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Verbellproblem - immernoch

geschrieben von Julia(YCH) 
Verbellproblem - immernoch
13. März 2001 17:08

Hallo,

ich bin ziemlich verzweifelt, weil ich einfach mit dem Verbellproblem meines Border Collies nicht weiter komme. Bei gezogenen Anzeigen bellt er einwandfrei, am Ende einer Suche jedoch sehr unzuverlässig - meistens nicht bzw. nicht anhaltend. Schon seit einem Jahr ist es nicht besser geworden, obwohl ich verschiedene Dinge ausprobiert habe - vielleicht ist gerade das der Fehler?
Er sucht absolut selbstständig, findet das Opfer immer und bleibt auch bei der Person, sein Blick geht aber dann zu mir, als würde er auf Anweisungen warten. Ich habe ihm noch nie welche gegeben, trotzdem ändert sich daran nichts. Manchmal fängt er nach einer Weile an zu bellen, aber eher zaghaft und auch nicht ausdauernd. Ich gehe schon seit fast einem Jahr nicht mehr zum Opfer hin, damit er beim Opfer selbst eigenständig entscheiden muss - aber selbst bei ca. 50 m Abstand nimmt er erst Blickkontakt auf. Jetzt drehe ich mich jedesmal weg, wenn er das tut - ist das richtig?

Bin für Ideen dankbar. Der Hund wird übrigens über Spielzeug bestätigt und ist Menschen gegenüber sehr positiv eingestellt.

Julia


13. März 2001 18:18

: Hallo,

Was du noch versuchen könntest, ist die ANzeige von Grund auf nochmals beizubringen, in etwa mit einem Spielkreis: ca 6Personen stehen locker im Kreis, der Hund ist frei, die Menschen spielen mit dem Hund wie er es will und machen ab und zu die typische Pose des Opfers, bellt der Hund einmal bekommt er das Spielzeug wieder und das wilde Spiel geht weiter. Es werden die Personen im Spiel schnell und ohhne großes Aufhebn gweschelt, also der Hund spielt alle 50 sec. mit wem anderen. Wichtig ist es, dass er lernt, er bekommt das SPielzeug sehr schnell, und ohne dass du it im Spiel stehst! Wenn er mit dem einen Beller sicher wird, könnt ihr es ja langsam ausdehnen, aber immer ab und zu eine sofortieg Bestätigung (1 Beller) einbauen!

Viel glück!

Edith!


14. März 2001 15:35

Moin,

wenn das Ganze schon seit einem Jahr besteht und sich nicht gebesser hat, ist es sehr wahrscheinlich daß sich die Fehlverknüpfung immer weiter verstärkt hat.

Das Umdrehen zu dir zeigt eindeutig, daß dein Hund etwas von dir erwartet (zu Recht, denn in seiner Welt "jagt" ihr beide als Rudel zusammen ja die "Beute" - er als Rangniedrigerer "stellt sie" und wartet darauf, daß du als Alphatier "die Beute reißt", ein Verhalten wie man es bei jeder Rudeljagdt sehen kann - bitte um himmelswillen nicht falsch verstehen - das war nur aus Sicht eines Hundes geschrieben).

Dieses Verhaltensmuster machen wir uns im RH Bereich zunutze, auch wenn hierbei teilweise andere Triebe mit angesprochen werden.

Natürlich versuchen wir als HF nicht direkt auf den Hund einzuwirken um sein Bellen zu fördern (dies ist ausschließlich Sache des Helfers und ein HF ist lediglich Zuschauer) ----- aber, auch das Näherkommen, sich um das Opfer kümmern, mit dem Hund Kontakt aufnehmen (verbal oder mittels anschauen) bewirkt logischerweise ein Verstärken oder Hemmen des Verhaltens beim Hund. Es müssen also nicht große eindeutige Gesten sein, die den Hund motivieren oder hemmen.

Ein Hund der mehr Interesse am Hundeführer zeigt, zeigt ein Verhalten, was zwar aus Hudnesicht mehr als verständlich ist, aber im RH Bereich nur teilweise erwünscht ist. Um dies abzubauen muß mehr Aktion vom Helfer ausgehen um das Interesse des Hundes auf ihn zu lenken - und dies zielgerichtet in Augenblicken wo beim Hund das Interesse nachläßt. Dies allerdings setzt voraus, dßa ein Helfer so gut ausgebildet ist, daß er bei jedem Hund mit dem er arbeitet im richtigen Augenblick und dem betreffenden Hund entsprechend agiert. Die meist übliche Methode grad den als Helfer zu nehmen, der gard Lust dazu hat, wird mit der Zeit nicht zum erwünschten Erfolg führen oder aber manche Hunde werden es so einfach nicht lernen.
Von daher sollte bei einem Hund, der schwach anzeigt, der Helfer auch nicht nur still sitzen oder liegen sondern sich bewegen um mit den Individualdistanzen entsprechend arbeiten zu können (s. Zirkus). Auch sollte nicht mit versteckten Helfern gerabeitet werden sondern mit offen liegenden,stehenden,laufenden. Der Anzeigeverhalten / Interesse des Hundes entsprechend fällt die Aktion des Helfers aus, d.h. je sicherer der Hund ist desto weniger muß der Helfer machen, bis letztendlich garkeine Aktion seitens des Helfers mehr notwendig ist.

Ob dabei über den Beute-, Spiel-, Fress- oder vor allem Meutetrieb gearbeitet wird, ist zwar wichtig aber in Bezug auf den Helferaufbau erst einmal zweitrangig.

Weitere Infos über die Helferausbildung findet sich auf suchhunde.de in der entsprechenden Rubrik.


ciao suchhunde