Hallo Sue,
: Was bitte meinst du mit Schneid? Vielleicht ist ja "Schneid" in
: dem Zusammenhang irgendein Wort aus dem Jagdjargon, das
: ich nicht kenne.
: Im Sinne von Mut, was ja dann wohl als sehr positiv gesehen
: wird, verwendet ist es genau das, was ich meine. Was ist denn
: daran mutig?
Ich schreibe extra "Schneid" und nicht "Mut". Aber benutze von mir aus auch den Begriff "Mut". Die meisten Hunde flitzen aus Instinkt hinter einem flüchtenden Beuteobjekt her. Wenn sich das flüchtende Beuteobjekt dann aber in einen wehrhaften Gegner verwandelt, indem die Katze stehnbleibt, sich herumdreht und ihre Spikes ausfährt, haben viele Hunde nicht mehr den "Mut", das Beuteobjekt zu packen. Ihnen ist es dann einfach nicht mehr wert, in diesem Moment, im Trieb wieder runtergefahren, sich irgendwelche Repressalien einzuhandeln. Wo liegt Dein Problem darin? Jeder Hund und jede Rasse ist da anders...
Im übrigen ist das kein Jagdjargon, sondern "Schneid" ist für mich einfach ein Ausdruck, daß ein Individuum seine Interessen vertritt, auch wenn ihm der Wind mal ins Gesicht bläst, ganz generell gesehen. Z.B. haben für mich viele Jugendlichen keinen "Schneid", wenn es um ihre Interessen geht. Sowie sie den kleinsten Kieselstein im Weg liegen haben, es mal umständlich wird, geben sie auf, machen etwas anderes. Verwende von mir aus die Begriffe "Interessenlos" bzw. "Zielstrebigkeit", kommt auch beim Hund hin. Der eine Hund verliert das Interesse am Beuteobjekt, sowie er im Trieb runterfährt (weil sich das Objekt nicht mehr von ihm fortbewegt"
, so daß er von einer sich umdrehenden Katze abläßt, ohne abgerufen zu werden, der andere ist so "zielstrebig", bleibt oben im Trieb und nimmtdafür in Kauf, daß er eine auf die Mütze bekommt.
Ich verstehe nicht, weshalb Du damit ein Problem hast. Das Ganze beschreibt die Nerventätigkeit und Belastbarkeitsgrenze eines Hundes. Wo siehst Du da eine Wertung drin? Oder gehörst Du zu den Leuten, die unbedingt einen "mutigen" Hund am Strick haben müssen, der mit Gott und der Welt fertig wird, wenn er losgelassen wird? Die ein Problem damit haben, daß jemand sagt, der Hund gehört zu den 99% der Hunde, die nicht "ernst machen", wenn sie die "richtige Katze" umdreht? 99% machen bei der richtigen Katze nämlich nicht ernst...
: : Und wenn eine Katze frei leben darf, dabei aber irgendwann
: : mal unter die Räder kommt oder "unter einen Hund", mein Gott,
: : wenn's sich nicht hat verhindern lassen in diesem Augenblick...
:
: Siehst du, genau das "mein Gott" ist auch das was ich meine.
: Mein Gott, dann wird dein Hund halt zamgefahren. Besser als
: immer an der Leine zu gehen. (Bitte jetzt keine Diskussion über
: "Kommen auf Zuruf"
Siehst Du, hier gehen unsere Meinungen halt auseinander. "Mein Gott", wenn's eine Katze nicht überlebt draußen in unserer gefährlichen Umwelt, dann geht die Welt davon nicht unter! Stehe ich zu!!! Meiner Meinung nach ist die Katze ein Tier, welches sich gar nicht zum haustier eignet. Welches mit dem Skalpell auf unsere Bedürfnisse zurechtgestutzut wird (wer hält schon einen unkastrierten Kater als Haustier...). Nicht im geringsten geeignet ist, eingesperrt in einer Wohnung vor sich hin zu vegetieren. Für mich gehört eine Katze nach draußen!!! Wer selbst Freigängerkatzen hat oder mal gehabt hat, und wer diese draußen beobachtet hat, ihren Aktionsradius kennt, weiß, was er einer Katze aus reinem Egoismus antut, wenn er sie als reine Wohnungskatze hält. Sorry, letzteres ist für mich Tierquälerei pur!!! Und wer es nicht ertragen kann, daß Miezekatze draußen in ihrer Sturm- und Drangzeit u.U. verunfallt, der sollte sich keine Katze anschaffen, sondern einen Hund, der ist für ein kontrolliertes Leben aufgrund seiner angeborenen Wesenszüge eher geeignet als ausgerechnet eine Katze. Es sind nämlich i.d.R. wirklich nur die jungen, unerfahrenen Katzen, denen etwas passiert. Sind sie über ein gewisses Alter rüber uns um einige Erfahrungen reicher, werden Freigängerkatzen, sofern sie nicht vor der Flinte eines Jägers landen, asbach uralt.
: Mir fehlt es hier einfach ein bisschen an Verständnis für
: Katzenhalter.
Falls Du es nicht kapiert hast: Ich war Katzenhalter, und heute versorge ich eine Freigängerkatze, die dort, wo ich wohne, lebt. Und ich habe deswegen keine eigene Katze mehr, weil ich ihr nicht gerecht werden könnte, habe zu viel mit meinen Hunden zu tun. ICH MAG KATZEN NÄMLICH !!!
: Es geht keineswegs darum, dass Unfälle passieren.
Doch, es ging genau um diesen unfall, der passiert ist!
Viele Grüße
Antje