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Plaudereien um Hunde

Smalltalk nicht nur aber auch um Hunde. Manches muss man einfach mal los werden oder sich von der Seele reden. Aber auch wer gerne lacht oder einfach nur ein Schwätzchen halten möchte, ist in dieser Rubrik unter Gleichgesinnten.  
DS1
Setzzeit
15. Mai 2007 09:50
Hi,
ich habe Respekt vor jedem Lebewesen und würde meinen Hund nicht frei laufen lassen, wenn ich nicht absolut sicher wäre, dass er auf den Wegen bleibt und im Wald nicht abrufbar wäre. Wir hatten von klein auf immer wieder Wildbegegnungen jeglicher Art - er ist darauf absolut desensibilisiert (Wildgehege direkt neben unserer täglichen Strecke) und alles andere als ein Jäger - es ist mehr die Rücksicht auf den Jäger, warum ich den Hund an die Leine nehme, als auf das Wild :-)

15. Mai 2007 10:10
respekt vor DSI - ich habe auch jahrelang gedacht mein Hund ist gut erzogen, gehorcht perfekt - jagt nichts, ist sofort abrufbar.. es war meine mischlingshündin die absolut sonst nie auf Wild reagierte, die mir eines tages etwas anderes lehrte. nähmlich das quäntchen an 1 % Risiko weil ein HAse wirklich vor ihrer Nase davonraste. das wars gewesen - seither fordere ich persönlich auch diese unwahrscheinlichen und minimalsten 1 % nicht mehr raus.

wir hatten auf dem Hof wo ich ritt einen Huskie der leinenpflicht hatte - seit ich den einmal sah auf dem Ausritt - wie er mir entgegen gekommen ist mit einem toten kleinen Rehkitz im Maul - hat es mir den Magen so gekehrt - dass ich mir geschworen habe - meine Hunde führe ich nicht in Versuchung. der Huskie wurde etwas später von einem Jäger beim wildern erschossen.

das kleinste quäntchen Risiko - muss jeder selbst abwägen. aber es besteht für alle. und kein Hund ist eine Maschine - die einfach funktioniert trotzt aller bester und konsequentester ERziehung. Jeder Hund hat das "RAubtier" und Instinkte - die stärker sein können wie die Erziehung.

15. Mai 2007 12:11
Hi

Eigentlich gehören Hunde im Wald das ganze Jahr über an die Leine. Einfach zum Schutz und aus Respekt gegenüber der Natur.In der Schweiz wird dies aber Kantonal geregelt.
Wenn der Hund einmal auf den Geschmack gekommen ist, versucht er immer wieder zu jagen.

@DS1
Unser jagdlich geführt Hund interessiert es übrigens nicht die Bohne, wenn ich mit ihm an einem eingezäunten Wildgehege (Damhirsche) vorbei gehe. Der Hund mach da irgendwie einen Unterschied zwischen freilebenden Tieren und eingezäunten.
Bei freilebendem Wild fackelt er nicht eine Minute.

17. Mai 2007 09:10
Quote :
Original geschrieben von JägerinEigentlich gehören Hunde im Wald das ganze Jahr über an die Leine. Einfach zum Schutz und aus Respekt gegenüber der Natur.In

Hallo Jägerin,

ich sehe das ganz anders, und das Jagdrecht in unserem Bundesland zum Glück auch. Die Fälle, daß einer meiner Hunde (oder ein anderer, der mir nicht gehört, aber in meiner Obhut war), in 35 Jahren mal EIN STÜCK hinter einem Kaninchen oder einem Reh hergesetzt sind, kann ein altgedienter Schreiner an einer Hand abzählen. Klaro besteht immer ein Restrisiko. Vor allem mit Junghunden unter ca. einem Jahr. Das hast Du aber auch, wenn Du Deine Hunde 35 Jahre lang an der Leine führst. Denn wenn 30 bis 35 kg oder mehr Hund plötzlich in die Leine sprinten, ist nicht jedermann und -frau in der Lage, den Hund in diesem Moment auch wirklich zu halten. Man geht ja mit einem angeleinten Hund nicht immer in Halbacht-Stellung spazieren, sondern unterhält sich z.B. auch mal mit einem Begleiter. Ich hab schon einige Hunde alleine durch die Gegend stromern sehen, die eine Leine hinte rsich her zogen.

Bei uns sind die Hunde während der Brut- und Setzzeit auf den Wegen zu halten (ich laß meine auch außerhalb dieser Zeit nicht über Wiesen, Weiden und Felder stromern). Wenn sie dann noch im Grundgehorsam stehen, wie es eigentlich sein sollte, passiert in dieser Zeit nicht mehr als außerhalb der Brut- und Setzzeit.

Das Wild ist sehr anpassungsfähig, egal ob im Wald oder auf den Feldern. Es lernt auch die einzelnen Hunde, die in ihrem Revier regelmäßig laufen, sehr gut einzuschätzen. Wenn ich mit meinen Hunden laufe, bleibt es meist stehen, hört mit dem Äsen auf und schaut zu uns hinüber, bis wir vorbeigezogen sind. Manchmal geht es ein Stück weit ins höhere Gras/Getreide/Unterholz, um kurz darauf weiter zu äsen. Das eine oder andere Mal gab es schon mal einen Irrtum und ein Kitz trat auf den Weg und stakste hinter einem meiner Hunde her :-) Das war in den letzten 20 Jahren eigentlich das größte Problem mit dem Wild, die Kitze davon zu überzeugen, daß sie besser wieder zu Muttern gehen (die aufgeregt fiepste) ohne sie irgendwie zu berühen oder sie mit dem Hund in Kontakt kommen zu lassen.

Problematisch sind die Hundehalter, die nicht auf ihre Hunde achten oder deren Hunde nicht gehorchen. Aber deswegen kann man doch nicht alle Hundehalter, die sich mit ihren Hunden zu benehmen wissen, dazu verdonnern, monatelang z.B. kein Nordic Walking zu betreiben. Die dunkele Jahreszeit fällt für den arbeitenden Teil der Bevölkerung in der Woche auch aus, blieben ja nur noch wenige Wochen im Jahr, in welcher man sich mit seinem Hund frei bewegen könnte.

Grüße

Antje

17. Mai 2007 09:51
Quote :
Original geschrieben von Antje


Bei uns sind die Hunde während der Brut- und Setzzeit auf den Wegen zu halten (ich laß meine auch außerhalb dieser Zeit nicht über Wiesen, Weiden und Felder stromern). Wenn sie dann noch im Grundgehorsam stehen, wie es eigentlich sein sollte, passiert in dieser Zeit nicht mehr als außerhalb der Brut- und Setzzeit.

Wenn sie eben nicht im Grundgehorsam stehen, passiert genau das, was nicht sein sollte. Fragt man Hundehalter, behauptet jeder, dass sein Hund nicht jagd. Statistiken belegen das Gegenteil. Nicht umsonst werden viele Tiere von Hunden gehetzt oder gar gerissen.


Das Wild ist sehr anpassungsfähig, egal ob im Wald oder auf den Feldern. Es lernt auch die einzelnen Hunde, die in ihrem Revier regelmäßig laufen, sehr gut einzuschätzen.

Das ist mir neu. Da wage ich zu behaupten, dass das nicht stimmt.

Problematisch sind die Hundehalter, die nicht auf ihre Hunde achten oder deren Hunde nicht gehorchen. Aber deswegen kann man doch nicht alle Hundehalter, die sich mit ihren Hunden zu benehmen wissen, dazu verdonnern, monatelang z.B. kein Nordic Walking zu betreiben.

Genau wegen diesen Haltern, leider gibt es mehr von denen als man denkt, müssen solche Sanktionen betrieben werden.
Nordic Walking kann auch an anderen Orten betrieben werden
.

Mein Hund ist sich gewohnt an der Leine zu gehen. Bei unseren Ausflügen mach ich aber immer interessante Jagdspiele mittels Futterbeutel. Körperlich wie geistig wird mein Hund dabei gefordert. Ein Hund an der Leine zu führen sollte nichts anderes bedeuten, als ihm Sicherheit zu geben.
Statt dem Hund die Freiheit zu geben sich selber im Wald zu beschäftigen, mache ich doch lieber mit ihm zusammen etwas. Das fördert extrem die Bindung und der Hund ist ausgelastet.

17. Mai 2007 11:49
Hallo Jägerin,

Quote :
Original geschrieben von Jägerin
Nicht umsonst werden viele Tiere von Hunden gehetzt oder gar gerissen.

Da ich mitten in wildreichem Gebiet wohne, sehe ich so etwas teilweise von meinem Balkon oder Fenster aus. Auto fährt auf Feldweg, Klappe wird aufgerissen und direkt aus dem Auto stürzen sich vier Hunde auf ein paar Rehe, die ca. 100 m oberhalb stehen und von den Hunden in den Wald getrieben werden. In weiter Ferne hört man dann die Hunde bellen. Zwar haben diese vier hier aus dem Beispiel keines der Rehe erwischt, dazu waren sie zu langsam und die Rehe hatten zu viel Vorsprung. Mich ärgert es trotzdem, da nach solchen Vorfällen sich das Wild generell eine ganze Zeit lang zurück zieht. Auch vor meinen Hunden, die das Wild kennt und nicht fürchtet.

Quote :
Original geschrieben von Jägerin
Das Wild ist sehr anpassungsfähig, egal ob im Wald oder auf den Feldern. Es lernt auch die einzelnen Hunde, die in ihrem Revier regelmäßig laufen, sehr gut einzuschätzen.

Das ist mir neu. Da wage ich zu behaupten, dass das nicht stimmt.

Ist aber so und und wird mir auch vom Förster und Jagdpächter bestätigt. Ich halte mich viel in Wald und Flur auf, heute mit den Hunden, früher mit Pferd und Hund. Dort, wo Du regelmäßig mit Pferd und/oder Hund auftauchst, lernt das Wild Dich einzuschätzen. Rehe und Hirsche äsen weiter und beobachten Dich nur. Ausnahmen gibt es dann, wenn das Wild vorher beunruhigt worden ist. Z.B. hat sich das Rehwild noch zwei Wochen später nach der von mir beschriebenen Szene mit den vier wildernden Hunden auch vor meinen Hunden ins hohe Getreide oder an den Waldrand zurückgezogen.

Unser Jagdpächter, der sein Revier außerordentlich gut betreut (und auch schon einige wildernde Hunde abgeschossen haben soll), sagte mal zu mir, daß er an der Reaktion des Wildes auf meine Hunde Rückschlüse ziehen könne, ob es in den Tagen zuvor irgendwelche Vorfälle mit hetzenden Hunden in seinem Revier gegeben hätte. Ihm ist das nämlich auch schon aufgefallen, daß meine Hunde das Wild normalerweise nicht beunruhigt, sondern daß sich sich vor ihnen, wenn überhaupt, nur kurz zurückzieht. Ebenso tummeln sich, wenn ich auf einer Wiese mit einem meiner Hunde gesucht habe, kurz drauf wieder Kanichen und Hase.

Als unser Übgungsplatz noch nicht eingezäunt war, gab es teilweise sogar Probleme, daß während der Unterordnung Rehe auf diesem geäst haben oder der eine oder andere Feldhase auf einen ind er Ablage liegenden Hund zugehoppelt ist.

Quote :
Original geschrieben von Jägerin
Genau wegen diesen Haltern, leider gibt es mehr von denen als man denkt, müssen solche Sanktionen betrieben werden.

Hallo? Sippenhaft für alle???

Wir haben entsprechende Gesetze, die gegen "diese" Hundehalter angewendet werden können.

Auf die Autofahrer bezogen müßten lt. Deinen Gedankengängen ein Fahrverbot für alle eingeführt werden, weil einige wenige Autofahrer sich nicht an die wichtigsten verkehrsregeln halten und Unfälle mit tötlichem Audgang verursachen. Obwohl die meisten Autofahrer rücksichtsvoll fahren und keine Unfälle verursachen.

Und so ist das auch mit den Hunden und dem Wild. So stark die persönliche Freiheit beschneidende Saktionen wie eine allgemeine Leinenpflicht (und die würde meine persönliche Freiheit sehr stark einschränken) sollten nur aus ganz wichtigen Gründen auferlegt werden. Z.B. wenn einzelne Wildarten durch freilaufende Hunde vom Aussterben bedroht würden. Das ist aber keinesweg so. Rehe und Hirsche sind in ihrem Bestand nicht gefährdet, vielmehr sind die Bestände nicht selten zu groß. Schwarzwild ist ebenfalls nicht vom Aussterben bedroht und weiß sich zudem zu wehren. Raubwild ist der Jägerschaft meist ein Dorn im Auge und wird durch diese kurz gehalten. Die Kaninchenbestände sind nicht bedroht und daß der Feldhase auf der roten Liste steht ist zu 99,999Periode% der Landwirschaft, der Industrie und der Flächenpolitik zuzuschreiben und nicht wildernden Hunden.

Quote :
Original geschrieben von Jägerin

Nordic Walking kann auch an anderen Orten betrieben werden

Aha. Ich soll also zwei Stunden auf meinem Balkon hin- und herlaufen, anstatt mich mit meinen Stöcken und Hunden vor mein Gartentor zu begeben und vor dort aus loszulaufen? Ich könnte mich ins Auto setzten, eine Stunde fahren und dann irgendwo in einem Industriegebiet auf Asphaltwegen die Fabriken umrunden? Vielleicht könnte ich auch 30 km Autofahrt in kauf nehmen, um dann irgendwo in einer Sporthalle (ohne meine Hunde) 2 Stunden im Kreis zu laufen?

Sorry, dafür bin ich nicht mitten in die Pampa gezogen. Und dafür habe ich mir nicht diesen Sport ausgesucht (den ich mit meinen Hunde zusammen betreiben kann und für den ich kein Benzin verpulvern muß). Ein nicht unerheblicher Teil meiner Lebensqualität beruht für mich im Aufenthalt in der freien Natur. Das ist für mich genau so erholungsträchtig wie für den Jagdpächter, der genau wie ich eine Privatperson ist, die ihrem Hobby frönt.

Quote :
Original geschrieben von Jägerin

Mein Hund ist sich gewohnt an der Leine zu gehen.

Und meine sind es gewohnt, ohne Leine (auf Feld- und Waldwegen, nicht querfeldein) zu laufen.

Quote :
Original geschrieben von Jägerin
Bei unseren Ausflügen mach ich aber immer interessante Jagdspiele mittels Futterbeutel. Körperlich wie geistig wird mein Hund dabei gefordert.

Für mich und meine Hunde dienen Spaziergänge der Erholung. Geistige und körperlichen Anforderungen stelle ich in der Fährtenarbeit, bei der Arbeit auf dem Platz und beim Konditionstraining.

Quote :
Original geschrieben von Jägerin

Statt dem Hund die Freiheit zu geben sich selber im Wald zu beschäftigen, mache ich doch lieber mit ihm zusammen etwas. Das fördert extrem die Bindung und der Hund ist ausgelastet.

Wenn Du nur die Spaziergänge nutzt um mit Deinem Hund zu arbeiten ist das O.K. für mich und Deine Sache. Ich mache es halt anders. Da meine Hunde anderweitig arbeiten dienen die Spaziergänge für sie dazu, auch mal die Seele baumeln zu lassen. Und solange sie dabei das Wild in Ruhe lassen sollte daran niemand etwas auszusetzen haben.

Grüße

Antje