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Welche Rasse als RH?

geschrieben von Tani(YCH) 
Welche Rasse als RH?
12. Dezember 2001 07:44

Hallo,

nach dieser langen Diskussion um die Größe, Körperstatur, Psyche... von RHs würde mich nun doch interessieren, welche Hunderasse bzw. welchen Hundetyp ihr als besonders geeignet haltet?
Mir ist schon klar, daß dies keine Pauschalaussage ergeben kann, das viele Hunde entgegen ihrer "Rassenbeschreibung" hervoragend oder auch nicht sein können und das sehr, sehr viel von der Ausbildung und Förderung abhängt.
Trotz alle dem, meine Frage...

Neugierige Grüße
Tani

- Hier sei insbesondere auch Reinhold aus dem Wilden Südwesten angseprochen, betreff Aussage von Zimen.


12. Dezember 2001 08:22

Hallo Tani,

ich glaube nicht, daß man die Eignung von der Rasse abhängig machen kann.
Neben körperlicher Gesundheit, Wesensfestigkeit, Arbeitsfreude, Nasenveranlagung usw. halte ich die indivduelle Passung Hund/HF für ganz entscheidend, denn schließlich arbeitet man als Team.
Außeredem kommt es auch auf das harmonische Zusammenspiel der einzelnen Eigenschaften an, denn was nützt mir z.B. eine Supernasenveranlagung, wenn der Hund sie lieber zum Verfolgen von Wildspuren verwendet?


Interessant finde ich z.B., daß bei der diesjährigen österreichischen Staatsmeisterschaft für Rettungshunde zwei ganz unterschiedliche Rassen die beiden vorderen Plätze in der Trümmersuche belegt haben: Ein Malinois und ein Berner Sennenhund.
Letzterer ist noch nicht mal mit seiner Hundeführerin angetreten.

In der Flächensuche wurde ein Rottweiler Erster - eine Rasse, die landläufig auch nicht gerade als der ideale Flächenhund gilt.

Gut, die Aussagekraft so eine Meisterschaft ist immer mit Vorsicht zu genießen und gibt auch die Tagesform wieder, sagt also nicht unbedingt Grundsätzliches aus. Aber bezeichnend finde ich es trotzdem.


Grüße
Sabine S.





12. Dezember 2001 09:29

Hallo Sabine,

: ich glaube nicht, daß man die Eignung von der Rasse abhängig machen kann.
: Neben körperlicher Gesundheit, Wesensfestigkeit, Arbeitsfreude, Nasenveranlagung usw. halte ich die indivduelle Passung Hund/HF für ganz entscheidend, denn schließlich arbeitet man als Team.
: Außeredem kommt es auch auf das harmonische Zusammenspiel der einzelnen Eigenschaften an, denn was nützt mir z.B. eine Supernasenveranlagung, wenn der Hund sie lieber zum Verfolgen von Wildspuren verwendet?

Das steht außer Frage. Aber ... meinst Du nicht auch, daß die jahrelange Selektion von bestimmten Verhaltensmerkmalen/ -ausrichtungen nicht ohne Grund geschehen ist.

Ein Schlittenhund könnte sicherlich auch Schafe hüten, es wäre aber bedeutend schwieriger ihm das beizubringen als einem Hütehund. Kaum ein Schäfer würde daher auf die Idee kommen, es mit einem Husky zu versuchen.
Ebenso würde ein Jäger wahrscheinlich keinen Hütehund jagdlich ausbilden (ist mir zumindest nicht bekannt), obwohl diese sehr intelligent, gelehrig und führig sind und sich in etlichen Hundesportarten hervorrgend machen. Auch die Nasenleistung dürfte diesem Versuch eingentlich keinen abbruch tun.

Tani




12. Dezember 2001 09:52

Hallo Tani,

als erstes muss man den Hund individuell sehen, unabhängig von der Rasse.

Manche Leute verstecken sich auch gerne hinter sogenannten Rasseeigenschaften, wie z.B. die Rasse A braucht halt länger, die Rasse B ist nun mal ein schlechter Beller usw. Es liegt an der Ausbildung und an den individuellen Eigenschaften des einzelnen Hundes, nicht an der Rasse.

Um auf die Fragestellung zurückzukommen: Bei einem Kauf eines Hundes, der die RH-Laufbahn vor sich stellt ssich die Frage natürlich: Welcher Hund?

Wenn es denn ein Rassehund sein soll, welche Rasse?
Wenn ich mir einen Hund einer vermeintlich geeigneten Rasse zulege ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass der Hund die nötigen Wesenseigenschaften hat, als bei einem Hund der einer "ungeeigneteren Rasse" angehört. Es ist aber nicht ausgeschlossen.

Wenn man jetzt fragt, welche Rassen denn nun "geeigneter" erscheinen, so antworte ich immer pragmatisch und sage, schau Dir z.B. die Ergebnislisten der letzen Weltmeisterschaften an. Ich habe mir mal eine Rassenzählung und Auswertung gemacht und danach waren am häufigsten folgende Rassen erfolgreich vertreten: DSH, Malli, Golden und Labbi.

Dies dürfte keine Überraschung sein.

Problematisch finde ich die Tendenz häufig exotische Rassen im RH-Bereich vorzufinden, die manchmal wegen des "Besonderen" angeschafft wurden, anstatt bei den erfolgreichen etablierten Rassenm oder Mischlingen aus diesen zu bleiben.

Bis dann,
Helmuth (Halter eines Hybriden aus Mali und Schäfer)


12. Dezember 2001 10:43

Hallo,

: Wenn man jetzt fragt, welche Rassen denn nun "geeigneter" erscheinen, so antworte ich immer pragmatisch und sage, schau Dir z.B. die Ergebnislisten der letzen Weltmeisterschaften an. Ich habe mir mal eine Rassenzählung und Auswertung gemacht und danach waren am häufigsten folgende Rassen erfolgreich vertreten: DSH, Malli, Golden und Labbi.
:
: Dies dürfte keine Überraschung sein.

Nein, denn diese Rassen oder Mischlinge solcher, sind auch am häufigsten in den Staffeln vertreten. Da ist die Wahrscheinlichkeit dem zufolge höher, einen dieser Hunde auch höher plaziert vorzufinden.
:
: Problematisch finde ich die Tendenz häufig exotische Rassen im RH-Bereich vorzufinden, die manchmal wegen des "Besonderen" angeschafft wurden, anstatt bei den erfolgreichen etablierten Rassenm oder Mischlingen aus diesen zu bleiben.

Also gibt es doch geeignetere und weniger geeigneter Rassen/Mischlinge?!

Tani

12. Dezember 2001 11:02

Hallo Tani,

: Das steht außer Frage. Aber ... meinst Du nicht auch, daß die jahrelange Selektion von bestimmten Verhaltensmerkmalen/ -ausrichtungen nicht ohne Grund geschehen ist.

Nein, das bestreite ich auch nicht.
Aber es ist doch interessant zu beobachten, daß im RH-Bereich ein Fülle von Rassen und Mischlingen anzutreffen ist, während Jäger z.B. praktisch ausschließlich Jagdhundrassen verwenden und im Polizeidienst oder im Hundesportbereich fast nur die klassischen Gebrauchshundrassen zu finden sind.

: Ein Schlittenhund könnte sicherlich auch Schafe hüten, es wäre aber bedeutend schwieriger ihm das beizubringen als einem Hütehund. Kaum ein Schäfer würde daher auf die Idee kommen, es mit einem Husky zu versuchen.
: Ebenso würde ein Jäger wahrscheinlich keinen Hütehund jagdlich ausbilden (ist mir zumindest nicht bekannt), obwohl diese sehr intelligent, gelehrig und führig sind und sich in etlichen Hundesportarten hervorrgend machen. Auch die Nasenleistung dürfte diesem Versuch eingentlich keinen abbruch tun.

Tja, woran liegt's dann, daß noch keiner offiziell auf die Idee gekommen ist, einen "Rettungshund" zu züchten?
Vielleicht weil die Anlagen eines RH sehr breit gefächert sein müssen, von einem Jagd- oder Schutzhund aber sehr spezielle Fähigkeiten gefordert sind?

Im übrigen holen sich viele RHF ihren Hund aus einer Gebrauchshundeleistungszucht und fahren meistens nicht schlecht damit.
Trotzdem tummeln sich auch viele tolle "no names" in der Szene, die den "Leistungshunden" nicht zwangsweise nachstehen.

Woran liegts? Vielleicht an den HF??

Bin gespannt, was anderen noch zu dem Thema enfällt.

Grüße
Sabine S.