Hui... hab ich mich da nicht so genau ausgedrückt ?
Ich bin nämlich in den Augen meiner Umgebung auch "streng" ! Das heisst, wenn ich Illa z.B das Kommando "Sitz!" gebe, dann soll sie sofort sitzen! Und das macht sie auch, mit Begeisterung .
Ich meinte mit den "bescheidenen Ansprüchen" , das Illa zwar eben sofort das zu tun hat was ich will, aber gleichzeitig bimmelt nicht noch die S-Bahn, hupt kein Auto, lärmt keine Baustelle, müssen wir nicht irgendwelchen Radfahrern/Skatern/Kinderwagen/Menschen ausweichen, weil wir sind in der Pampa.
Oder anderes Beispiel: Eine Freundin hat 2 Hunde und immer 2-3 Pflegehunde dabei. Alle müssen das Kommando "hier" befolgen, aber an der Leine anständig gehen kann keiner. Ist nicht nötig, weil sie lädt für jeden Spaziergang die ganze Bande ins Auto und fährt ins Feld. Leinen hat sie immer dabei und sie sind immer auf ihr Outfit abgestimmt.. nicht etwa auf die Anzahl Hunde, die sie dabei hat. Sie hat noch nie eine Leine gebraucht !
Als Illa zu uns kam, wusste sie vom Leben nichts. Sie musste also ganz viel kennenlernen:
Kaffeemaschine, Lift, Geräusch der Lüftung, Türklingel, Rauschen der Wasserhähne, Staubsauger...Radio...TV.....Toaster....um nur ein paar Beispiele zu nennen, die unsere Wohnung betreffen. Dazu kommen noch ein paar Geräusche, die aus den Nachbarwohnungen zu uns dringen.
Draussen : Häuser, Hydranten, Abfallsäcke, Bäume, Autos ect, Mauern, Container, Kühe, Pferde, jedes "Ding " machte erst mal Angst, sie musste "brüllen" , wir gingen zusammen hin, haben es untersucht und gut wars.
Nun stell ich mir vor, das wir in einer Stadt wohnen würden und ich müsste mit Öffis zur Arbeit/Hundespaziergänge, der Lärm, die Tausend unbekannten und "gefährlichen" Dinge, denen wir da begegnen würden. Wie sollten wir das bewältigen ? Für mich unvorstellbar !
Trotzdem ist es für viele Realität und die Hunde, die den Umgang gelernt haben, sind nicht unglücklich mit ihrem Leben in der City.
Für mich wärs nix, trotzdem haben alle meine Hunde gelernt, cool und als wärs ihr täglich Brot, sich auch in der Stadt gelassen zu bewegen.
Aber sie hatten Zeit, weil eigentlich müssen sie es gar nicht können !
Das wars, was ich mit den Ansprüchen meinte, Gehorsam gehört für mich für jeden Hund zum Grundprogramm, aber die Begleitumstände des Gehorchens , die können doch sehr unterschiedlich sein, und was Menschen von ihren Hunden erwarten, ist für mich oft sehr unverständlich.
Beispiel Kinderfreundlichkeit: Für mich ist ein Hund schon Kinderfreundlich , wenn er sich freut, wenn er Kinder sieht, sich auch freudig streicheln lässt.
Ich kenne aber einige, die einen Hund erst als Kinderfreund betrachten, wenn das arme Tier sich klaglos treten lässt, man ihn überall ziehen und zwicken kann . Da freuen sich Mami-Papi und das ungezogene Kind, und sind stolz auf ihren Hund !
Oder gerade von Tierschutzhunden wird von vielen erwartet das sie "funktionieren" , weil die müssen doch wissen dass es ihnen jetzt supergut geht, im Vergleich zu früher, und daher wird "Dankbarkeit" vom Hund erwartet.
Tja und dann gibt es noch diejenigen, die von Hunden und Erziehung keinen blassen Schimmer haben, und trotzdem funktioniert alles einwandfrei !
Lg Morchel
LG Morchel