Hallo Saskia,
nachdem ich auch eine derjenigen war, die Dir vom Pudel vorgeschwärmt haben, hier nochmal eine Antwort:
auch wenn die Pudelhaare irgendwie im Fell hängen bleiben, habe ich noch nie ein Pudelhaar in der Wohnung gefunden. Scheren tue ich selber, mal mehr, mal weniger erfolgreich, also sieht der Hund immer überraschend aus. Angeblich ist es für den Hund besser, wenn die Sinus- (Tast)haare nicht abgeschnitten werden und selbst kann ich darum herumschnippeln (was ein Frisör nicht täte). Er schaut aber dafür auch immer eher zerzauselt aus, das gebe ich zu.
Baden muss man den Pudel ab und zu, weil er eher Haare hat als ein Hundefell, er wirkt staubig und schmuddelig, wenn er nie gebadet wird. Das ist aber kein Problem, wenn Du es von Anfang an konsequent übst. Wenn die Beine lang behaart sind und der Hund klein ist, wird bei Matschwetter das Untergestell ziemlich schmuddelig und auch da hilft nur eine "Unterbodenwäsche" in der Dusche - mit Abwischen ist es da leider nicht getan, dass ist für mich der heikelste Punkt in der Pudelpflege.
Zum Charakter: sie sind sehr intelligent und lernen blitzartig - leider auch viele Dummheiten. Ein Pudel ist sehr agil und kann absolut alles mitmachen. Meiner kommt mit zum Ausreiten, wir machen Hundesport usw. Das Schöne ist aber, dass ein Pudel vor allem eines will: mit seinem Menschen zusammen sein und sicher auch für Spaziergänge in der Stadt und Straßenbahnfahrten etc. zu haben ist. Wenn Du doch mal Sport machen möchtest, musst Du nicht jeden Tag üben wie eine Verrückte, da der Pudel eben schnell lernt. Zuviel Üben findet er bald langweilig und durch das schnelle Lernen ist er ein Hund auch für Leute, die nicht jeden Tag trainieren wollen/können.
Auch im Alltag kann man ihm kleine Kunststücke beibringen, unserer macht u.a. die Türe zu (springt dagegen), geht Slalom durch die Beine, tanzt, gibt Bussi usw. Sie sind eigentlich wirklich für jeden Blödsinn zu haben. Wichtig ist m.E., dass er gut sozialisiert wird, d.h. (vielleicht am Anfang Welpenstunde) vor allem zu Anfang nicht überbehütet wird, sondern mit großen (braven) Hunden spielen darf. Pudel sind sehr friedfertige Hunde, aber man muss aufpassen, dass man sie nicht zu hysterischen Kläffern erzieht! Das ist wirklich Erziehungssache. Unser Pudel tendiert zur Ängstlichkeit (muss aber nicht jeder Pudel!), ich denke, dass Intelligenz und Sensibilität oft miteinander einhergehen. Auch dem kann man entgegenwirken, man darf das nie verstärken, indem man den Hund "tröstet" oder bedauert!
In den YahooClubs gibt es einen (wenig frequentierten) Pudelclub, in dem einige Anzeigen über zu vermittelnde Pudel in Not waren! Und gestern wurde im Hessenfernsehen (Herrchen gesucht) ein wunderschöner Pudelmischling (ich glaube eine Hündin aus der Türkei) angeboten.
Viel Glück
Petra B.