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Rassen-Verordnungen

Was ist ein Kampfhund, gibt es besonders gefährliche Rassen? Der Gesetzgeber mein, ja – und hat für eine ganze Reihe Hunderassen besondere Gesetze erlassen. Erhöhte Hundesteuer, Maulkorb und Leinenzwang, sind einige solcher Verordnungen. Wie man damit umgeht und wie man Verhaltens- und Wesentests besteht, steht hier. 
Neue Zahlen zur Beißstatistik
09. Februar 2009 23:31
Wieder eine unbereinigte Statistik, die ein falsches Bild wiederspiegelt. Wenigstens NRW hat sich ein einziges mal die Mühe gemacht, die Unfälle ins Verhältnis zur Population zu setzen für das Jahr 2003. Und bei dieser bereinigten Statistik waren tatsächlich 2 gelistete Rassen auffällig, der Rest spiegelte eigentlich nur den jeweiligen Populationsdurchschnitt wider.

Verletzungen durch Diensthunde, die aktenkundig wurden, sind übrigens grundsätzlich in diesen Statistiken enthalten. Wird ein Mensch durch einen Diensthund der Polizei verletzt, wird der Fall grundsätzlich aktenkundig, den darüber werden Dienstprotokolle verfasst.

CU, Liesel


PS: macht euch mal die Mühe, die Zahl der auffälligen Hunde in Relation zu den Welpenzahlen des VDH zu setzen, vielleicht fällt euch auf, welche Rassen tatsächlich "aggressiver" sind (oder einfach nur häufiger in den falschen Händen?)

10. Februar 2009 14:44
Quote Liesel:
Wieder eine unbereinigte Statistik, die ein falsches Bild wiederspiegelt. Wenigstens NRW hat sich ein einziges mal die Mühe gemacht, die Unfälle ins Verhältnis zur Population zu setzen für das Jahr 2003. Und bei dieser bereinigten Statistik waren tatsächlich 2 gelistete Rassen auffällig, der Rest spiegelte eigentlich nur den jeweiligen Populationsdurchschnitt wider.
Stellt sich natürlich immer die Frage, wie weit die Statistik relevant ist. Die einen meinen, die Populationsdichte wird nicht ausreichend berücksichtigt, die anderen meinen, dem Gebissenen ist es egal, ob's eine häufige oder seltene Rasse ist.

Macht dann überhaupt eine "Rasseliste" noch einen Sinn? Wie könnte eine Alternative dazu aussehen?

lg Klaus

10. Februar 2009 16:23
Ich finde, wenn die Statistik darauf abzielt, gewisse Rassen "besser" als andere zu machen, hat das schon Sinn. Wenn ich die Statistik lese gewinne ich den Eindruck, dass die Kampfhunde in ein besseres Licht gerückt werden sollen "Seht mal, so schlimm wie alle immer sagen ist es garnicht, in Wirklichkeit ist der DSH das schwarze Schaf..." Aber das ist mein persönlicher Eindruck.

Ich wohne auf dem Land, hier gibt es hauptsächlich Hunde, die die Höfe bewachen sollen. Da sind einige Schäfer und Schäfermischlinge dabei, aber keine einzige Kampfhunderasse. Diese Schäfer haben wenig Kontakt zu anderen Menschen, klar sie sollen ja nicht unbedingt liebe Kuschelhunde sein sondern aufpassen. Und von daher denke ich, dass die Statistik auch etwas verzerrt ist. Der Schäfer hat (auch heute noch) nunmal andere Aufgaben als ein anderer Hund, zumindest in den nicht-städtischen Gebieten.

15. Februar 2009 19:32
Anscheinend hat Hessen (ob aufgrund dieser Statistik oder nicht?) die Rasseliste erweitert, nun ist auch der Rottweiler mit drauf. Hier ein recht interessantes Interview mit Rainer Schröder, dem Vorsitzenden des Verbandes der Hundeerzieher:

Zitat:
Gibt es Hundeverordnungen wie die hessische in allen Bundesländern?
Schröder: Jedes Bundesland erlässt eigene Verordnungen. Es gibt ein paar vernünftige. Die unvernünftigste ist die hessische.

Vollständiger Artikel bei hna-online.de[/url]

18. November 2009 10:36
Füher war ein Hund in erster Linie dazu da das Eigentum und den Menschen zu bewachen - wer reinkam ohne sich anzumelden wurde eben gebissen - da hat sich niemand drüber aufgeregt. Inzwischen halten viele Menschen Hunde einfach nur so - der Wachtrieb ist aber noch da. Entweder reagieren die Hunde dann über wenn sich jemand dem Menschen (bei Spaziergängen an der Leine) nähert oder manche sind einfach auch ein wenig unterbeschäftigt und reagieren dann. Oftmals wird auch eine sinnvolle Erziehung stark vernachlässigt - ich rede nicht von unterwürfigen Sklaven, aber ein bißchen Erziehung muss immer sein. Im Rudel gibt es das auch und Probleme im Hunderudel werden nun mal oft mit den Zähnen gelöst. Ich bin im Laufe meines Lebens viel öfter von kleinen verzogenen oder gar nicht erzogenen Hätschelkindern gebissen worden als von anderen Tieren. Eins dieser kleinen Monster hatte ich als 12 jährige auf dem Arm und das Ungeheuer hat mir beinahe das Auge ausgebissen und hing am Jochbein fest. Er war ein echtes Hätschelbaby und hat sich auch gegenüber seinem Frauchen so durchgesetzt.
Ich hab meine Tiere (gilt übrigens auch für alle anderen Tiere die ich habe - keines meiner Pferde, meiner Ziegen, nicht mal das Geflügel wird ausgenommen) so erzogen das sie sich zumindest soweit benehmen und nicht beissen. Einzige Ausnahme ist mein Ganter - er passt höllisch auf und wer fremd ist und einfach über einen der Zäune steigt hat dann Pech. Man kann bei mir klingeln ohne ihm zu begegnen und das sollte man auch tun, wenn ich dabei bin ist alles in Ordnung. Er macht seinen Job halt richtig gut yawning smiley)
Aber zurück zum Thema - die Sache mit den Kampfhunden wird halt deswegen öfter erwähnt die diese meist nicht einfach nur Löcher machen sondern 1. mehr Beisskraft haben und 2. sich oft richtig verbeissen. Das ist wohl auch der Grund warum viele andere Bisse oft gar nicht erst auftauchen - wer will schon zugeben das man von einem Dackel (von so was bin ich auch schon erwischt worden, da sind auch gute Giftpilze drunter *g*) angefallen wurde? Oder einem Rehpinscher? Meiner Meinung nach gehören nicht die Tiere auf eine Liste sondern die Halter - wenn klar ist das sie schuld sind wenn ein Tier beisst müsste eben ein Haltungsverbot erteilt werden oder eine Art Hundeführerschein gemacht werden oder Auflagen - je nach Fall wobei aber das normale Tierverhalten wie Schutz- oder Wachtrieb immer Berücksichtigung finden sollte.
Wer allein und ohne zu fragen bei mir reinkommt hat es eben mit einer russischen Kampfgans zu tun und ich würde ihn nie schlachten wollen bloss weil er seinen Job gut macht - am Zaun ist aber auch eine Warnung und der Zaun steht zeitweise auch unter Strom wegen den restlichen Tieren - also - nicht einfach ohne zu fragen über fremde Zäne klettern - man weiss nie was einem dahinter erwartet................................

18. November 2009 18:32
Hallo zusammen,

von Statistiken halte ich so viel wie von den diversen "Kampfhunde"-Verordnungen: Rein gar nichts!
Etliche Haken an der Sache sind hier von Euch schon angesprochen worden.
Eine Sache ist meiner Ansicht nach außerdem ganz wichtig - und das sage ich als absoluter Schäferhundfan!
Wer kontrolliert eigentlich, wie viele gefährliche (leider häufig Schäferhunde) Hunde entstehen, weil die Halter (häufig kleine Männer mit Hut, die mit Schäferhund ihre Komplex zu kompensieren versuchen) mit dem Hund auf den Hundeplatz gehen, krampfhaft daran arbeiten, einen Schutzhund aus ihm zu machen, dann aber durch die Prüfung rasseln, weil der Hund gerade beim Beißen bzw. wieder loslassen nicht zuverlässig ist?? Da liegt meiner Meinung nach eine riesige Gefahr.
Ich habe selbst neben einem SV-Platz gewohnt. Es war zum Heulen. Die Hunde wurden angebrüllt (je lauter, desto männlicher und mächtiger fühlte sich Herrchen wohl). Und es wurde gebissen, gebissen, gebissen. Klar, nur zum Training. Aber was, wenn so ein Hund das lernt und eben nicht zuverlässig losläßt? Die Prüfung besteht er dann nicht. Aber er läuft ja dennoch weiterhin mit seinem (gescheiterten) Halter in der Gegend rum. Noch dazu waren diese Hunde "so toll" und "so gefährlich" in der Meinung ihrer Halter, dass sie nicht mal an anderen Tieren schnuppern durften. Wenn ich mit meinem Hund dort Gassi ging und einem dieser kleinen Kerle mit dem großen Hund begegnete, zog er sofort zur Seite, damit ja kein Kontakt entsteht. Stundenlang mußten die Hunde in Boxen warten. Ihr Leben bestand nur aus eingesperrt sein oder Drill. Schrecklich! Und eine echte Gesetzeslücke, wenn ich richtig informiert bin, denn über die durchgefallenen Schutzhunde gibt es keine Statistik oder Kontroll-Liste.
Der Schäferhund ist eine tolle Rasse, nicht umsonst halte ich am liebsten Schäferhunde. Und ich hatte - obwohl alles second-hand-Hunde vom Tierschutz waren, nie einen Beißvorfall. Aber die armen Viecher, die bei diesen durchgeknallten Hut-Heinis ihr Dasein fristen, tun mir leid. Die Menschen müßten mal so behandelt werden!
Leider hat der SV eine unglaubliche Lobby in Deutschland und daher taucht der Schäferhund nicht auf den Listen der gefährlichen Hunde auf, sprich, er hat nicht grundsätzlichen Leinen- und Maulkorbzwang wie "Kampfhunde" - obwohl viele Expemplare dieser Rasse das mindestens genau so nötig hätten.
Ich wiederhole mich: Die Tiere können nichts dafür. Wie so oft sind die Menschen das Gefährliche!

Sabine