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Rettungshunde

Rettungshundearbeit rettet Menschenleben, hilft verschüttete oder vermisste Personen zu finden. Diese sehr wichtige Aufgabe hat eine lange Tradition und muss sehr gewissenhaft aufgebaut und trainiert werden. Viele Rettungshundehalter opfern einen großen Teil ihrer Freizeit um Flächen- oder Trümmersuche zu trainieren oder sich fortzubilden. Wer sich darüber austauschen möchte, ist hier in der richtigen Rubrik. 
Bestätigung über Futter?
09. Oktober 2001 11:41

: Setzt allerdings eine qualifizierte Ausbildung und entsprechendes Einfühlungsvermögen der Helfer voraus - etwas woran es fast überall extrem hapert, da irgendwer mal eben den Helfer spielt ohne auch nur ansatzweise etwas davon zu wissen, was da mit dem Hund passiert und unter welchem Dauerstress ein Hund arbeitet (und auch wenn es hundert Mal nur als Spiel aussieht).

Yepp! Wenn der Hund NUR für die Beute arbeitet, dann ist das was da als Spiel stattfindet kein Spiel sondern eine echte Jagd und die setzt eine riesige Menge Streßhormone frei. Wenn dann der Hund auch noch gleich wieder nach der Suche angebunden/ins Auto gepackt wird, kann er diese noch nicht mal wieder "rauslaufen". Habe mal - als ich angefangen habe mit der Arbeit - und noch wenig Theorie sondern nur Gefühl für meinen Hund mitbrachte, gemerkt, daß wenn ich spät abends vom Training komme und gleich schlafen gehe (nur nochmal 1 min Beinchenheben), daß er sehr unruhig schläft, selbst wenn er viel gearbeitet hat und evtl. morgens vor dem Training noch laufen war. Wenn ich aber 15min ruhig mit ihm um den Block ging, schlief er entspannt (nicht wie tot, sondern richtig entspannt) ein. Heute kenne ich die medizinischen Zusammenhänge und gerade für Junghunde sind diese auch gesundheitlich (Herz, Nerven, Immunsystem) nicht zu unterschätzen.

: Sehen natürlich viele anders, ich selber habe jedoch soviel Achtung und Respekt vor meinem Partner (auf den/die ich mich 100% verlasse und die sich 100% auf mich verlässt), daß ich aus Verantwortung nur die Helfer an meinen Partner lasse, die wissen was sie machen. Ein Helfer muß genauso viel können wie der eigentliche Ausbilder, sonst macht er mehr kaputt als erreicht werden kann.

Yepp. Wenn man sie nur immer hätte.... Oder als HF immer darauf genug Einfluß hätte...

: ciao suchhunde

Viele Grüße
Heidrun


09. Oktober 2001 11:49

: Hallo Marie,
:
: ich habe schon einig Futterhunde gesehen, die durchaus gut gearbeitet haben. Aber eines hatten alle gemeinsam. Die Suchmotivation ließ nach längerer Suchzeit schneller nach als bei den Hunden die beutemotiviert gesucht haben. Wirklich überzeugt hat mich noch kein Futterhund.

Hi Marie,

doch, Futterhunde mit großem Drang zum Menschen. Ich kenne einen Retriever (Futterhund), der selbst vollgefressen motiviert sucht... Er will einfach den Menschen finden und das Spielchen mit dem Futter ist eine nette Zugabe... Also im Prinzip ist er durch die Arbeit als solche (primärmotiviert im Stöbern, Laufen...) und dem Drang zum Menschen (Anzeige) optimal motiviert. Dieser Hund zeichnet sich auch durch eine ausgezeichnete Ausgeglichenheit in Trainings- und Arbeitspausen aus - kein Jaulen, kein Kläffen.... Ein Traum....

: Ich sage es mal ganz drastisch. Ein Hund der keinen ausreichenden Beutetrieb hat bilde ich nicht zum RH aus. Guckt doch mal zu den Diensthundeführern. Soweit mir bekannt ist werden die Spezialhunde der Polizei auch nur über den Beutetrieb und nicht über Futter ausgebildet.

Meist sind das gleichzeitig Schutzhunde - dazu würde sich der eben geschilderte Traum-RH nicht eignen ;-)
Im übrigen hat auch die Polizei damit oft genug ihre Probleme.
Die reinen Spezialhunde (die auch Schimmel in Häusern suchen - also vergleichbar Drogen) werden im Ausland z.T. durch private Hundeausbilder z.T. auch wieder ganz anders ausgebildet (z.B. Clicker etc.). Ich sage nicht, daß das für Rettungshunde unbedingt voll tauglich sein muß, ich möchte nur vor der Schlußfolgerung warnen, daß der Beutetrieb die einzig ausschlaggebende Qualifikation sein muß. Einen nervenstarken Hund mit grundsätzlich guter Beziehung zum Menschen und Arbeitsfreude würde ich nicht ohne weiteres wegen fehlendem (bzw. noch nciht entwickeltem) Beutetrieb abweisen...

: Viele (gerade neue) Staffeln versuchen jeden Hund als RH auszubilden. Dabei wird viel Zeit investiert und oft kommt denoch nichts bei raus. Alle Hunde, egal welche Organisation, die mich bisher überzeugt haben, waren beutetriebstarke Hunde. Meistens sind es Hunde aus Arbeitslinien oder gelungene Mischungen.

Yepp. Es ist nun mal das einfachste. Siehe mein Statement weiter unten zu suchhunde, wo ich die medizinischen Probleme und die Zusammenhänge Beutetrieb/Streß ergänzend dargestellt habe.

Viele Grüße
Heidrun


09. Oktober 2001 11:55

Hallo,

bei der Zusammenarbeit des Teams Mensch/Hund in der Suche. Parallel dazu wird der Beutetrieb aktiviert, wobei jedoch letztendlich wieder der Meutetrieb überwiegt (Stellen der Beute durch Rangniedrigere = Verbellen der Beute/Leiche und Niederreißen durch Ranghöhere adulte Tiere = HF kümmert sich um die Leiche / Verletzten).

ciao suchhunde

09. Oktober 2001 11:57

Oder schau einfach mal in den Archiven hier nach. Viele Themen wiederholen sich mit der Zeit und in den Archiven finden sich die Antworten zu den damaligen Fragen zu gleichen Themen.

09. Oktober 2001 13:44

Hallo Heidrun,
Guckt doch mal zu den Diensthundeführern. Soweit mir bekannt ist werden die Spezialhunde der Polizei auch nur über den Beutetrieb und nicht über Futter ausgebildet.
:
: Meist sind das gleichzeitig Schutzhunde - dazu würde sich der eben geschilderte Traum-RH nicht eignen ;-)
: Im übrigen hat auch die Polizei damit oft genug ihre Probleme.

Welche Probleme meinst Du?

: Die reinen Spezialhunde (die auch Schimmel in Häusern suchen - also vergleichbar Drogen) werden im Ausland z.T. durch private Hundeausbilder z.T. auch wieder ganz anders ausgebildet (z.B. Clicker etc.). Ich sage nicht, daß das für Rettungshunde unbedingt voll tauglich sein muß, ich möchte nur vor der Schlußfolgerung warnen, daß der Beutetrieb die einzig ausschlaggebende Qualifikation sein muß. Einen nervenstarken Hund mit grundsätzlich guter Beziehung zum Menschen und Arbeitsfreude würde ich nicht ohne weiteres wegen fehlendem (bzw. noch nciht entwickeltem) Beutetrieb abweisen...

Ich schon....denn vorm Fressen kommt das Jagen und das Beutemachen. Außerdem bin ich da ganz egoistisch. Ich will keinen Breitensport für jedermann anbieten sondern Hunde ausbilden, die ich auch nach spätestens 2 Jahren einsetzen kann. Da wir nur begrenzt Teams aufnehmen können, treffen wir eine entsprechende Vorauswahl. Warum soll ich es mir da schwerer machen als es sein muß. Und wie gesagt, die "guten Futterhunde" die ich bisher gesehen haben waren zwar ganz nett, mehr aber auch nicht.
Nichts was ich wirklich anstreben würde.

Viele Grüße
Sabine


09. Oktober 2001 14:20

:
: Yepp! Wenn der Hund NUR für die Beute arbeitet, dann ist das was da als Spiel stattfindet kein Spiel sondern eine echte Jagd und die setzt eine riesige Menge Streßhormone frei. Wenn dann der Hund auch noch gleich wieder nach der Suche angebunden/ins Auto gepackt wird, kann er diese noch nicht mal wieder "rauslaufen". Habe mal - als ich angefangen habe mit der Arbeit - und noch wenig Theorie sondern nur Gefühl für meinen Hund mitbrachte, gemerkt, daß wenn ich spät abends vom Training komme und gleich schlafen gehe (nur nochmal 1 min Beinchenheben), daß er sehr unruhig schläft, selbst wenn er viel gearbeitet hat und evtl. morgens vor dem Training noch laufen war. Wenn ich aber 15min ruhig mit ihm um den Block ging, schlief er entspannt (nicht wie tot, sondern richtig entspannt) ein. Heute kenne ich die medizinischen Zusammenhänge und gerade für Junghunde sind diese auch gesundheitlich (Herz, Nerven, Immunsystem) nicht zu unterschätzen.


Sieh mal an, da habe ich mir noch gar nicht so viele Gedanken oder genug drüber gemacht, weil ich diese Entspannung meinen Hunden automatisch immer gönne. Beruhigend, wenn man was aus dem Bauch raus richtig macht :-). Bzw. haben mir meine Hunde klar gemacht, daß sie diese Phase brauchen und ich habe es nicht weiter hinterfragt.
Aber gut, daß du es jetzt so angesprochen hast, ich werde in Zukunft auch bei anderen HF stärker darauf achten, daß sie es bei ihren Hunden auch immer machen.
Gruß
Andreas