Hallo Nanni,
Euer Gefühlschaos zeigt aber doch auch, dass Ihr nachdenkt – und ich bin sicher, Ihr werdet am Ende die richtige Entscheidung treffen.
Es stimmt, ich kenne Fälle, wo es nicht so gut lief und halt diesen einen Fall, wo der Hund dann wieder abgegeben wurde. Andererseits hatte ich als Kind 2 Freundinnen, die auch mit 13/14 einen Hund bekamen (bzw. in einem Fall hat sich die Freundin immer um einen Pflegehund gekümmert), und die haben das Interesse und die Geduld nicht verloren. Wie gesagt, da kannst du deine Tochter besser einschätzen als ich, die ich sie ja nicht kenne.
Ich gebe Frieda aber auch in dem Satz Recht, dass der Hund eigentlich der Hund der Eltern sein muss:. Deine Tochter ist in 5 Jahren 18 und wenn sie nicht studiert, wird sie vielleicht eine Lehre beginnen und vollzeit in Ausbildung sein! Dann wirst du oder du und dein Mann mehr mit dem Hund zu tun haben, als es jetzt geplant ist.
Was die Gassigeh-Zeiten angeht, hätte ich in Eurem Fall keine Bedenken (glaube aber, dass Ihr die in den nächsten Jahren sicherlich neu organisieren müsst)
Ich war übrigens lange Zeit genauso verunsichert wie du! Ich habe mir auch lange überlegt, ob ich einem Hund gerecht werden kann auf Dauer und habe halt auch im Vorfeld schon nach Lösungen gesucht für solche Tage, an denen aus was für Gründen auch immer man nicht die nötige Zeit für den Hund hat. Mein Mann und ich sind selbständig und ab und an haben wir Geschäftsbesuch. Das ist selten – aber an solchen Tagen hat niemand Zeit für den Hund. Ich hatte deswegen von Anfang an Kontakt aufgenommen zu einer Hundetrainerin, die eine ganz toll geführte Hundepension mit riesigem Freilauf leitet.
Durian ist dort immer mal wieder für kurze Zeit. So ist ihm das alles sehr vertraut, falls wir mal Geschäftsbesuch haben und wirklich eine Fremdbetreuung brauchen.
Über die Frage: Welpe oder Second-Hand-Hund hatte ich auch lange nachgedacht. Beides hat Vor- und Nachteile. Bei einem Welpen hat man die Sozialisation in der Hand, aber dafür macht er fast soviel Arbeit wie ein Menschenbaby (nur nicht so lange). Ein Second-Hand-Hund kann einige Problemzonen mit bringen, das muss aber nicht sein.
Meiner ist ein Third-Hand-Hund: Ursprünglich wurde er schlecht gehalten und hat viele Probleme entwickelt. Er landete dann im Tierheim. Meine Vorbesitzerin (hundeerfahren) hat sehr viel mit ihm gearbeitet und ihn umständehalber abgeben müssen. So bin ich zu einem gut erzogenen Hund gekommen, der noch jung genug ist, so dass ich viel mit ihm unternehmen kann, der aber andererseits schon viel gelernt hat. Ich habe ihn 3 Tage lang kennen lernen können und konnte in der Zeit auch seine Schwachstellen kennen lernen, bevor er zu uns kam. Ich könnte mir überhaupt keinen passenderen Hund als ihn für mich vorstellen.
Für uns war ein Second-Hand-Hund (oder Thirdhand in meinem Fall) die beste Wahl, weil ich voll berufstätig bin (selbständig mit relativ flexiblen Arbeitszeiten).
Tara möchte ich allerdings widersprechen mit dem Satz, dass man bei einem Welpen sehr viel falsch machen kann. Das stimmt zwar, aber: Bei einem Second-Hand-Hund hat in den meisten Fällen jemand anders sehr viel falsch gemacht!
Das mit dem Flur habe ich auch nicht so ganz verstanden. Was spricht denn dagegen, ihn auch mit in andere Räume zu lassen?
Aber vielleicht hast du dich da auch mißverständlich ausgedrückt. Für Durian gibt es auch Tabuzonen, er darf nicht überall hin. Er hat seinen Platz im Büro (wo wir aber die meiste Zeit des Tages sind). Vom Büro aus geht es direkt ins Wohnzimmer, aber dahin darf er nur auf Einladung. Der Grund war der, dass unsere Katzen Hunde nicht gewohnt waren und die sollten Rückzugsmöglichkeiten haben.
Inzwischen erlauben wir ihm immer, mit uns ins Wohnzimmer zu gehen – aber auf diese Erlaubnis muss er warten. Im ersten Stock schlafen wir, und der erste Stock ist nach wie vor tabu. Durch unsere Schichtarbeiten (ich arbeite bis sehr spät abends und mein Mann fängt schon um 6 Uhr morgens wieder an) ist Durian allerdings nicht lange alleine im Büro. Außerdem stehen bei uns alle Türen offen und er weiß, dass wir in der Nähe sind und er schläft dann absolut problemlos im Büro.
Also, ich finde schon, dass es in einem Haus oder in einer Wohnung Zonen geben kann, wo der Hund nichts zu suchen hat und ich finde auch, dass ein Hund im Haus nicht die ganze Zeit beschäftigt werden muss (und auch nicht werden sollte), aber Familienanschluss muss bei einem Golden sein, d.h. also, dass er einen Platz in Eurer Nähe braucht. Na ja, und wie Frieda schon sagt: Ein Welpe ist ja nochmal was anderes - den müßt Ihr im Blick haben, wenn er stubenrein werden soll.
Erzähl doch nochmal, wie man sich das mit dem Flur vorstellen muss.
Viele Grüße
Anila