Hallo Tanja,
wir haben unsere Golden Hündin jetzt seit etwas über einem Jahr. Als sie mit 8 Wochen zu uns zog, haben mein Mann und ich nacheinander fast unseren ganzen Jahresurlaub genommen, d.h. es war dann 1o Wochen nahezu immer jemand für sie da. Die Züchterin gab uns aber auch den guten Rat mit auf den Weg, sie von Anfang an schrittweise an das Alleinebleiben zu gewöhnen, da ich auch halbtags berufstätig bin. Wir sind also vom ersten Tag an ganz normal ohne sie zum Einkaufen gefahren (wenn auch anfangs mit ganz schönem Herzklopfen...). Wir haben vorher etwas mit ihr gespielt und sie nochmal nach draussen zum pieseln gebracht und die Nachbarin gebeten, mal "rüber zu lauschen". Sie hat sich immer in ihren Korb verzogen und hat zwischen ihren Plüschfreunden geschlafen, bis wir wieder kamen (das war anfangs nicht länger als eine halbe Stunde, später aber auch länger).
Es war nie ein Problem mit ihr, auch nicht, als ich dann schweren Herzens wieder arbeiten ging - bis sie 1o Monate alt war. Sobald wir da das Haus verliessen, hat sie zwar keinen Mucks von sich gegeben, hat sich aber über die Tapete im Flur hergemacht und sie im Laufe einer Woche im unteren Bereich fast vollständig von der Wand genagt.
Sie hat auch im Wohnzimmer unseren Couchtisch benagt und einigen Barbies unserer Töchter ein ganz neues "Hairstyling" verpasst sowie einige Kuscheltiere völlig zerfetzt im ganzen Haus verteilt. Zwei Tischdecken und unzählige Socken mussten dran glauben...
Jeden Mittag wartete eine neue böse Überraschung auf uns und wir waren schon ganz verzweifelt!
Dann kam die erste Läufigkeit und danach war alles wieder wie vorher!!!!
Erklären kann ich das auch nicht, sie ist unser erster Hund und wir bemühen uns sehr, alles möglichst richtig zu machen, obwohl das bestimmt gar nicht möglich ist. Nachdem wir nun also schon überlegt hatten, dass das mit Hund und Berufstätigkeit und drei Kindern nicht zu machen ist, war sie plötzlich wieder der beste Hundeschatz der Welt!
Sie ist mittlerweile der absolute Liebling unserer ganzen Reihenhaussiedlung, weil sie eine Woche vor Weihnachten an einem Nachmittag alleine zu Hause war und Einbrecher entdeckt, verbellt und verscheucht hat.
Auch wenn ich mittags nach Hause komme, habe ich nicht den ganzen restlichen Tag Zeit für den Hund. So auf den Tag verteilt 3-4 Stunden sind es aber schon, und in dieser Zeit gibt es auch nix Anderes!
Obwohl wir keine Hundeschule besuchen, ist sie gut erzogen, kann viele Kommandos und ist ganz aussergewöhnlich menschen- und tierlieb. Es ist schon anstrengend, aber auch ganz toll. Wir haben in diesem einen Jahr ganz viele neue Freunde gefunden (Hundebesitzer, bei Spaziergängen kennengelernt!), sind im yorkie-Forum gelandet, wo man IMMER jemanden findet, der auf die blödesten Hundeanfänger-Fragen nett antwortet und möchten NIE mehr ohne Hund sein!!!!
Ich drücke die Daumen, dass es klappt und wünsche euch alles Gute!
Kirsten, deren Goldie ihr jetzt schon das vierte Spielzeug in den Schoss schmeisst und langsam die Geduld verliert, weil der Beitrag ja auch schon wirklich wieder VIEL zu lang geworden ist.......
Obwohl ich ab April nicht mehr arbeite (das hat aber nichts mit dem Hund zu tun), bin ich der Meinung, dass ein Hund einige Stunden am Tag durchaus alleine sein kann. Mach dir nicht zuviele Sorgen, obwohl das natürlich für dich spricht.