Hallo Merlino,
es tut mir sehr leid, doch ich kann deine Auffassung nicht teilen. Beate hat zu ihrem Bericht nur zwei Postings gesetzt, in denen ich keine Überheblichkeit, Dummheit, merkwürdige Entgegnungen oder kaum zu überbietende Arroganz finden kann. Du sagst, dass die ersten Antworten von euch freundlich waren, doch im zweiten Posting zu dem Text heißt es schon, dass der Hund zwar pfiffig ist, der Besitzer aber nicht. Das Smiley macht die Aussage auch nicht freundlicher, danach fing dann der Totalschlag an.
Ich frage mich, was ihr erwartet. Dass ihr Beate sagt, dass sie ein wenig dumm ist, das aber nichts macht, weil sie ja euch hat, die ihr sagen, dass sie gefälligst mit dem Hund rauszugehen hat. Wenn der Hund dann da draußen bibbert und friert, macht das nichts, durchhalten bis er gepinkelt hat, erfroren ist noch kein Hund beim Spaziergang. Punkt.
Da muss ich mich ehrlich fragen, wo hier die Arroganz anfängt. Wo bleibt euer gesunder Menschenverstand, wir haben es hier mit einer Gartenfee zu tun, glaubt ihr wirklich, dass sie ihren Hund als Wohnungshund deklariert, während sie sich im Garten zu schaffen macht? Komm schon. Sie hat Angst aufgrund der Vergangenheit des Hundes. Nie hat sie gesagt, dass sie den Hund drinnen behalten wird, dass sie anzweifelt, dass es für seine Sozialisation schlecht ist. Und glaube mir, auch wenn der Hund ein paar Hundert Gramm hat, das Zeitungspinkeln wird ihr schnell genug auf die Nerven gehen, der Hund kommt dann schon raus. Ja und dann wird sie ihre Rechnung bezahlen, wenn der Hund die volle Blase nur auf seiner Zeitung in der Wohnung leeren will.
Willst du, dass sie ihren zitternden Hund bei minus 15 Grad auf die Hundespielwiese zerrt, damit er auch richtig sozialisiert wird? Das hat ja wohl wenig Sinn. Erkundige dich bitte mal über die Rasse, ich habe hier in LA eine Züchterin gefragt, die mir bestätigte, dass selbst bei der behaarten Variante des Nackthundes die Wärmfunktion des Fells nur sehr gering ist. Diese Hunde können wirklich sehr schnell unterkühlen, besonders in dem Alter und bei der Kälte. Eine vernünftige Sozialisation bei Minusgraden ist nicht möglich, weil der Hund bis in die Innereien friert. Natürlich könnt ihr euch daran aufhängen, dass sie als Zeitpunkt des nach draußen Gehens den März festhält, doch bis dahin hat ihr Hund ihr bestimmt gezeigt, dass ihre Vorsicht unberechtigt ist.
Nichts desto trotz würde ich den Hund auch nach draußen zum pinkeln bringen und halte nicht viel von dieser Schutzmaßnahme dem Hund gegenüber. Doch ich hätte halt auch den gesunden Hundeverstand, zu erkennen, was für den Hund möglich ist und was nicht. Wann sein Frieren Besorgnis auslösen muss und wann nicht. Ich wüsste auch, wie ich den Hund langsam an Kälte und Pinkelecke draußen gewöhne, ohne ihn als Eiszapfen wieder in die Wohnung zu schleppen.
Was ist mit deinen Briards, die geschoren werden. Hier in LA ist es wahrlich warm im Sommer, doch geschoren wird hier kein Briard. Wie wäre es, wenn ich dir Faulheit vorwerfen würde, warum schaffst du dir einen langhaarigen Hund an, wenn du immer wieder sein Gleichgewicht durcheinander bringst mit dem Scheren? Wo bleibt da das artgerechte Verhalten, die Natürlichkeit? Hast du dich vor Anschaffung des Hundes nicht ausreichend informiert, bist du mit der Fellpflege überfordert? Solltest du nicht deine Hunde kämmen, statt deine Zeit hier zu vertrödeln? Versteh mich nicht falsch, ich schere meinen Pudel auch reichlich, manchmal zu sehr. Ich habe nichts gegen geschorene Langhaarer. Ich habe nichts gegen Abweichung von der Natürlichkeit, mein Border hat schließlich auch noch nie Schafe gesehen. Doch Perfektion gibt es nicht, jeder geht mit seinem Denken, Wissen und Handeln Kompromisse ein, man sollte auch anderen Menschen gegenüber ein wenig mehr Toleranz zeigen. Und sich vor allem die Freundlichkeit bewahren. Der Begriff Tierschutz kann sehr gedehnt werden, manachmal bis zum Zerreißen.
Mina