Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Helfen wollen oder provilieren ?

geschrieben von Luna(YCH) 
Helfen wollen oder provilieren ?
06. November 2001 08:44

Hallo ihr lieben Rettungshundler,

schon seit langem lese ich mit grossem Interesse eure Postings hier.
Manchem kann ich nur zustimmen, bei manchen Dingen/Meinungen/Äusserungen sträuben sich mir die Nackenhaare! :-)
Meinungsfreiheit für alle !

Ich mache schon etliche Jahre aktive Rettungshundearbeit und das in einer Staffel, die ja nur schon, weil sie einem Verband angeschlossen ist, gut ist! *lach*

Zu Folgendem würde ich gerne eure Meinung lesen:
Macht es wirklich Sinn in jeden Einsatz zu gehen, nur, um dabei gewesen zu sein?
Macht es Sinn von der Arbeit weg zu rennen, um einen seit Tagen vermissten Selbstmörder zu suchen?
Macht es Sinn mitten in der Nacht in den Einsatz zu gehen, auch wenn keinerlei Anhaltspunkte da sind?

Wenn es die Lage erfordert, ist das kein Thema.
Aber nur, um sich einen Namen zu machen!?!

Wem ist da mehr geholfen?
Dem Ruf der Staffel oder dem Vermissten ?

Ich freue mich auf eure Antworten.
Luna




06. November 2001 09:17

Macht es Sinn

Wenn du 100x ausrückst, für was auch immer, und einmal ein Menschenleben
rettest dann macht es immer Sinn.

Gruss
Robi

06. November 2001 09:33

Dafür machen wir das ganze ja!
Ich wollte auf was anderes raus, aber ok!
Mal sehen, vielelicht habe ich es auch falsch ausgedrückt!

Ein Menschenleben kann man auch retten, wenn man zB die Patenschaft für
ein Kind in Afrika übernimmt!
Das macht auch Sinn!

06. November 2001 09:54

Ein Menschenleben kann man auch retten, wenn man zB die Patenschaft für
ein Kind in Afrika übernimmt!
Das macht auch Sinn!

Alles Helfen macht Sinn, doch wenn man mit seinem
Hobby auch noch helfen kann, finde ich das ausserordentlicht
toll.

06. November 2001 10:30

: Hallo ihr lieben Rettungshundler,
:
: schon seit langem lese ich mit grossem Interesse eure Postings hier.
: Manchem kann ich nur zustimmen, bei manchen Dingen/Meinungen/Äusserungen sträuben sich mir die Nackenhaare! :-)
: Meinungsfreiheit für alle !
:
: Zu Folgendem würde ich gerne eure Meinung lesen:
: Macht es wirklich Sinn in jeden Einsatz zu gehen, nur, um dabei gewesen zu sein?
: Macht es Sinn von der Arbeit weg zu rennen, um einen seit Tagen vermissten Selbstmörder zu suchen?
: Macht es Sinn mitten in der Nacht in den Einsatz zu gehen, auch wenn keinerlei Anhaltspunkte da sind?
:
: Wenn es die Lage erfordert, ist das kein Thema.
: Aber nur, um sich einen Namen zu machen!?!
:
: Wem ist da mehr geholfen?
: Dem Ruf der Staffel oder dem Vermissten ?



Man sollte nur in einen Einsatz gehen, wenn eine realistische Chance besteht Menschenleben zu retten. Diese Entscheidung trifft der Staffelleiter gemeinsam mit dem Alamierenden (Polizei/Feuerwehr).

In eine Einsatz zu gehen ohne eine realistische Chance eine Menschenleben zu retten ist PROFILIERUNGSSUCHT und dient nur dem eigenen Ego. Es dient nicht dem Ruf der Staffel, sondern im Gegenteil.
Als Staffelleiter setzt man seine RH-Teams einem unnötigem Risiko aus, denn in jedem Einsatz besteht die Möglichkeigt sich zu verletzten und für längere Zeit für "echte" Einsätze nicht mehr zur Verfügung zu stehen.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es der Motivation von RH und HF zuträglich ist jede Woche in sinnlose Einsätze zu gehen.

Bis dann,
Helmuth

06. November 2001 11:04

Hallo Luna,

: Ein Menschenleben kann man auch retten, wenn man zB die Patenschaft für
: ein Kind in Afrika übernimmt!

Richtig, aber deine Frage könntest Du gleichlautend auch an Rettungssanitäter, Feuerwehrleute, THW-ler oder an Leute, die beruflich als Arzt, Krankenschwester etc. tätig sind, stellen.
Das Thema ist ein weites Feld, über das schon Dissertationen in Psychologie und Soziologie geschrieben wurden.
Profilneurotiker gibt es überall, auch unter den Rettungshundlern, leider.

Die Gretchenfrage lautet doch: "Was treibt einen dazu, RH-Arbeit zu machen?"

Wenn es nur das Bedürfnis wäre, Menschenleben zu retten, dann wäre Deine oben gestellte Frage gerechtfertigt. Denn das kann man auch mit weniger Aufwand und auf unspektakulärere Weise.

Wenn es das Bedürnis ist, in Uniform wichtigtuerisch herumzu"g'schafteln" und immer wieder mal als Samariter und selbstloser Lebensretter in der Presse aufzutauchen, dann ist das zwar mehr als traurig, gilt aber genauso für alle anderen sozialen Ehrenämter und nicht nur für den RH-Bereich.

Ich bin über den Hundesport zur RH-Arbeit gekommen.
Der profane Grund, warum ich RH betreibe, ist, weil es mir und meinem Hund einen Riesenspaß macht, trotz aller Frusterlebnisse.
Das soll jetzt nicht heißen, daß das Ganze nur unter Spaßfaktor läuft, ganz im Gegenteil.
Sollte ich zusammen mit meinem Hund einmal ein Menschenleben retten können, dann freue ich mich darüber, denn dann macht mein Hobby doppelt Sinn.
Wenn sich die Gelegenheit nicht bietet, hatten wir trotzdem eine tolle Zeit im Training und interessante Erlebnisse im Einsatz.
Und ich konnte in dieser Zeit nicht nur jede Menge über Hunde, sondern auch über Menschen dazulernen.

Gruß
Sabine S.