl vermittelt bekommt, dass er sich etwas Wertvolles zugelegt hat.
: In unserern Wegwerfgesellschaft kann ich darin nur Vorteile sehen.
: Also: Wenn Du einen optimal aufgezogenen Hund willst, der wesensmässig durch Veranlagung und Erfahrungen der ersten Lebenswochen so gefestigt ist, dass die Aufnahme in Deine Familie kein unkalkulierbares Risiko bedeutet, dann solltest Du Dir einen Züchter Deines Vertrauens suchen und dann darfst Du Dich auch nicht beschweren, dass Qualität eben ihren Preis hat. Vielleicht betrachtest Du dies ja auch einmal von der anderen Seite ....
: Liebe Grüsse
: Doris


08. Mai 2000 12:00

Hallo Doris,
ich kann Dir nur voll und ganz zustimmen. Ich habe meine "ältere Hündin" damals mit 3 Jahren zum ersten Mal decken lassen (vorher Import, Flug, Ausstellungen, HD-Röntgen, Augenuntersuchungen.....)beim Decken fiehlen an: Deckgebühren (nicht zu knapp, da ich auf Qualität des Rüden ((Wesen, Gesundheit....)) großen Wert lege) Fahrtkosten, Übernachtungskosten, Urlaub..., nach dem Decken das Hochwertigere Futter, zusätzliche Wurmkuren & Mineralstoffe... Zum Glück ging alles glatt, Lou bekahm nach gnau 59 Tagen 6 gesunde Welpen. Einen davon habe ich behalten, die einzige Hündin. Die Welpen mußten - auch von mir - versorgt werden, die Waschmaschine stand sogut wie nie still (Strohmkosten...)um die Hündin zu entlastenhabe ich recht früh sehr teures und qualitativ hochwertiges Futter 6 x tglich zugefüttert. Da ich meine Welpen immer im Haus aufziehe war ich ständig am Decken auswechseln, füttern, putzen... Ich hatte einen 24-Stunden-Fulltimejob. 2x in dieser Zeit (VDH/FCI-Zucht)besuchte uns unsere Zuchtwartin und sah nach dem Rechten (Gebühren, Fahrtkosten...) die Welpen wurden alle 2 Wochen entwurmt, die kleineren zusätzlich mit Welpenmilch zugefüttert... Mit 8 Wochen wurden alle Wlepen & die Mama geimpft, die Welpen tätowiert & gechipt, danach erfolgte die Wurfabnahme (Kosten, jeder weiß, was eine Komplettimpfung kostet...) Jetzt hätte nach Meinung vieler das "Geldschäffeln" beginnen können - hahaha. Dazu muß man für alle Welpen sofort die geeigneten Menschen finden, und das war nur bei zweien der Fall: Nr.1 blieb ja bei uns und Nr. 2 zog um zu einer langjährigen Freundin die schon shensüchtig seit Jahren auf diesen Welpen von meiner Hündin wartete. Die restlichen Welpen wollten ja auch zu netten und geeigneten Familien, also Inserieren icht zu knapp (Kosten.....), Menschen kamen, sahen sich die Hunde an und wollten handeln "soviel können wir uns für einen Hund nicht leisten..." meine Frage was sie denn tun wollten, wenn der Hund mal krank sei oder eine teure OP (UNfall...?) anstehe, konnten sie nicht beantworten und bekamen aus diesem Grunde auch keinen Hund von mir mitgegeben (bin halt sehr wählerisch...) Zuletzt habe ich den letzten Welpen im ALter von ca 6 Monaten an die "perfekte Familie" verkauft (alle BorderCollieVerrückt und hatten bereits einen BC-Mix gehabt, der im Alter von 16 Jahren friedlich einschlief). Nun könnte man meinen, jetzt fängt das "Geldzählen" an - oh nein! Am Tag nach der Abgabe der Hundekinder rufe ich immer die neue Familie an und frage nach ob auch alles in Ordung ist, ob noch Fragen offen sind. Meist entwickelt sich dann ein reger Telefonwechsel zwischen mir und den neuen Besitzern, denn Fragen gibt es immer, und ich freue mich, wenn ich helfen kann. Später bescuhe ich dann alle meine "Babies" bei ihren neuen Familien und sehe nach, ob sich der Hund dort auch wohl fühlt (Fahrtkosten, Zeit....) Oft werden die neuen Besitzer auch noch beraten bezüglich Futter, Erziehung usw. Das gehört bei mir alles dazu. Und es ist wirklich schön "seine" Welpen aufwachsen zu sehen!
Das alles ist selbstverständlich Zeit & Kostenintensiv! Und es setzt vorraus, das alles gut geht, weder Hüdnin noch Welpen irgenwie krank sind und tierärztliche Hilfe benötigen usw. nur um die Kosten zu decken!
Dieses Jahr hatte ich einen extrem teuren Deckrüden für meine Lou ausgesucht, ein wunderschöner Rüde! Ich hatte vor, eine kleine Hüdin aus dem Wurf zu behalten. Lou hatte 2 Tage Wehen, wir warenerst bei unserem "Hoftierarzt", dann später nach vielen Telefonaten in der Klinik, wo ein Welpe mit Wehentropf geholt werden konnte, der zweite nur per Kaiserschnitt. Beide Babies wären ohne sofortige ärztliche Hilfe gestorben, da die Nabel stark bluteten und Babie Nr.1 (sie bleibt bei uns!!!) beatmet werden mußte und zudem noch von der Mama in der Hektik des "Auspackens" ein Ohr angeknabbert bekahm. Da sich die Mutter die ersten Tage nicht um die kleinen kümmern konnte, mußten sie alle 2 Stunden mit der Pipette gefüttert werden, massiert, gesäubert, gewogen. Dann war die Milch der Mutter nicht in Ordnung, so das die Welpen Durchfall bekamen und immer schwächer wurden. Es war ein Fulltimejob - den ich absolut nicht bereue, wenn ich jetzt die beiden ausgesprochen häbschen Hundekinder im Garten herumtollen sehe! Sie sind quitschvergnügt und kerngesund, genau wie die Mama die sich von der Operation super erholt hat!
So sieht es bei einem "Hobbyzüchter" aus; man buttert eigentlich genau genommen bei jedem Wurf zu, aber es macht halt soviel Spaß, die kleinen aufwachsen zu sehen; ich habe schon jedesmal Entzugserscheinungen, wenn ich fast ein Jahr keine Wlepen habe!
Anders sieht es selbstverständlich bei einem "Vermehrer" aus:
Er nimmt einen "billigen" Rüden (zumeist) ohne groß auf die Qualität zu achten, die Hündin wird nicht extra "bemuttert", oft hat er einfach zu viele Hündinnen um ihnen allen gerecht zu werden. Die Welpen wachsen oftmals im Stall auf, es wird kaum oder gar nicht zugefüttert, wenn ein Welpe schwächer ist, stirbt er halt. Tierarztkosten werden möglichst vermieden und nicht sofort lebensfähige Welpen "beseitigt". Oft werden mehrere Würfe gleichzeitig "aufgezogen". Wie soll man sich da noch groß um jeden einzelnen Welpen kümmern?? Kostensparen heißt die Devise!
Mit 8 Wochen werden die Welpen verkauft, oft klapperdürr, genau wie die Mutter, die sie bis dahin voll ernährt hat, und oft weden die Hundekinder nur deswegen verkauft, weil sie dem interessenten "leid" tun und er ihnen ein besseres Leben gönnen will. Da diese Welpen natürlich nciht so sorgfältig aufgezogen werden wie die von wirklichen "Hobbiezüchtern", kann es sich der "Vermehrer" auch besser erlauben die Preise der Hobbiezüchter zu unterbieten, so daß er sehr schnell alle Welpen eines Wurfes los wird und Kosten spart - und wirklich das Geld zählt! Taugt die Hündinn nach oft jahrelangem "Ausbeuten" dann nciht mehr für die Zucht, wird sie verkauft oder anderweitig beseitigt, keiner fragt danach. Und auch diese "Vermehrer" züchten mit Papieren! Viele Leute meinen, dort einen billigen Hund kaufen zu können: schon möglich, aber was man dann noch an Arbeit, geld und Nerven investieren muß um so einen ´Welpen, der oft noch keinen fremden Menschen gesehen hat zu einem normalen Hund zu machen, übersteigt immer den Preis der für einen gut geprägten und aufgezogenen Hund bei einem seriösen Hobbiezüchter bezahlt worden wäre. Ist es das Wert? Denkt vielleicht einer auch mal an die armen Zuchthündinnen, die wirklich nur zur Zucht eingesetzt werden und dazu da sind, den Geldbeutel des Vermehrers zu füllen? Ist da nicht gerechtfertigt, für einen optimal aufgezogenen Welpen mehr Geld zu verlangen? Denkt vieleicht mal einer, der sich einen "Billigwelpen mit Papieren" holt daran, daß er damit die "Vermehrer unter den Züchtern" unterstützt? Es ist - leider - von unserem Zuchtverband genehmigt, das eine Hündin mit 15 Monaten (!!!) zum ersten Mal wirft, die Hündin ist da selbst noch fast ein Welpe und mitten in ihrer Entwicklung! Bis zu ihrem 8. Geburtstag darf sie 1x jährlich einen Wurf aufziehen (Kalenderjahr). Wurfgröße bei unserer RAsse (BorderCollie) durchschnittlich ca 6 Welpen. Der durchschnittliche Welpenpreis bei einem "normalen" Familienhund liebt bei ca 1500,- DM, bei eintsprechender Abstammung und Qualität des Welpen liegt der Preis höher, auch bei einer besonderen Farbe. Jeder kann sich ausrechnen, was der "Vermehrer" pro Hündin, voll "im Einsatz" verdient. Da er nur das nötigste reinsteckt, bleibt ihm pro Wurf mindestens der Erlöß von 5 Welpen "übrig", der in seine Tasche wandert. Der "Hobbiezüchter" investiert viel mehr (siehe oben), erhält pro Welpe normalerweise den selben Preis, investiert aber den "Gewinn" zumeist wieder in die Lebensqualität seiner Hunde investiert (Hundebetten, Futter, Spielzeug, Ausbildung, Show, Gesundheit...) Meist legt er dabei sowieso noch drauf.
So, ich denke, ich habe meinen Standpunkt zum Thema "zu hohe Welpenpreis" dargelegt. Wenn jemand lust hat, kann er/sie mir auch gerne eine e-mail schicken, ich freu mich immer über Kontakt zu "Richtigen Hundemenschen"! Christina (Kuhaylans@t-online.de)
P.S.
ach übrigens, die zweite kleine Hündin aus dem Wurf meiner Lou habe ich mangels bis jetzt nocht nicht gefundener passender Familie noch immer bei mir - vielleicht behalten wir sie ja auch noch!!!