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Rettungshunde

Rettungshundearbeit rettet Menschenleben, hilft verschüttete oder vermisste Personen zu finden. Diese sehr wichtige Aufgabe hat eine lange Tradition und muss sehr gewissenhaft aufgebaut und trainiert werden. Viele Rettungshundehalter opfern einen großen Teil ihrer Freizeit um Flächen- oder Trümmersuche zu trainieren oder sich fortzubilden. Wer sich darüber austauschen möchte, ist hier in der richtigen Rubrik. 
Helfen wollen oder provilieren ?
07. November 2001 07:28

Vermissten ?
:
: Ich wünsche Dir nicht, daß Du irgendwann mal diese Hilfe brauchst
: und keiner geht hin.
: Weil vielleicht einer denken könnte: Das ist doch die, die behauptet, wir machen das nur um uns zu profilieren !
:

Das ist wieder typisch RHler: Bei einer sachlichen Diskussion um die Sinnhaftigkeit von Einsätzen, wo mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein Menschenleben gerettet werden kann, werden persönliche Angriffe, ja sogar der Tod gewünscht.

Wir alle haben ein Ziel: Menschenleben retten!
Wir sollten sachlich bleiben und verletzte Eitelkeiten aus dem Spiel lassen. Ich denke es ist eine berechtigte Frage, ob man nach abgetrennten Gliedmaßen suchen soll, oder nach 7 Tagen bei -20°C eine 85jährige Frau suchen soll, wo man nicht weiß in welchem Landkreis sie sich zuletzt aufgehalten hat.

Bis dann,
Helmuth

07. November 2001 08:34

Hi !

Es ist erstaunlich welche Reaktionen auf diesen Beitrag kommen.
Einmal erwähnte Luna, sie sei wohl falsch verstanden worden,
leider hat sie sich dazu nicht noch konkret geäußert. Es hat
aber auch keiner nachgefragt!

Es macht wohl Sinn, ihren Ursprungsbeitrag genau zu lesen.
Manche Antwort passt gar nicht zu dem, was sie schreibt.

Meiner Ansicht nach geht es ihr nicht um die Profilierungssucht
einzelner RH-ler, sondern um die Profilierungssucht der Staffeln.
Sie schreibt nämlich:

: Macht es wirklich Sinn in jeden Einsatz zu gehen, nur, um dabei
: gewesen zu sein?
: Macht es Sinn von der Arbeit weg zu rennen, um einen seit Tagen
: vermissten Selbstmörder zu suchen?
: Macht es Sinn mitten in der Nacht in den Einsatz zu gehen,
: auch wenn keinerlei Anhaltspunkte da sind?

: Wenn es die Lage erfordert, ist das kein Thema.
: Aber nur, um sich einen Namen zu machen!?!

: Wem ist da mehr geholfen?
: Dem Ruf der Staffel oder dem Vermissten ?

Es geht ihr also - im Falle eines sinnlosen Einsatzes - eindeutig
um den

"Ruf der Staffel",

nicht um den Ruf einzelner Mitglieder.

Von Profilierungs"SUCHT" ist in ihrem Beitrag schon gar nicht
die Rede.

Um die Diskussion auf sachlichem Niveau zu halten,
sollte man vielleicht einmal den emotional geladenen
Begriff "Profilierungsucht" ( der wohl so wirkt, wie das
rote Tuch auf den Stier ) ersetzen durch den neutraleren Begriff:

"Profilierungsbemühungen"

und sich dann nochmals die Antworten zu folgendem Thread
durchlesen:

"Alarmierung erst nach Tagen - von Eva - 29.10.2001 09:57"

Das ergibt dann schon ein ganz anderes, viel sachlicheres Bild,
der von Luna angesprochenen Problematik.

Grüße aus dem Wilden Südwesten
Reinhold + Ayko

07. November 2001 09:20


NUR ZU DEINER INFO:

:
: Das ist wieder typisch RHler:
Ich bin kein RH-ler !!
Aber ich schätze sehr, die oft über das Maß bzw. über die persönlichen Kräfte hinausgehende Einsätze dieser Menschen.

...gerettet werden kann, werden persönliche Angriffe, ja sogar der Tod gewünscht.
na, na, na ! Was wird denn hier hineininterpretiert ? ts, ts, ts.

kopfschüttelnde Grüße
Eve



07. November 2001 09:40

Hallo Sabine,
da sind wir ja wohl einer Meinung, das wichtigste ist es zu helfen. Die in der Nähe staionierte Staffel nicht zu alarmieren und damit die Chancen für den Vermissten zu senken ist natürlich genauso krank wie der Feuerwehrmann der Feuer legt um später besonders erfolgreich bei der Brandbekämpfung zu sein. Das ist ja schon Profilierungsneurose.


: Und das alles nur, damit am nächsten Tag der Name der betreffenden und nicht der Konkurrenz-Staffel in der Zeitung steht. :-(((
: Wobei meiner Ansicht nach der Begriff "Konkurrenz" in diesem Zusammenhang sowieso nichts verloren hat. Wird leider oft anders gesehen.

Wäre es nicht toll wenn in der Zeitung die gelungene Kooperation zweier Staffeln gelobt wird, damit ist dann allen geholfen.

:
: : Wenn doch nur alle unsere Mitbürger ihre Profilierungssucht mit solchen Tätigkeiten frönen würden.
:
: Ein kleines Helfersyndrom sei jedem verziehen, ohne das kann man die Arbeit wahrscheinlich ohnehin nicht machen.
: Aber reine Selbstdarsteller sollten in einer Staffel (und auch in keiner anderen Hilfsorganisation) einen Platz haben.

Da muß ich dir völlig recht geben, die Selbstdarstellung muß immer vor dem eigentlichen Sinn der Aufgabe zurücktreten. Die Zeizungsberichte über die Einsätze darf sich jeder Rahmen und im Wohnzimmer aufhängen :-)

Gruß

Thomas

07. November 2001 09:58

Hallo Eve,

: Ich wünsche Dir nicht, daß Du irgendwann mal diese Hilfe brauchst
: und keiner geht hin.
: Weil vielleicht einer denken könnte: Das ist doch die, die behauptet, wir machen das nur um uns zu profilieren !

Mit dem Beitritt zur RH-Staffel habe ich mich laut Satzung verpflichtet, vermisste Menschen zu suchen, und zwar unabhängig von ihrer Nationalität, Rasse, Glauben, politischer Überzeugung, sozialer Stellung, finanzieller Leistungsfähigkeit usw. - sogar, wenn es sich dabei um einen anerkannten Kotzbrocken handeln würde, der Mist über mich erzählt hat, meine Kinder drangsaliert und meine Katze ärgert.

Gerade bekam ich die Meldung einer Polizeidirektion in die Finger:
Ein betrunkener Autofahrer ist gegen einen Baum gefahren und anschließend verletzt im Suff und Schock im Wald umhergeirrt und schließlich liegengeblieben. Er wurde von der Feuerwehr gefunden.

Krass ausgedrückt: Vielleicht hätte man als RH-Führer sagen können: Selber schuld, wenn er besoffen Auto fährt. Was soll ich wegen so einem bei Kälte und Sauwetter mit meinem Hund ausrücken?

Oder was ist mit dem Selbstmörder? Wenn er sich doch freiwillig umbringen will!

Also: Meiner Meinung nach muß die Frage lauten: Kann ich hier ein Menschenleben retten?
Und nicht: Was für einen Menschen rette ich hier?
Das hat einen als RH-Führer überhaupt nicht zu interessieren.

Gruß
Sabine S.



07. November 2001 10:08

Hallo,
ich bin sehr überrascht über eure Reaktionen!
Bei manchen von euch habe ich wohl einen "wunden Punkt" getroffen.
Das war nie meine Absicht!
Ich wollte, wie Reinhold richtig erkannt hat, in "Erfahrung bringen", warum manche STAFFELN zu jeder Tages-und Nachtzeit in jeden Einsatz gehen.

"Helfen wollen oder profilieren?"
Dies Frage habe ich mir gestellt, als ich die Beiträge zu "Alarmierung erst nach Tagen", aber auch zu anderen Beiträgen hier gelesen habe.
Da ist von "manche Staffeln sind zu bequem nachts in Einsätze zu gehen" etc. die Rede.
Kann es nicht einfach nur sein, dass diese "bequemen" Staffeln abwägen, ob es SINN macht die Gesundheit (und Einsatzfähigkeit!) ihrer Hundeführer und Hunde "aufs Spiel" zu setzen?
Wenn realistische Chancen bestehen ein Menschenleben zu retten - keine Frage!

Ich habe den Eindruck, dass sich manche Staffeln damit einen Namen machen wollen, dass sie im Gegensatz zu Staffel xy in jeden Einsatz gehen!

Gruss,
Luna