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Rettungshunde

Rettungshundearbeit rettet Menschenleben, hilft verschüttete oder vermisste Personen zu finden. Diese sehr wichtige Aufgabe hat eine lange Tradition und muss sehr gewissenhaft aufgebaut und trainiert werden. Viele Rettungshundehalter opfern einen großen Teil ihrer Freizeit um Flächen- oder Trümmersuche zu trainieren oder sich fortzubilden. Wer sich darüber austauschen möchte, ist hier in der richtigen Rubrik. 
Helfen wollen oder provilieren ?
27. November 2001 01:36

Hallo Helmuth!

: Ich versuche nur zu sagen, dass ich einen Einsatz ablehne, bei denen KEINE Hoffnung besteht jemanden lebend zu finden. Z.B. Suche nach Gliedmaßen oder Kopf in einem Verbrechensfall.

Einverstanden - so etwas lehnen wir auch ab. Dafür, denke ich, hat die Polizei sowieso hoffentlich die besser ausgebildeten Hunde.

: Und ich bezeichne Leute als "Katastrophentouristen", die ohne Alarmierung in einen Rettungseinsatz gehen.
: Ich bezeichne Staffeln, die in einen RETTUNGSeinsatz gehen, und sich einen Dreck um feste Alarmstrukturen kümmern, für Rettungsrambos.

Jein. Das Problem, das ich sehe, habe ich in den Postings vom 14.11.01, 17.53 h (Rettenwollen ./. Profilneurose) und vom gleichen Tag, 17.25 h (Nicht mehr zu suchen kann bedeuten), beide an Dich, schon beschrieben. In so einem Fall ist es manchmal die richtigere Entscheidung, sich selber um einen Einsatz zu kümmern - wobei man IMMER Kontakt mit der Einsatzleitung vor Ort (Polizei etc.) aufnehmen sollte, so daß vor Beginn der Suche aus dem "illegalen" Einsatz dann doch ein "legaler" wird.

: Feuerwerksexplosion in Enschede: Zwei grenznahe Staffeln (verschiedene Organisationen) aus Deutschland wurden alarmiert. Wenige Stunden nach der Explosion standen die RH-Teams auf deutscher Seite (ca. 10km vom Einsatzort entfernt) startbereit. Nach einigen Stunden wurden die RH-Teams in eine Turnhalle geparkt. In der Nacht kam dann von der EL in D die Meldung. Durch die wahnsinnige Hitze vor Ort ist ein Einsatz von RH nicht möglich, für die Staffeln ist der Einsatz beendet. Jetzt meine Frage: Fahre ich auf eigene Faust über die Grenze und schicke meinen Hund in die Trümmer? Ich denke Nein.

Natürlich Nein! Wenn Du sowas schon erlebt hast, verstehe ich auch den Begriff "Rettungsrambos". Bei so einem Großereignis ist es wohl schon Profilierungssucht, wenn man ohne Anforderung und ohne Absprache mit der Einsatzleitung hinpilgert. Ausnahme wären für mich Erdbeben von der Größenordnung wie in der Türkei. Ich habe gesehen, daß man schneller und mehr Hilfe hätte gebrauchen können. Da finde ich es nicht schlecht, wenn man die offizielle Alarmierung nicht abwartet. Aber wie gesagt: Das heißt nicht, daß ich vor Ort das erstbeste Gelände "besetze" und anfange zu suchen, ohne die dortigen Verantwortlichen zu informieren.

Der Alltag ist ja meistens nicht ganz so spektakulär. Warum bei einer Vermißtenmeldung nicht mal die Dienststelle auf die Staffel aufmerksam machen, wenn man noch nicht so bekannt ist? Das sollte sich allerdings ziemlich schnell erübrigen, meistens ist die Polizei doch ganz froh, Unterstützung holen zu können - gerade, wenn es Nacht und kalt ist.

Ich habe aber das Gefühl, das ist nicht das, was Dich stört. Dir geht es glaube ich mehr um Leute, die auf eigene Faust im Wald rumrennen, dabei am besten noch ein Reh reißen lassen von ihren Hunden, beim Interview sofort vorne dran stehen und bei dem Ganzen nur eine halbe Ahnung haben, wer eigentlich gesucht wird, weil sie die Behörden nicht fragen können, weil die sie sofort zurückpfeifen würden. Oder?

Meine Meinung nochmal zusammengefaßt: Einsätze in Eigeninitiative und ohne Alarmierung ja, aber nie ohne Absprache mit der örtlichen Einsatzleitung!

Tschüß, Kaya