Hundefreund-Katzenfeind?
von P.H(YCH) am 09. September 2003 13:59
Tschau Antje
:Weißt Du, wie groß das Jagdgebiet einer Katze ist? Ich sehe unsere
:Katze häufig 4 bis 5 km weit vom Haus entfernt, wenn ich mit den
:Hunden unterwegs bin. Wie sie mit Leib und Seele jagen geht.
Ich hatte zwar von klein auf immer wieder Katzen um mich herum, trotzdem muss ich eingestehen, dass ich eigentlich gar nicht so viel weiss über die Katzen. Habe mich einfach zu wenig mit ihnen befasst. Aber meiner Meinung nach, hat eine Katze ein grosses Territorium, das sie für sich beansprucht. Ich glaube auch nicht, dass eine Katze glücklicher wird, wenn sie ein Gspähnli bekommt. Die Einstellung, eine Katze in der Wohnung zu halten und damit es ihr nicht langweilig wird, eine zweite dazu zu kaufen, finde ich falsch, da Katzen andere Katzen nicht so nahe bei sich haben möchten. Es wird nach meiner Meinung immer eine unterdrückt. Ideal wäre im grünen wenige Katzen, damit sie ihr Gebiet haben können.
Ich habe eben eine Katze, die kommt und geht wie es ihr gerade passt. Manchmal sehe ich sie 2-3 Wochen nicht mehr, dann streicht sie wieder den ganzen Tag ums Haus. Ist mir ehrlich gesagt auch gleich was sie macht, sie kann ja gut für sich selber sorgen. Im Sommer sehe ich sie eindeutig viel weniger als im Winter.
:Und glaube mir, ich erkenne, welche Katzen die glücklicheren sind....
Das meine ich auch, aber erklärbar ist es schlecht. Als ich das erstemal eine Wohnungskatze sah, schlug es mich fast um. Das war für mich keine Katze, sondern ein Ausstellungsobjekt. So leblos, ganz anders als Katzen die ich kannte, sie hatte nicht mehr viel gemeinsam mit meinen Katzen.
Ich musste ja schon die unglaublichsten Dinger zusammen pasteln, z.B. ein Katzenklo, da es eben ein wenig üblen Geruch gab, wenn die Katze mal musste. Also musste ein Katzenklo her mit Bewegungsmelder, damit wenn die Katze das geschlossene Luxus-Kistchen benutzte, ein Ventilator den Geruch in Freie zog, das mit Zeitverzögerung, nicht damit das Kätzchen beim Kacken gestört wird. Bei den gleichen Leuten installierte ich noch eine Wärmelampe für den Hund, damit dieser nicht kalt hatte, wenn er sich hinlegen wollte. Dieser hatte einen Auslauf und er konnte direkt in eine Abstellkammer, die Wind und Wetter geschützt war. Alles installiert, nur der Hund lag wohl ein Leben lang nie unter dieser Wärmelampe.
Wenn man überflüssiges Geld hat, dann kann man viel machen. Die Tiere wurden
dadurch aber nicht glücklicher. Geld spielt anscheinend keine Rolle, aber Zeit darf
das Tier nicht in beanspruch nehmen.
Nun wieso eine Katze in einer Wohnung, in der sie eben nicht nach draussen kann.
Wieso nicht ein kleiner Hund? Mit einem Hund hat man die grössere Verpflichtung,
er muss Gassi gehen, er ist nicht selbständig. Die Katze verpflichtet einem nicht zu
viel. Komme ich mal später nach Hause, sie hat ja ein Katzenklo. Sie braucht viel
weniger Zeit, als ein Hund. Ich bin mit dem Hund viel mehr gebunden, als mit der
Katze. Anscheinend hat die Katze keine Bedürfnisse, als fressen und streicheln.
Das ist aber ein absolutes Minimum. Sie lebt, kann aber wenige Bedürfnisse befriedigen. Natürlich schnurrt sie, wenn sie gestreichelt wird, ist sie aber deshalb
glücklich. Wie sieht es mit einer einigermassen artgerechten Haltung aus?
Du hast Dich entschieden, nicht in der Stadt zu leben, dafür auf dem Land.
Du hast Dich für das Tier entschieden und gibst ihm optimale Bedingungen.
Ich weiss nicht, die Stadt hätte sicherlich auch Vorteile, kleiner Arbeitsweg,
alles was man braucht in der Nähe, bessere berufliche Chancen usw.
Nun frage ich mich, wenn sich jemand für die Stadt entscheidet und diese
Vorteile nutzt, dann sollte er vielleicht auch Abstriche machen und halt
auf Tiere verzichten, die einen grossen Freiraum benötigen.
Für mich ist klar, in einer Stadt könnte ich nicht Leben, so was ist für mich der Horror.
Gruss P.H