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Rettungshunde

Rettungshundearbeit rettet Menschenleben, hilft verschüttete oder vermisste Personen zu finden. Diese sehr wichtige Aufgabe hat eine lange Tradition und muss sehr gewissenhaft aufgebaut und trainiert werden. Viele Rettungshundehalter opfern einen großen Teil ihrer Freizeit um Flächen- oder Trümmersuche zu trainieren oder sich fortzubilden. Wer sich darüber austauschen möchte, ist hier in der richtigen Rubrik. 
Bestätigung über Futter?
15. Oktober 2001 11:24

: tongue sticking out smileyrimärmotivation ist wie bei fast allen das Geld!
:
: Nö, Geld ist eine Sekundärmotivation (wie Futter oder Beute beim Hund).

Wenn ich finanziell völlig unabhängig wäre, würde ich es mir schon überlegen, ob ich wirklich jeden Tag sehr früh aufstehen würde und Familie und Hunde zu Hause lassen würde, obwohl ich meine Traumjob habe und Du kannst es mir glauben, den habe ich! Ich würde vielleicht nur noch ab und zu arbeiten gehen, weil es Spass macht oder so.
Das würde auf den Hund übertragen bedeuten können, dass er auch nur ab und zu hoch motiviert ist.

: Die stärkste Form der Motivation (Primärmotivation) geht immer vom Tun selbst aus.

Genau!

: Z.B. Hund jagt Hase, nicht nur weil Hase so gut schmeckt, sondern weil Hasenjagen einfach Spaß macht.
: So ähnlich, denke ich, läuft es auch in der RH-Arbeit.
: Und die besten unter den RH's sind meiner Ansicht nach die, bei denen der Anteil der Primärmotivation (also der Spaß an der Sache an sich, unabhängig von der Belohnung) am größten ist.

Jein. Der RH, der eine hohe Primärmotivation hat, ist wahrscheinlich der geeignetere RH, wobei aber die Primärmotivation nicht das Suchen und Finden ist, sondern das aus agonistischem Verhalten herausgearbeitete Anzeigeverhalten.

: Ist doch auch bei uns Menschen so: Die Leute, die ihre Arbeit wirklich gerne machen und nicht allein wegen des Geldes, sind auch die leistungsfähigsten und besten in ihrem Job.
:
Vollkommen richtig, der lauffreudige und arbeitswillige Hund erledigt auch am besten seine Job.

Bis dann,
Helmuth.

15. Oktober 2001 10:45


:
: : Ich habe bei meiner Hündin die Beobachtung gemacht, daß sie unsere "Beute" bis zum Ende der "Jagd" (Bergung des Opfers) keiner anderen Meute (=Team) überlassen will.
: : Ein Verhalten, das zwar nicht erwünscht ist, mir aber einiges in Bezug auf die Motivation des Hundes erklärt hat.
:
: Verstehe ich jetzt nicht ganz, vielleicht erklärst Du es etwas genauer.

Nun, sie läßt niemanden an das Opfer ran, bis ich nicht dort eingetroffen bin und mein o.k. gegeben habe. Sie bewacht den Helfer regelrecht.
Ich könnte mit ihr auch keine Doppelanzeige machen, wie von Heidrun beschrieben, sie würde sich sofort mit dem anderen Hund in die Haare bekommen, obwohl sie ansonsten superverträglich ist.
Aber bei der "Jagdbeute" hört der Spaß eben auf. ;-)

Gruß
Sabine S.


15. Oktober 2001 11:36

Hallo,

: Das erklärt aber nicht die Motivation des Hundes. Schließlich gehen wir NICHT jagen! Wenn machen was ganz anderes. Wir nutzen bestimmte Verhaltensmuster und/oder Kommuikationstechniken, die auch bei der Jagd im Wolsrudel benutzt werden, aus. Unsere Hunde sind auf bestimmte Gerüche konditioniert, die sie wie auch immer anzeigen sollen/wollen.

für mich ist es eine Form von Jagd. Mit der Ausnahme, daß die Beute gefressen wird, kommen sämtliche Elemente der Jagd drin vor, angefangen beim Warm-up.

:
: Wir müssen von der Irrglauben wegkommen, dass der Hund seine Arbeit dem HF zuliebe macht. Das tun sie nicht. Hunde sind genauso soziale Lebewesen wir Menschen, aber genauso egoistisch!!! Ich gehe auch nicht jeden Tag zur Arbeit, weil ich meiner Frau damit gefallen möchte. Meine Primärmotivation ist wie bei fast allen das Geld!
: Ähnlich ist es nun auch bei unseren Hunden.
:

Das sehe ich etwas anders. Auch bei Hunden gibt es einen "will to please". Manche Sachen machen meine Hunde wirklich mir zuliebe. Trotzdem sind es natürlich auch ausgeprägte Egoisten.
Und "jagen" tun sie nicht mir zuliebe, sondern weil es ihnen Spaß macht.

Ich sehe es täglich bei meinen Hunden: Sachen, die sie einzeln nie machen würden, machen sie in dem Moment, wo sie eine Meute bilden.

Das Geldverdienen in deinem Job dürfte sicher zum großen Teil sekundärmotiviert sein.
Viele Jobs werden aus Primärmotivation gemacht, weil sie auch Spaß machen, denn wenn es nur um viel Geld gehen würde, gäbe es sicherlich einfachere Methoden dazu zu kommen als 40 h geregelte Arbeitszeit.

Gruß
Andreas

15. Oktober 2001 13:03

: Das Geldverdienen in deinem Job dürfte sicher zum großen Teil sekundärmotiviert sein.
: Viele Jobs werden aus Primärmotivation gemacht, weil sie auch Spaß machen, denn wenn es nur um viel Geld gehen würde, gäbe es sicherlich einfachere Methoden dazu zu kommen als 40 h geregelte Arbeitszeit.


Bestes Beispiel: Rettungshundearbeit...Oder arbeitet einer von Euch etwa nicht primärmotiviert???

Viele Grüße

Christina

16. Oktober 2001 12:54

Nur um überhaupt zu antworten......

" Nur Meutetrieb ist nun wirklich nicht dabei. Vielleicht kann suchhunde ja mal eine ethologische Literaturangabe zu dieser bahnbrechenden Erkenntnis angeben ;-)"

Es steht dir selbstverständlich frei dich darüber lustig zu machen.

Es mag aber auch Leute geben, die ihr Können nicht aus Büchern haben, sondern aus der Erfahrung, weil sie es im Laufe der Zeit von den Hunden lernen durften.

ciao suchhunde

16. Oktober 2001 14:52

Liebe Christina,

in Bezug auf Primärmotivation beim Menschen schreibst Du:
: Bestes Beispiel: Rettungshundearbeit...Oder arbeitet einer von Euch etwa nicht primärmotiviert???
:
Hierzu nur einen etwas nachdenklichen Satz:

es soll auch Leute geben, die für die Plakette und die damit verbundene "Ehre" arbeiten... (... etwas Stolz darf ja auch dabei sein, wenn man durch mühsame Arbeit ein Ziel erreicht hat, klar doch, aber für manche ist leider DAS die primäre Motivation - die im Rettungswesen aber eigentlich keinen Platz haben dürfte als Primärmotivation!)

Liebe Grüße
Heidrun