Zu alt für einen Hund?
11. Juli 2009 17:41
Hallo Yvonne,

magst du mal erzählen, warum du durchgefallen bist? Ich kenne dich ja nur von Beiträgen hier aus dem Forum, und da wundert es mich.

Viele Grüße
Anila

11. Juli 2009 18:09
Hallo Anila,
dies weiß ich bis heute nicht. Ich habe nie eine richtige Erklärung bekommen.... Entweder war es damals, dass ich als unerfahren eingestuft wurde (ich wollte immer gern ängstliche Hunde aufnehmen), oder hier in Sachsen zu weit weg gewohnt habe... Ich habe keine Ahnung. Ari hat da jedenfalls noch nicht bei uns gewohnt.
"Mein" Tierheim wäre heute froh, wenn ich ab und an mal einen Hund als Pflegling nehmen könnte. Leider mag meine "Schnarchnase" keine anderen Hunde auf Dauer in seinem Reich.
LG
Yvonne

11. Juli 2009 21:49
Quote Anila:
deine fixen Regeln kann ich nicht nachvollziehen. In die Zukunft gucken kann niemand und jeder Mensch kann von einem gesundheitlichen oder psychischen Schicksalsschlag zu jeder Zeit getroffen werden.

Hallo Anila,

die Regeln, die ich für meine Welpenkäufer aufstelle, kannst du natürlich nicht nachvollziehen, weil du überhaupt nichts von dem Schlag Hund verstehst, den ich züchte.


Quote Anila:
Natürlich gibt es Statistiken und der Statistik nach ist jemand mit über 60 einem Welpen vielleicht nicht mehr gewachsen, aber Statistiken sagen nichts über einen einzelnen Menschen aus, und um den geht es doch bei der Welpenvermittlung.

Ich mache mir weniger Gedanken darum, ob der Mittsechziger den Welpen groß bekommt, sondern darum, ob er den erwachsenen Hund mit 70 noch gehändelt bekommt und wenn das nicht der Fall ist, wer es dann an seiner Stelle schafft. Und das kann ich eben nur bei Personen beurteilen, die und deren Familie ich kenne.


Quote Anila:
Ich kenne soviele junge Menschen, die einfach eng im Kopf sind. Die mit 25 schon völlig unflexibel im Denken sind und die vielleicht auch mit Erziehungsmethoden nach anno Zweiback, wie du es nennst, arbeiten würden.

Wer sagt denn, dass die einen Hund von mir bekommen?


Quote Anila:
Genauso körperlich: Gerade durch meinen Mann, der Sportler ist, kenne ich etliche 75jährige, die noch Radmarathons fahren und die völlig durchtrainiert sind, und ich kenne ganz junge Leute, die übergewichtig und ungelenkig sind. Genauso bei der Krankheitsrate: Mein Mann und ich waren noch nie von der Schwere her und auch nicht von der Dauer her so krank wie viele junge Leute, die wir kennen.

Durch meine beste Freundin, die in der stationären Pflege tätig ist, weiß ich von etlichen unter 70-jährigen mit Pflegestufe 3. Und zu deiner Beruhigung: die einzige Welpenkäuferin von mir bis 25 Jahre (wie gesagt fallen bei mir viele durch das Raster) ist eine Diensthundeführerin.

Meine Oma väterlichseits starb mit 62 an Schlaganfall, mütterlichseits mit 61 an Nierenversagen während einer Herz-OP, Mutter mit 60 an Herzversagen, meine 57-jährige Tante wurde vorgestern in Bad Oeynhausen operiert, 3 Bypässe und ne Herzklappe. Mein Papa wurde nicht mal 57, er starb an Krebs.

Ich habe eine andere Lebensweise, meine Verwandten waren nie sportlich aktiv. Trotzdem werde ich bestimmt nicht einen Welpen aus meiner eigenen Zucht behalten, wenn ich mal 55 oder älter bin, obwohl mein Mann und mein Sohn diesem Tier das Gnadenbrot gäben.


Quote Anila:
Wer da pauschal strikte Grenzen zieht und auf's Geburtsdatum guckt, der zählt in meinen Augen zu den Leuten, die ich für unflexibel im Kopf halte. Ich denke, man braucht vor allen Dingen Menschenkenntnis.

Wenn du meine Postings genauer gelesen hättest, hätte sich dieser Satz selbst kommentiert. Richtig lesen hat auch etwas mit geistiger Flexibilität zu tun, ebenso wie Akzeptanz für die Meinungen anderer.


Quote Anila:
So kapiere ich auch nicht Chefs, die ab 40 niemanden mehr einstellen.

Das kann ich auch nicht verstehen, ich habe eher gegenteilige Erfahrungen gemacht! Ich habe es leichter, einen Job zu finden, seit ich über 40 bin, vermutlich weil bei mir das Risiko geringer ist, dass ich nach Ablauf der Probezeit einen Mutterpass vorlege grinning smiley


Quote Anila:
Ich unterhalte mich mit den Menschen, bekomme einen Eindruck, ich habe eine gute Menschenkenntnis und darauf kann ich mich verlassen.

Gut, und diese Tierschützer haben die Situation nun mal aus einem anderen Blickwinkel gesehen, so wie es manche Züchter auch tun, und das ist ihr gutes Recht. Schließlich stellen die Welpenkäufer ja genug Ansprüche und Forderungen an mich als Welpenverkäufer.


Gruß, Liesel

11. Juli 2009 22:25
Quote Yvonne & Ari:
Ich oute mich jetzt mal als Tierschützer (ich bin in unserem TSV 2. Vorsitzende). Ich hoffe, du hälst mich nicht auch für borniert..... ?????? grinning smiley

*lach* Sicher nicht, ich meine den Schlag, der alle Züchter als Tierelends-Vermehrer sehen und sich selbst für die Retter der Welt halten.


Quote Yvonne & Ari:
Aber ich persönlich hätte mehr Bedenken bei einer Familie mit mehreren kleinen Kindern, oder einer jungen alleinstehenden Person.....

Die habe ich auch, denn diese Fälle könnten den Hunden, die ich züchte, ebenfalls nicht gerecht werden. Man sollte sowohl als Tierschützer als auch als Züchter wissen, wozu die zu vermittelnden Hunde geeignet sind und ehrlich genug zu sich selbst sein, die dazu geeigneten Halter zu finden, statt nur auf Biegen und Brechen zu vermitteln.

Meine eigene bittere Erfahrung dazu: mir wurde ein DSH vermittelt, der nach Aussage der Tierschützer ein "kleines Kläffproblem" hatte, in Wahrheit aber hochgradig bissig und falsch war. Damals war mein Sohn im Grundschulalter (7) und sie wussten es, weil er dabei war! Nach Rücksprache mit einem der ehemaligen Besitzer erfuhr ich, dass der Hund von dem Tierarzt, von dem er wegen eines Beißunfalls mit einem 12jährigen Kind eingeschläfert werden sollte, einfach hinter seinem Rücken an das TH "überwiesen" wurde.


Quote Yvonne & Ari:
Unser TSV z.B. nimmt den jeweiligen Hund immer zurück, falls in der neuen Familie ein unvorhergesehnes Schicksal "zuschlägt".....

Das ist gut, das machen wohl die meisten TSV, aber die meisten TSV richten sich auch danach, dass Schicksalsschläge mit zunehmendem Alter wahrscheinlicher werden. Viele fragen bei älteren Interessenten danach, wer das Tier im Krankheitsfall usw. versorgt. Alleinstehende haben, egal wie jung sie sind, oft genug auch schlechte Karten bei der Vermittlung.

Bei mir liegt der Fall etwas anders, auch wenn es jetzt kaltherzig klingt, so bin ich auf keinen Fall, aber wenn Probleme in der Hundehaltung auftreten, möchte ich den Hund in einem Zustand zurück bekommen, in dem er noch brauchbar ist für den Gebrauch, für den ich ihn gezüchtet habe. Das bedeutet, er muss unverdorben sein, damit ich ihn dem Dienst, Sport oder gar der Zucht weiter zuführen kann. Deshalb bekommen ältere Personen nur unter den genannten Voraussetzungen einen Welpen von mir, ich könnte hier die Liste von weiteren Ausschlussgründen beliebig fortsetzen, aber das Thema war nun mal "Ablehnung aus Altersgründen".

LG, Liesel

11. Juli 2009 22:35
Huhu Liesel,

ich kann deine Meinung wirklich verstehen. Eben bei den von dir gezüchteten Hunden. Und darauf beziehst du dich ja.

Natürlich sollte man immer die Situation der jeweiligen Person betrachten, wenn man einen Hund und gerade einen Welpen vermittelt, aber ich denke das TH wird seinen Grund gehabt haben, den Welpen nicht an diese Frau zu geben.

Ich würde den meisten über 60 jährigen in meiner Umgebung übrigens auch keinen Welpen mehr vorsetzen. Einen älteren Hund, relativ klein, ja. Aber ein Welpe wäre für sie viel zu stressig. Problem liegt nur darin, dass das viele Menschen einfach nicht einsehen und ihre eigenen Grenzen falsch einschätzen...

LG Frieda

23. Juli 2009 07:02
Guten Morgen,
heute habe ich dann die Fortsetzung entdeckt. Die Dame besitzt nun einen Mops Welpen "Barny" (9 Wochen).

Nach dem der Fall öffentlich wurde, hat sogar CNN über die Ablehnung berichtet. Jetzt hat Sie Ihren Hund von einer Dortmunder Züchterin erworben. Das Rathaus Gütersloh hat Sie eingeladen zu einem "Schlichtungsversuch" mit Ihr und dem Tierheim. Mehr dazu: Zu alt für einen Hund 2 - Bild.de[/url]