HST
Ausbildung bei Martin Rütter
14. April 2007 05:34
Quote :
Original geschrieben von Perkeo2

Quote :
Wenn du nicht erkennst, dass sie es NICHT kann!
Das kann sein, aber jeder, der schon länger im "Geschäft" ist, weiss... Sie muss es gar nicht können! Ebensowenig wie J.N. oder die anderen "Philosophen", bis hin zum Schlegel.

Das ist eine völlig andere Branche. Die einen bilden Hunde aus und leisten hervorragende Arbeit. Deren Namen kennt keine Sau, weil sich keiner dafür interessiert.
Der Rest schreibt Bücher, gründet Hundeschulen, ruft Netzwerke in's Leben, mit Copyright auf Futterbeutel usw. Blöderweise kenn ich ja praktisch alle persönlich. Was alle vereint ist so ne Art "Charisma", gepaart mit der Redegwandheit eines Versicherungsvertreterst, dann noch bißchen hübsch aussehen für's jeweils andere Geschlecht... und das Ding läuft.

Gute Hundearbeit kann man überall sehen. Bin kürzlich weggezogen aus einem Ort, der dortige Schäfer war ein junger Typ (ca.25) der hatte seine Hunde an der Herde im Griff, dass mir das Gesicht entgleiste.

Kein Clicker, kein Tacker, und keine Leckerchen. Körpersprache und einige trainierte Signale, er arbeitet schon auch mit Belohnung. Hätt ich den nun nach seiner Philosophie gefragt, ich glaub er hätt mich nur angeschaut und gesagt "ich les nicht soviel".

lg Klaus

Klaus alles richtig was du schreibst.
Die hunde die machens, die hunde! Sie passen sich an, weil sie so gezogen wurden.

Sehr schön bei dem Schäferbeispiel zu erkennen.

Doch haben wir es leider nicht mehr mit diesen lieben, guten, wollenden hunden in der neuzeit zu tun.
WARUM? Weil sie schlecht gezogen wurden. Die zucht die machts!

Da die trainier eine komplette bandbreite der hunde erhalten, meistens den bodensatz, müssen sie einfach ein wenig mehr können als andere.

Die welche die trainer ausbilden, noch ein wenig mehr!
Genau da liegt der knackpunkt.

Mfg
HST

15. April 2007 09:37
@ Schnaps
Die allerwenigsten aggressiven Hunde sind deshalb aggressiv, weil sie verwöhnt und verhätschelt wurden, sondern weil sie u.a. mit Starkzwang misshandelt wurden oder schlecht sozialisiert wurden etc. Wenn man Hundetraining ohne Gewalt und Starkzwang macht, bedeutet das nicht, dass man nur lieb redet und den Hund mit Leckerli vollstopft. Grenzen setzen kann man auch ohne dem Hund Schmerzen zuzufügen, ihn psychisch kaputt zu machen oder ihn in Angst und Schrecken zu versetzen.

@ HST
Wie Gaby bin ich mir auch sicher, dass wir nie einen Konsens finden werden. Der Hauptunterschied zwischen uns ist wohl der, dass ich den Hund als eigenständiges Wesen achte und mir nicht alle Mittel recht sind, damit er jederzeit das tut, was ich von ihm will. Oder traktierst Du Deine Kinder auch mit Strom und Stachelhalsband?
HST

15. April 2007 14:19
Quote :
Original geschrieben von Pauline

@ Schnaps
Die allerwenigsten aggressiven Hunde sind deshalb aggressiv, weil sie verwöhnt und verhätschelt wurden, sondern weil sie u.a. mit Starkzwang misshandelt wurden oder schlecht sozialisiert wurden etc. Wenn man Hundetraining ohne Gewalt und Starkzwang macht, bedeutet das nicht, dass man nur lieb redet und den Hund mit Leckerli vollstopft. Grenzen setzen kann man auch ohne dem Hund Schmerzen zuzufügen, ihn psychisch kaputt zu machen oder ihn in Angst und Schrecken zu versetzen.

@ HST
Wie Gaby bin ich mir auch sicher, dass wir nie einen Konsens finden werden. Der Hauptunterschied zwischen uns ist wohl der, dass ich den Hund als eigenständiges Wesen achte und mir nicht alle Mittel recht sind, damit er jederzeit das tut, was ich von ihm will. Oder traktierst Du Deine Kinder auch mit Strom und Stachelhalsband?

Nicht möglich!

Ein mensch ist kein tier!

Mfg
HST



15. April 2007 18:19
Quote :
Original geschrieben von Pauline

@ Schnaps
Die allerwenigsten aggressiven Hunde sind deshalb aggressiv, weil sie verwöhnt und verhätschelt wurden, sondern weil sie u.a. mit Starkzwang misshandelt wurden oder schlecht sozialisiert wurden etc. Wenn man Hundetraining ohne Gewalt und Starkzwang macht, bedeutet das nicht, dass man nur lieb redet und den Hund mit Leckerli vollstopft. Grenzen setzen kann man auch ohne dem Hund Schmerzen zuzufügen, ihn psychisch kaputt zu machen oder ihn in Angst und Schrecken zu versetzen.

Und genau bei der Sozialisierung liegt doch der Hase begraben. Kenne einige solche Biester welche agressiv und damit gefährlich fürs Umfeld sind, weil der Besitzer nur mit Leckerli um sich schmeisst und nicht konsequent ist. Sozialisierung ist da meist ein Fremdwort. Wenn da zu lange zugewartet wird, schleift sich dieses Verhalten so ein, das ohne Starkzwang (am besten beim Besitzer) nichts zu retten ist, so das der Hund im Tierheim landet. Was aber eventuell für alle das beste ist.
Aber bei einem möchte ich Dir wiedersprechen. Meiner Meinung nach sind die meisten agressiven Hunde ganz einfach bei Hundehaltern die nichts gegen das agressive Verhalten unternehmen.
Egal welchen Erziehungsstyl geflegt wurde.

Schnaps

15. April 2007 19:39
Guten Abend zusammen,

ich möchte doch zu bedenken geben, das wir hier von Hunden reden. Nicht von "Biestern" und auch nicht von "mißratenen Tölen". Solche Begriffe les ich hier nur ungern.

Zudem erschliesst sich mir nicht der Zusammenhang zwischen "Leckerchen geben" und "aggressiv werden". Bißchen sollte man die Realtiät doch noch im Auge behalten. Ansonsten wär's ein Thread für die Katz.

lg Klaus

16. April 2007 04:15
Hallo
Leider ist auffallend, dass viele Schulen, Trainer und Sachverständige nach einer Theorie arbeiten, diese aber sehr selten auf den einzelnen Hund und dessen Umgebung in die Praxis umwandeln können.Ob nun die oder die Erziehungstheorie, Erziehung ist immer mit einem gewissen Zwang kontra dem Willen des zu erziehenden Individiums verbunden!
Ob dies nun mit Umlenkung der Triebe oder mit Belohnung bei 'brav' sein gehändelt wird, das Urverhalten muss auf unsere moderne Umwelt angepasst werden...........

Zu Aggression, hier ist es m.E. so, dass leider die Fachpersonen nie im Umfeld des Tieres sind. Auf dem Hundeplatz reagieren viele Tiere völlig anders, vergleichbar Schule und Kind oder Erwachsener und Arbeitsplatz.
Oft sind es nur Kleinigkeiten, die im privaten Zusammenleben der Hund/Menschbeziehung aggressives Verhalten auslösen, selten auch gesundheitliche Beschwerden oder falsche Fütterung. Findet man ausnahmsweise eine Hilfe, ist die nicht selten zu teuer oder beruft sich wieder auf Allgemeines!

Auch klar sollte sein, dass die Erziehung schon bei der Zucht beginnt. Durch die züchterische Sozialisierung bei Mutter/Vatertiere und auch deren Gene vieles abhängig ist. Verhält sich die Mutter und der Züchter so oder anders rum, 'lesen' dies die Kleinen und eignen sich bereits Verhaltensmuster an. Je nachdem wie dann die neuen Halter mit dem jungen Hund umgehen und wie alt er dann ist, kann sich die oder die Variante von Prägung festigen oder er lernt sich durchzusetzen. Die Eigenerziehung, also Dominanzverhalten bei jungen Hunden wird oft zu spät erkannt, was die Halter zum 'aufgeben' verleitet.

Logisch kann man immer alles auf die Halter abschieben! Mitwirken an einer Erziehung (Hund oder Mensch) tut aber auch das Umfeld, die Umgebung, die Erziehungsschule, das Eigenverhalten und vor allem Jene die immer alles in der Theorie wissen.............
Wichtig dazu auch, dass fast 80% der Hunde bei 'falschen' Menschen sind, also Charaktereigenschaften besitzen die nicht zum Halter passen und dadurch unterfordert werden!

Interessant ist auch, dass immer neue Schulungstheorien, schlaue Literatur usw. entstehen die doch alle ausschliesslich auf längst Bekanntes zurück greifen. Alte versierte 'Kynologen' mit einfach verständlichen Schilderungen werden von modernen Schriftstellern oder neuartigen Methodenerzieher schlichtweg kopiert, oftmals in schwer verständlicher Wortwahl oder auswendig Gelerntem...........nun die Art Pfeffer haben wir schon, warum er immer wieder neu erfunden werden muss ist mir ein Rätsel!
Zudem, man vergleiche mal welche Auswüchse die 'zwangsfreie' Erziehung bei Kindern brachte! Auch da ist ein 'Neinsagen' sehr viel schwerer und die Konsequenz dazu erst Recht!


LG Simba