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08. November 2009 19:44
Naja wenn ihr jemanden habt, der dann noch da ist und dann gemeinsam üben könnt. Dann ist das ganze ja kein Problem. Aber das muss dan VOR dem Einzug des Welpen geklärt sein.

08. November 2009 21:26
Hallo Nanni,

mich beschäftigen, wenn ich das hier so lese, vor allem folgende Dinge:

Warum muß es denn unbedingt ein Welpe sein? Sorry, nicht nur weil ich ein Fan alter Hunde bin: Es gibt Situationen, in denen ein Welpe meiner Ansicht nach die schlechteste aller Varianten ist.
Wie schon von den anderen gesagt: Es kann lange dauern, ehe er stubenrein ist und alleine bleiben kann. Und wenn man noch nie einen Hund hatte (egal wie viel man vorher mit anderen Hunden Gassi gegangen ist), dann ahnt man nicht im geringsten, wie aufwändig es mit so einem Welpen ist. Ein Hund, der schon älter ist, erzogen, der gewohnt ist, allein zu sein, das wäre meiner Ansicht nach viel sinnvoller. Denn mit ihm könnt Ihr Euch in sechs Wochen einspielen. Und Ihr müßtet nicht 15 Jahre im Voraus planen (dann wäre Deine Tochter fast 30, wenn "Ihr" Hund vielleich stirbt - könnt Ihr so lange für ihn wirklich die Verantwortung übernehmen, seid Ihr bereit, Euch für so einen langen Zeitraum nach dem Hund zu richten?).
Wenn Du schreibst, dass es noch Freundinnen gibt (auch mit Hund) oder Opa etc.. dann ist das zwar toll, wenn man Leute hat, die helfen. Aber ob es den Welpen nicht völlig verwirrt, ist die Frage. Wie viele Menschen sollen denn dann zu seinem "Rudel" gehören - ich finde das auch noch nicht so ganz überzeugend.
Und dann noch eine Frage. Du schreibst der Hund käme viel raus, aber im Haus darf er nur in den Flur. Habe ich das richtig verstanden? Das heißt, dort hätte er so gut wie keinen Kontakt zu Euch (weil Ihr ja vorwiegend in anderen Räumen lebt als im Flur.....- oder habe ich da etwas mißverstanden?
Und warum ist Deine Tochter entsetzt über die Meinungen hier? Wir bemühen uns doch nur, Euch zu helfen - niemand hier hat gesagt: Ihr seid nicht für einen Hund geeignet. Im Gegenteil. Es ist nur die Frage: Welcher Hund bzw. welches Alter hat der Hund und was ist alles zu bedenken im Vorfeld.
Also: Das ist alles nicht böse gemeint, wir möchten nur aus Erfahrung auf Fallstricke hinweisen, die Euch dann womöglich Probleme machen könnten.
Ich drücke Euch auf jeden Fall die Daumen - und plädiere für einen schon älteren Hund (an denen gibt es - auch bei Retrievern - durchaus Auswahl und nicht nur fehlgezüchtete und verhaltensgestörte Exemplare!)

LG, Sabine

08. November 2009 21:41
*g* @Sabine: Naja die meisten Ersthundehalter wollen erstmal nen Welpen. Wenn sie merken was das für ein Stress bedeutet, wären sie froh gewesen nen erwachsenes Tier genommen zu haben winking smiley. Ich hatte damals gar kein Recht mit zureden, es sollte ein Welpe sein und gut ist.
Heute sehe ich das anders winking smiley. Gibt genug durchaus junge, aber erwachsene Retriever, die im TH ein trauriges Leben fristen (oder Retriever in Not!). Deswegen werde ich das nächste mal auch keinen Welpen wählen.
Bin auch der Meinung, dass man den Welpen mit zu vielen fremden Menschen wirklich überlasten kann, aber hab ich ja schon angemerkt.

LG Frieda

08. November 2009 21:44
Ciao,

eigentlich ist hier schon alles gesagt worden, was zu sagen ist..........

aber Sabine hat mit die Wörter aus dem Mund genommen...bzw von der Tastatur geklaut.......

ein Welpe macht viel mehr Arbeit als ein erwachsener Hund.....am Anfang.........
man kann auch noch mehr falsch machen............

vielleicht hilft das Beispiel aus dem Reitsport.........wo man ja auch keinen Neuling auf den grünen Dreijährigen setzt............

vor einiger Zeit suchte ich eine neue Wohnung...eine Studenten-WG ....und mein größtes Problem war der Schnuff.......und sie ist "nur " eine Katze......also vile pflegeleichter als ein Hund..........
auch wenn es jetzt nicht danache aussieht.........es wäre möglich, daß sich Hund und Tochter irgendwann trennen müssen...........
bitte bedenkt das...........

und das mit dem Flur ist auch etwas komisch..........nach richtigem Familienanschluß klingt das nicht..........und vor allem glaube ich nicht, daß Ihr das durchsteht.......ser Hund wird bei Euch bleiben wollen, klopfen, betteln, kratzen, heulen............er wird Euch klein kriegen..........
also macht Euch keine falschen Vorstellungen............

es ist nicht böse gemeint.......im Gegenteil..............Ihr klingt so, als ob Ihr echt einen Hund haben wollt und auch einen verdient...........aber es ist wichtig, sich vorher im Klaren zu sein, was auf Euch zukommt......dann gibt es hinterher kein böses Erwachen............sondern nur die Freude, die Ihr alle verdient!!!!!!!!

Alles Gute!!!!!

08. November 2009 21:58
Ach, ich nerv nochmal. Ist mir grad noch eingefallen: Hund nur im Flur, haben andere schon geschrieben, findet Hund nicht toll und wird euch bei der Stubenreinheit ein großes Hinderniss sein!!!

08. November 2009 23:59
Hallo Nanni,

Euer Gefühlschaos zeigt aber doch auch, dass Ihr nachdenkt – und ich bin sicher, Ihr werdet am Ende die richtige Entscheidung treffen.

Es stimmt, ich kenne Fälle, wo es nicht so gut lief und halt diesen einen Fall, wo der Hund dann wieder abgegeben wurde. Andererseits hatte ich als Kind 2 Freundinnen, die auch mit 13/14 einen Hund bekamen (bzw. in einem Fall hat sich die Freundin immer um einen Pflegehund gekümmert), und die haben das Interesse und die Geduld nicht verloren. Wie gesagt, da kannst du deine Tochter besser einschätzen als ich, die ich sie ja nicht kenne.

Ich gebe Frieda aber auch in dem Satz Recht, dass der Hund eigentlich der Hund der Eltern sein muss:. Deine Tochter ist in 5 Jahren 18 und wenn sie nicht studiert, wird sie vielleicht eine Lehre beginnen und vollzeit in Ausbildung sein! Dann wirst du oder du und dein Mann mehr mit dem Hund zu tun haben, als es jetzt geplant ist.

Was die Gassigeh-Zeiten angeht, hätte ich in Eurem Fall keine Bedenken (glaube aber, dass Ihr die in den nächsten Jahren sicherlich neu organisieren müsst)

Ich war übrigens lange Zeit genauso verunsichert wie du! Ich habe mir auch lange überlegt, ob ich einem Hund gerecht werden kann auf Dauer und habe halt auch im Vorfeld schon nach Lösungen gesucht für solche Tage, an denen aus was für Gründen auch immer man nicht die nötige Zeit für den Hund hat. Mein Mann und ich sind selbständig und ab und an haben wir Geschäftsbesuch. Das ist selten – aber an solchen Tagen hat niemand Zeit für den Hund. Ich hatte deswegen von Anfang an Kontakt aufgenommen zu einer Hundetrainerin, die eine ganz toll geführte Hundepension mit riesigem Freilauf leitet.

Durian ist dort immer mal wieder für kurze Zeit. So ist ihm das alles sehr vertraut, falls wir mal Geschäftsbesuch haben und wirklich eine Fremdbetreuung brauchen.

Über die Frage: Welpe oder Second-Hand-Hund hatte ich auch lange nachgedacht. Beides hat Vor- und Nachteile. Bei einem Welpen hat man die Sozialisation in der Hand, aber dafür macht er fast soviel Arbeit wie ein Menschenbaby (nur nicht so lange). Ein Second-Hand-Hund kann einige Problemzonen mit bringen, das muss aber nicht sein.

Meiner ist ein Third-Hand-Hund: Ursprünglich wurde er schlecht gehalten und hat viele Probleme entwickelt. Er landete dann im Tierheim. Meine Vorbesitzerin (hundeerfahren) hat sehr viel mit ihm gearbeitet und ihn umständehalber abgeben müssen. So bin ich zu einem gut erzogenen Hund gekommen, der noch jung genug ist, so dass ich viel mit ihm unternehmen kann, der aber andererseits schon viel gelernt hat. Ich habe ihn 3 Tage lang kennen lernen können und konnte in der Zeit auch seine Schwachstellen kennen lernen, bevor er zu uns kam. Ich könnte mir überhaupt keinen passenderen Hund als ihn für mich vorstellen.

Für uns war ein Second-Hand-Hund (oder Thirdhand in meinem Fall) die beste Wahl, weil ich voll berufstätig bin (selbständig mit relativ flexiblen Arbeitszeiten).

Tara möchte ich allerdings widersprechen mit dem Satz, dass man bei einem Welpen sehr viel falsch machen kann. Das stimmt zwar, aber: Bei einem Second-Hand-Hund hat in den meisten Fällen jemand anders sehr viel falsch gemacht!

Das mit dem Flur habe ich auch nicht so ganz verstanden. Was spricht denn dagegen, ihn auch mit in andere Räume zu lassen?

Aber vielleicht hast du dich da auch mißverständlich ausgedrückt. Für Durian gibt es auch Tabuzonen, er darf nicht überall hin. Er hat seinen Platz im Büro (wo wir aber die meiste Zeit des Tages sind). Vom Büro aus geht es direkt ins Wohnzimmer, aber dahin darf er nur auf Einladung. Der Grund war der, dass unsere Katzen Hunde nicht gewohnt waren und die sollten Rückzugsmöglichkeiten haben.

Inzwischen erlauben wir ihm immer, mit uns ins Wohnzimmer zu gehen – aber auf diese Erlaubnis muss er warten. Im ersten Stock schlafen wir, und der erste Stock ist nach wie vor tabu. Durch unsere Schichtarbeiten (ich arbeite bis sehr spät abends und mein Mann fängt schon um 6 Uhr morgens wieder an) ist Durian allerdings nicht lange alleine im Büro. Außerdem stehen bei uns alle Türen offen und er weiß, dass wir in der Nähe sind und er schläft dann absolut problemlos im Büro.

Also, ich finde schon, dass es in einem Haus oder in einer Wohnung Zonen geben kann, wo der Hund nichts zu suchen hat und ich finde auch, dass ein Hund im Haus nicht die ganze Zeit beschäftigt werden muss (und auch nicht werden sollte), aber Familienanschluss muss bei einem Golden sein, d.h. also, dass er einen Platz in Eurer Nähe braucht. Na ja, und wie Frieda schon sagt: Ein Welpe ist ja nochmal was anderes - den müßt Ihr im Blick haben, wenn er stubenrein werden soll.

Erzähl doch nochmal, wie man sich das mit dem Flur vorstellen muss.

Viele Grüße
Anila