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Rettungshunde

Rettungshundearbeit rettet Menschenleben, hilft verschüttete oder vermisste Personen zu finden. Diese sehr wichtige Aufgabe hat eine lange Tradition und muss sehr gewissenhaft aufgebaut und trainiert werden. Viele Rettungshundehalter opfern einen großen Teil ihrer Freizeit um Flächen- oder Trümmersuche zu trainieren oder sich fortzubilden. Wer sich darüber austauschen möchte, ist hier in der richtigen Rubrik. 
Hund sucht zu selbständig
10. Dezember 2001 14:41

Hallo,

schon mal dran gedacht, daß man das Detachieren mit dem Hund aufbauen und üben kann, ohne daß dies irgendwas mit dem Suchen zu tun hat?
Die Voraus Übung macht man ja auch ohne Opfer. Genauso leicht geht es beim Detachieren / Revieren / Schicken.
Dann noch beim täglichen Stöckchen oder Ballspiel ausnutzen, wenn der Hund in die falsche Richtung läuft und ihn in die richtige Richtung schicken - ups Chef hat ja recht da ist es ja...... Nicht nur 2 mal die Woche mit nem Opfer das Ganze sondern ganz locker im Alltag.

Man kann auch alles verkomplizieren - einfache Denkweise und locker bleiben geht oftmals einfacher und beläßt beim Hund das Wichtigste für die RH Arbeit - die Suchfreude.

Und da man bei der Suche an einer Straße selbstverständlich selber auf der Straße läuft und ein Helfer in der Straßenmitte versetzt hinter dem HF - und der Hund von der Straße ins Gelände geschickt wird - eigentlich kein Problem. Spengelt der Hund allerdings nur wild in der Gegend rum, hapert es einfach am Grundgehorsam oder besser gesagt an der Zusammenarbeit im Team - und dieses Team ist dann garnicht einsetzbar, ohne daß es gefährdet ist - egal wo. Nur...... dieser Grundgehorsam hat erst mal nix mit der Suche zu tun, sondern mit dem Alltag.

ciao suchhunde

10. Dezember 2001 19:24

Hallo Claudia!

Ach, ist das schön, zu hören, daß es noch mehr Leute mit diesem Problem gibt! Ich habe das Gefühl, Du berichtest von meinem Junior, wenn ich Deinen Text lese. Bei ihm habe ich auch meistens das Gefühl, er sagt zu Beginn der Suche: "Okay, ich geh dann mal, wenn ich das Opfer habe, rufe ich Dich!" Und wie Du auch berichtest, ist beim normalen Suchaufbau diese Art "Suchtaktik" selbstbestätigend: Er findet das Opfer ja auch, und zwar sowohl gegen den Wind als auch mit ihm. Bei der Laufleistung, die er dabei erbringt, ist es leider nicht ganz so einfach, das Gebiet einfach so groß zu machen, daß er zuerst keinen Erfolg hat, weil die Entfernungen, die er nicht mehr absucht, dann auch nicht mehr schickbar sind.

Trotzdem habe ich inzwischen das Gefühl, daß es so ganz langsam besser wird. Den sicher wichtigsten Anteil daran hat der Alltag: Bei jedem Spaziergang gibt es Gelegenheiten, ihn irgendwo hinzuschicken, sei es zu einem "verlorenen" Gegenstand, zu einem Ball, den er nicht gleich findet, zu einem Leckerli, das ich fallenlassen habe, zu einem befreundeten Hund, der über die Wiese kommt, ... Oder aber auf einen Baumstamm, um eine Hütte herum oder auch nur einfach auf die andere Wegseite - und danach gibt es die Belohnung, das Spiel oder was auch immer.

Gleichzeitig forcieren wir die Ansprechbarkeit bei der Suche ein bißchen, indem wir zwischendurch mal das Opfer zu Beginn der Suche noch nicht einbringen. Wenn Junior dann ohne mich suchen gehen will, kann er das - er hat aber keinen Erfolg. Wenn er zurückkommt, gehen wir zusammen suchen, indem ich ihn schicke, und das Opfer, das bis dahin beim Randläufer geblieben ist, legt sich an der vereinbarten Stelle hin, während der Hund in die andere Richtung sucht. Dann schicke ich den Hund gezielt dorthin - und siehe da, plötzlich ist da ein Opfer.

Wenn das Opfer schon im Wald sitzt, ist es trotzdem meistens so, daß Junior spätestens beim zweiten Schlag durchstartet - aber da hindere ich ihn dann auch nicht. Schließlich kann ich nicht sicher sein, daß er nicht den Geruch schon in der Nase hat, und da will ich ihn ja nicht abrufen. Wenn aber noch kein Opfer da ist, kann ich zu Beginn den Gehorsam verlangen, den ich im Ernstfall brauche, damit mein Hund nicht aus dem Suchgebiet, auf die Straße oder sonst wohin läuft.

Also, ich würde sagen, daß "Wie" des Schicken lassens muß der Hund getrennt lernen, mit entsprechenden Voran- und Detachier-Übungen, das Ansprechbar sein lernt er, wenn er nicht immer alleine zum Erfolg kommt - aber eine Suche mit dem Wind reicht da meiner Meinung nach nicht aus dafür!

Grüße, Kaya



10. Dezember 2001 18:58

Hallo (wie heißt du eigentlich ?)

Claudia hat in der Ursprungsmeldung geschrieben:

: Die Hündin sucht sehr freudig und zeigt auch sauber und ohne
: zu belästigen an. Allerdings ist sie während der Suche nur schwer
: lenkbar, obwohl sie sonst sehr gut in der Hand des Hundeführers
: steht.

Grüße
aus dem Wilden Südwesten
Reinhold + Ayko

10. Dezember 2001 20:00

Jo,
hab ich gestern auch gelesen........und beantwortet.

ciao suchhunde

10. Dezember 2001 20:59

Hallo Reinhold!
Vielen Dank erst mal für eine durchdachte und ausführliche Antwort. Ich bin nämlich auch nicht der Meinung, dass dies nur toll und kein Problem ist. Aber wir werden es weiterhin versuchen und Deine Vorschläge mit ins Training einbauen. Allerdings suchen wir schon eine ganze Weile nicht mehr auf freiem Feld (war nur am Anfang). Und im Wald mit, recht steilen Bergen, ist es manchmal mit der Witterung/Wind nicht ganz so einfach. Leider :-))))
Unsere Trainingsgebiete sind zum Glück ziemlich ausgedehnt (viele Kilometer) aber die haben wir bisher noch nicht ausgereizt. Meine Sorge ist, dass die Hündin irgendwann mal findet und keiner hört ihre Anzeige. Soll ja schon vorgekommen sein.
Viele liebe Grüße
Claudia

P.S. Danke auch an die anderen für ihre Hinweise.


10. Dezember 2001 23:12

Hallo,

entschuldige wenn ich mich noch mal einmische.

Die Hündin sucht sehr gut, zeigt ohne zu bedrängen gut an........ aber:

sie läßt sich nur schwer lenken, es besteht die Gefahr, daß sie so weit weg geht, daß man nicht mal mehr die Anzeige hören kann ------ gleichzeitig folgt sie dem HF gut. Sorry, das passt einfach nicht zusammen.

Das ist keine Teamarbeit, sondern der Hund macht wozu er Bock hat, zwar so wie er es erlernt hat aber nicht beeinflussbar (oder nur schwer) vom HF.

Wenn man es mal auf die einfache Schiene bringt hört es sich genauso an wie die Leute, die in eine Hundeschule kommen und sagen: zuhause folgt er ganz prima, nur wenn er ne Katze sieht isser wech. Auch da folgen die Hunde in einer reizarmen Umgebung und machen beim entsprechenden Reiz das was sie erlernt haben und was für sie erfolgreich ist.

In beiden Fällen ist es nicht die Frage genau beim entsprechenden Reiz umzulernen (der von sovielen Faktoren abhängig ist, daß nur unter Laborbedingungen immer gleiche Ausgangsbedingungen eingehalten werden können), sondern an die Ursache zu gehen. Und die liegt nun mal in der Verständigung zwischen Hund und HF, in der Arbeit im Team, in der Zusammenarbeit. Hier stimmt es dann noch nicht optimal. Dies ist dann keine Frage des jeweiligen Problems, sondern eine Frage des Alltagslebens.

Deswegen trenne ich die Aufgaben (z.B. Detachieren ohne Suchen) und gehe an die Ursache (lösung der Verständigungsprobs im Team) ran anstatt am Symptom zu basteln.

Interessehalber würde mich mal gern wissen, wie die Hündin folgt wenn Wild (oder andere flüchtende Tiere) abspringen, wenn der HF weiter weg ist, ob sie Futter auch beim entfernten HF ignoriert, ob sie sích in jeder Situation mit einem leise gesprochenen einmaligen Platz sofort ablegen läßt und anschließend ohne zu zögern beim Abrufen direkt freudig zurück kommt - danke.

ciao suchhunde