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Rettungshunde

Rettungshundearbeit rettet Menschenleben, hilft verschüttete oder vermisste Personen zu finden. Diese sehr wichtige Aufgabe hat eine lange Tradition und muss sehr gewissenhaft aufgebaut und trainiert werden. Viele Rettungshundehalter opfern einen großen Teil ihrer Freizeit um Flächen- oder Trümmersuche zu trainieren oder sich fortzubilden. Wer sich darüber austauschen möchte, ist hier in der richtigen Rubrik. 
Juchu, er bellt!
16. August 2001 16:08

Hallo!
Also ich finde es immer wieder eigenartig, wenn ich höre, dass eine Staffel nur 3 Std trainiert, und das mit 8-10 Hunden. Wie soll denn das aussehenß Also bei und machen die "Fortgeschrittenen" hunde meist schon jeder eine Suche, die etwa je nach Hund ca. 10-20 min dauert. Meiner Rechnung nach sind das bei sagen wir 6 Hunden oder sogar 8, die schon allein suchen, mind. 2 Std. Also ich weiß nicht, ich denke, da kommt die Ausbildung zu kurz. Ich kenne es so, dass man von morgens 10 bis abends sechs was macht. dabei ist eine Mittagspause und kleine Spaziergänge mit den Hunden dabei, aber eben auch Verbellübungen, kleinere einfache Suchen, komplette Einsatzsuchübungen etc dabei. Oft auch Fachausbildung und Unterordnung. Ja, die Hunde sitzen dann auch in ihren Boxen, aber die Ruhe brauchen sie auch... Wir haben manchmal mit Staffeln geübt, da war es Gang und Gebe, dass die Leute um 11 kamen und um drei wieder los wollten. Super Einstellung sowas. Also ich würde mir, wenn ich du wäre, eine Staffel suchen, wo deinem Hund soviel Zeit zukommt wie er braucht und nicht so viel, wie das Formel1 Programm oder sowas gerade zuläßt... Yvonne

16. August 2001 16:39

: Hallo!
: Also ich finde es immer wieder eigenartig, wenn ich höre, dass eine Staffel nur 3 Std trainiert, und das mit 8-10 Hunden. Wie soll denn das aussehenß Also bei und machen die "Fortgeschrittenen" hunde meist schon jeder eine Suche, die etwa je nach Hund ca. 10-20 min dauert. Meiner Rechnung nach sind das bei sagen wir 6 Hunden oder sogar 8, die schon allein suchen, mind. 2 Std. Also ich weiß nicht, ich denke, da kommt die Ausbildung zu kurz.

Naja, also ich will das mit den 3 Std. jetzt auch nicht so beschwören, war ja nur einmal zuschaun...! Ich hatte es aber so noch im Gedächtnis!

Wie oft in der Woche trainiert Ihr denn dann? Das geht ja dann nur am Woende, wenn es von morgens bis abends ist!?

Ich kenne es so, dass man von morgens 10 bis abends sechs was macht. dabei ist eine Mittagspause und kleine Spaziergänge mit den Hunden dabei, aber eben auch Verbellübungen, kleinere einfache Suchen, komplette Einsatzsuchübungen etc dabei. Oft auch Fachausbildung und Unterordnung.
Hört sich gut an!! Welche RHS ist das, wenn ich fragen darf?

Ja, die Hunde sitzen dann auch in ihren Boxen, aber die Ruhe brauchen sie auch...
Ist ja auch richtig, aber wenn ich von der Arbeit komme, dann zu den Übungen fahre und der Hund dann noch zwei-drei Stunden warten muß (die Wartezeit ist ja nicht unbedingt immer nach seinem Training!) bevor wir drankommen?!
Wir haben manchmal mit Staffeln geübt, da war es Gang und Gebe, dass die Leute um 11 kamen und um drei wieder los wollten. Super Einstellung sowas.
Ich denke, es hat aber doch auch damit zu tun, wie weit man mit der Ausbildung ist! Ich weiß wohl, daß diese Staffel, wo ich war noch keine richtigen Einsätze mitgemacht hat, weil sie noch sehr neu ist. Und ich will auch nichts falsches verbreiten, kann sein, daß die auch öfter mal den ganzen Tag trainieren, ich war ja wie gesagt nur einmal gucken...!

Also ich würde mir, wenn ich du wäre, eine Staffel suchen, wo deinem Hund soviel Zeit zukommt wie er braucht

Das Problem ist ja auch, daß es soo viele Staffeln ja nicht gibt, als daß ich mir eine von vielen in meiner Nähe aussuchen könnte...
Werde vielleicht einfach auch nochmal unter suchunde.de schauen und mich nochmal schlau machen!
Ach so, eine Frage liegt mir noch auf dem Herzen! Als ich bei der Staffel zugeschaut habe, haben die HF immer davon gesprochen, der Hund würde die Opfer "in der Regel" durch bellen anzeigen, ansonsten könnten sie ihren Hund auch "lesen" ob er etwas gefunden hat!
Was ist denn, wenn der Hund in einem Einbruchgefährdeten Haus sucht und der HF draußen warten muß (wegen der Einbruchgefahr)? Wie kann man seinen Hund "lesen", wenn man ihn nicht sieht? Was ist, wenn gerade dann der Hund freudig vor einem Opfer steht und das Bellen vergißt?



16. August 2001 23:46

Hallo,

"Ach so, eine Frage liegt mir noch auf dem Herzen! Als ich bei der Staffel zugeschaut habe, haben die HF immer davon gesprochen, der Hund würde die Opfer "in der Regel" durch bellen anzeigen, ansonsten könnten sie ihren Hund auch "lesen" ob er etwas gefunden hat!
Was ist denn, wenn der Hund in einem Einbruchgefährdeten Haus sucht und der HF draußen warten muß (wegen der Einbruchgefahr)? Wie kann man seinen Hund "lesen", wenn man ihn nicht sieht? Was ist, wenn gerade dann der Hund freudig vor einem Opfer steht und das Bellen vergißt?"

In den Trümmern muß der Hund bellen - intensiv, ausdauernd und exakt, da führt kein Weg dran vorbei. In der Fläche und beim Wasser gibt es andere Möglichkeiten (Bringseln, Leerverweisen etc.), ich selber bevorzuge jedoch das Bellen in allen Sparten. Sicher muß man auch seinen Hunde "lesen" können, was nichts anderes als ein Verständigung ohne Worte ist, aber dies bezieht sich nicht auf die Anzeige, hier muß die Reaktion des Hundes eindeutig sein. Ist sie nicht eindeutig liegt dem meist ein Ververhalten des HF zugrunde.

"einsturzgefährdet" - naja ne Glaubensfrage. Ich selbe gehe auch da rein, wo ich meinen Partner reinschicke oder lass es sein. Sein Leben ist mir persönlich genauso wichtig wie das Leben eines Opfers, weil ich die Verantwortung für ihn/sie habe und es von ihm "verlange". Er/sie kennt die Gefahr nicht, kann sie nicht abschätzen und hat vor allem selber keinerlei Interesse daran "ein Leben zu retten". Also - wenn es denn trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und Gefahrenabwägung schlecht ausgeht (z.B. bei einem Nachbeben) dann gehe ich persönlich diesen Weg zusammen mit meinem Partner.

Kurz zu den anderen Themen: es hilft dir nichts anderes als dir mehrmals alle Staffeln anzuschauen die halbwegs für dich in Frage kommen und letztendlich mit deinem Bauch zu entscheiden. Der wichtigste Punkt dabei ist es daß ihr beide euch da wohl fühlt, angenommen werdet und es euch beiden Spaß macht. Die RH Ausbildung ist zwar sehr zeitintensiv und der Einsatz machmal nicht gerade ungefährlich - aber letztendlich muß es einfach Bock machen mitzumachen und das geht nur in der Gruppe in der man sich wohl fühlt.

Ausbildungspausen: es geht auch (wenn die Ausbilder was "taugen" und die Gruppe motiviert ist) ohne große Pausen, indem parallel gearbeitet wird und man nicht immer warten muß, bis man mal wieder dran kommt. Ich selber bevorzuge 4-5 Stunden, in denen permanent gearbeitet wird, als 8 Stunden bei denen jedes Team mal dran kommt für 10-15 Minuten und dann wieder ewig warten muß bis zum nächsten Übungsteil.
Und bei allem Respekt: das Üben nur an den Übungstagen reicht nicht aus für einen guten RH (aber deine Eigeninitiativen zeigen schon, daß du da auf dem richtigen Weg bist). Man muß schon noch einiges jeden Tag selber machen incl. aller Fehler und eigenen Erfolge, nur so lernt man sich seinem Partner verständlich zu machen und ihn noch besser zu "lesen" (genauso wie der Hund dabei lernt den HF zu "lesen"winking smiley.


Geh einfach hin zu den paar Staffeln und "nerv" :-)) - schlimmstenfalls ist das ein rausgeschmissener Nachmittag und ihr seid um eine Erfahrung reicher.

ciao suchhunde


17. August 2001 07:27

: Ach so, eine Frage liegt mir noch auf dem Herzen! Als ich bei der Staffel zugeschaut habe, haben die HF immer davon gesprochen, der Hund würde die Opfer "in der Regel" durch bellen anzeigen, ansonsten könnten sie ihren Hund auch "lesen" ob er etwas gefunden hat!
: Was ist denn, wenn der Hund in einem Einbruchgefährdeten Haus sucht und der HF draußen warten muß (wegen der Einbruchgefahr)? Wie kann man seinen Hund "lesen", wenn man ihn nicht sieht? Was ist, wenn gerade dann der Hund freudig vor einem Opfer steht und das Bellen vergißt?
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Wie suchhunde schon sagte, ist ein lautes, anhaltendes und ausdauerndes Verbellen in der Trümmersuche essentiell. Ich habe schon die dollsten Dinger erlebt, wie mein Hund zerbeißt Stöckchen, wenn er anzeigt o.ä.!
Du hast es richtig durchschaut, es gibt in den Trümmern sehr häufig Situationen, wo ich meinen Hund reinschicke, ich aber nicht reingehe. Oberstes Einsatzprinzip aller Rettungskräfte lautet:"Eigenschutz geht vor Rettung!" "Rettungsrambos", gibt es leider überall zu viele, die sich ohne der Konsequenzen bewusst zu sein in Gefahr bringen und mit in der Trümmern rumkrauchen wollen, kann man in Einsätzen nicht gebrauchen. Sie stellen eine Gefahr für sich und andere dar!

Um es klarzustellen, ich arbeite beruflich im Bereich Tierschutz. Im Privatleben und im Training ist mein Hund mein Partner. Im Einsatz, wo es um das Retten von Menschenleben geht, ist der Hund ein Einsatzmittel! Klar wird man alles daran setzen, sein Einsatzmittel im Einsatz nicht zu verlieren, aber als HF sollte man sich bewußt sein, dass es ziemlich gefählich für den Hund sein kann. Wer ein solches Risiko nicht eingehen will, sollte besser Agilty, THS oder SchH/FH machen.

P.S. Aus meinem Erfahrungsberich kann ich sagen, dass noch kein Hund im Einsatz tötlich verunglückt ist.

Bis dann,
Helmuth