Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Züchter und Zwingerhaltung

geschrieben von Isis(YCH) 
Züchter und Zwingerhaltung
27. Februar 2000 19:05

Hallo,

ich habe eine Frage an euch:
seit langem interessiere ich mich für P. Jack Russel und dieses Jahr wollen wir uns noch einen zu unseren drei Diggen dazu holen. Wie das so ist wenn man sich für eine Rasse interresiert, ruft mal auch mal einen Züchter an, der gerade einen Wurf hat und in nähere Umgebung wohn. So war es auch bei uns vor ein paar Wochen.
Wir kammen alo zu besagtem Zuchter, wo und gleich einige (ca. 6) PJRT entgegenkamen (jedes alter war vertreten von 3 mon. bis zu 12 Jahren). Nach einen Vorgespräch (da ich ja schon Hunde habe und auch ausstelle erzählte ich gleich sehr viel von uns und erfuhr auch einiges) kam dann herraus, daß er über 30 Hunde hätte (mein erster Gedanke: Oh Gott ein Händler oder Vermehrer...). Er führte uns zu seiner Zwingeranlage, die sehr, ich meine wirklich sehr gepflegt war, auf ein kurzes anspechen verstummte auch das bellen, und er führte uns in den ersten Zwinger in dem einen Hundin mit noch zwei Junghunden lebte. Alle drei begrüßten uns überschwenglich und die Jungen spielten sofort mit mir.
Die Hundin war in einem gepflegten zustand und gut genährt.
Ein andere Wurf mit 6 Wochen alten Welpen bot das selbe bild, sehr gepflegt, sehr freundlich und die Hunde waren richtig Schätze (auch die Hündin).
Der Züchter erzählte uns das immer kleinere Gruppen, abwechseld , frei auf dem Gelände (Gärtnerei) laufen dürften und somit auch viel kontakt mit Menschen hätten. (diesen eindruck hatte ich auch).

Aber irgendwie blieb ein bittere Nachgescmack, 30 Hunde, in Zwingern, ist das die Aufzucht wie man sie sich wünscht?
Was mich beeindruckte, war die Tatsache, das die Welpen Käufer sogar von Berlin kamen (der züchter befindet sich in Bayern) wo wir doch alle wissen, das die meisten Züchter im Mitteldeutschen Raum leben.

Obwohl ich wirlklich einen Grund zur beanstandung finden konnte bin ich mir nicht wirklich sicher.
Natürlich sollte man auf seinen Bauch hören, was ich auch tun werde, aber was hättet ihr für einen eindruck?

Die PJRT waren genau so, wie ich sie haben will, hochbeinig, zum Teil rauhhaarig, schon gezeichnet, freundlich und aufgeschlossen, aufmerksam und fit. Aber diese Art der Zwingerhaltung war für mich einfach ein ungewohnter anblick.

Mich würde eure Meinung interessieren
Grüße isis


27. Februar 2000 22:10

Hallo Isis,

ich persönlich ( Bullterrierzüchterin) finde 30 Hunde einfach zuviel!!!
Wie soll sich der Züchter denn um alle Hunde kümmern können? Bei 30 Hunden hat er nicht einmal 1 Stunde Zeit pro Hund.(Der Tag hat nur 24 Stunden). Zwingerhaltung finde ich auch nicht gerade gut. Mal 1-2 Stunden im Zwinger schadet sicher keinem Hund, aber wo schlafen die Hunde denn Nachts?? Ist der Züchter berufstätig? oder lebt er von seinem
"Hobby"?? Meine Ideale eines Züchters sind die, das er nur so viele Hunde hält, wie er sich auch ausgiebig um diese kümmern kann. Seine Hunde mit in der Familie leben, sprich Wohnung. Die Anzahl der Würfe pro Jahr sollten dementsprechend auch nicht zu hoch sein, denn es ist schon schwierig gute Menschen zu finden. Man sieht auch oft, das Hunde die im Zwinger leben sich überschwenglich freuen, wenn endlich mal Jemand zu Ihnen kommt. Natürlich freuen meine sich auch, aber halt nicht so übertrieben lange. Wir haben hier auch einen Bullterrierzüchter in der Nähe. 28 Hunde, 4 verschiedene Rassen und natürlich auch Zwingerhaltung!
Wenn Interessenten kommen zeigt er nur seine besten Hunde.
Ich würde niemals bei einem solchen Züchter einen Welpen kaufen.
Aber das ist halt meine persönliche Meinung. Massenzüchter sollte man nicht unterstützen.

MFG Manuela Kira und Jazzy


28. Februar 2000 05:58

Hallo Isis,

ich kenne mich mit der Rassegeschichte des Jack Russells nicht so gut aus, wie wurde/wird er denn im Ursprungsland gehalten? Meines Wissens wurde er anfangs vor allem für die Fuchsjagd eingesetzt. Ist es möglich, daß die Meutehaltung (vielleicht zusammen mit den "Hounds"winking smiley für ihn vielleicht sogar sehr artgerecht sein kann, wenn er genügend menschlichen Zuspruch hat? Ich kenne z.B. eine Beagle-Meute, deren Mitglieder glücklicher zu sein scheinen als die meisten Familien-Beagle, die ich kenne. Wie Du die Hunde im Umgang beschreibst sind sie ja im Wesen alle einwandfrei. Das deutet eigentlich nicht auf vernachlässigte, verhaltensgestörte Hunde hin.

Viele Grüße

Antje

28. Februar 2000 08:24

Hallo Isis,

Als Züchterin mit zwei Zuchthündinnen und einer Zuchthündin in Rente, also eine Hobbyzucht, stehe ich solchen Gross-Zuchten ebenfalls sehr kritisch gegenüber. Wahrscheinlich lebt dieser Züchter von der Aufzucht/Verkauf (das ist nicht verboten), vielleicht bietet er auch Ferienplätze, Verkauf von Futter, Hundepflege allgem. etc. und hat demzufolge auch sicher viel Zucht-Erfahrung und züchtet "gute/schöne" Hunde. Was die Zutraulichkeit der im Zwinger angetroffenen Hunde anbelangt, dazu ist zu sagen, dass der Jack Russel von Natur aus ein sehr freundlicher, lebhafter und unkomplizierter Hund ist und sich gegenüber dem Menschen immer aufgeschlossen zeigt. Sein Charakter ist in jeder Beziehung belastbar aber nicht ganz einfach in der Erziehung.
Ob er in einer Meute artgerecht lebt, bezweifle ich, Terrier ist nicht gleich Beagle.

Doch was ein Welpe mit Familienanschluss von Anfang an bei der Mensch/Hund/Beziehung schon mitbringt, kann ein Gross-Züchter sicherlich nicht bieten. Meine Hunde sind z.B., wenn sie mit 10 Wochen abgegeben werden, bereits stubenrein (was die neuen Besitzer dann daraus machen, steht auf einem anderen Blatt)! Die Welpen kennen Katzen und Kinder, den Staubsauger, die Kaffeemaschiene, fallende Pfannendeckel etc, einfach alle Geräusche des täglichen Haushalts.

Meine "rundumdieUhrzeit" für alle Hunde, für die Welpen sowie für die erwachsenen Hunde, gewährleistet eine optimale Welpen/Kinderstube. Die Erziehung hat bereits begonnen und muss vom Käufer nur noch weitergeführt werden. Nach der Welpenabgabe wird der neue Besitzer von mir in allen Belangen und Fragen beraten, so lange sie mögen. Das brauchst Du, als Hundeerfahrener vielleicht nicht, aber sicher die Ersthundebesitzer.

Zudem wird ein Gross-Züchter seine zukünftigen Welpenkäufer niemals so sorfältig prüfen können/wollen, oder sich unter Umständen auch gegen einen Verkauf entscheiden. In solchen Zuchtstätten werden die gezüchteten Rassen nur in den rosarotesten Farben geschildert, und sicher kein williger Käufer wieder weggeschickt.

Es gibt bei uns einige Jack Russel-Züchter, welche ihre Hunde in der Familie liebevoll aufziehen. Ich würde auf jeden Fall einen solchen Züchter vorziehen, wenn Dein Hund ein Familienhund werden soll.

Gruss Yvonne





28. Februar 2000 20:32

: Hallo,
:


:
Bei Zwingerhaltung hapert es ja meistens an ausreichender Prägung, mach einfach mit den Jungen deiner wahl einige Tests, wie Autos, Blechbüchse, eine andere Hundrasse (in Hunderasseneinzelhaft aufegachsene Welpen können augressiv gegn andere Rassen reagieren)...... wenn alles passt, warumnnicht?
: Edith


29. Februar 2000 09:41

Hallo Isis

Auch ich finde 30 Hunde einfach zuviel. Wie kann man sich da um eine gerechte Aufzucht kümmern? Und es sollten ja Familienhunde sein, also sollten sie schon so früh wie möglich diesen Kontakt haben.

Eine Freundin von mir züchtet PJRT. Ihre Hündin sollte in den nächsten Wochen gedeckt werden (nähe Zürich). Sie hält die Hündin mit einem Grosspudel und Ferienhunden zusammen, und immer bei ihr. Sie hat einen Hundesalon, wobei sie täglich 2x eine halbe Stunde Auto fährt. Die Welpen kommen ab der 4. Lebenswoche mit ins Geschäft, wo sie viele Menschen und Hunde treffen, und abends wieder nach Hause, wo sie Familienanschluss haben. Bestimmt geht eine solche Aufzucht nur bei einer Hobbyzucht, aber die Welpen sind einfach toll, wenn sie mit 10 Wochen ihr Haus verlassen.

Wenn Dich das interessiert, mail mir doch privat unter info@hundepension.com

Grüsse Sarah und die Boxerbande