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Zucht, Züchter, Qualzucht, ÖKV..........

geschrieben von Edith(YCH) 
Zucht, Züchter, Qualzucht, ÖKV..........
09. Februar 2000 12:49

Hallo Allerseits!

Ich habe zwar schon einen Hund ( aus privater Hand), möchte aber doch irgendwann, noch einen zweiten pflegen. Ich habe in letzter Zeit von einer Freundin einige Hefte der Zeitschrift WUFF in die Hände bekommen. Darin konnte ich dann lesen, daß die Frau des ehemaligen ÖKV Präsidenten Reisinger mit Hündinnen, die nachweislich, und wohlbekannt eine vererbbare Augenentzündung haben, weiterzüchtet. Wenn so etwas sogar bei den Präsidenten eines Verbandes passiert, was soll ich mir dann von den „Unteren“ erwarten.
oder eine wichtige Frage: Wo kann man noch einen Hund kaufen, und mit guten Gewissen sagen ich habe den Züchter sorgfältig ausgewählt, es sollte an nichts mangeln?
Je mehr ich über die verschiedenen Züchter und deren Vorgehensmaßnahmen höre, desto mehr tendiere ich wieder dazu, meinen Hund von einem Bauern, oder einfach nur aus einer hundsnormalen Familie zu holen, wo sie nur mit Hausverstand aufgezogen wurden.
Denn de vereinsmäßige Zucht gibt es in diesem Sinne ja erst seit ca.50-60 Jahren, und man sieht deutlich, daß vererbbare Krankheiten in dieser Zeit stark angewachsen sind. Früher galt, der Hund mußte seine Arbeit meistern, das Aussehen war dafür unwesentlich, wenn man sich hingegen die Zucht des DS ansieht, dessen Hinterläufe teilweise schon so verkrüppelt sind, daß er wie ein Känguruh aussieht, und bereits ein Dackel schneller laufen kann, dann finde ich ist der Zeitpunkt, einen Schlußstrich unter diese Qualzuchten zu ziehen

Edith



10. Februar 2000 12:27

Hallo Edith,

: Je mehr ich über die verschiedenen Züchter und deren Vorgehensmaßnahmen höre, desto mehr tendiere ich wieder dazu, meinen Hund von einem Bauern, oder einfach nur aus einer hundsnormalen Familie zu holen, wo sie nur mit Hausverstand aufgezogen wurden.
: Denn de vereinsmäßige Zucht gibt es in diesem Sinne ja erst seit ca.50-60 Jahren, und man sieht deutlich, daß vererbbare Krankheiten in dieser Zeit stark angewachsen sind.

"Bauernhunde" sind in meinen Augen auch "gezüchtete" Hunde, wenn darauf geachtet wird, daß sich eine Hündin nicht mit jedem oder sogar mit u.U. mehreren Rüden paaren kann. Die Selektion basiert vor allem auf Gesundheit und ist meistens knallhart. Eine Hund, der mit dem oftmals unausgewogenen Futter (hier gibt es keine Spezialfuttermittel für kleine, mittelgroße oder große Hunde in allen möglichsen Wachstumsstufen) nicht klar kommt hat schlechte Karten und wird zeitlebens aussehen wie das Leiden Christi! Er wird von Parasiten nur so wimmeln (sowie von außen als auch von innen) und oftmals wird einem solchen Hund einfach ein "kurzer Prozeß" gemacht (= der Opa geht mit Hund und Spaten spazieren und kommt mit Spaten und ohne Hund wieder). Kränkliche Hunde werden hier radikal ausgemerzt und kommen so gar nicht zur Vermehrung.

Wenn eine Hündin dann zweimal im Jahr wirft, werden ihr i.d.R. 3 Welpen belassen, egal wie groß der Wurf ist. Defektgenträger, die nicht nur bei den Rassehunden vorkommen, sondern auch bei diesen Hunden, haben aber oft ein geringeres Geburtsgewicht und werden somit ausgemerzt. Es ist ganz logisch, daß durch eine so harte Selektion ein viel höherer Prozentsatz dieser Hunde gesund und vital ist als bei unseren Rassehunden, bei denen nicht mehr gemerzt, dafür aber oftmals gepäppelt wird.


: Früher galt, der Hund mußte seine Arbeit meistern, das Aussehen war dafür unwesentlich, wenn man sich hingegen die Zucht des DS ansieht, dessen Hinterläufe teilweise schon so verkrüppelt sind, daß er wie ein Känguruh aussieht, und bereits ein Dackel schneller laufen kann, dann finde ich ist der Zeitpunkt, einen Schlußstrich unter diese Qualzuchten zu ziehen.

Es gibt weit mehr Schäferhunde des "alten Typs" als weitverbreitet angenommen wird. Auch heute noch findet man in den Leistungslinien Hunde, die ihren Ahnen aus der Gründungszeit mehr ähneln als den heutigen V-Auslese-Hunden. Leider sind diese Hunde als Familienhunde gar nicht zu verkaufen (es gibt nur einen Insider-Kundenstamm), denn als Familienhund wird nun mal Kommissar Rex in Schwarz-Gelb inklusive dem stark abfallenden Fließheck gewünscht. Der graue, kantigere Schäferhund in Mittelgröße macht da einfach zu wenig her!

Viele Grüße

Antje

10. Februar 2000 15:21

Hallo Antje,

hat mich mein Eindruck also nicht getäuscht.

Bei meinem erneuten Aufenthalt in Thailand ist mir auch so einiges aufgefallen, was die freilebenden Hunde betrifft. Es gab dort einige, die wohl die Staupe überlebt haben, ist wohl hier undenkbar. Und die Selektion von Hunden bestimmt halt die Natur: Nur der Stärkste kommt durch, findet sein Revier und kann sich dadurch auch vermehren. Von den Welpenwürfen kommen allenfalls 2 Welpen durch, wer es sein wird, entscheidet ebenfalls die Natur.

Mir ist selber schon bei meiner Hündin aufgefallen, daß, wenn sie selber entscheiden dürfte, sie den stärksten und kräftigsten Rüden "begehrt". Alle anderen werden weggebissen. Deshalb bin ich mir bei den Stray Dogs eben auch nicht sicher, ob sie nicht auch - wie meine Hündin - nicht JEDEN "ranlassen". Mal abgesehen davon, wird dort jede läufige Hündin auch von DEM stärksten Rüden "bewacht".

Viele Grüße
Bianca
:


10. Februar 2000 15:31

Hallo Bianca,

eine bessere Selektion als in der Natur gibt es nicht (aber sie ist halt auch grausam). Wie Trummler schon sagte "Ein toter Welpe ist ein guter Welpe...". Unsere Rassehunde haben nicht mehr Defektgene als ihre Vorfahren, diese Gene können sich heute nur viel weiter verbreiten und anhäufen. Die moderne medizinische Vorsorge und Ernährung gewährt auch den Defektgenträgern alle Chancen zur Vermehrung und somit Verbreitung ihrer kranken Gene. Unsere heutigen Errungenschaften haben nicht nur ihre guten Seiten...

Viele Grüße

Antje

10. Februar 2000 17:41

: Hallo Antje,
ich habe einen gesunden, grauen Schäferrüde des "alten Typs".Dass der SC lieber Hunde des Typs Kommissar Rex in der Zucht sieht, wurde mir an der Ankörung meines Hundes auf eindrücklichste Weise demonstriert.Der Körrichter kippte fast aus den Latschen(vor Schreck)als er meinen Hund exterieurmässig begutachten musste. Er liess kein gutes Haar an dem Hund. Sicher darf man diesen Rüden nicht auf jede Hündin nehmen.Dass er aber mit Abstand der beste Schutzdienst zeigte (Engagement, Härte und gute Griffe)wurde gefliessentlich übersehen.Dafür werden schöne Hündinnen, die sich mit knapper Not an den Helfer getrauen, mit der Bewertung SD ausgeprägt und KKL.1 belohnt und in die Zucht genommen.Auch an anderen Körungen konnte ich dasselbe beobachten.Es ist schade dass diese tolle Rasse zugunsten der Schönheit ihre Gebrauchstüchtigkeit immer mehr verliert.
Es grüsst dich Rägi


11. Februar 2000 05:54

Hallo Rägi,

mir ist es egal, was irgendein Offizieller des Zuchtverbandes von meinem Hund hält, solange er/sie gerade noch so die Zuchtzulassung erhält in Bezug auf das Exterieur. Dafür lege ich einen viel höheren Maßstab in Bezug auf Leistung und Gesundheit an, dem dann wiederum ein Großteil der "gegnerischen Zuchtlinie" nicht gerecht werden kann. Als die Oma meiner beiden Junghündinnen angekört wurde, guckte der Körmeister als hätte er in eine Zitrone gebissen. Na und? Und ob Körklasse 1 oder 2 auf einem bunten Papier aufgedruckt wird macht einen Hund in seiner Veranlagung und sseinem "Gebrauchswert" auch nicht besser! (Wenn man von einem Foto der betreffenden Hündin einen Schwarz-Weiß-Abzug gemacht hätte, hätte man sie glatt in die Ahnengalerie aus der Vorkriegszeit einreihen können... *grins*).

Natürlich ist es ungerecht, daß Schauerfolge gegenüber der Leistung bei unserer Rasse so überbewertet werden. V-Gebäude und über den Schutzdienst gerade mal so rübergeschaukelt ("befriedigend" oder "ausreichend"winking smiley = Kkl.1; V-Schutzdienst und G-Gebäude = Kkl. 2. Aber das ist ja wirklich nichts Neues und da sollte man drüberstehen!

Viele Grüße

Antje