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Welchen HD-Status kann man akzeptieren?

geschrieben von Brigitte P.(YCH) 
Welchen HD-Status kann man akzeptieren?
18. November 2001 21:46


Liebe Hundefreunde,
endlich ist es soweit: Die Voraussetzungen für einen Hund sind geschaffen (Arbeite nur noch Teilzeit, mein Mann von daheim aus, Haus mit Garten, wohnen auf dem Land usw.).
Nach langem Hin und Her haben wir uns nun entschieden, einen Golden Retriever in unsere tierische Familie (2 Katzen, Hasen und Meeries) aufzunehmen. Eigene Kinder haben wir leider keine.

Jetzt ging natürlich die Suche nach Züchtern, Welpen und den vielen Infos los, um wirklich auch einen gesunden, lieben und wesensfesten Hund zu finden. Und eigentlich sind wir auch fündig geworden: Die Zuchtbedingungen scheinen in Ordnung zu sein, die Züchterin hat derzeit zwei Würfe ("unglücklicherweise" sind beide Hündinnen zur selben Zeit läufig geworden). Die Welpen sind (bis auf eines mit Magenverstimmung) wohl auf, lebhaft und gefräßig ;-). Die Hundemütter selbst haben einen guten Eindruck gemacht, sie waren trotz der vielen Besucher sehr zutraulich, verschmust und anhänglich - also keine Spur von Unsicherheit oder gar Agressivität.

Alles wäre eigentlich perfekt - aber der HD-Status macht mich unsicher:
Die erste Hündin hat eine B-Hüfte und hat ED 1, der Deckrüde auch. Die Mutter dieser Hündin hat auch HD B.
Die zweite Hündin hat eine C-Hüfte und ist ED-frei, der Deckrüde dafür aber eine A-Hüfte. Die Mutter dieser Hündin hat auch HD B.

Trotz vieler Infos aus dem Internet bin ich mir sehr unsicher, was diese Angaben betrifft. Unser Tierarzt meinte, er wüde bedenkenlos bis HD B gehen. Somit wäre der Wurf der ersten Hündin ja ganz gut. Oder kommt es beim zweiten Wurf (Mutter C - Vater A) in etwa auf das Gleiche raus?

Oh Mann, ich möchte doch einfach nur eine Hündin mit gesunden Voraussetzungen. Aber langsam wird der Hundekauf zum Alptraum. Aus jeder Ecke hört man was anderes. Die Züchter verharmlosen das HD-Problem, andere Bekannte warnen eindringlich und raten mir, lieber monate- oder jahrelang auf einen HD-, ED, PRA-, HC- und RD-freien Hund zu warten.

Und wenn man die kleinen Wurschtel sieht, läuft einem das Herz über ....

Habt ihr mir einen Rat?

Liebe Grüße
Brigitte

18. November 2001 23:20

Hallo Brigitte,
zunächst meinen Glückwunsch für den bevorstehenden Hundezuwachs!!! Ich hoffe, Du machst dann auch mal eine HP,denn ich bin natürlich überhaupt nicht neugierig. ;-)
Also wir haben eine "Second Hand" Labrador Hündin, Cookie-Monster, vielleicht helfen Dir ihre Werte und die ihrer Eltern weiter. Cookies Vater kenne ich nur vom Foto, ihre Mutter kenne ich natürlich "persönlich".
Cookie hat ED Grad I und HD A2 - keine Probleme. Ich hoffe auch, das es so bleibt. Ebony, Cookies Mutter, hat ED Grad I und HD C2. Mit ihren inzwischen 9 Jahren ebenfalls ohne Beschwerden. Cookies Vater, Glosmere Badger, ist ED frei und HD A.
Leider kann ich Dir nicht weiter helfen, wie die Vererbung mit HD und ED funktioniert. Ich denke, je weniger die Elterntiere haben, desto günstiger. Ist meine reine Intuition. Aber ich denke, Du bekommst hier noch einige Postings.

Melde Dich doch hier mal wieder, wenn Euer Zuwachs da ist.
Viele Grüsse
Sandra & Cookie - Monster


19. November 2001 09:27

Hallo Brigitte,

auch von mir herzlichen Glückwunsch zum bevorstehenden Hundi! ;-)

Daß Du Dich gleich mit dem Thema HD auseinandersetzt, finde ich super. HD ist bei mir sozusagen ein "Reizthema", weil heute teilweise sehr leichtfertig damit umgegangen wird.
So habe auch ich meine leider schlechten Erfahrungen damit gemacht. Meine Schäferhündin Gina habe ich aus ziemlich schlechter Haltung. Ihre Eltern hatten leichte HD, beide. Mir wurde gesagt, daß Gina (damals 6 Monate alt) vorgeröngt sei (ich hatte damals keine Ahnung und wußte nicht, daß das in diesem Alter eh wenig Sinn hat) und die Hüfte in Ordnung gewesen wäre. Komischerweise aber begann mein Hund nach 2 Monaten zu humpeln. Diagnose beim nächsten Röntgen: Schwerste HD beidseitig.
Gina ist jetzt 2 Jahre alt und ein sehr lieber lebensfroher Hund. Leider wird sie immer wieder gebremst durch ihre starken Schmerzen. Ich habe ihr Kortison gegeben, habe bei ihr die Goldakupunktur durchführen lassen etc. - nichts hilft auch Dauer wirklich.

Ach, eigentlich möchte ich Dir hier aber keine Horrorgeschichten erzählen, aber seit ich selbst mit HD meine Erfahrungen gemacht habe, frage ich mich, warum überhaupt mit HD-Hunden gezüchtet wird.
Mein Tierarzt z. B. sagt, daß in vielen Fällen, bei denen die Eltern nur minimale HD haben, etwa 50% des Wurfes schwere HD haben. Dies beruht aber nur auf seinen Erfahrungen (er röngt für den SV).

Man hat im Grunde genommen nie die Garantie für einen HD-freien Hund.
Allerdings kann man die Voraussetzungen zumindest in Deinem Fall beeinflussen. Ich selbst würde mir keinen Welpen holen, dessen Eltern HD haben. Aber das ist nur meine Meinung.
Wenn Du alles tun willst, um vorzubeugen, dann nimm einen Welpen mit HD-freien Eltern. 100%ige Sicherheit hast Du auch da nicht, aber Du hast zumindest versucht es zu vermeiden.

Ich wünsche Dir viel viel Spaß mit Deinem Hundi.

Liebe Grüsse,

Danni mit Gina und Harvey

P.S.: Ich betone nochmals, daß ich hier MEINE Erfahrungen geschildert habe, bevor mir alle Züchter an die Kehle springen. Es ist nicht nachgewiesen, daß HD-Eltern die Krankheit an ihre Kinder in schlimmerer Form weitervererben. Allerdings habe ich es schon in mehreren Fällen miterlebt.

19. November 2001 14:09

Hallo Brigitte,
bei dem was alles über HD berichtet wird, kann man bei der Hundeauswahl ruhig unsicher werden, das ist sicher nicht verkehrt.
Zuerst einmal (auch wenn möglicherweise wieder diese Verbandsdiskussionen losgehen) : Ist Dein Züchter einem Verband angeschlossen, der wiederum FCI anerkannt ist ? Wenn ja, dann sagen die Untersuchungsergebnisse der Elterntiere etwas aus, sonst würde ich sie eher als grobe Richtung deuten. Die Untersuchung darf bei einem VDH/FCI Verein nämlich nur von dafür qualifizierten Tierärzten durchgeführt werden. Sie müssen sehr exakt ausgeführt sein und werden zentral ausgewertet. - Sonst würde der Eine vielleicht eine Hüfte als A, der Nächste aber als B bewerten.
Bis C sind Hunde zur Zucht zugelassen, wenn dann auch mit Auflagen, daß
der Partner A haben muss. Würde man nur noch A Hunde zulassen, wird die
Auswahl der Zuchttiere zu gering, das hätte dann andere schwerwiegende Folgen für die Zucht der Rasse.
Aber die genetische Veranlagung eines Welpen sagt nicht aus, daß er HD bekommt oder nicht bekommt, nur daß er gefährdet oder nicht so gefährdet ist. Denn eine große Rolle spielt hier auch die Aufzucht. Bei einem Retrieverwelpen muss unbedingt auf einen moderaten Eiweißgehalt geachtet werden, sonst hat er zwar mit sieben Monaten seine Endgröße, die Knochendichte kommt beim wachsen aber nicht nach. Also besser er wächst ganz langsam, groß wird er so auch. Dann sollte man sehr darauf achten, dass er kein Übergewicht bekommt, jedes zusätzliche Kilo belastet die Gelenke und dann ist da noch die Bewegung. Auch wenn die Welpen sehr lebhaft sind, muss man sie ein bißchen bremsen. Im Spiel mit anderen sollte man die Größe und das Temperament der Anderen im Auge behalten, Spaziergänge kurz halten, dafür öfter, KEIN Fahrradfahren bis mindestens zum 12 Monat (besser bis das Ergebnis der HD/ED Untersuchung da ist), kein Springen über Gräben, kein Treppensteigen usw.
Durch diese vorsichtige Aufzucht kann natürlich das HD Ergebnis beeinflusst werden, das verfälscht möglicherweise das Bild, denn die Gene ändern sich ja nicht. Mehr Aufschluss bietet da schon der Zuchtwert für HD, weil hier die Ergebnisse der Verwandten mit einbezogen werden.
Auf jeden Fall ist es ganz falsch bei HD immer den Züchtern die Schuld zu geben, HD wird von vielen Faktoren bestimmt und hier hat der neue Besitzer auch Verantwortung.
Deine Züchterin sollte auf keinen Fall die Einzige sein, die Ihr Euch anseht und HD ist auch nicht das einzige Problem was auftreten kann, deswegen würde ich mir Zeit nehmen für eine Entscheidung und möglicherweise auch auf einen Wurf warten.
Viele Grüße
Bettina


19. November 2001 13:56

Hallo, Brigitte,
also, wenn Du wirklich einen Rat möchtest - kaufe Deinen Hund woanders. Es gibt soviele Züchter von Goldens, daß Du sicherlich auch eine HD-freie Verpaarung in Eurer Gegend findest. Ich züchte auch (allerdings eine andere Rasse) und ich bin der Meinung, daß eine C-Hüfte niemals in die Zucht kommen sollte, wenn es nicht gerade eine superseltene Rasse ist (z.B. Picard). Und Golden gibt es doch genug. HD vererbt sich über viele Gene. Wenn die Mutter eine B-Hüfte hat und die Tochter C, ist es eine Verschlechterung. Dann würde ich sowohl Mutter als auch Tochter nicht mehr in der Zucht einsetzen. Züchter sollten sich bemühen, die Rasse zu verbessern, wenigstens aber gesund zu halten. Und dann solltest Du bedenken, es gibt Hunde mit HD E, die laufen ohne Probleme 9 Jahre lang, es gibt Hunde mit HD C, die sind als Junghund schon am Humpeln. Es hängt nicht nur von der Schwere der Gelenksmißbildung ab, sondern auch von Arthrosen / Arthritis im Gelenk (als Folge der Mißbildung).
Viele Grüße von katrin

19. November 2001 14:16

: Hallo, Brigitte,
: also, wenn Du wirklich einen Rat möchtest - kaufe Deinen Hund woanders. Es gibt soviele Züchter von Goldens, daß Du sicherlich auch eine HD-freie Verpaarung in Eurer Gegend findest. Ich züchte auch (allerdings eine andere Rasse) und ich bin der Meinung, daß eine C-Hüfte niemals in die Zucht kommen sollte, wenn es nicht gerade eine superseltene Rasse ist (z.B. Picard). Und Golden gibt es doch genug. HD vererbt sich über viele Gene. Wenn die Mutter eine B-Hüfte hat und die Tochter C, ist es eine Verschlechterung. Dann würde ich sowohl Mutter als auch Tochter nicht mehr in der Zucht einsetzen. Züchter sollten sich bemühen, die Rasse zu verbessern, wenigstens aber gesund zu halten. Und dann solltest Du bedenken, es gibt Hunde mit HD E, die laufen ohne Probleme 9 Jahre lang, es gibt Hunde mit HD C, die sind als Junghund schon am Humpeln. Es hängt nicht nur von der Schwere der Gelenksmißbildung ab, sondern auch von Arthrosen / Arthritis im Gelenk (als Folge der Mißbildung).
: Viele Grüße von katrin

Dem möchte ich mich anschließen - ich habe selbst eine Hündin (Dalmatiner) mit einer "C-Hüfte" - sie stammt aus einer Verpaarung
HD-A mal HD-B, die Hündin hatte ab ihrem 2. Lebensjahr Beschwerden und ist seit dem, vorallem bei feucht-kaltem Wetter in ihrer Beweglichkeit deutlich eingeschränkt und hat Schmerzen. Wir können ihr eigentlich nur noch mit Schmerzmitteln über jeden Winter helfen. Ich würde an Deiner
Stelle auch auf eine andere Verpaarung warten - es gibt genug Golden-Züchter......