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Rettungshunde

Rettungshundearbeit rettet Menschenleben, hilft verschüttete oder vermisste Personen zu finden. Diese sehr wichtige Aufgabe hat eine lange Tradition und muss sehr gewissenhaft aufgebaut und trainiert werden. Viele Rettungshundehalter opfern einen großen Teil ihrer Freizeit um Flächen- oder Trümmersuche zu trainieren oder sich fortzubilden. Wer sich darüber austauschen möchte, ist hier in der richtigen Rubrik. 
Gemeinsamer Auslauf vorm Trainig
03. Dezember 2001 11:28

Hallo Helmuth,

: Nun zu etwas anderem, was mir bei den unteren Postings aufgefallen ist. Da wird gesagt, dass die Hunde vor der Arbeit Dampf ablassen sollen, um nicht zu hibbelig zu sein.

Damit meinte ich natürlich nicht: die Hunde sich auspowern lassen, damit sie hinterher "schön müde" und leichter zu handhaben sind. Mit der Motivation bei der Ausbildung hat das gar nichts zu tun (jedenfalls meinte ich es nicht so), sondern es geht lediglich darum, den Hunden Gelegenheit zum Sozialkontakt zu geben. "Hibbelig" und damit unkonzentriert bei der Arbeit sind einige (Jung-)Hunde in unserer Staffel nämlich hauptsächlich dann, wenn sie vorher keine Gelegenheit hatten, ihre vierbeinigen Kumpels zu begrüßen.

Ach ja: bitte jetzt nicht den Einwand bringen "im Einsatz hat das auch zu funktionieren". Die Hunde, von denen ich jetzt spreche (und die meinte Anna in ihrem Eingangsposting ja wohl auch), sind noch weit von Prüfungs- und damit Einsatzreife entfernt. Aber auch die erfahreneren Hunde freuen sich, ihren "Kollegen" vor dem Training mal kurz Hallo sagen zu dürfen. Bringt auch für die Verträglichkeit einiges.

Grüße
Katrin + Vlin

03. Dezember 2001 22:21

Hallo Helmuth!

: Nun zu etwas anderem, was mir bei den unteren Postings aufgefallen ist. Da wird gesagt, dass die Hunde vor der Arbeit Dampf ablassen sollen, um nicht zu hibbelig zu sein.
: Damit habe ich ein Riesenproblem! Ein Hund kann nicht motiviert / triebig (oder welcher Ausdruck auch immer passt) genug sein.

Richtig, "motiviert / triebig (oder welcher Ausdruck auch immer paßt) genug" kann ein Hund nicht sein. Aber er kann durchaus zu "hibbelig" sein. Darunter verstehe ich - wie Katrin das auch geschrieben hat - mehr das unkonzentriert Wuselige, das gerade Junghunde oft noch haben, und das sich - wie ich schon geschrieben habe - eben nicht durch einen Spaziergang vorher beheben läßt. Das beste Beispiel dafür war für mich, daß Junior sich wunderbar konzentrieren konnte, wenn er (und sei es an der Leine) allen Hundekollegen einmal kurz "Hallo!" sagen durfte.

Fehlte ihm diese Minute zu Beginn aber, hätte ich mir die Unterordnung (die wir gemeinsam machen) sparen können. Wir gehen ja auch nicht ins Training und legen los, ohne ein paar Worte gewechselt zu haben, oder? Es scheint wirklich auch am Alter des Hundes zu hängen, denn die "Großen" begrüßen sich ja, ohne jedem einzeln einmal über's Maul geleckt zu haben, und bei Junior (er ist anderthalb) merke ich, daß es für ihn jetzt nicht mehr so wichtig ist wie noch vor einem Jahr. Das heißt, er will die anderen schon gerne noch begrüßen, aber er kann sich auch trotz der anderen Hunde auf die Unterordnung konzentrieren, wenn die Gelegenheit zum Begrüßen mal nicht da war.

Übrigens lassen wir die Hunde auch keine halbe Stunde miteinander rumtollen. Es ist ein kurzes Laufen-Lassen, 50 m den Weg hoch und wieder zurück - das reicht!

: Ein Beispiel aus dem Sport (man möge mir verzeihen):
: Ein Formel Eins Fahrer kann sein Auto nicht kontrolieren und fliegt jede Runde ins Kiesbett. Man könnte ja sagen, wir reduzieren die Leistung von 850 PS auf 400 PS. Nun fliegt der Fahrer nicht mehr von der Piste, aber er fährt dann 20 Sekunden langsamer pro Runde als der Rest. Die bessere Lösung ist doch, der Fahrer lernt mit der maximalen Leistung des Renners umzugehen.

Gegenbeispiel: Der Fahrer fliegt mit seinem Auto jede Runde ins Kiesbett, weil die Lenkung so eingestellt ist, daß das Auto von selbst aus der Bahn fährt. Ist es da nicht besser, die Lenkung so einzustellen, daß sich das Ziel auch anvisieren läßt, statt den Fahrer weiter Runde um Runde "üben" zu lassen?

Wie gesagt, in meinen Augen ist das vor allem das Problem von jungen oder unerfahrenen Hunden - und da die am Anfang der Ausbildung stehen, nehme ich ihnen gerne unnötige Schikanen aus dem Weg. Wieder einbauen kann man die später immer noch - und wenn man richtig ausgebildet hat, merkt man dann, daß es plötzlich trotz der Hindernisse geht. Oder in Deinem Bild: Ein erfahrener Fahrer bleibt trotz falscher Lenkung auf der Piste!

Tschüß, Kaya