Nicht mehr zu suchen kann bedeuten .
12. November 2001 00:00

Ein Beispiel aus diesem Jahr im Sommer:

Dem Zufall überlassen

Denkfehler der Polizei bei Suche nach Zuckerkranker
Eine Frau aus Unterföhring wird vermisst. Hildegard Frisch – 81 Jahre alt, zuckerkrank und gebrechlich – ist beim Besuch des Bürgerfestes am Montag voriger Woche plötzlich verschwunden (wie berichtet). Die Polizei sucht drei Mal – am Montag, am Dienstag und am Freitag. Vergeblich. Ihr 76 Jahre alter Mann Michael Frisch rechnet mit dem Schlimmsten, erleidet einen Schwächeanfall, kommt ins Krankenhaus. Eine Woche später bittet Unterföhrings Bürgermeister Klaus Läßing, gerade erst aus dem Urlaub zurückgekehrt, die Freiwillige Feuerwehr, noch einmal in der Umgebung nachzusehen.
Gemeinsam mit den Einsatzkräften studiert er Karten und arbeitet einen Suchplan aus. Nach einer halben Stunde, nur einen Kilometer vom Festplatz des Ortes entfernt, wird die Seniorin an diesem Montag von Kommandant Alois Riederer und seinen Leuten schließlich gefunden. Sie liegt neben einem Gebüsch in einem Rapsfeld, stark geschwächt, aber sie lebt. Weil es geregnet hatte, ist sie nicht verdurstet. Die Sonne hat ihre Haut stark gerötet.
Weshalb hat die Polizei Hildegard Frisch nicht schon früher entdeckt? Am Montag, als Michael Frisch Vermisstenanzeige erstattet hatte, begaben sich Beamte der zuständigen Inspektion, mehrere Streifenbesatzungen und ein Hubschrauber auf die Suche nach der 81-Jährigen. Am Dienstag schwärmten Polizisten der Fachdienststelle für vermisste Personen, eine Einsatzhundertschaft und Suchhunde aus. Und am Freitag durchkämmten neben anderen vier berittene Beamte das Gebiet. Wobei die Polizei davon ausgegangen war, dass Hildegard Frisch auf Grund ihrer Gehbehinderung nicht weit kommen konnte. Eine fatale Annahme. Gestern musste Wolfgang Wenger, Sprecher des Polizeipräsidiums München, auf Anfrage einräumen: "An dieser Stelle wurde nicht nachgesehen."
In Unterföhring herrscht über das Vorgehen der Polizei Unverständnis. Auch in Bezug auf das Verhalten der Beamten gegenüber den Männern von der örtlichen Feuerwehr. Kommandant Riederer hatte nach eigenen Angaben Hilfe bei der Suche angeboten. Die Polizei habe dies aber abgelehnt mit den Worten: "Wenn wir Bedarf haben, melden wir uns." Als von der zuckerkranken Frau nach einer Woche noch immer jede Spur fehlte, habe es dann geheißen: "Wir warten jetzt auf Kommissar Zufall." Mit dieser Aussage gaben sich der Bürgermeister und der Kommandant nicht zufrieden und starteten auf eigene Faust die erfolgreiche Suchaktion.
Dass die Feuerwehr ihre Hilfe angeboten hat und diese abgelehnt worden ist, davon wusste Polizeisprecher Wenger gestern nichts. "Es würde mich wundern, wenn man diese Hilfe ablehnt", sagte er. Derzeit wird untersucht, ob die Frau schon länger an dieser Stelle gelegen oder sich zuvor an einem Ort aufgehalten hatte, an dem sie nicht gefunden werden konnte. Abwiegelei? "Nein", sagte Wenger, "wir wollen nichts vertuschen. Falls bei der Suche ein Fehler begangen worden ist, werden wir diese Fehlerquelle ausschalten."
Hildegard Frisch erholt sich derzeit im Klinikum rechts der Isar. Auch ihr Mann befindet sich noch im Bogenhausener Krankenhaus.

Quelle: Süddeutsche Zeitung


12. November 2001 00:07

Oder aber unsägliches Warten, Ungewissheit, Angst, Zweifel, Hoffnung, Qual für die Angehörigen.
(ich wünschte mir, diese Fälle hätten einige von den "Rettungsrambos und Katastrophentouristen" mitbekommen um sich zu "profilieren" - vielleicht wären die Opfer dann früher gefunden worden)

Zwei extreme Beispiele, ebenfalls aus diesem Jahr im Sommer:


Peiner seit Jahren vermisst: Arbeiter fanden sein Skelett

Bauarbeiter haben bereits am Mittwoch in den Mittagsstunden in einem Waldstück an den Peiner Kammerwiesen Teile eines männlichen Skelettes gefunden und die Polizei alarmiert.
Wie Rainer Jendrsczok vom Zentralen Kriminaldienst erst jetzt mitteilte, ist der Tote in der Zwischenzeit identifiziert worden. Es handelt sich um den seit acht Jahren vermissten Peiner Adolf Langer, nach dem die Polizei schon im Juni 1993 im Barumer Moor, Richtung Telgte, eine Suchaktion gestartet hat. In diesem Bereich sei der Peiner bevorzugt spazieren gegangen.

"Die Skelettteile sind inzwischen von Rechtsmedizinern untersucht worden, es ist eindeutig der Vermisste", sagte der Beamte. Im Bereich des Fundortes seien auch Kleidungsstücke des Mannes gefunden worden. "Wir haben die ganze Gegend jetzt erneut durchsucht, auch ein Hund war im Einsatz", so Jendrsczok. Die Angehörigen seien bereits verständigt worden.

Im August 1993 hatte die Polizei per Hubschrauber und mit Hunden nach dem Vermissten gesucht, da es Anzeichen von Freitodabsichten gegeben hatte.
Quelle: PAZ


Beispiel 2:

Tote drei Jahre unentdeckt

Skelett einer vermissten Altenheim-Bewohnerin wurde an der Ruhrallee entdeckt.
Einen grausigen Fund haben zwei Handwerker an einem Bürogebäude an der Ecke Ruhrallee/Weserstraße gemacht: Im dichten Grün stießen sie auf den Schädel und das Skelett einer Frau, die vor drei Jahren als vermisst gemeldet worden war.
Bei der Toten handelt es sich nach Angaben der Polizei um die damals 81-jährige und geistig verwirrte Joanna Güntert, die am 12. Mai 1998 das Adolphinum Altenheim an der Straße Obere Fuhr verlassen hatte und offenbar nicht mehr zurückgefunden hatte. Eine umfangreiche Suchaktion war ohne Erfolg verlaufen. Wie die Polizei gestern berichtete, lag der skelettierte Leichnam nur knapp 400 Meter vom Heim entfernt. In dem Kleid der Frau fand sich noch ein Namensschild. Die Textilien konnten zudem von der Tochter der Toten zweifelsfrei identifiziert werden.
Ein Gewaltverbrechen schließen die Ermittler aus.
Quelle: NRZ



12. November 2001 00:27

Hallo,

du brauchst gar nicht soweit zurückzugehen.

Die 86-jährige Ilse Grosser, die seit dem 17. Oktober vermisst wurde, konnte am Dienstag, 30. Oktober, bei einer weiteren Suchaktion der Polizei gefunden werden. Noch einmal kam am Vormittag der Hamburger Polizeihubschrauber zum Einsatz. Mit an Bord war ein Beamter der Kripo Heide. Gegen 10 Uhr hatte die Suche dann Erfolg bzw brachte traurige Gewissheitgrinning smileyie Vermisste konnte in einem Vorfluter/Entwässerungsgraben in der Gemarkung Ostrohe, in der Nähe der Broklandsau, vom Hubschrauber aus gesichtet werden. Es konnte nur noch der Tod festgestellt werden. Der zweite Collie, der ebenfalls seit dem 17. Oktober vermisst wurde, lag ebenfalls tot in dem Vorfluter ( der andere Collie war - wie berichtet - am Abend nach Hause zurückgekehrt). Die Sicht auf den Vorfluter war durch dichten Bewuchs verdeckt. Ilse Grosser muss am Ende eines Weges noch ein Gatter überklettert haben und ist dann in der Feldmark, abseits des Weges, in den Vorfluter geraten. Dort fand sie den Tod. Es ist nicht auszuschließen, so die Kripo, dass einer der beiden Collies weggelaufen ist und die Vermisste dann hinter ihrem Hund her war, um ihn wieder einzufangen.
Fremdverschulden ist eindeutig auszuschließen. Es ist ein tragischer Unglücksfall.
[de.news.yahoo.com]

Es gibt auch in Schleswig-Holstein mehrere Staffeln aber warum wurden die nicht angefordert?
DAS ist für mich immer das große Rätsel!
Gruß
Andreas

12. November 2001 07:36

: Oder aber unsägliches Warten, Ungewissheit, Angst, Zweifel, Hoffnung, Qual für die Angehörigen.
: (ich wünschte mir, diese Fälle hätten einige von den "Rettungsrambos und Katastrophentouristen" mitbekommen um sich zu "profilieren" - vielleicht wären die Opfer dann früher gefunden worden)
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: Zwei extreme Beispiele, ebenfalls aus diesem Jahr im Sommer:
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: Peiner seit Jahren vermisst: Arbeiter fanden sein Skelett
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: Bauarbeiter haben bereits am Mittwoch in den Mittagsstunden in einem Waldstück an den Peiner Kammerwiesen Teile eines männlichen Skelettes gefunden und die Polizei alarmiert.
: Wie Rainer Jendrsczok vom Zentralen Kriminaldienst erst jetzt mitteilte, ist der Tote in der Zwischenzeit identifiziert worden. Es handelt sich um den seit acht Jahren vermissten Peiner Adolf Langer, nach dem die Polizei schon im Juni 1993 im Barumer Moor, Richtung Telgte, eine Suchaktion gestartet hat. In diesem Bereich sei der Peiner bevorzugt spazieren gegangen.
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: "Die Skelettteile sind inzwischen von Rechtsmedizinern untersucht worden, es ist eindeutig der Vermisste", sagte der Beamte. Im Bereich des Fundortes seien auch Kleidungsstücke des Mannes gefunden worden. "Wir haben die ganze Gegend jetzt erneut durchsucht, auch ein Hund war im Einsatz", so Jendrsczok. Die Angehörigen seien bereits verständigt worden.
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: Im August 1993 hatte die Polizei per Hubschrauber und mit Hunden nach dem Vermissten gesucht, da es Anzeichen von Freitodabsichten gegeben hatte.
: Quelle: PAZ


Hier waren anscheinend RH-Teams im Einsatz und haben nichts gefunden, deswegen verstehe ich deine Aussage nicht. Es gehört nun mal zum Schicksal eines RH-Teams oft in Suchgebieten zu suchen, wo das Opfer nicht liegt. So traurig wie das ist. EL ist in einem solchen Fall die Polizei. Als Staffel muss ich dann das Gebiet absuchen, was von der Polizei zugewiesen wird. Die Polizei beendet auch den Einsatz. Die RHS kann die Polizei in Bezug auf Suchgebiete und Suchdauer beraten. Ausserdem schadet eine eigenmächtige Suche ohne Einsatzbefehl der Polizie allen RHS! Die Polizei macht ihre Arbeit professionell und wir bieten unsere ehrenamtliche Hilfe an. Die Polizei ist besser ausgebildet und verfügt über mehr Informationen wie wir. Mit eigenmächtigen Suchen im In- und Ausland erwirbt man den Ruf als unzuverlässige Staffel und wird nicht mehr alarmiert. Dann kann man keine Menschenlben mehr retten!!

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: Beispiel 2:
:
: Tote drei Jahre unentdeckt
:
: Skelett einer vermissten Altenheim-Bewohnerin wurde an der Ruhrallee entdeckt.
: Einen grausigen Fund haben zwei Handwerker an einem Bürogebäude an der Ecke Ruhrallee/Weserstraße gemacht: Im dichten Grün stießen sie auf den Schädel und das Skelett einer Frau, die vor drei Jahren als vermisst gemeldet worden war.
: Bei der Toten handelt es sich nach Angaben der Polizei um die damals 81-jährige und geistig verwirrte Joanna Güntert, die am 12. Mai 1998 das Adolphinum Altenheim an der Straße Obere Fuhr verlassen hatte und offenbar nicht mehr zurückgefunden hatte. Eine umfangreiche Suchaktion war ohne Erfolg verlaufen. Wie die Polizei gestern berichtete, lag der skelettierte Leichnam nur knapp 400 Meter vom Heim entfernt. In dem Kleid der Frau fand sich noch ein Namensschild. Die Textilien konnten zudem von der Tochter der Toten zweifelsfrei identifiziert werden.
: Ein Gewaltverbrechen schließen die Ermittler aus.
: Quelle: NRZ
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Anscheinend wurde keine Staffel alarmiert. Es sollte in dieser Gegend mehr Werbung bei der Polizei gemacht werden. Vielleicht hat die Polizei abr schon negative Erfahrungen mit Rettungshunde gemacht und deshalb keine Staffel alarmiert! Solche Fälle sind leider leider Realität!!


Bis dann,
Helmuth

12. November 2001 08:17

Wozu mehr Information?

Eine Staffel, die kompetent auftritt und auch NEIN zu Einsätzen sagt (deine Worte) wäre bei einer Anforderung eh nicht gekommen.......

Und das nun mal wieder die Rettungsrambos dran schuld sind wenn nicht alarmiert wird ist eh klar.

ciao suchhunde

12. November 2001 08:23

Hallo,

sämtliche Beispiele lassen sich x-beliebig fortsetzen und sind mehr oder weniger wahllos heraus gegriffen. Alle Beispiele sollen nur verdeutlichen, daß es sehr wohl einen SINN macht auch zu suchen wenn der Vermisste eventuell schon tot ist.

Nun gut - vielleicht hat die PD ja nicht mehr alarmiert nachdem konkretere Hinweise vorlagen, weil es dann inzwischen nur noch Leichensuche gewesen wäre und die "kompotenten Staffeln" die Einsätze sowieso abgelehnt hätten.

Irgendwie ist es zu einfach nur zu sagen - warum hat die PD mal wieder nicht alarmiert und möglichst die Schuld dafür bei den "Rambos" zu suchen anstatt selber aktiv zu werden - siehe Beitrag Feuerwehr.

ciao suchhunde