Hallo Andrea,
: Was heisst schon ausschliesslich, da wir im Regelfall nicht darüber
: aufgeklärt werden, für und wozu diese Versuche durchgeführt werden,
: muss man schon aufgrund dieser Sachlage erstmal prinzipiell dagegen
: sein.
"Wir wissen zwar nicht, wofür wir sind, aber wir sind prinzipiell dagegen!" Mit diesem Spruch hat mein Opa immer die junge Generation bezeichnet, wenn er irgendwo irgend eine Demo gesehen hat... ;-)))
Sorry, aber daß "wir" "im Regelfall" nicht darüber aufgeklärt werden, wozu einzelne Tierversuche durchgeführt werden, stimmt nicht. Tierversuche werden heute nur noch genehmigt, wenn der Versuchsaufbau Hand und Fuß hat. Und die Ergebnisse dieser Versuche werden regelmäßig veröffentlicht, in "Science", "Nature", "Cell", "Oncogene" usw. Stand übrigens auch in dem Bericht, um den es ursprünglich ging, mockiert wurde dabei nur, daß es sich um englischsprachige Literatur handelt und darum, daß es Fachzeitschriften sind. Die entsprechenden Informationen lassen sich aber durchaus herauslesen. Man sollte nicht erwarten, daß die Dinge, die man wissen möchte, einem immer auf Bildzeitungsniveau präsentiert werden.
: Denn ich finde, hier ist die Gegenseite gefordert, notwendige und
: manifeste Beweise zu erbringen, bevor ich auch nur einen Versuch
: akzeptiere, von dem ich Kenntnis erlange.
Lies z.B. die Krankenakten von Tumorpatienten und vergleiche sie mit den Akten von Tumorpatienten vor 10, 15 und 20 Jahren... Hier manifeste Beweise zu fordern halte ich für lachhaft.
: Bist du wirklich der Überzeugung, dass Tierversuche zu Futterstudien
: notwendig sind für unser Wohl und das Wohl unserer Haustiere?
Wenn es sich um 08/15-Futter für Haustiere handelt, sind keine Tierversuche in dem Sinne, was man landläufig darunter versteht, notwendig. Futterversuche allerdings schon, d.h. man sollte Kontrolltiere auf lange Sicht mit dem entsprechenden Futter versorgen und regelmäßig durchchecken. Obwohl bestimmt auch dieses ein genehmigungspflichtiger Tierversuch ist, wenn von einem Futtermittelhersteller durchgeführt, kann so etwas aber in einem Rahmen ablaufen, daß niemand etwas daran auszusetzen haben könnte.
Anders sehe ich es, wenn Futtermittel speziell für kranke Haustiere hergestellt werden. Hier muß natürlich getestet werden, wie sich spezielle Rezepturen auf den Gesundheitszustand erkrankter Hunde auswirken. Die Frage stellt sich, ob Versuchstiere für diese Versuche erst krank gemacht werden müssen, oder ob man die Fütterungsversuche an bereits erkrankten Tieren durchführt. Wobei sich hier wieder die Frage stellt, welcher Besitzer sein erkranktes Tier für einen solchen Versuch zur Verfügung stellen würde....
In der Ursprungsmeldung ging es aber nicht um Tierversuche für Futtermittel, sondern um Tierversuche generell. Und da kann man die Versuche halt nicht alle über einen Kamm scheren.
Viele Grüße
Antje