Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Obligatorische Hundekurse

geschrieben von Daniela 
Obligatorische Hundekurse
12. Februar 2009 23:05
Seit dem 1. September 2008 ist ein neues Tierschutzgesetz in Kraft getreten, das obligatorische Hundekurse vorschreibt.

Ich habe den Hundeinstruktorkurs bei Certodog absolviert und kann deshalb diese Kurse in Zürich anbieten.

Falls Sie Interesse haben oder einfach Fragen haben, gehen Sie zu www.a-dogs-life.ch


Daniela Imholz

12. Februar 2009 23:59
Hallo Daniela,

ich würd gerne wissen, inwieweit das neue Haltergesetz in der Schweiz die Hundelandschaft verändert hat. Denn das ist etwas, was auch über die Grenzen interessiert. Ihr habt mittlerweile die strengste Hundegesetzgebung im gesamten euroopäischen Raum. Bestimmt ein weites Betätigungsfeld für Ausbilder und Schulen.
Wie reagiert die Bevölkerung, gibt es erste Erfahrungswerte? Oder gibt es Klagen gegen das Gesetz?

lg Klaus

13. Februar 2009 12:37
Hallo Klaus!

Also... es ist nicht einfach. Ich denke viele Menschen finden das Gesetz super und denken damit sei alles getan und es wird NIE wieder beissunfälle passieren. Aber naja... Die Leute müssen nur 6 mal den Theoriekurs besuchen und 5 mal den Praxiskurs, das heisst aber nicht dass damit alles geklärt ist.
Ich denke die Regierung musste sich einfach schnell schnell eine Lösung überlegen, da die Population extrem viel Druck gemacht hat, und die Medien sogar noch mehr. Jetzt ist alles ein bisschen ruhiger geworden, aber es wird leider trotzdem unfälle geben, das kann man ja nicht zu 100% vermeiden oder?

Ich finde aber die Idee an sich ist nicht schlecht, damit die neue Hundebesitzer ein bisschen mehr Erfahrung sammeln können. Aber es wird sich in den nächsten Jahren zeigen was das wirklich bringen wird und ob was geändert werden muss.

Ich hoffe das war +/- die Antwort auf deine Frage smiling smiley

13. Februar 2009 22:42
Hallo Daniela,

Quote :
Ich hoffe das war +/- die Antwort auf deine Frage smiling smiley
Nö, da schliessen sich natürlich weitere Fragen an smiling smiley Im Ernst, die ganzen Diskussionen um eine "Halterprüfung" (bei uns Hundeführerschein) gab's hier natürlich auch.

Einen generellen Zwang dazu gibt es bei uns nicht und ich find das auch gut so. Du hast völlig recht, Beissunfälle wird's immer geben. Genau so lange, so lange es Hunde gibt, denn das liegt einfach in der Natur dieser Spezies, sie sind Raubtiere, haben ein Territorialverhalten und vieles spricht dafür, dass sie eben unter bestimmten Umständen auch mal zubeissen werden.

Ich bedaure euch Schweizer eigentlich wegen eurem Haltergesetz. Es wird auch weiterhin Beissunfälle geben, aber es wird nun ein enormer Druck auf ALLE Hundebesitzer ausgeübt, auch wenn sie völlig ungefähliche Hunde haben, oder ein riesiges, eingezäuntes Grundstück usw.

Es findet ein Geschachere darum statt, wer diese Prüfung abnehmen darf, das alles kostet den Halter Geld, und ein paar wenige werden fett damit verdienen. Unter'm Strich schafft's kaum zusätzliche Sicherheit, denn genau der geprüfte Hund, der einer "Nicht-Kampfhunderasse" angehört und seine Gehorsamsübungen auf dem Hundeplatz so leidlich gemeistert hat, gerät ein paar Jahre später in eine Situation, in der ihm seine Natur ein aggressives Verhalten nahe legt.
Und dann geht die Diskussion von neuem los, die Politiker werden sich wieder profilieren wollen und rufen nach "noch schärferen Gesetzten" und die Presse peitscht auf sie ein und treibt sie vor sich her.

Ganz ehrlich, ich find das wirklich schlimm, dass ihr jetzt dieses Haltergesetz habt. Ich find das war einen Schritt in die falsche Richtung.

lg Klaus

20. Februar 2009 10:13
hallo zusammen. da mein Hund am nach dem September.2008 über die Regenbogenbrück gegangen ist, falle ich mit meinem neuen Hund, einem Papillon, ebenfalls unter dieses Gesetz. ich persönlich ärgere mich sehr. ich werde die obligatorischen 4 Praxisstunden im April 2008 machen. aber schon jetzt ist klar, dass ich für diese 4 Stunden unterfordert bin, aber diese Stunden auf Deutsch gesagt abhocken muss, weil das BVET es so will. mein Papillon ist mein 5. Hund. ich blicke auf eine 20jährige Agility-Karriere zurück und habe alle Kurse im ND durchlaufen und sogar die Ausbildung zum Hundeerziehungsberater begonnen, aus familiären Gründen aber unterbrochen. ich habe mit meinen vorherigen Hunden, den Hundeführerschein erfolgreich absolviert. ERziehe meinen jetzigen Kleinhund nach bestem Gewissen, dass er Sozialverträglich ist und finde es vom BVET effektiv eine Bevormundung dass ich nun diese 4 Stunden absolvieren muss.

vorgestern ging ich mit meinem Hund angeleint Gassi. es ist mir eine Gruppe Hundehalter begegnet. die Leute standen zwar auf die Seite, aber keiner hatte seinen Hund auch tatsächlich voll im Griff, entweder hing der Hund in der Leine, oder schnellte nach vorn und keifte oder sie rurrten, dass es einem wirklich unangenehm war.

da frag ich mich, warum ich mir die mühe mache, meinen kleinhund erziehe, die 4 obligatorischen stunden absitzen muss, wenn es einem aber angst und bange wird bei der begegnung mit solchen hundehaltern.

ich persönlich habe das gefühl, kinder zu "zeugen" und ein Auto zu fahren, oder eine Wohnung zu mieten, ist langsam einfacher wie sich einen Hund zuzulegen.

Unfälle wird es weiterhin geben. dass es in Kantonen AUflagen für bestimmte Rassen gibt, finde ich persönlich ok. Aber ich finde es nicht ok, dass ich viel Geld schon in die Ausbildung meiner Hunde gesteckt habe, Prüfungen der KAMO und TKGS abgelegt habe, ein erfahrener Hundehalter bin, der die Hundehaltung und das sozialverträgliche Verhalten wichtig nimmt, und nun mit einem Kleinhund verdonnert werde 4 Std. Praxis abzusitzen, welche mein Hund schon beherrscht und für mich selbstverständlich ist. und natürlcih dafür auch wieder bezahlen muss, nebst den Kursen.

Ebenfalls kann man ja nicht irgend eine Schulung oder Kurs besuchen bei einem anerkannten AUsbildner, die schlussendliche mehr bringt fürs Zusammenleben udn die ERziehung, wie diese 4 Stunden, sondern muss diese 4 Stunden abhocken.

ich persönlich finde es wirklich Stumpfsinn.

Dass für Neuhundehalter eine Aufklärung gemacht wird, finde ich gut. Auch dass Kurse vorgeschlagen werden ist eine gute Sache, aber ich finde es nciht ok, wenn unauffällige engagierte Hundehalter bei einem neuen Hund so an Auflagen gekoppelt werden. Was ist, wenn ich diese 4 Stunden nun nicht absolviere ? aber andere Kurse für die Hundeausbildung absolviere oder sogar KAMO prüfungen bestreite ? will man mir dann den Hund wegnehmen ?

schlussendlich wird es so kommen, dass man den Hund halt nicht mehr anmeldet oder den Hund aus illegalen quellen oder im Ausland kauft. schon jetzt gibt es offizielle Züchter ganz normaler Hunderassen, die Ihre Hunde nicht mehr verkaufen können, weil die LEute die Auflagen des BVET schlicht und einfach scheuen. insbesondere die Theoriekurse.

warum muss ich mich vom BVET bevormunden lassen ? Nur weil es ein gewisser Prozentsatz auffälliger Hundehalter gibt ? die wird es immer geben....

profitieren werden schlussendlich die Leute die die AUsbildungen anbieten. denn in 4 Stunden, habe ich es noch nicht erlebt, dass ein Hund erzogen werden kann. dies ist eine tägliche ARbeit. und wenn man nun das Gefühl hat, man absolviert die 4 Stunden und punkt ist - so sind wir genau gleich weit wie vor der Einführung des Hundegesetz. die Frage ist dann einfach, was kommt als nächstes ?

20. Februar 2009 22:38
Sicher ist das ungerecht und ich hab's ja neulich schon geschrieben.... ich beneide Euch Schweizer nicht um diese Verordnung.
Aber ganz ehrlich, für Dich ist es allenfalls ärgerlich und mit etwas Aufwand verbunden, schaffen wirst du das allemal. Was ist aber mit den Leuten, die aus irgendwelchen Gründen Probleme damit haben und deren Hunde trotzdem vollkommen unbedenklich sind? Ich denke hier an ältere Leute, Behinderte oder dgl.
Was wird denn in so einem obligatorischen Kurs abgefragt? Nur Theorie oder auch Praxis? Ich z.B. bin auch Rollstuhlfahrer und hätte auf einem normalen Hundeplatz kaum eine Chance, mich überhaupt fortbewegen zu können.
Gibt es vielleicht den einen Prüfer, der mir da entgegen kommt und das ganze auf Asphalt verlagert? Der andere vielleicht besteht darauf, und meint, wenn der Hund in's Feld geht und ich komm nicht hinterher, bin ich nicht in der Lage einen Hund zu führen, was dann? Hundeverbot?
Solche Fälle wird es auch geben und ich denke, Du wirst das nachvollziehen können. Dein Papillon wäre, selbst wenn er vollkommen unerzogen und nervötend wäre, kaum eine Gefahr für andere Menschen. Deinen Background mal ganz aussen vor, wie sieht das denn aus bei Menschen, die noch nie einen Hund hatten?
Bsp. ältere Frau, deren Mann gestorben ist und die jetzt einen Hund möchte, damit sie nicht so alleine ist, etwas raus kommt und ansonsten keinen Plan hat von Hundehaltung. Will man es der in Zukunft verbieten? Mit welcher Begründung?

Seh's genauso wie du, es werden die profitieren, die soche Kurse veranstalten und ich glaube dass da schon längst vor der Gesetzesänderung die "Claims" vergeben wurden. Von wegen Dilemma..... Der Kuchen ist längst portioniert, so jedenfalls meine Einschätzung.

lg Klaus