Mein erster Hund
Jeder fängt mal mit dem ersten Hund an und gerade der Hundeanfänger hat besonders viele Fragen. Hier kannst Du dich im Vorfeld über deinen vierbeinigen Hausgenossen informieren, findest Du wichtige Tips zur richtigen Rasse oder Mischung und erhältst von erfahrenen Hundehaltern gute Ratschläge um Dir den Start mit dem ersten Hund zu erleichtern.
HI Maja,
und weil ich jetzt schon gemotzt habe ;o) schreibe ich jetzt auch noch was zu Deinen Fragen:
Also, erstmal sollte man sich das schon gut überlegen, ob man einem Tier gerecht werden kann. Haus mit großem Garten und direkt am Waldrand- daß ist von den Vorraussetzungen ideal, klar. Das hilft dem Hund aber nur, wenn IHR mit ihm in den Wald geht, wenn IHR mit ihm im Garten spielt- alleine machen die meisten Hunde da ziemlich wenig. Das heißt, daß besonders ein junger Airedale minimum! zwei Stunden am Tag beschäftigt sein will, um ausgeglichen und zufrieden zu sein. Und dazu zählt eben dann nicht nur spazieren gehen, sondern auch Kopfarbeit, vielleicht Hundeschule (besonders wenn ihr Anfänger seid), Schmusestunden und eine Toberunde im GArten kommen zusätzlich... Ein Hund braucht Zeit, besonders wenn es ein junger ist, klar.
Die Frage ist, ob Ihr das zusätzlich zur Arbeit hinbekommt? Klar kann ein Hund halbtags alleine bleiben, aber dann braucht er davor und danach Zeit, in der ihr Euch nur mit ihm beschäftigt- das kann ganz schön stressig werden! ;o)
Mit dem Airedale habe ihr Euch janicht gerade eine einfache Rasse ausgesucht. Es sind Terrier, und damit intelliente und bewegungsfreudige Hunde, die ursprünglich dafür gezüchtet wurden, zu arbeiten, das ist Euch sicher klar. Das beantwortet auch Deine Frage: Ja, sie brauchen viel Bewegung in der Natur, und ein Airedale wird (sofern gesund) nicht nur gerne mit joggen oder Radfahren, sondern das auch täglich fordern.
Ich kenne eine Familie, die sich ziemlich "blauäugig" einen Airedale zulegten- natürlich aus einer tollen Zucht. Daß es sich dabei um eine Leistungszucht handelte und der Hund in seinen ersten Lebensjahren absolut unterfordert war (und damit alles auseinander nahm, was ihm in die Quere kam), wurde ihnen erst später klar... Ihr solltet Euch also genauestens mit den Linien auseinander setzen und darauf schauen, daß die Elterntiere nicht die absoluten Workaholics sind.
Zum Thema Kind und Hund- ich habe bisher nur Hunde, kann also nur aus meinen Beobachtungen heraus antworten ;o) Ich könnte mir vorstellen, daß es schwierig wird, einem Hund gerecht zu werden, wenn man schwanger ist oder ein Kleinkind betreuen muß- da steht der Hund schnell hintenan und wird dementsprechend "schwierig"- vollkommen unverschuldet
( Wenn Ihr sagt, daß Kinder erst in 5 oder 6 Jahren geplant sind, dann könnte ich mir vorstellen, daß das mit dem Hund klappt. Soll es aber schon in einem Jahr oder in zweien sein, dann würde ich den Hundekauf vertagen, bis Euer Nachwuchs aus dem gröbsten raus ist
) Dann können die Kinder mit einem Hund aufwachsen und auf der anderen Seite habt ihr selbst mehr Zeit, Euch dem Hund zu widmen. Junger Hund und Kleinkinder stelle ich mir als die ultimative Herausforderung vor ;o)Ob ein Hund kinderlieb ist, darauf haben Dir schon einige geantwortet- das ist abhängig von Erziehung, Prägung, guten oder schlechten Erfahrungen mit Kindern... Die kinderliebe Rasse per se gibt es wohl nicht.
Ihr solltet Euch bewußt sein, daß ihr Euch für einen Terrier interessiert, einen sehr lebhaften und auch wehrhaften Hund. Außerdem kenne ich Terrier, die durchaus sehr wild und auch grob spielen, das ist nicht böse gemeint, trotzdem könnte es für ein kleines Kind zu viel sein. Ich würde deshalb nicht unbedingt auf einen Airedale kommen, wenn Jemand einen Hund für eine Familie mit Kleinkindern suchte. Andererseits ist es wie gesagt Erziehung und Prägung, Airedale sind tolle Hunde und ich kenne eine Hündin, die von einem 10jährigen Mädel geführt wird. Mit Unterstützung der Eltern natürlich, aber die beiden sind ein tolles TEam.
Zum haaren: selbst wenn ein Airedale getrimmt wird, bringt er Dreck ins Haus, und zwar nicht zu knapp- wie jeder andere Hund auch ;o) Hundehaltung und Sauberkeitsfimmel schließen sich ziemlich aus, irgendwann gibt jeder auf, befürchte ich *g* Aber dadurch, daß das Fell relatv kurz ist, läßt er sich gut abrubbeln bei Schmuddelwetter und das Haaren hält sich auch in Grenzen.
Dann wäre da noch die Hundehaltung im Keller- hier ein absoluter NEIN! Kein Hund sollte dauerhaft von seiner Familie getrennt leben müssen, das entspricht nicht seinem Wesen als Rudeltier. Meine Hunde sind ständig mit mir zusammen, können natürlich alleine bleiben und werden bei Besuch, der Angst hat auch mal in den Garten oder ins Wohnzimmer gesperrt- aber sie sind in mein Leben integriert und das sollte jeder Hund sein. Mein erster Hund war früher über Nacht in ihrem Zwinger, sie schlief da gerne und wollte Abends gar nicht rein. Heute würde ich das nicht mehr so machen, meine Hunde haben die Wahl, ob sie in meinem Schlafzimmer oder irgendwo im Haus schlafen wollen. Das pendelt sich aber auch ein, wenn der Hund da ist- wenn die grundsätzlichen Vorraussetzungen für einen Hund vorhanden sind, dann sollte es am Schlafplatz nicht scheitern
)Ich wünsche Euch alles gute für die Entscheidung,
eva
