Militarys,Hundeplatz und gestresste HFs
von Sonja(YCH) am 15. September 2003 08:54
Hallo Yorkies
Gerade gestern war ich wieder an einem Military. Es war wunderschönes Wetter und das Military perfekt organisiert. Die Posten waren recht anspruchsvoll, was einige Hundeführer ihre Hunde immer wieder spüren liessen :-/
So wurde einem kleinen Mischlingshund öfters mal die Leine über den Hintern gezogen oder man rupfte auch gerne mal an der Leine rum. So hiess es genervt: Lauf jetzt mal endlich Fuss, du Ekel!
Und ein Teilnehmer war wohl sehr ehrgeizig, er wollte jeden Posten ohne Leine meistern, weil es dann Zusatzpunkte gab. Auf jeden Fall lief der Hund dann schnüffelnd weg (logisch- so eine Wiese wo schon 100 andere Hunde und Hündinnen waren riecht ja sicher interessant) und was passiert? Der HF rennt ihm hinterher, packt den Kleinen und wirft ihn wieder an den Posten zurück.
Niemand reagiert. Auch die Postenhelfer nicht. Ich kämpfe mit mir im Innern, schliesslich bin ich noch jung, wenn ich den jetzt darauf anspreche werde ich eh nur blöd abgewiesen. Sind solche Menschen einfach nur so oder erreicht man doch etwas mit Reden?
Viel Schlimmer kam es letzte Woche auf dem Hundeplatz. Da ich einen Grundkurs absolviere hat es auch viele Junghunde dort, so auch ein Mann mit einem 8-Monate alten Belgischen Schäfer. Der Hund knurrt sein Herrchen an und will sich von ihm auch nicht berühren lassen. Auch auf andere Hunde reagiert er mit Knurren. Was macht das Herrchen? Schmeisst den unsicheren Kerl auf den Rücken und legt sich fast auf ihn drauf, sodass der Kleine jault und fiept. Was passiert? Nix. Die Hundetrainer (und das sind doch etwa 8 Stück!!!) schauen nur zu. Beim nächsten Posten zieht ihn das Herrchen sogar am Halsband hoch und hält ihn so für ca. 1 Minute lang. Der Hund knurrt mit eingezogener Rute weiter. Was passiert? Nix. Der Hundetrainer, der selber einen Belgier hat und daneben steht sagt kaum etwas. Er meinte nur, dass wenn er in 2-3 Monaten immer noch so knurrt, er ein richtiges Problem habe. Ja super, das war ja fast noch motivierend, so weiterzumachen.
Das Ganze stimmt mich wirklich traurig, jedes Mal in der Hundeschule sehe ich gestresste Hundeführer, die irgendwann ihren Hund durch die Gegend fliegen lassen, weil sie genug vom halbstündigen Gebell ihres Lieblings haben, oft gibts auch noch einen Fusstritt dazu. Und wenn ein Hund an der Leine meine Hündin begrüssen will (freundlich wedelnd), dann wird er zurückgerissen und mit der Leine über den Hintern getadelt. Und wenn der Hund eines Tages aggressiv auf andere Hunde reagiert, wird er vermutlich auf den Rücken geworfen oder so...
Kennt ihr das auch so? Auch an Militarys, wo es ja eigentlich weder um Sieg noch um Ehre geht? Ich meinerseits bin immer mega stolz, wenn wir nicht Null Punkte haben und meine Hündin den Posten einigermassen meistern konnte. Vorallem, wenn es etwas ganz Neues für uns ist und sie es kann.
Wie reagiert ihr auf so Menschen, die ihre Hunde an Ohren, Schwanz und Halsband ziehen und rucken und ihre Hunde wohl gar nicht verstehen???
Ich fühle mich so hilflos und habe schon jede Nacht Albträume, ich hätte nie gedacht, dass genau die "hundekundigen" "Hündeler" diejendigen sind, die ihre Hunde so grob und unfair behandeln... :-(
Traurige Grüsse
Sonja