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Mein erster Hund

Jeder fängt mal mit dem ersten Hund an und gerade der Hundeanfänger hat besonders viele Fragen. Hier kannst Du dich im Vorfeld über deinen vierbeinigen Hausgenossen informieren, findest Du wichtige Tips zur richtigen Rasse oder Mischung und erhältst von erfahrenen Hundehaltern gute Ratschläge um Dir den Start mit dem ersten Hund zu erleichtern.  
Second-Hand-Hunde
05. März 2009 08:19
Hallo Anila,
wegen Trennung werden bei uns kaum Hunde abgegeben. Meist sind die Vorbesitzer verstorben, kommen ins Pflegeheim oder es sind Hunde, welche wegen schlechter Haltung "eingezogen" wurden.

Wir hatten gerade jetzt einen kleinen (auch schon alten), weißen Mix (Willi), dessen Frauchen ins Pflegeheim musste. Dieser war innerhalb einer Woche neu vermittelt.

LG
Yvonne

05. März 2009 23:12
Hallo Yvonne, Klaus und Heinrich,

@Yvonne:
Wenn es kaum Trennungs- und vermutlich auch kaum Allergiefälle (also Abgrabegrund: Allergie) gibt, gehe ich mal davon aus, dass die Mehrheit der sichergestellten Hunde groß und häufig traumatisiert ist und die Mehrheit derjenigen, deren Halter gestorben ist, eher kleine Hunde sind, dafür aber vermutlich freundlich und gut gepflegt?

Ich wäre allerdings auf der Suche nach einem großen Hund (Labrador aufwärts), für die kleineren Größen habe ich ja bereits kleinere Haustiere:-)

@Klaus:
Quote :
Ein gesunder, völlig normaler Hund aus dem Tierheim? Wer will den schon....

Ich!

Quote :
die oben genannten Gründe rufen Tierschützer/innen auf den Plan, die auch gerne mal das ein oder andere Detail weglassen.

Ich finde das eigentlich nicht ok. Ich selbst bin sehr ehrlich und wünsche mir Ehrlichkeit auch bei Anderen. Wenn man Details weglässt, hofft man ja irgendwie drauf, dass der neue Halter sich schon so in den Hund verliebt hat, dass er ihn behält und an diesen Details halt arbeitet, wenn er sie bemerkt, während er sich sonst möglicherweise gegen diesen Hund entschieden hätte, wenn er diese Details von vornherein gekannt hätte.

Die Rechnung kann aufgehen - oder auch nicht. Ich selbst weiß, dass es keine perfekten Hunde gibt, aber ich kenne mich und meine Grenzen besser als jeder Andere und ich wüßte auch, bei welchen Macken ich an meine Grenzen stoßen würde und den Hund nämlich wieder zurück bringen würde. Dann lieber: Von vornherein ehrlich miteinander umgehen, um sowas möglichst zu vermeiden. Das jedenfalls wäre meine Devise. Und du hast natürlich Recht: Wenn es um Aggressionen geht, wäre es fatal, Details zu verschweigen.

@Heinrich
Ja, auch der Tierhandel - ob über Heim oder Tierschutzorganisation oder Züchter - ist ein Geschäft. Besser als den Import zu stärken, wäre es sicherlich, den Tierschutz vor Ort zu verbessern. Aber verstehe ich dich richtig - man sortiert so aus, dass man sozusagen aus einer Tötungsstation oder so am ehesten die Tiere für den Export aussucht, die hierzulande auch nachgefragt werden?

Die nettesten erwachsenen Hunde werden vermutlich von Privat verkauft, aus was für Gründen auch immer. Aber da dürfte jemand, der sich als Anfänger bezeichnet, schlechte Karten haben. Als blutige Anfängerin würde ich mich auch nicht mehr bezeichnen, weil ich im letzten Jahr (oder sind es schon 1 1/2 Jahre?) Unmengen an Fachliteratur gelesen habe, und vieles von dem, was ich gelernt habe, an meinem "Laborhund", mit dem ich regelmäßig raus gehe, ausprobiere (er hat viel Spaß daran, ich auch). Aber wirklich hundeerfahren bin ich halt auch nicht.

Einen weiteren Vorbehalt hätte ich selbst auch noch bei Hunden aus Privathaltung: Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass die sich eigentlich gar nicht richtig von ihrem Tier trennen wollen, dass sie dann ihren Hund immer mal wieder besuchen wollen. Ich selbst würde einen klaren Trennungsstrich ziehen wollen. Ich würde sicherlich von mir aus Emails schreiben, vom Hund berichten und Fotos mitschicken, aber immer mal wieder Besuch oder so würde ich nicht wollen.

Viele Grüße
Anila

05. März 2009 23:55
Quote :
Die nettesten erwachsenen Hunde werden vermutlich von Privat verkauft, aus was für Gründen auch immer. Aber da dürfte jemand, der sich als Anfänger bezeichnet, schlechte Karten haben.
Nö, warum denn? Ich denke, der sehr viel grössere "Second-Hand-Hundemarkt" findet ausserhalb der Züchter oder Tierheimen statt.
Ganz einfach über Zeitungsinserate, Kleinanzeigen. Und da fragt doch kaum ein Verkäufer nach Hundeerfahrung oder ob der Interessent den Hund tatsächlich gut halten kann.
Hier bei uns ist das in der Samstagsausgabe ein beachtlicher Anteil und es gibt alles von A-Z. Alleine was da jede Woche Beagles drin stehen.....

lg Klaus
HST

06. März 2009 06:33
Es ist doch so..

das wenn ich einen an die hand nehme
in ein tierheim mit 200dert hunde reinmarschiere...
ich den passenden für den typ finden werde...

Kein züchter hat 100dert hunde parat mit unterschiedlichen charakter und wesenszügen...

als normaler mensch.... -ich bin ein wissender, somit nicht normal-
würde ich mir immer einen aus dem tierheim holen..
denn den kann ich auch wieder wenns nicht passt mit spitzen fingern zurückgeben...

Tierheimhunde sind ganz einfach eine geschäftsidee...
wie mache ich aus schrott wieder kohle... im übertragenen sinne gesprochen...
nur dass es sich dabei um lebewesen handelt...

aber das spielt keine rolle wenn man von einer ganz hohen warte das ganze betrachtet...

Sicher gibt es den einen oder anderen tierheimtante...die ganz anders tickt...aber je länger sie dabei sind
desto
gleicher ticken sie.... -dies ist der lauf der zeit und der anpassung-

Mehr gibt es eigentlich nicht dazu zu sagen...

Wenn es sich um beträge von 25 000.- Euro und mehr handel würde...
und nicht um 250.- euro
könnte man wieder daraus eine geschäftsidee machen
in dem man
diese unbeleckten menschen seine dienste anbietet als unabhänger sachverständiger...
und ihnen ein hund mit aussucht...

denn dannkommt es auf die 2.500.-euro die ich koste... + spessen
nicht mehr an...

man könnte sogar um die ganze welt fliegen...und den passenden hund für xy suchen...

mfg
HST

06. März 2009 06:55
Dies stimmt. Bei uns stehen auch jede Woche eine Menge von Hunden drin. Viele suchen da dann wegen z.B. Trennung oder Umzug neue Familien. Oder du nimmst mal mit Züchtern Kontakt auf. Einige geben ihre alten Hunde, wenn diese nicht mehr gebraucht werden sad smiley , ab. So sind unsere Nachbarn zu einer tollen, 7-jährigen Labradorhündin gekommen (ich weiß natürlich nicht, wie alt/jung dein neuer Hund sein soll).
LG
Yvonne

Edit: Mir ist gerade noch etwas eingefallen. Warst du schon mal auf den einzelnen Rasse-Not-Seiten? Dort findet man sehr oft, sehr tolle Hunde. Ich meine so was hier z.B. [www.retriever-in-not.de] oder [www.collies-suchen-ein-zuhause.de]. Solche Seiten gibt es ja für fast alle Rassen + deren Mischlinge.

06. März 2009 10:06
Grüß Dich Anila,

was du ansprichst, ist immer ein thema. Und man kann es sich nicht so einfach machen, wie HST es tut. Er kommt nicht so oft im tierheim vorbei.

Quote Anila:

Ab und an gucke ich im Internet und ich finde dort auch Beschreibungen, die mich sehr ansprechen. Die Rede ist da von super verschmusten Hunden, freundlich zu Menschen, Rüden, Hündinnen – und - was für mich so wichtig ist: Katzen.
Das kann stimmen, das muss nicht stimmen und wird auch oft so nicht zutreffen. Wenn alle hunde als lieb und freundlich angeboten werden, dann wäre ich sehr vorsichtig. Wenn eine deutliche variation zu erkennen ist, von schwierig bis einfach oder nur an erfahrene ohne kinder zu vermitteln bis katzenlieb und ohne jagdpassion, dann ist diese info viel vertrauenswürdiger.

Es ist deutlich besser, ein halbes jahr zu suchen und mit 10 Hunden probeweise mehrfach zu laufen, als sich auf fremdinfos zu verlassen. Überraschungen kann es immer noch geben.

Quote :
Es sind nicht sehr viele Hunde, von denen ich denke, dass sie für mich infrage kämen, aber ich würde mal schätzen, dass 80% der Hunde, die mich aufgrund der o.g. Eigenschaften ansprechen, merkwürdigerweise aus dem europäischen Süden stammen. Das irritiert mich.
Das ist eine sehr bedenkliche entwicklung. Den hunden vor ort hilft sie kaum. Und wenn sie hier sind, hat man dann vielleicht einen sehr ängstlichen hund, einen der als welpe oder junghund gemobbt wurde. Auf jeden fall hat man hunde, die leidenschaftlich jagen und müllschlucken. Die probleme sind also von anderer art als die der meisten hiesigen hunde.

Quote :
Die Hundeforen sind voll von Berichten von problematischen Hunden, bei denen eine Therapie manchmal auch Besserungen erbracht hat, die man aber dennoch wohl nur in sehr hundeerfahrene Hände weiter vermitteln würde, wenn sie denn abgegeben würden.
Natürlich gibt es diese hunde. Mit ihnen kann man glück haben, wenn man entweder den entsprechenden hintergrund oder das richtige händchen hat. Für anfänger ist das weniger empfehlenswert.

Quote :
.... wenn ich natürlich Abstriche mache, entsteht der Eindruck (dem ich nicht glauben kann): Relativ problemlose Second-Hand-Hunde kommen aus dem Ausland.
Und dort werden sie dann durch unterlassung weiter vermehrt. Mit dem export ist immer noch irgendeine art geschäft zu machen, bei dem gutmütige menschen kostenlos mitarbeiten.

Quote :
In den Tierheimen direkt in meiner Nähe sitzen momentan ausschließlich oder überwiegend in Deutschland geborene Hunde ein – aber keiner, den ich mir zulegen würde. Bei den großen Hunden handelt es sich häufig um Listenhunde, die ohnehin nur an Hundeerfahrene abgegeben werden, oder um Nicht-Listenhunde, die ebenfalls nur an Hundeerfahrene abgegeben werden.
Das ist die eigentliche aufgabe unsere tierheime, den tieren vor ort asyl zu geben, bis sie ein neues zu hause haben. Sie müssen nicht alle hunde dieser welt retten. Etwas mehr platz für hunde, die schon da sind, könnte manches problem verringern.

Dem zweiten teil deiner bemerkung kann ich nicht beipflichten. Klar sind große hunde häufiger vertreten, kleine gehen schneller weg. Aber es gibt immer wieder ganz hervorragende hunde. Man muss sich zeit lassen.
Oft werden trächtige hündinnen ins th gebracht, werfen dort und gehen zurück (oder auch nicht). Man kann so welpen bekommen, die schon auf eine menge wichtiger umweltreize geprägt sind.
Man sollte beobachen, wie hunde von gassigehern ausgeführt werden. Wenn ich sehe, dass eine (!) gassigeherin mit fünf hunden loszieht, dann kann ich davon ausgehen, dass diese für die meisten wechselfälle des lebens ausreichend gerüstet sind, um sie problemlos zu meistern.

Und dann gibt es noch die erwähnten züchter, die ab und an einen hund zurück bekommen. Mein freund hat auf diese art einen traumlabbi bekommen.

Wenn man sich mit dem gedanken trägt, einen hund aus zweiter hand zu nehmen, sollte man sich eine negativliste anlegen. Was darf der hund keineswegs tun?

Dann darf man sich aber weder auf rasse noch auf fellfarbe und haarlänge festlegen, sondern erst hinterher entscheiden, ob das nun noch ein ausschlussgrund sein soll oder nicht.

Meine negativliste war einfach. Der hund darf keine probleme mit kindern haben. Der hund darf eine bestimmte größe/gewicht nicht überschreiten.

So war plötzlich ein 7 montae alter relativ langhaariger jungrüde an meiner leine, obwohl ich eigentlich nach dobermännern geschaut hatte. Über hundeaggressionen konnte man natürlich so nichts vorhersagen. Da er aber mit einem anderen erwachsenen rüden den zwinger geteilt hatte, konnte ich davon ausgehen, dass der soziale bereich gut vorbereitet war.

Nun habe ich einen traumhund - zumindest meistens. Wenn der haarwechsel angesagt ist, verfluchen wir unsere entscheidung. Aber das ist nur zweimal im jahr so.

Es geht also. Nur eines darf man nicht - sich unter zeitdruck setzen.

tschüß martin