Hi Eva,
: Das würde ja heißen: Sich niemals mehr von zuhause wegbewegen (kein Urlaub, kein Ausflug, kein Besuch bei Freunden, die weiter weg wohnen)...
Es ist tatsächlich so: wenn Du ins Kino gehst, setzt Du Dich an den Rand; für Theater meldest Du Dich als nicht-einsatzfähig diesen Abend ab, genauso bei entfernteren Ausflügen oder Besuchen. In der Sauna gibst Du den Piper der Aufsicht etc. Nicht alle Staffeln rücken binnen 30min aus, aber 1,5 Std. sind dann die Zeiten, wo es fast immer möglich sein muß.
: Nicht zu vergessen: Niemals mehr auch nur einen Tropfen Alkohol auf einer Fete, denn es könnte ja ein Einsatz kommen, zu dem man eine nicht unbeachtliche Strecke mit dem Auto zurücklegen muß.
Meist fährt man nicht selbst, aber es stimmt - man sollte wirklich in der Regel wenig trinken oder muß sich abmelden (natürlich nciht jedes Wochenende).
: Mir ist durchaus klar, daß RH-Führer kein Hobby, sondern ein verantwortungsvolles Ehrenamt ist.
: Aber: Bei Pflichterfüllung bis zur Selbstaufgabe bleibt die Motivation irgendwann auf der Strecke und das kann es ja auch nicht sein.
Nein, die Motivation ist so hoch! Nach einigen Einsätzen ist man dazu bereit, wenn man mit Herz und Seele dabei ist.
: Ich habe vor, auch als RH-Führer ganz normal weiterzuleben und falls ich mal aus privaten Gründen nicht in einer halben Stunde ins Auto hechten kann, dann gehöre ich eben zur zweiten Schicht, die die ausgepumpten Teams ablöst.
Nein, so ist das nicht allgemein möglich, denn oft gibt es keine zweite Schicht, weil eh nur eine gute Handvoll einsatzfähiger Hunde da ist. Außerdem muß der Staffelleiter, der ja die Staffel bei Feuerwehr und Polizei als einsatzfähig gemeldet hat (das wird nicht für jeden Einsatz neu gemacht), wissen, daß nicht von z.B. 7 einsatzfähigen Hunden (es gibt viele Staffeln mit weniger) 5 nicht zur ersten Schicht bereitstehen. Außerdem arbeiten erfahrene Hunde z.B. in der Fläche über Stunden am Stück und im Winter ist es die erste Schicht, die die Chance gibt, das Erfrieren zu vermeiden. Denn, nicht zu vergessen: meist wurde bis dahin ja schon mit anderen Mitteln gesucht, also der Verletzte dürfte zumeist am Ende seiner Kräfte sein.
: 24 Stunden am Tag in Hab-acht-Stellung zu sein fördert auf Dauer bestimmt nicht die Leistungsfähigkeit. Und um die geht es doch angeblich.
Nicht angeblich - am besten Du machst Dich jetzt mal vor Ort schlau - Du wirst merken, daß Rettungshundestaffeln extrem überdurchschnittlich einsatzbereit sind.
Es gibt auch unter Staffeln eine Menge Knatsch und Krach - mehr als der Sache dienlich ist - aber das außerordentliche Engagement haben praktisch alle.
Viele Grüße
Heidrun