hallo annika!
gut, dass du dir so viele gedanken machst!
es ist mit sicherheit eine schwierige entscheidung. einerseits moechte man dem armen ungewollten hund eine familie bieten, andererseits kann man vielleicht nicht genug zusammensein garantieren.
als wir maxie (unseren ersten hund) aus dem tierheim geholt haben, habe ich von zuhause aus gearbeitet und dachte auch, dass das ewig so bleiben wuerde. aber wie das leben so spielt....
nun arbeite ich 8 stunden taeglich ausser haus und mein mann auch. allerdings um 2 stunden versetzt, so dass im endeffekt 6 stunden dabei rauskommen. arbeitsplatz wird sich grundsaetzlich ganz nah an zuhause gesucht, so dass ich mittags nach hause fahren kann um mit den hundis rauszugehen. das spreche ich auch, bevor ich einen vertrag unterschreibe, mit meinem neuen arbeitgeber ab, egal wie "laecherlich" er das finden mag. mittagsspaziergang muss sein.
unsere beiden hunde sind gute "alleinebleiber". bei unserem ersten wussten wir es nicht und hatten einfach glueck. vom zweiten wussten wir schon, bevor wir ihn adoptiert haben, dass er es gewoehnt ist, stundenweise alleine zu sein und kein problem damit hat. wir haben aber auch speziell nach einem gesucht, bei dem das ok ist.
es ist sehr wichtig, herauszufinden ob das alleinesein funktioniert oder nicht. denn wenn du dir einen hund ins haus holst, der, wenn er mal alleine bleiben muss, panisch reagiert, ist schnell die einrichtung demoliert und ihr habt jeden tag ein haeufchen elend zuhause sitzen, wenn ihr nicht da seid. kurz gesagt, viele hunde halten das psychisch nicht aus. resultat sind dann gefrustete besitzer und gefrustete hunde. kein schoenes zusammenleben also.
der hund einer bekannten von mir hat z.b. nach und nach die ganze kueche aufgefressen (ohne uebertreibung!). seitdem sie einen zweiten hund hat, hat sich seine angst vorm alleinesein allerdings stark gebessert.
es ist schon eine grosse umstellung, mit einem hund zusammen zu wohnen. bei uns bin ich eigentlich komplett fuer die hundis zustaendig, schliesslich wollte ich sie haben ;-).
das heisst: ich stehe um 6 auf und laufe eine stunde mit ihnen. mittags, anstelle nett mit kollegen essen zu gehen, fahre ich nach hause und gehe mit den beiden spazieren. abends gehts auch gleich aus dem buero nach hause und die beiden kommen 1-2 stunden raus (je nach dem wie heiss es ist - haben im moment 40 grad!). tja, und spaetabends gehts nochmal vor die tuer. ich hab mich so an diesen ablauf gewoehnt, dass ich meinen "auslauf" inzwischen eigentlich genauso brauche wie maxie und kato.
fuer den notfall, d.h. falls einer zwischendurch mal "austreten" muss, haben wir uebrigens seit kurzem eine hundeklapptuer in den garten.
ziel fuer die zukunft ist natuerlich, entweder nur noch halbtags zu arbeiten, oder aber ganz von zuhause aus - ganz klar. und solange das nicht geht, ist es eben etwas anstrengend, hundis und job unter einen hut zu bringen, aber die muehe absolut wert. du musst dir aber wirklich im klaren sein, dass sich dein Fokus ziemlich verschiebt.
ich bin nicht ganz so extrem wie manche im forum, die sagen, dass sie wegen den hunden abends nie weggehen, nie in den urlaub fliegen, nie ins kino gehen, nie freunde besuchen, die die hunde nicht in ihrer wohnung haben wollen, aber meine freizeit dreht sich zu 90 prozent eben doch um meine viecherchen.
wenn es bei euch zu schwierig ist, eine art routine aufzubauen mit mittags rauslassen usw. wuerde ich euch ansich auch lieber abraten. falls ihr es aber irgendwie regeln koennt, dass ein hundesitter sich mittags um ihn kuemmert, oder du vielleicht deine mittagspause opfern koenntest (weiss ja nicht, wie weit weg deine arbeitsstelle ist) und ihr die moeglichkeit habt, vorher rauszufinden, ob sich dieser hund fuers stundenweise alleinebleiben ueberhaupt eignet, koennte man sich die sache vielleicht ueberlegen.
ich denke naemlich auch, dass gerade eine dogge es sehr schwer haben wird, ein neues zuhause zu finden.
ich druecke euch die daumen, dass ihr die richtige entscheidung trefft.
liebe gruesse
dagmar