Hundefreund-Katzenfeind?

Hallo Yorkies,
gerade habe ich unter der Rubrik "Hund und Umwelt" alle Postings zu "Katze gepackt" gelesen. Zum einen finde ich es auffällig, dass viele Menschen entweder Hunde oder Katzen mögen. Das ist mir nicht nur hier aufgefallen, sondern auch bei Bekannten. Ich finde beides klasse, jedes Tier halt auf seine Art und Weise.
Und was ich ganz schrecklich finde ist dieser gewissen Unterton (auch nicht nur hier im Forum, hier sogar eher selten), so ala "Meiner ist schon ein ganzer Kerl, haha, dem soll mal eine Katze kommen..." Das habe ich von anderen Hundebesitzern schon öfter gehört. Und das Geschmarr von Beutegreifer. Jaja, stimmt ja, aber das macht die Sache doch nicht weniger schlimm. Es kann Unfälle geben und ich habe auch schon einmal eine Katze mit dem Auto überfahren. Da kam mir nicht in den Sinn zu sagen: "Tja, natürliche Auslese, damit muss die Katze halt rechnen." Vielmehr tat es mir fürchterlich leid und ich fühlte mich besch... Das Hundehalter nicht automatisch diese Gefühle haben, verstehe ich nicht. Wie kann ich meinen Hund lieben und mich anderen Tieren gegenüber so ignorant verhalten?
Woher kommt das?
Fragende Grüße
Sue

Hi Sue,

: Wie kann ich meinen Hund lieben und mich anderen Tieren gegenüber so ignorant verhalten?

vielleicht schlicht aus Unkenntnis!?
Unkenntnis darüber, daß auch andere Tiere ihren Reiz haben. Wenn vielleicht auch nicht für einen selbst, so aber doch für andere. Aber das ist kein Grund leichtfertig über Leben und Tod zu bestimmen und das dann als "Selektion" zu deklarieren.
Ich hatte sowohl nur Katzen als auch nur HUnde als auch beides zusammen. Vorher Kleintiere aller Art. Den Kleintieren bin ich inzwischen nicht mehr so zugetan, da diese mir zu langweilig sind. HUnden und Katzen bin ich sehr zugetan. Trotzdem mag ich ALLE Tiere und respektiere auch alle tiere. Auch kranke, alte und schwache.
Was andere mit Füßen treten oder von Hund "zerkauen" lassen ist für mich genauso mit Respekt zu behandeln wie jedes junge, gesunde Tier.
Ich finde es ignorant und egoistisch wie einige hier über ein Leben bestimmen und in kauf nehmen, daß dieses ausgelöscht wird obwohl es in manchem Fall sicher hätte verhindert werden können.

lg
Kathi

Hi Sue,
ich mag Hunde und Katzen:-). Wie eigentlich alle Beutegreifer. Das ist es nämlich, was sie gemeinsam haben. Beutegreifer können es sich erlauben zu spielen. Sie haben die Zeit dazu. Das macht sie für uns Menschen interessant (glaube ich).
Und diese Einstellung von wegen "natürlicher Auslese" finde ich ebenfalls nicht okay. Grüße JanaLPN

Hallo Sue,

also ich habe die meisten Postings gelesen zum Thema "katze gepackt" und finde nirgens einen Unterton à la "Meiner ist schon ein ganzer Kerl, haha, dem soll mal eine Katze kommen...". Es gibt einfach Hunde, die haben in dieser Beziehung mehr Trieb und Schneid als andere, auch, weil sie teilweise da drauf gezüchtet werden (Jagdhundrassen). Und die verhalten sich dann in eine Situation wie der geschilderten auch anders als Hunde mit weniger Schneid und Trieb. Daher kann man nicht das Verhalten des einen Hundes 1:1 gegen das eines anderen setzen.

Ich finde es auch albern, nach Hunde- und Katzenhaltern aufzuteilen. Denke mal, viele haben beides (und noch mehr). Meiner Meinung nach sollte man Hund Hund sein lassen und Katze Katze. Insofern, daß man es akzeptiert, daß MAL ein Hund eine Katze packen kann (auch wenn man es nach Möglichkeit verhindert), insofern auch, daß man einer Katze zugesteht, Mäuse, Vögel und auch mal Fische zu fangen und dabei auch anderer Leute Gärten zu betreten. Und wenn eine Katze frei leben darf, dabei aber irgendwann mal unter die Räder kommt oder "unter einen Hund", mein Gott, wenn's sich nicht hat verhindern lassen in diesem Augenblick... Die Katze hat meiner Meinung nach dann zwar ein kürzeres, aber bedeutend erfüllteres Leben gehabt als die Katzen, die zeitlebens in ihren Wohnungen eingesperrt bleiben.

Viele Grüße

Antje

Hallo Antje,
du selbst schreibst ja
:
: Es gibt einfach Hunde, die haben in dieser Beziehung mehr Trieb und Schneid als andere

Was bitte meinst du mit Schneid? Vielleicht ist ja "Schneid" in dem Zusammenhang irgendein Wort aus dem Jagdjargon, das ich nicht kenne.
Im Sinne von Mut, was ja dann wohl als sehr positiv gesehen wird, verwendet ist es genau das, was ich meine. Was ist denn daran mutig?

: Und wenn eine Katze frei leben darf, dabei aber irgendwann mal unter die Räder kommt oder "unter einen Hund", mein Gott, wenn's sich nicht hat verhindern lassen in diesem Augenblick...

Siehst du, genau das "mein Gott" ist auch das was ich meine. Mein Gott, dann wird dein Hund halt zamgefahren. Besser als immer an der Leine zu gehen. (Bitte jetzt keine Diskussion über "Kommen auf Zuruf"

Mir fehlt es hier einfach ein bisschen an Verständnis für Katzenhalter. Es geht keineswegs darum, dass Unfälle passieren.

Ich hoffe, du verstehst, was ich meine.
Viele Grüße
Sue

Hi Sue,

: Wie kann ich meinen Hund lieben und mich anderen Tieren gegenüber so ignorant verhalten?

ich verstehe nicht viel von Katzen, aber mir hat die Katze leid getan. Es war eine hübsche weiße Hauskatze mit dunklen Abzeichen. Ich mag nämlich Tiere, nicht nur Hunde; ich stelle ja nicht mal eine Falle für die Feldmäuschen auf, die ab und zu an meiner Fußleiste entlangflitzen. Wie die Katze nun so hilflos dalag und sich nicht mehr bewegen konnte, das ist mir schon durch und durch gegangen - und zwar nicht zuletzt deshalb, weil ja einer meiner Hunde auch einmal so daliegen könnte. Ich habe heute mit dem Besitzer gesprochen, er sagte, schlimmer als für ihn sei es für seine Frau und seine Kinder, daß die Katze nicht mehr da ist. Allerdings war er sehr verständnisvoll und wertet den Vorgang als Unglücksfall. Mal schauen, ob ich der Familie in ein paar Wochen ein Katzenbaby vermitteln kann, ich habe ja gute Verbindungen zum Tierschutz.

Sicher handelt es sich um einen Naturvorgang, aber ich bin doch etwas verstört darüber, daß ich die Tötung der Katze nicht habe verhindern können.

Gruß, Attila