Hallo,
ehrlich gesagt wunder ich mich daß heutzutage immer noch der Weg über den Futteraufbau genommen wird. Zugegeben es ist ein einfacher Weg einen Hund über Futter zur Anzeige zu bekommen - allerdings sollten sich doch nun wirklich mal die Erfahrungen des Futteraufbaus so langsam durchsetzen, damit nicht immer und immer wieder die gleichen Fehler gemacht werden.
Abgesehen davon, daß Voraussetzung für den Futteraufbau eine entsprechende Triebstimmung des Hundes (also ganz einfach Hunger) ist, birgt der Futteraufbau so gravierende Nachteile daß zumindest die etwas erfahreneren Hundeführer dies auch mal ganz klar sagen sollten.
So kommt es beim Futteraufbau sehr häufig dazu, daß der Hund ein Opfer bedrängt indem er in den Taschen des Opfers nach Futter sucht. Beim Üben noch recht egal - im Einsatz volkommen indiskutabel.
Es ist auch vorprogrammiert, daß ein Hund bei der Trümmersuche, vor allem in Bebengebieten, gerade dann wenn er keinen menschlichen Geruch mehr findet den nächsten positiv geprägten Geruch anzeigt - das Futter. So kommt es dann immer wieder vor, daß viel Zeit verschwendet wird mit dem Ausgraben von Kühlschränken, Essensresten und Kadavern weil der Hund diese angezeigt hat. Zwar versuchen einige Prüfungsordnungen dem entgegen zu wirken, bei extremen Stress des Hundes kommt es unter Dauerbelastung jedoch aus reiner Frustration trotzdem zu solchen Fehlanzeigen.
Zudem kann für den Futteraufbau nun wirklich jeder als Helfer genommen werden, denn dazu braucht der Helfer nix können. Ein Lernen wie man Hunde motiviert, findet somit beim Futteraufbau in keinster Weise statt. Zwar aktuell nicht so wild, im Laufe der Zeit aber ein Manko unter dem die gesammte Staffelausbildung leidet.
Egal welche Methode genommen wird - es läuft immer auf das gleiche Schema raus. Reiz - Triebstimmung - Triebhandlung - Endhandlung und Lösung des Triebstaus, somit Befriedigung beim Hund. Und jeder weiß, daß ein Hund nur in eine Triebstimmung kommt wenn der Reiz entsprechend stark ist. Das wiederum hängt vom Ort, Situation und vor allem davon ab wann der Reiz zuletzt gesetzt wurde. Einfach gesagt, wenn man über Futter aufbaut muß der Hund entsprechenden Hunger haben (2-3 Tage nichts zu fressen vorher) um sicher aufbauen zu können. Da dies nicht so ist, kommt es mit der Zeit immer wieder dazu daß der Hund unmotiviert ist und entsprechend schnell in der Suche abbaut. Auch das Wechseln auf besondere Leckerlis flacht mit der Zeit ab als Motivation. Letztendlich holt der Hund sein Futter ab, ist keins da ist das Ganze für ihn uninteressant........
Der Weg nicht über das Futter zu gehen ist zwar der etwas beschwerlichere, dafür aber letztendlich der eindeutig sicherere.