Hallo Edith,
: Je mehr ich über die verschiedenen Züchter und deren Vorgehensmaßnahmen höre, desto mehr tendiere ich wieder dazu, meinen Hund von einem Bauern, oder einfach nur aus einer hundsnormalen Familie zu holen, wo sie nur mit Hausverstand aufgezogen wurden.
: Denn de vereinsmäßige Zucht gibt es in diesem Sinne ja erst seit ca.50-60 Jahren, und man sieht deutlich, daß vererbbare Krankheiten in dieser Zeit stark angewachsen sind.
"Bauernhunde" sind in meinen Augen auch "gezüchtete" Hunde, wenn darauf geachtet wird, daß sich eine Hündin nicht mit jedem oder sogar mit u.U. mehreren Rüden paaren kann. Die Selektion basiert vor allem auf Gesundheit und ist meistens knallhart. Eine Hund, der mit dem oftmals unausgewogenen Futter (hier gibt es keine Spezialfuttermittel für kleine, mittelgroße oder große Hunde in allen möglichsen Wachstumsstufen) nicht klar kommt hat schlechte Karten und wird zeitlebens aussehen wie das Leiden Christi! Er wird von Parasiten nur so wimmeln (sowie von außen als auch von innen) und oftmals wird einem solchen Hund einfach ein "kurzer Prozeß" gemacht (= der Opa geht mit Hund und Spaten spazieren und kommt mit Spaten und ohne Hund wieder). Kränkliche Hunde werden hier radikal ausgemerzt und kommen so gar nicht zur Vermehrung.
Wenn eine Hündin dann zweimal im Jahr wirft, werden ihr i.d.R. 3 Welpen belassen, egal wie groß der Wurf ist. Defektgenträger, die nicht nur bei den Rassehunden vorkommen, sondern auch bei diesen Hunden, haben aber oft ein geringeres Geburtsgewicht und werden somit ausgemerzt. Es ist ganz logisch, daß durch eine so harte Selektion ein viel höherer Prozentsatz dieser Hunde gesund und vital ist als bei unseren Rassehunden, bei denen nicht mehr gemerzt, dafür aber oftmals gepäppelt wird.
: Früher galt, der Hund mußte seine Arbeit meistern, das Aussehen war dafür unwesentlich, wenn man sich hingegen die Zucht des DS ansieht, dessen Hinterläufe teilweise schon so verkrüppelt sind, daß er wie ein Känguruh aussieht, und bereits ein Dackel schneller laufen kann, dann finde ich ist der Zeitpunkt, einen Schlußstrich unter diese Qualzuchten zu ziehen.
Es gibt weit mehr Schäferhunde des "alten Typs" als weitverbreitet angenommen wird. Auch heute noch findet man in den Leistungslinien Hunde, die ihren Ahnen aus der Gründungszeit mehr ähneln als den heutigen V-Auslese-Hunden. Leider sind diese Hunde als Familienhunde gar nicht zu verkaufen (es gibt nur einen Insider-Kundenstamm), denn als Familienhund wird nun mal Kommissar Rex in Schwarz-Gelb inklusive dem stark abfallenden Fließheck gewünscht. Der graue, kantigere Schäferhund in Mittelgröße macht da einfach zu wenig her!
Viele Grüße
Antje