Hallo Irena !
zu:
:Wann ist den Brut- und Aufzuchtszeit beim Wild?
-->Das fängt je nach Gegend im März an und geht bis zur Mitte des Sommers.
zu:
Mir hat ein Jäger erzählt, daß ein einzelner Hund, niemals ein
gesundes Tier reißen könnte.
--> DAS stimmt leider SO gar nicht !
Mag sein, daß die meisten Hunde ein gesundes Stück Rehwild oder auch einen Hasen
nicht "fangen" können. Aber wie kommt es dann, daß immer wieder hochträchtiges
Rehwild Opfer von wildernden Hunden wird ?
Und denk' doch mal an das wehrlose Jungwild. An Kitze und Junghasen.
Die liegen irgendwo im Gras (nicht "im Wald"
und können von jedem Hund
ab dackelgröße bequem gefressen werden.
Und auch wenn der Hund das Jungwild nicht spontan frißt, er wird das Jungwild
bestimmt intensiv "bespielen".
Dann reicht schon ein kleiner Tropfen Blut und der
"Urinstinkt" des Hundes ist wieder lebendig.
Rest dürfte bekannt sein.
zu:
Wenn es aber alt und krank ist - wo
ist das Problem? Vielleicht könnte man diese Tatsache doch eher
als Vorteil nutzen - oder ist das naiv?
--> Gegenfrage Was ist alt und krank ?
Könnte die Antwort etwa lauten"Alt und krank ist das Wild dann, wenn
mein Hund es zu fassen kriegt !"
Besser nicht, oder ?
zu:
Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn ich nach 10 Uhr vormittags
und vor 16.00 h Uhr mit meinem Hund spazieren gehe, daß die Wild-
spuren in den Feldern nicht mehr so stark sind und ich sie dann
ohne Leine laufen lassen kann.
Nur ab und zu kommt es dann doch vor (selten), daß so ein Hase
noch im Feld sitzt und dann natürlich in Richtung Wald davon hoppelt.
--> Denk' mal nach Wo hält sich das Wild zwischen 10 und 16 Uhr auf ?
Genau, da will das Wild ruhen !
Irgendwo unentdeckt liegen und wiederkäuen.
Oder den Nachwuchs säugen.
Wenn dann Hunde querfeldein laufen, ist es natürlich aus mit der Ruhe.
Das Du nur (noch) ab und zu einen Hasen siehst, liegt an der teilweise ganz
schlimmen Situation bei den Hasen. Es gibt stellenweise wirklich kaum noch Hasen.
die Ursachen hierfür sind m.E. vielschichtig. Der massive Chemie-Einsatz in der
Landwirschaft ist sicherlich ein Hauptgrund.
Aber auch ganz profane Ursachen tragen zum Rückgang bei.
Wenn ein Hase z.B. nach Regen oder Frühtau ganz naß ist,
will er sich auf den Wegen trockenlaufen.
Da kann er aber meist nich' hin, weil da entweder Autos fahren oder Menschen
laufen. Also bleibt er naß, wird krank und ......
Oder guck Dir mal in Deiner Gegend die Möglichkeiten an, wo z.B. Hasenmütter
ihren Nachwuch ablegen können. Versetze dich in die Situation des Wildes.
Du wirst sehen, daß es vielerorts kaum noch Deckung gibt. Oft sind die
Hecken an den Wegrändern die letzten Rückzugsmöglichkeiten für das Wild.
Nur dort, wo keine Landwirtschaft stattfindet, gibt es noch Nahrung fürs
Wild. Hasen brauchen ganz viel verschiedene Kräuter zum Überleben und genau
die gibt es nicht "im Wald" oder "auf dem Feld".
zu :
a nutzt alles Rufen, Schreien und Morddrohung nichts und der Hund
:jagd hinterher. Allerdings merkt unsere Gina, daß da keine Chance
:zu nachkommen besteht und dreht nach ein paar Minuten wieder um.
:Wie ist da die Rechtslage oder die Problemlösung?
--> Rechtslage ist ganz klarHund hinter Wild ist wildernder Hund.
Wildernde Hunde dürfen vom Jäger getötet werden. So steht es im Gesetz.
Laß' uns mal keine Zeit mit dem Gedanken verschwenden, das der Hund "nur spielen will"
Die Problemlösung ist einfach, ca. 3-4m lang und nennt sich Leine.
zu:
Ich leine meinen Hund in Waldnähe natürlich auch immer an und ver-
suche die "Gefahr" so früh wie möglich zu erkennen und dementsprechend
zu reagieren. Ich mußte aber leider zur Erkenntnis kommen, daß einen
Hund stets unter Kontrolle zu haben eine Utopie ist - dann sollte man
lieber einer Spielzeugroboter ausführen!
--> NochmalsBitte den Hund nicht nur "in Waldnähe" sondern auch und
gerade "im Feld" an der Leine lassen.
Bitte !!!!!!!!!
Das man seinen Hund "nie ganz unter Kontrolle" habe kann, zeigt für mich das eigentliche Manko
bei der Hundehaltung. Ich ertappe mich selber oft genug bei dem Gedanken, daß wir uns mit unseren
Hunden vielleicht oftmals was vormachen.
Wir ignorieren die Tatsache, daß wir ein TIER zu unserem
Vergnügen in Unfreiheit halten.
Meist geht ja alles ganz gut und wir meinen, unser Hund fühlt
sich bei uns sauwohl (stimmt wohl auch).
Aber manchmal zeigt er uns eben doch, wo es beim Tier langgeht.
Wir nennen das dann "ungehorsam". Ich meine, oftmals zeigt uns der Hund
dann nur die Grenzen der Tierhaltung, die wir selber gerne ignorieren würden.
zu:
:Viele meiner Bekannten sagen auch, daß der Jagdtrieb sehr mit dem
pieltrieb verbunden ist, und das ganze mit dem Alter einfach an
:Interesse verliert. Stimmt das?
-->Deine Bekannten haben (fast) recht.
Nur ist der Spieltrieb der Ableger vom Jagdtrieb, nicht umgedreht.
Denk' doch mal an gaaaanz früher. Da haben die Hunde (oder
hießen die damals noch Wolf ?) doch auch nicht beim spielen rein
zufällig die Möglichkeit des Beutmachens entdeckt.
Die Welpen haben nur "jagen" gespielt und das tun unsere "modernen"
Welpen auch noch.
Wen der Hund dann erwachsen ist, hört er auf "jagen" zu spielen, er
kann und will dann richtig Beute machen. (Ich finde das auch ganz ok !)
Irena, mich beschleicht manchmal der Gedanke, daß wir möglicherweise
gar keine Hunde halten sollten.
Jedenfalls nicht im dichtbesiedelten Europa.
Ein bisschen wie im Zoo ist für die Tiere doch eigentlich immer.
Und Zoos mag ich nicht.
Tiere hinter Gittern gucken immer so traurig.
Gruß Thomas