von Anila am 28. Juni 2009 20:33
Hallo Michaela,
ich habe es auch so gemacht, wie Yvonne es beschreibt: Alle möglichen Rassestandards durchgelesen und parallel dazu sehr viel zum Thema Hundeerziehung. Dann fielen etliche Hunde für mich weg und übrig blieben eigentlich nur 2 Rassen (Labrador und Bernersenn), und dazu habe ich mir dann über Fachforen und Bücher noch zusätzliche Infos geholt. Ich hatte und habe einen Leih-Labrador, mit dem ich einmal pro Woche raus gehe und hatte auch mal Leute mit Bernern und den großen Schweizern besucht, die ich über Internetforen kennen gelernt hatte.
Und dann kam alles gaaaanz anders: Ich habe einen Hund, der von der Rasse her ganz schnell auf meiner Aus-Liste stand: Der Border-Collie. Ich bin viel zu individualistisch, um meine Wochenenden auf Hundeplätzen zu verbringen, wo ich mit anderen Hundehaltern und deren Hunden Agility oder Dogdance betreibe, außerdem liest man wirklich überall, dass der Border Collie nun wahrlich kein Anfängerhund sei. Sie sind anspruchsvoll und wenn man sie nicht richtig auslastet, entwickeln sie sich ganz schnell zum Problemhund.
Ich hatte häufiger Kontakt zu einer Frau aus meinem Lieblings-Hundeforum, die eines Tages meinte: "Ich habe deinen Traumhund". Mein Border Collie ist wohl ruhiger als der Standard-Border-Collie, und er hat definitiv kein Interesse an Schafen. Geistige Auslastung braucht der allerdings, ein Familienhund, der nur mit läuft, das ist er nicht. Aber dazu habe ich auch Lust - nur halt nicht regelmäßig mit immer denselben Leuten im Verein oder so.
Fast alle Probleme, die man vom Border kennt und liest, wenn sie nicht richtig gehalten werden, hatte er früher. Er war also mal ein Problemhund. Aber mit ihm ist intensiv gearbeitet worden und meine Bekannte hatte Recht behalten: Es ist mein Traumhund, wir passen super gut zusammen.
Ich konnte ihn 3 Tage lang intensiv kennen lernen, bevor er zunächst probeweise mit zu uns kam. Charakterlich ist er mit seiner Leichtführigkeit sicherlich das Gegenteil vom sturen Berner oder GSS, aber ich bin einfach nur begeistert von ihm und finde, dass wir ein absolut gutes Team sind.
Kleine Dinge, an denen ich noch arbeiten möchte, die gibt es zwar auch, aber wenn es die nicht gäbe, hätte ich ja gar keine Herausforderungen mehr.
Also: Wenn man Leute kennt, die hundeerfahren sind und die auch noch über eine genügend große Portion an Menschenkenntnis verfügen und die einen etwas einschätzen können, dann kann man sich auch beraten lassen.
Viele Grüße
Anila