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Rettungshunde

Rettungshundearbeit rettet Menschenleben, hilft verschüttete oder vermisste Personen zu finden. Diese sehr wichtige Aufgabe hat eine lange Tradition und muss sehr gewissenhaft aufgebaut und trainiert werden. Viele Rettungshundehalter opfern einen großen Teil ihrer Freizeit um Flächen- oder Trümmersuche zu trainieren oder sich fortzubilden. Wer sich darüber austauschen möchte, ist hier in der richtigen Rubrik. 
Malinois als RH
21. November 2001 11:03

Hallo Helmuth,
:
: Auch ein Mali muss im Trieb gefördert werden!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
: Aber bitte mit klaren Regeln und in ein sauberes Beuteverhalten kanalisiert! Wie bei jedem anderen Hund auch.

Mir sagte mal ein Belgier....natürlich möchte er wissen, ob sein Hund beißt aber er macht keine Triebförderung wie es die Deutschen mit Ihren Schäferhunden tun. Er vertraut auf die Genetik und arbeitet mit einem Beutestück nur mit Ruhe und nie mit aufputschendem Geschrei und hektischer Beutebewegung. Diese Hunde sollte man nie auf Vollgas fahren sonst kommen genau solche Probleme raus wie Susanne beschrieben hat.

Viele Grüße
Sabine

21. November 2001 11:13

: : : Irgendwann mußt Du aus Deinem Stahlkäfig auch wieder
: : : raus....und was machst Du wenn er dann nicht den Abstand einhält?

: : Mit ihm spielen, wenn er auf "Zimmertemperatur" abgekühlt ist,
: : oder ggf. wie bereits vorgeschlagen auf Leckerchen umsteigen,
: : die kann man auch durchs Gitter werfen.

: Umstellen auf Futter löst das Problem nicht, sondern verdeckt es nur
: und es bricht immer mal wieder durch.

Hallo Helmuth,

habe ich mich so missverständlich ausgedrückt ?

Weder Spielzeug noch Futter lösen das Problem,
sondern das Umlernen und das Umerziehen des Hundes.
Du nennst es richtiges Kanalisieren der Triebe.
Der Hund darf mit seinem derzeitigen Verhalten nicht mehr zum Erfolg kommen.
Er muss im richtigen Moment für das richtige (erwünschte) Verhalten
bestätigt werden. Das ist unabhängig von der Art der Belohnung.
Hauptsache er spricht auf die Belohnung an.

: Die Bank soll dem Hund auch keinen Einhalt gebieten, sondern dem Hund
: eine optische und physische Hilfsgrenze darstellen.

Nun also in stoischer Ruhe :-) zum dritten Mal in diesem Thread
der sehr ernste Hintergrund dieses Falles, wie ihn Susanne deutlich
geschildert hat und wie man ihn dann wohl auch zu berücksichtigen
hat:

Es geht um einen Hund, der schon einigen Helfern ERNSTE
BLESSUREN zugefügt hat, mit dem deshalb kein Helfer mehr
arbeiten will.

Vielleicht bietet so ein Gitter doch etwas, was eine Bierbank nicht
bieten kann: Sicherheit für den Helfer. Leckerchen durchs
Gitter zu werfen ist sicherer, als mit dem Hund zu spielen.
Aber es ist müßig darüber aus der Ferne zu diskutieren.
Es geht darum, dass die Helfer vor Ort sicher geschützt sind
und wie sie sich schützen können und wollen, das werden sie
selbst entscheiden können. Unsere Ratschläge können nur
ihre Auswahl bereichern.

Eigentlich meinen wir doch das Gleiche,
ob Bierbank oder Gitter.
Die Bierbank mag viel einfacher und hilfreicher sein,
vielleicht auch schneller zu einem Lerneffekt führen,
da gebe ich dir Recht, aber ..........
(und ich will´s jetzt mal wirklich ganz krass formulieren):

Wenn mich jemand um Rat fragt, weil sein PC nicht mehr
funktioniert und ich empfehle ihm telefonisch das Netzteil
aufzuschrauben, dann den Rechner an die Steckdose anzuschließen
und mit der Zunge zu prüfen, ob überhaupt Spannung an den
blanken Kontakten liegt, dann mache ich mich mitschuldig an
den Folgen. Also empfehle ich ihm besser vorsichtig zu sein und
für diesen Test einen VDE-zugelassenen Spannungsprüfer zu
verwenden.

Aber natürlich kann man auch mit feuchter Zunge spüren,
dass nur ein bischen Spannung an jenen Kontakten anliegt,
an denen eigentlich 230 Volt liegen müssten. Das geht unter
Umständen einfacher und schneller. Aber wenn´s nun nicht
so ist, dann "Guten Tag"

In diesem Sinne:
Hochgespannte Völtchen
aus dem Wilden Südwesten
Reinhold + Ayko :-)

21. November 2001 12:17


: Ich habe aber sowohl Ausbilder die Clicker benutzen
: als auch Ausbilder die mit viel Zwang arbeiten gesehen.


Hi Sabine,

ich habe selbst fast zwei Jahrzehnte lang mit Zwang und Lob gearbeitet.
Seit vier Jahren arbeite ich mit dem Clicker, habe derzeit einen unkastrierten
Rüden mit starkem Sexualtrieb und es fasziniert, dass er auch ohne
Zwang zuverlässig lernt. Man braucht nur ein wenig mehr Fantasie.

Viele Grüße
aus dem Wilden Südwesten
Reinhold + Ayko


21. November 2001 12:57

Hallo,
:
: Weder Spielzeug noch Futter lösen das Problem,
: sondern das Umlernen und das Umerziehen des Hundes.
: Du nennst es richtiges Kanalisieren der Triebe.
: Der Hund darf mit seinem derzeitigen Verhalten nicht mehr zum Erfolg kommen.
: Er muss im richtigen Moment für das richtige (erwünschte) Verhalten
: bestätigt werden. Das ist unabhängig von der Art der Belohnung.
: Hauptsache er spricht auf die Belohnung an.

Da stimme ich Dir 100%ig zu!

: Nun also in stoischer Ruhe :-) zum dritten Mal in diesem Thread
: der sehr ernste Hintergrund dieses Falles, wie ihn Susanne deutlich
: geschildert hat und wie man ihn dann wohl auch zu berücksichtigen
: hat:
:
: Es geht um einen Hund, der schon einigen Helfern ERNSTE
: BLESSUREN zugefügt hat, mit dem deshalb kein Helfer mehr
: arbeiten will.
:
: Vielleicht bietet so ein Gitter doch etwas, was eine Bierbank nicht
: bieten kann: Sicherheit für den Helfer. Leckerchen durchs
: Gitter zu werfen ist sicherer, als mit dem Hund zu spielen.
: Aber es ist müßig darüber aus der Ferne zu diskutieren.
: Es geht darum, dass die Helfer vor Ort sicher geschützt sind
: und wie sie sich schützen können und wollen, das werden sie
: selbst entscheiden können. Unsere Ratschläge können nur
: ihre Auswahl bereichern.
:
Ich versuche lediglich zu sagen, dass ein Raubtierkäfig nicht nötig ist. Der Hund der ein solches Verhalten zeigt, und sogar schon Suchen macht, hat mit der RH-Anzeige eine Fehlverknüpfung. Ich muss also das Abzeigeverhalten von der RH-Atmosphäre ENTKOPPELN. Alle möglichen Verknüpfungspunkte, wie Kommandos, Gelände etc. müssen gemieden werden, um ein NEUES Anzeigeverhalten in entspannter Atmosphäre zu trainieren! Dieser Käfig sorgt doch nicht für einen entspannten Umgang des Helfers mit dem Hund. Er kann nicht berührt, gestreichelt oder umarmt werden, wobei soetwas für einen Neuaufbau essentiell ist.

: Wenn mich jemand um Rat fragt, weil sein PC nicht mehr
: funktioniert und ich empfehle ihm telefonisch das Netzteil
: aufzuschrauben, dann den Rechner an die Steckdose anzuschließen
: und mit der Zunge zu prüfen, ob überhaupt Spannung an den
: blanken Kontakten liegt, dann mache ich mich mitschuldig an
: den Folgen. Also empfehle ich ihm besser vorsichtig zu sein und
: für diesen Test einen VDE-zugelassenen Spannungsprüfer zu
: verwenden.
:
: Aber natürlich kann man auch mit feuchter Zunge spüren,
: dass nur ein bischen Spannung an jenen Kontakten anliegt,
: an denen eigentlich 230 Volt liegen müssten. Das geht unter
: Umständen einfacher und schneller. Aber wenn´s nun nicht
: so ist, dann "Guten Tag"

Ich muss zu Beginn eine Atmosphäre finden, in der der Hund enstpannt ist und nicht in sein erlentes Fehlverhalten fällt. von diesem Punkt an muss ich anfangen. Alles andere ist in meinen Augen ein rumdoktorn an Symptomen.

Was Futter oder Beute angeht, so zeigt der Hund doch das Verhalten mit Beute, also muss ich doch das Problem mit der Beute angehen, um sicherzustellen, dass es bei einer vermeindlichen Beutesituation (aus der Sicht des Hundes) nicht zu einem Rückfall in ein nicht ausgemerztes, sondern nur verdecktes Verhalten kommt.

Bis dann,
ohne Spannung
Helmuth

21. November 2001 13:00

Hallo Reinhold,

Du erzählst mir nichts Neues. Ich benutze auch für viele Sachen den Clicker und trotzdem lehne ich den Zwang nicht ab. Es gibt halt viele Wege um nach Rom zu kommen. Zwang hat für mich allerdings nichts mit Brutalität zu tun sondern nur damit das ich meinen Hund meinen Willen aufzwinge auch wenn andere Dinge in dem Moment interessanter sind. Abliegen z.B. ist für mich eine Zwangshandlung. Auch wenn ich das liegenbleiben bestätigen kann so ist es doch mein Wille das der Hund dort liegen bleibt. Jedes an der Leine oder Halsband festhalten ist schon ein Zwang, da ich den Hund hindere in eine von ihn gewünschte Richtung zu gehen. Mit Sicherheit könnte ich Dir genug Situationen zeigen wo auch Du Zwang anwendest ohne das Du dies als Zwang bezeichnen würdest. Auch mental kann ich auf einen Hund Zwang ausüben das fängt nicht erst bei Brutalitäten an.

Viele Grüße
Sabine

21. November 2001 13:19

Nachtrag zu meinem Beitrag von oben:
Zur Belohnung nehmen wir immer noch die Beißwurst (wie gesagt, er bedrängte auch, wenn das Opfer gar nichts bei sich hatte, und bei Leckerchen auch). Allerdings haben wir noch eine Komponente der Belohnung geändert: Zwar wird auch wieder gezottelt, aber wir haben ganz stark das Apportieren eingeführt. Es spielte nämlich ganz sicher auch die Tatsache eine Rolle, daß der Hund das Opfer nicht für voll nahm und keinerlei Respekt vor dem Menschen zeigte (s. andere Postings). Das Apportieren ist eine hervorragende Unterordnungs-Übung (im Sinne von unterordnen!!!), und macht dem Hund gleichzeitig auch Spaß. Die Belohnung wird vom Opfer gegeben, aber losgelassen, und mit brings-vorsitz-aus muß der Hund die Beißwurst dem Opfer zurückgeben, die sie ihm sofort wieder zuwirft. Das hat eine ganze Menge gebracht, der Hund behandelt jetzt Opfer wie ranghöhere Menschen und nicht mehr wie ein Hindernis auf dem Wege zur Beute. Das hat natürlich zunächst der HF selbst mit dem Hund geübt (back to the basics), bis der Hund merkte, daß nach dem Auslassen sofort das Zuwerfen folgt. Dabei achten wir auf exaktes Arbeiten, also Beißwurst-vor-die-Füsse-werfen gilt nicht!
Ansonsten bin ich ja nicht dafür, daß das Opfer die Beute wegnimmt usw., aber bei so triebstarken Hunden ist das überhaupt kein Problem. Die Opferbindung bleibt auf jeden Fall erhalten, und der Hund wird viel angenehmer und konzentrierter in der Arbeit am Opfer. Hat ausserdem den Vorteil, daß das Selbstbewußtsein der ängstlichen Opfer gestärkt wird, wenn der Hund ihnen gehorcht, und daß Helfer, die nicht gerne hart zotteln, diesen Hund auch absolut ausreichend bestätigen können.

Gruß, Daniela