Hallo Ingah,
meine Kenntnisse über den Schutzdienst sind sehr gering, aber in unserer Staffel gab es bisher bei dieser Kombination Probleme.
Eine Hündin, die im Schutzdienst ausgebildet wurde und bei uns nur einmal war, hat in der Spielrunde den Mann, der mit ihr mit der Beißwurst spielen wollte, angegriffen (ist nichts passiert, aber sie ging nicht auf die Beißwurst in seiner Hand sondern auf seinen ungeschützten Arm).
Ein Rüde, der im Schutzdienst (vielleicht in einer "schlechten Art und Weise"
gearbeitet worden war, hat immense Probleme mit der Opferbindung, vielleicht weil beim Schutzdienst zu viel, wie man sagt, "von hinten" gearbeitet worden ist. Besondere Probleme hatte er mit Männern und zeigte starkes Meideverhalten. Jedenfalls biss er nicht.
Ein weiterer Rüde, bei dem vermutet wurde, dass man Schutzdienst "mal ausprobiert" hatte (beim Vorbesitzer), hatte ebenfalls Verhaltensauffälligkeiten und zeigte Menschenscheue.
Vielleicht haben wir drei ungünstige Beispiele gesehen, und ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen.
Ein älterer Herr erzählte mir mal, dass in einer Rettungshundestaffel, die es wohl nicht mehr gibt und in der er früher war, Aufnahmebedingung die SchH 1 war. Er sagte, dass die Hunde zwar ab und zu die Opfer mal gezwickt haben, aber sehr triebstark waren. Das war für ihn wichtig.
Na, ich sehe das ein bisschen anders.
Aber: die Methoden der Rettungshundeausbildung haben sich in den letzten Jahren wohl stark verändert (zum Positiven hin), und vielleicht ist es im Schutzdienst ja ähnlich.
Ich habe eben auch am meisten Bedenken, wenn ich mir vorstelle, dass ein älterer verwirrter Mensch aus Angst mit dem Stock herumfuchteln könnte, um den Hund zu vertreiben, der ihn verbellt, der Hund dann etwas falsch verknüpft..
Liebe Grüße, Ira
: Ich habe jetzt mit meinem Hund (1 1/2 Jahre) angefangen, außer der RH-arbeit, die wir seit einem Jahr betreiben, auch Schutzdienst zu machen. Der Hund hat einen Heidenspaß am Schutzdienst und sieht darin ein weiteres erstklassiges Spiel. Meiner Ansicht nach ist der Unterschied zu der Motivation und den Verbellübungen, die wir in der RH-Ausbildung machen, nicht besonders groß.
: So fanden die beiden zunächst als RH ausgebildeten Rüde auf Anhieb den Schutzarm toll und machten begeistert mit.
: Art und Qualität des Schutzdienstes sind sicher stark abhängig vom Helfer. Problematisch wird eine parallele Arbeit sicher, wenn der Helfer den Hund über den Wehrtrieb arbeitet. Läuft die Ausbildung jedoch rein über den Beutetrieb, kann der Schutzdienst meiner Ansicht nach nicht schaden, sondern den Beutetrieb weiter fördern und die RH-arbeit unterstützen.
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: Schreibt doch mal, was Ihr für Erfahrungen in der Richtung gemacht habt.
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: Viele Grüße, Ingah
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