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Sollen wir es wagen?

geschrieben von Nathaly(YCH) 
Sollen wir es wagen?
17. März 2001 06:31

Hallo !

Nachdem ich jetzt schon eifrig hier gelesen habe, möchte ich jetzt auch mal eine Frage stellen, obwohl ich eigentlich weiß, daß ich das ganz alleine entscheiden muß...
Nun gut: Es geht darum, ob mein Freund und ich es wagen sollten, uns einen Hund (ev. Welpe) anzuschaffen. Wir hätten z.B. die Möglichkeit, im Juli einen Border-Münsterländer-Retriever- Mischlingswelpen zu bekommen. Nun das Problem: Seit über einem Jahr bin ich am hin-und herüberlegen, ob ich der Verantwortung gewachsen bin, was ist, wenn ich plötzlich zu wenig Zeit habe etc. Aber andererseits ist mir auch klar, daß ich unbedingt wieder einen Hund will (als ich 12 war, bekam ich einen Deutsch-Kurzhaar aus dem TH), und daß ich so nicht wirklich zufrieden mit meinem Leben bin.
Dann kommt aber noch dazu, daß unsere Lebensumstände nicht wirklich ideal für einen Hund sind, aber bei wem ist das schon so??
Ich mache z.Zeit meine Diplomarbeit, würde im Aug. aber mit Zusammenschreiben anfangen...bis Ende des Jahres sollte das fertig sein und dann folgt ev. Lehramt-Aufbaustudium. Mein Freund studiert noch bis Ende nächsten Jahres und wird dann wohl ziemlich sicher arbeiten.
Wir wohnen in einer 56 qm Wohnung mit drei Zimmern im 3. Stock in einer größeren Stadt, der Park ist aber in 5 min mit dem Rad erreichbar. Und es ist wohl absehbar, daß wir Ende nächsten Jahres in eine größere Wohnung unziehen würden.
Nun wäre ich euch als Hundebesitzer dankbar über eine Einschätzung der Lage, was meint ihr dazu?
Vielen Dank für eure Hilfe!!
Gruß,
Nathaly



17. März 2001 14:39

Hallo Nathaly,

so wie Du Eure Lage schilderst, bin ich schon der Meinung, daß Ihr einen Hund halten könntet. Allerdings solltet Ihr Euch im klaren darüber sein, daß Ihr, wenn sich Eure Lebensumstände ändern, den Hund nicht einfach in die Ecke stellen bzw. abschieben könnt. Wenn Ihr den Hund im Vorfeld gut erzieht und ihn schon ans Alleinsein gewöhnt und Ihr auch später, wenn Ihr beide vielleicht einen stressigen Job habt, Euch nach der Arbeit viel um den Hund kümmert, lange Spaziergänge macht etc. sehe ich da eigentlich keine Probleme. Aber wie Du schon sagst, muß wirklich jeder für sich entscheiden, ob er der artgemäßen Haltung eines Hundes neben Arbeit und anderen Verpflichtungen gewachsen ist.

Allerdings würde ich an Deiner Stelle auf keinen Fall einen Border-Münsterländer-Retriever-Mischling nehmen. Alle drei Rassen brauchen extrem viel Auslauf und Beschäftigung. Also von daher keine gute Mischung für jemanden, der sich nicht mehrere Stunden am Tag mit dem Hund beschäftigen bzw. Gassigehen kann. Da würde ich doch zu einer etwas ruhigeren Rasse bzw. Mischung tendieren.

Alles Gute für die richtige Entscheidung

arbeitendes Frauchen Andrea mit trotzdem glücklicher und ausgeglichener Dackeline Molli

17. März 2001 17:45

Hi,

ich finde, dass ihr euch selber wirklich klar werden müsst, wie fest ihr einen Hund wollt. Wenn die Antwort "kann nicht ohne sein" ist, dann gibt es immer Wege. Aber die sind nicht immer einfach. Man kann sich z.B. einen Hundesitter suchen, wenn man den Tag durch wenig Zeit hat. Aber es ist seeeehr schwierig eine zuverlässige Person zu finden. Gerade wenn man nicht einen supereinfachen Hund hat. Ausserdem, wenn ihr wisst ihr wollt umziehen, solltet ihr euch überlegen, den Hund erst nach dem Umzug zu euch zu holen, so dass ihr ganz sicher seid, dass ihr am neuen Ort auch wirklich einen Hund halten dürft.

Ich bin Studentin, mit 2 Hunden. Es ist stressig. Und es geht nur, weil ich mit meiner Schwester zusammen wohne, die auch hundebegeistert ist, meine Mutter im Haus nebenan wohnt und auch ab und zu mal zu den Tierchen schauen kann und ich eine Hundebekanntschaft gemacht habe, mit der ich gegenseitig Hundesitting mache. Natürlich gibt es immer wieder Zeiten, in denen man verschnaufen kann und wieder so richtig Zeit für die lieben Vierbeiner hat, aber während Prüfungszeiten ist es schon eine Belastung, die nicht zu unterschätzen ist. als ich Nouk (ein Border collie Welpe) holte (vor 2 Jahren), musste ich mehr oder weniger ein ganzes Semester "aussetzen", dh. zu Hause studieren, da so ein Welpe einfach ein 24h Job ist. Wie ein Baby, ehrlich! Die Zeit lohnt sich zu investieren, absolut, es kommt nachher wieder hundertfach zurück, weil der Hund gelernt hat alleine zu bleiben, unkompliziert ist etc. Aber die Zeit muss man haben, um sie investieren zu können.

Letztes Jahr holte ich noch eine Hündin dazu. Sie war schon 2 Jahre alt und konnte z.B. schon alleine bleiben. Das hat sehr viel erleichtert und man kommt viel schneller in den "normalen" Alltag zurück, als mit einem Welpen. Ein erwachsener Hund wäre also auch eine überlegenswerte Option. Falls ihr euch schlussendlich doch dazu entschliesst einen Hund bei euch aufzunehmen.

Viele Grüsse

Jenny

P.S. ein leidiges Thema, aber ihr solltet euch vielleicht schon vorher mal Gedanken darüber machen: Wer nimmt den Hund, falls ihr euch jemals trennen solltet? es gibt soo viele Scheidungswaisen...

17. März 2001 18:04

Hallo Nathaly!
Schön, dass du dir so viele Gedanken machst und nicht einfach zum nächsten Züchter rennst und dir einen Welpen schnappst.
Ich würde sagen, wenn ihr euch genung Zeit nehmt müsste es klappen, denn ein Border-Münsterländer-Labrador-Mix braucht schon extrem viel Auslauf. Hunde wirken bei der Arbeit unheimlich beruhigend (natürlich nur , wenn sie genug Auslauf und Beschäftigung kriegen und zufrieden sind),aber falls das mit deiner Diplomarbeit alzu stressig wird, schaffe dir erst einen Hund an , wenn du fertig bist.

Also viel Spaß noch! Frauke&Idefix

18. März 2001 01:36

Hallo Nathaly,
für mich persönlich wäre der Schlüssel pro/contra Hund die Überzeugung, die in euch steckt. Solange ihr nicht wirklich beide davon überzeugt seid, dass ihr das schafft, kann es schnell dazu führen, dass ihr bei auftauchenden Problemen vorschnell aufgebt. Ein Hund ist keine Nebensache, wenn man es richtig macht. Er braucht Ansprache, Beschäftigung, Pflege, Sorge ... und entsprechend kann er auch genau das zurückgeben, wenn ihr das wollt. Wenn ihr euer Leben, eure Sorge, eure Zeit mit dem Hund teilt und das aus Überzeugung macht, findet ihr bei den gegebenen Voraussetzungen einen gemeinsamen Weg. Durch Dick und Dünn.
Laßt ihr den Hund zur Nebensache werden, indem er sich mit geringfügigen Mitteln zufrieden geben muss, schwindet die Überzeugung und es können schon die geringen Mittel, die er verlangt, zu viel sein (so wie ein altes Auto, das Öl verliert und deswegen verschwinden muss).
Für mich ist das nicht eine Angelegenheit des "was kann ich ihm bieten", sondern des "was will und werde ich ihm bieten, sein ganzes Leben lang".
Mina


18. März 2001 06:57

Hallo Nathaly,

es ist die Frage, seit Ihr Beide so Hundeverrückt, daß Ihr ohne Hund nicht leben wollt? Und seit Ihr bereut Euer komplettes Leben rund um den Hund aufzubauen??? Hört sich kraß an, aber da Ihr Beide noch im Studium seit, ist es absehbar, daß sich die Lebensumstände in den nächsten Jahren ändern werden, d.h. das Studium zu ende ist und dann die Berufstätigkeit ansteht. Ist einer von Euch dazu bereit danach nur halbtags zu arbeiten??? Oder steht bei Beiden ein Volltimejob an???

Man kann Alles untereinen Hut bekommen, wenn man es wirklich will, aber die Anschaffung eines Hundes für die nächsten 10 bis 15 Jahre will gut überlegt sein, dies tust Du ja auch, denn wenn Du glauben würdest, daß Ihr es packt, dann hättest Du hier nicht nachgefragt.

Vielleicht solltet Ihr warten bis klar ist, wie es nach dem Studium weitergeht und ob dann ein Hund in Euer Leben paßt? Oder wie gesagt, ohne Hund geht es nicht, dann seid Euch bewußt, daß Beruf etc. um den Hund herum organisiert wird.

Auf jeden Fall klasse, daß Ihr Euch vorher Gedanken macht.
Übrigens von der Mischung, die Ihr bekommen könnt, würde ich auf jeden Fall abstand nehmen, denn da stehen Euch wirklich einige Stunden Beschäftigung am Tag ins Haus. Es gibt ja nun doch einige Hundemischungen oder Rassen, die nicht ganz so beschäftigt werden müssen.

liebe Grüße
sabine+spike
P.S. Geh wegen meiner Hunde nur halbtags arbeiten