Anzeigen von Leichen :: Rettungshunde

Anzeigen von Leichen

von Eve(YCH) am 15. November 2001 07:05


Hallo suchhunde !

Du hast mich sehr nachdenklich gestimmt... !

Viele Grüße
Eve

von Matthias(YCH) am 15. November 2001 11:24

Hallo.

: Mit welcher Wahrscheinlichkeit zeigt denn ein Hund, der nicht auf Leichensuche ausgebildet ist, einen Toten an?
: Überläuft er ihn grundsätzlich, zeigt er ihn anders oder gar nicht an?
: Was gibt es da für Erfahrungswerte?

Eigene Erfahrungswerte mit nicht ausgebildeten Hunden und Leichen habe ich leider nur wenig anzubieten. Im Übungsbetrieb zeigt sich jedoch, daß das Verhalten von Hunden, die nicht auf Leiche ausgebildet sind, extrem unterschiedlich ausfällt.

Es gibt (mittelmäßige) Hunde, die bei erstmaligem Kontakt mit dem Geruch eine deutliche Reaktion hinlegen. Zwar noch keine einsatzreife Anzeige, aber immerhin eine deutliche Reaktion. Andererseits hatten wir schon Hunde, die ansonsten sehr gut sind, die auf diesen Geruch überhaupt nicht ansprechen (ohne Ausbildung, meine ich).

Im Einsatz (Wasserleiche) haben wir mal probeweise einen dafür nicht ausgebildeten Hund in den Bereich gebracht, wo wir mit anderen Hunden deutliche Anzeigen hatten (und auch die Stelle war, wo dann die Leiche geborgen wurde.) Resultat: nichts!

Mit anderen Worten: ohne spezielle Ausbildung dafür halte ich es für ein Glücksspiel, eine Leiche zu suchen.


: Ist es überhaupt akzeptabel, daß solche Stafflen in Leichensuchen gehen, wenn ihre Hunde doch gar nicht dafür ausgebildet
: sind, oder stellt sich dann an dieser Stelle vielleicht die Frage der Profilneurose?

Genauso, wie Rettungshundearbeit in den letzten Jahren zu einer "Modeerscheinung" geworden ist, scheint mir Leichensuche bei
vielen Leuten innerhalb der "Rettungshundeszene" ebenfalls in Mode gekommen zu sein.

Ich kenne Fälle, wo Staffeln ohne einen einzigen geprüften Hund (für Fläche oder Trümmer) mit diesen Hunden in Einsätze für Wasserleichen gehen. Die Ausbildung sieht dann auch so aus, das alle paar Wochen mal die ganze Staffel in einem Boot übers Wasser gejagt wird, und wenn der Hund dann zufällig an der richtigen Stelle die Nase etwas die tiefer hält, dann war das eine Anzeige. Und die Leute sind überzeugt davon, daß sie es können....

Oder den Fall eines gemeinsamen Einsatzes mit einer anderen Staffeln, wo dann hinterher in der Nachbesprechung rauskam, daß es das erste Mal war, das sie eine Leiche gesucht haben. Aber sie wollten es halt mal versuchen.....

Ob man so etwas als Profilneurose bezeichnen kann, weiß ich nicht. Vielleicht ist es auch nur falscher Ehrgeiz.


: Aber wie bildet ihr aus? Ich meine, wo kriegt man Leichengeruch her bzw. ist die Arbeit mit Leichenteilen meines Wissens
: doch aus Pietätsgründen verboten (selbst wenn die Angehörigen einverstanden wären).
: Ich dachte, sowas dürfen nur staatliche Stellen (Polizeihunde).

Auch staatliche Stellen bekommen (offiziell) von anderen staatlichen Stellen nichts. Jedenfalls bei uns in Niedersachsen. Wir hatten uns vor einigen Jahren mal darum bemüht, die Sache ging bis ins nds. Innnenministerium. Mit der Begründung, es fehle dafür die Rechtsgrundlage, wurde es abgelehnt. Die Polizei bekäme aus diesem Grund auch kein "Material".


:: Alle Verbände dürfen offiziell nicht in der Leichensuche ausbilden, kein Verband hat eine entsprechende PO dafür.

Das mit der PO ist richtig. Das in den Verbänden die Leichensuche nicht ausgebildet werden darf, wäre mir neu. Bei uns im THW ist es auf jeden Fall nicht untersagt, es zu tun!


Gruß
Matthias

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