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Hundezucht & Hundeaufzucht

Hundezucht ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Läufigkeit, Trächtigkeit, die richtige Wahl des Zuchtrüden, all das sind Fragen, die sich dabei stellen. Erfahrene Hundezüchter geben gerne Auskunft und verfügen über das notwendige Wissen rund um das Thema Hundezucht und Welpenaufzucht.  
Wie oft Hündin belegen?
28. Juli 2003 13:26

Hallo Antje,

: Ein guter Arbeitshund umfaßt für mich von seinem Interieur her sämtliche Parameter, die einen guten Gesellschaftshund ausmachen PLUS (= ZUSÄTZLICH) die Parameter, die einen guten Arbeitshund ausmachen. Sprich Hund aus Arbeitslinien, der für die Arbeit "nicht taugt", sollte immer noch einen tauglichen Gesellschaftshund abgeben.

Schön wär's, aber die Realität sieht anders aus - und das weißt Du ebenso gut wie ich.

: Alles zusammen. Waren im Bau, mit Dachs und Fuchs, sind teilweise auch mal ausgegraben worden, aber trotzdem alt geworden.

Wieviele Du kanntest weiß ich nicht, ich bin jedoch davon überzeugt, dass ich da rassespezifisch mehr weiß und mehr Überblick bzw. Einblicke habe als Du. Der älteste jagdlich geführte Foxterrier, aus jagdlicher Leistungszucht und von einem echten Profi geführt, von dem ich weiß wurde 6 Jahre alt - dann hat ihn eine Sau erwischt. Die Ausfallquote unter den jagdlich geführten Foxln ist extrem - am extremsten z.B. ein 4er-Wurf, wo 3 Hunde nicht mal 1 Jahr alt wurden, der 4. Hund aus dieser jagdlichen Leistungszucht lebt noch - er wurde als Familienhund verkauft und tyrannisiert frisch fröhlich seine Familie und Umgebung.

: : Ich glaube es hat keinen Sinn ein und das selbe jetzt nochmals
: : wiederzukäuen - ich bin Deiner Meinung, dass für die Zucht von
: : Arbeitshunden ANDERE Parameter gelten als für die von
: : Gesellschaftshunden - allerdings bin ich auch der Meinung, dass
: : für die seriöse Zucht von guten Gesellschaftshunden MEHR
: : Parameter gelten!
:
: Ich sehe es nun mal gernau anders herum: Ein bestimmtes Feld der Parameter ist gleich bei der Zucht von Gesellschafts- und Arbeitshunden. Zusätzlich müssen bei der Zucht von Arbeitshunden noch viele weitere Parameter abgecheckt werden, die bei der Zucht von Gesellschaftshunden vernachlässigt werden können (z.B. Veranlagung zur Nasenarbeit / Drang - Intensität - Beständigkeit).

Gut - wir sind unterschiedlicher Meinung, ständiges Wiederkäuen bringt nichts - belassen wir es einfach dabei?

: Und über die Qualität des Hundes, im Vergleich zu anderen, kann man dann immer noch streiten...

Richtig - alles nur eine Frage der Perspektive - wobei man auch fallweise noch darüber nachdenken sollte, was man in Zeiten wie diesen will und braucht...

Grüße
Margot&Foxies&Dalmis

28. Juli 2003 17:18

Hallo Sandra,

: Du würdest also einen Hund mit offensichtlichen körperlichen Mängeln
: in die Zucht nehmen, da du ja keine Ansprüche an das Exterieur
: stellst außer der Funktionalität? Es würde für dich also auch ein
: bombastisch arbeitender (Interieur OK) aber körperlicher Krüppel in
: Frage kommen. Und ich spreche hier nicht von nicht-korrekten Ohren...

Jetzt widersprichst Du Dir doch selber. "Bombastisch arbeitender körperlicher Krüppel" ... Geht ja wohl nicht, denn ein bombastisch arbeitender Hund kann kein körperlicher Krüppel sein.

Jawohl, ich würde mit einem Hund mit "körperlichen Mängeln" züchten. Gebunden bin ich soweit, daß der Hund "zuchtfähig" sein muß, in meinem Falle ein "G" laufen muß. Gebunden bin ich auch dadurch, daß so manches, was kynologisch als "schön" empfunden und mit "V" belohnt wird, in meinen Augen ein körperlicher Mangel ist. ("Schön" entspricht in der Hundezucht nicht unbedingt "sinnvoll"....) Gebunden bin ich auch dadurch, daß der Hund ein funktionsfähiges Gebäude haben muß. D.h. wirkliche Gebäudemängel (nicht das, was Verbandsfunktionäre darunter manchmal verstehen) kann man sich in der Zucht von Arbeitshunden, egal was sie arbeiten müssen, gar nicht leisten.


: : Ich bin kein Diensthundeführer, aber ich freue mich immer, wenn
: : einer "meiner " Hunde ein Diensthund wird.
:
: Dürfte eher selten sein, nach meinen Informationen was Diensthunde
: angeht.

Ich bin zufrieden...


: : Ansonsten habe ich bereits einige Hunde so weit vorgearbeitet, daß
: : sie in laufende Kurse übernommen werden konnten (Rauschgift).
:
: So weit bringe ich meinen Showlinien-Rüden auch alle mal.

Maile mich an, ich habe Interessenten, die bei Eignung sofort kaufen...


: : Und gleich wieder die alte Leier? Jeder Sporthund kommt pro Woche 2
: : bis 3 x auf den platz und sitzt dazwischen nur im Zwinger....
:
: Ist das was signifikant festgestellt wurde. Ich habe es im VPG-
: Bereich auf allen Plätzen wo ich bisher war nicht anders
: kennengelernt.

Und Du warst schon überall... ;-)))


: Ich nehme an du selektierst über den VPG. Dann kann ich aber sagen,
: dass das selektieren recht ümfangreich sein dürfte, denn ich kenne
: allein 2 gleichwertige Wurfgeschwister die im VPG unterschiedlich
: gearbeitet wurden. Aber du kannst sicher erworbene Ausbildungsmängel
: von vererbten Wesensmängeln unterscheiden.

Es gibt Dinge, die kannst Du Durch Ausbildung nur sehr wenig verändern. Z.B. die Fähigkeit, zwischen den einzelnen Triebbereichen zu wechseln. Und ansonsten erzählt Dir ein Hund, den Du über Jahre selbst trainierst oder über Jahre im Training siehst, einiges über sein Interieur.


: Und Wesensmängel zeigen ca. 90% der VPG Hunde. Sei es nun erworben
: oder vererbt.

*lach* Wenn 90% aller VPG-Hunde Wesensmängel zeigen, dann sieht es aber in Bezug auf Wesensmängel in anderen Bereichen ganz mau aus. Schieß z.B. mal mit 6 mm auf einem Agility-Turnier, anschließend kannst Du die Hunde aus den Tunneln, unter den Kletterwänden und aus dem Gerätehäuschen wieder hervorlocken...


: Wenn du das unterscheiden kannst, dann gehörst du wohl zu den
: absoluten "Wissenden".

So wie Du?


: ... selbst für Spezialisten ist dieser "Arbeitsfoxl" u.U. nicht zu
: schaffen...Aber Spezialisten lösen das schnell mit einer Kugel in den
: Kopf....

O.K., O.K., der Foxel war nur ein Beispiel (bin davon ausgegangen, daß Margot Arbeitshunde züchtet) und vielleicht ein schlechtes. Möglich, daß es da aber inzwischen auch schon Probleme in der Leistungsucht gibt, so wie bei den Drahthaars die Hunde aus "normaler Zucht", von denen habe ich in den vergangenen 15 Jahren ja keinen mehr gesehen ohne Wesensmangel (z.B. keinen, der nicht schußscheu ist).


: : Aber soll ich mit Margot über die Zucht von Herdengebrauchshunden
: : diskutieren wenn sie selbst keine züchtet?
:
: Der DSH ist doch schon lange kein Herdengebrauchshund mehr.

So? Seltsam, kenne einige, die im aktiven Hütedienst stehen, und habe selbst welche für ihre künftige Aufgabe am Großvieh und Schafen/Ziegen vorbereitet.


: Oder willst du sagen, dass du auf Herdengebrauchsprüfungen ziehst?

Ich züchte nicht auf HGH, aber viele VPG-DSHs haben bzw. hätten keine Probleme mit dem Ablegen derselbigen. Allerdings habe ich persönlich für diese Arbeit mehr Gefallen an einigen Altdeutschen, z.B. dem Stumper oder Strobel.


: Außerdem ging es um Leistungszucht im allgemeinen und ich denke da
: habe ich, wie auch Margot genug Einblick, um mitreden zu können, ohne
: uns jemals daran beteiligt zu haben.

Wie wägt man denn Bereiche ab, in denen man sich selbst nicht bewegt?


Inzwischen kommen wir vom Hunderstel ins Tausendstel. Anfangs ging es schlichtweg darum, daß ein "guter" Züchter nach dem 2., spätestens dem 3. Wurf Schluß macht mit seiner Hündin, züchterisch gesehen, und dann mit der Nächsten zu züchten beginnt. Für mich nimmt man sich dadurch, bei einer guten Hündin, die psychisch und physisch gesund ist, im Leistungssektor die Perlen aus der Zucht. In diesem Bereich kann die Erfahrung, die ein guter Züchter aufgrund der Nachzucht der ersten zwei, drei Würfe der Hündin gewinnt, zu einem weiteren Wurf führen, der weit über dem Durchschnitt liegt. Wenn es bei Erstlingshündinnen dazu kommt ist das purer Zufall, so wie ein 6er im Lotto.

Viele Grüße

Antje


28. Juli 2003 17:33

Hallo Margot,

: : Ein guter Arbeitshund umfaßt für mich von seinem Interieur her
: : sämtliche Parameter, die einen guten Gesellschaftshund ausmachen
: : PLUS (= ZUSÄTZLICH) die Parameter, die einen guten Arbeitshund
: : ausmachen. Sprich Hund aus Arbeitslinien, der für die Arbeit "nicht
: : taugt", sollte immer noch einen tauglichen Gesellschaftshund
: : abgeben.
:
: Schön wär's, aber die Realität sieht anders aus - und das weißt Du
: ebenso gut wie ich.

Was weiß ich was Du weißt... Unser Schäfer z.B. hatte bisher zwei richtige "Luschen" unter seinen Hunden, die heute erstklassige Familien- und Agilityhunde sind. Ich selbst habe Schäferhunde als Familienhunde abgegeben, die ihre Aufgabe super erfüllen. In unserem Verein werden einige Hunde aus Arbeitslinien, teils ihr Leben lang, teils als Rentner (Sport und Dienst), als Familienhunde gehalten, Schäferhunde, Boxer, Malinois, Rottweiler, ohne Probleme... Probleme gibt es immer nur dort, wo auf die Bedürfnisse der Hunde nicht eingegangen wird, egal ob aus Arbeits- oder Schaulinien. Und natürlich stellen Hunde aus Arbeitslinien Anforderungen an die Qualität ihrer Ausbildung, mentalen und körperlichen Auslastung, die über das Maß der üblichen Hundehaltung hinaus gehen. Es sind keine Jedermanns-Hunde. Das trifft aber auch auf viele Gesellschaftsrassen zu...


: Wieviele Du kanntest weiß ich nicht, ich bin jedoch davon überzeugt,
: dass ich da rassespezifisch mehr weiß und mehr Überblick bzw.
: Einblicke habe als Du....

Das hast Du sicherlich. Wie gesagt, der Foxel war nur ein Beispiel, weil ich dachte, Du bist LEISTUNGSzüchterin.


: : Ich sehe es nun mal gernau anders herum: Ein bestimmtes Feld der
: : Parameter ist gleich bei der Zucht von Gesellschafts- und
: : Arbeitshunden. Zusätzlich müssen bei der Zucht von Arbeitshunden
: : noch viele weitere Parameter abgecheckt werden, die bei der Zucht
: : von Gesellschaftshunden vernachlässigt werden können (z.B.
: : Veranlagung zur Nasenarbeit / Drang - Intensität - Beständigkeit).
:
: Gut - wir sind unterschiedlicher Meinung, ständiges Wiederkäuen
: bringt nichts - belassen wir es einfach dabei?

Sehe ich auch so. Es wird mich keiner überzeugen können, einen Welpen von einer Erstlingshündin zu nehmen... ;-)))


: : Und über die Qualität des Hundes, im Vergleich zu anderen, kann man
: : dann immer noch streiten...
:
: Richtig - alles nur eine Frage der Perspektive - wobei man auch
: fallweise noch darüber nachdenken sollte, was man in Zeiten wie
: diesen will und braucht...

Willst Du festlegen, was ein Diensthundeführer braucht, ein Schäfer etc.?

Viele Grüße

Antje


28. Juli 2003 20:04

Hallo Choya,

: Meine werden erst in der 3 Hitze das erste mal gedeckt

Und wie alt sind deine Hündinnen zu dem Zeitpunkt idR?

:und dann natürlich immer schön die Pause einhalten

Auch mit jeweils einer Hitze Pause kann eine Hündin mit 5 Jahren den 4. Wurf haben.

1. Wurf 2 Jahre
2. Wurf 3 Jahre
3. Wurf 4 Jahre
4. Wurf 5 Jahre

Dazwischen also immer ein Jahr Pause.

Gruss Cindy

29. Juli 2003 04:03

Hallo Antje,

: Probleme gibt es immer nur dort, wo auf die Bedürfnisse der Hunde nicht eingegangen wird, egal ob aus Arbeits- oder Schaulinien.

Definitiv nein - es gibt auch "Problemhunde" die auf Grund diverser Verpaarungen entstehen - nicht immer, wenn auch zugegebenermaßen oft - ist der Besitzer schuld, oder eben auch schon der Züchter.

: Willst Du festlegen, was ein Diensthundeführer braucht, ein Schäfer etc.?

Das will ich ganz sicher nicht - aber umso genauer weiß ich, welche Anforderungen an einen ganz normalen Familienhund gestellt werden - und auch wenn Du es nicht glaubst - etliche sogenannte "Arbeitsrassen" eignen sich dafür hervorragend, wenn man in der Zuchtselektion nur geringgradig umdenkt. Egal ob Foxl, Border Collie oder was auch immer - es ist nunmal Tatsache, dass viele Züchter diese Rassen züchten - wohlgemerkt auf "Leistung" und den Rest den sie nicht plazieren können(sei es wegen mangelnder Nachfrage oder weil die "Leistungshunde" selbst für die Arbeit zu durchgeknallt sind) als Familienhunde verkaufen - und damit sind Probleme - die wir uns in der heutigen Zeit einfach nicht erlauben können - vorprogrammiert.

Grüße
Margot&Foxies&Dalmis

29. Juli 2003 05:09

Hallo Margot,

: : Probleme gibt es immer nur dort, wo auf die Bedürfnisse der
: : Hunde nicht eingegangen wird, egal ob aus Arbeits- oder
: : Schaulinien.
:
: Definitiv nein - es gibt auch "Problemhunde" die auf Grund
: diverser Verpaarungen entstehen - nicht immer, wenn auch
: zugegebenermaßen oft - ist der Besitzer schuld, oder eben auch
: schon der Züchter.

Ein "Problemhund", dessen Probleme eine genetische Grundlage haben, kann niemals ein guter Arbeitshund sein. Irgendwie reden wir da aneinander vorbei. Möglich, daß beim Beispiel Foxel sowieso schon alles den Bach runter ist, das kann ich nicht beurteilen. Die, die ich aus Arbeitslinien kenne, waren einsatzfähige Jagdhunde. Bei denen, von denen Du schreibst, scheinen einige Parameter nicht zu stimmen für einen guten Arbeitshund (z.B. Führigkeit). Das trifft ja inzwischen auf einige Rassen zu, daß sie dem Begriff "Arbeitsrasse" nicht mehr gerecht werden.


: : Willst Du festlegen, was ein Diensthundeführer braucht, ein
: : Schäfer etc.?
:
: Das will ich ganz sicher nicht - aber umso genauer weiß ich,
: welche Anforderungen an einen ganz normalen Familienhund
: gestellt werden - und auch wenn Du es nicht glaubst - etliche
: sogenannte "Arbeitsrassen" eignen sich dafür hervorragend,
: wenn man in der Zuchtselektion nur geringgradig umdenkt. Egal
: ob Foxl, Border Collie oder was auch immer - es ist nunmal
: Tatsache, dass viele Züchter diese Rassen züchten -
: wohlgemerkt auf "Leistung" und den Rest den sie nicht plazieren
: können(sei es wegen mangelnder Nachfrage oder weil die
:"Leistungshunde" selbst für die Arbeit zu durchgeknallt sind) als
: Familienhunde verkaufen - und damit sind Probleme - die wir
: uns in der heutigen Zeit einfach nicht erlauben können -
: vorprogrammiert.

1. Ich weiß sehr gut, welche Anforderungen heute an einen "ganz normalen Familienhund" gestellt werden. Habe mich lange genug mit denen beschäftigt, die diese Aufgabe nicht erfüllen...

2. Natürlich gibt es heute eine Menge Rassen, die vom Arbeitshund zum Gesellschaftshund umgezüchtet wurden. Ein großer Teil der Einsatzbereiche ehemaliger Arbeitsrassen gibt es heute ja gar nicht mehr. Die Frage für mich ist nur, ob wir es wirklich brauchen, die noch bestehenden Arbeitsrassen ebenfalls zu Gesellschaftshunden umzuzüchten, von letzteren gibt es heute doch wirklich für jeden Geschmack etwas. Und die Arbeitsrassen dann in den Bereichen belassen, für die sie gedacht sind und wo sie keine Probleme bereiten.

3. Verursacher von Problemen, die mit Arbeitshunden entstehen, die als reine Gesellschaftshunde gehalten werden, ohne die notwendige Ausbildung und Auslastung, entstehen meiner Meinung nach nicht nur durch ein paar Züchter, die ihre Hunde zu unbedarft abgeben, sondern in erster Linie durch Menschen, die sich in den Kopf gesetzt haben, unbedingt einen Arbeitshund besitzen zu wollen, ohne ihm gerecht werden zu können und/oder zu wollen.

Viele Grüße

Antje