Hi Susy,
ich habe im Clicker-Forum schon gelesen, dass du mit Wilson
auch clickerst.
Dein unten geschildertes Problem bei der RH-Anzeige:
"Umrempeln bzw. mit der Schnauze etwas annagen" fällt
sicherlich auch unter den Begriff "Bedrängen". Mit dem
Clicker kannst du Wilsons Verhalten in die richtigen Bahnen
lenken, o h n e seine Motivation auch nur um Haaresbreite zu
verringern. Die Devise heißt:
Unerwünschtes Verhalten ignorieren,
erwünschtes Verhalten exakt getimt bestärken.
Nach meinen Beobachtungen fördert i.a. diese Kombination
sogar die Motivation des Hundes.
Ziel: Wilson soll lernen, anhaltend beim Opfer zu bellen und
den richtigen Abstand zum Opfer einzuhalten. Ein R-Hund,
der nach allen "Regeln der Kunst" :-) gelernt hat, dass der richtige
Abstand zum Opfer neben dem Bellen genauso wichtig ist, wird
nicht auf die Idee kommen, das Opfer zu verlassen.
Ich kann bei meinem Setter wunderschön beobachten, wie
er beim Verbellen des Opfers den Abstand variiert, damit
endlich der ersehnte "Click" kommt. Er probiert aus, welcher
Abstand der richtige ist !
Würde er bedrängen, würde ich durchaus die Anzeige gelegentlich
wortlos abbrechen: Auszeit.
Auch das dient dem Erreichen des Lernziels, ohne dass es einen
erfahrenen Clickerhund aus der Bahn wirft.
Den richtigen Abstand einzuhalten kann man übrigens auch
sehr gut in Eigenanzeigen üben.
Im Clicker-Forum hast du gefragt:
: Soll ich den Clicker einfach offen herumliegen lassen, oder ihn
: lieber ganz wegräumen? Er hat sich den Clicker gestern mehrmals
: ganz genau angesehen und hat sich sehr dafür interessiert. Ist das
: OK so oder soll er lieber garnicht mitkriegen woher diese Geräusch
: kommt?
Ich tendiere stark dazu, dass der Hund gar nicht mitkriegen soll, woher
das "Click" kommt. "Click" ist ein rein akustisches Signal, woher das
"Click" kommt, spielt überhaupt keine Rolle. Gerade bei
der Anzeige im RH-Bereich ist das sehr wichtig. Fängt nämlich der
R-Hund an, beim Opfer den Clicker zu suchen, dann hat man wieder
einen Hund, der bedrängt oder das Opfer "annagt". :-)
Bei mir ist der Clicker verborgen in der Hand oder in der Hosentasche
oder unterm Pulli oder im Handschuh, mal hat ihn das Opfer, mal der HF.
Auch das ist mir sehr wichtig im Zusammenhang mit "Bedrängen". Der
Hund soll nicht den Clicker suchen, sondern sich voll auf das richtige
Verhalten am Opfer konzentrieren. Dann kann ich auch das Spielzeug
oder die Leckerlidose 20m entfernt auf dem Baum deponieren. Auf
diese Weise hat dann das Opfer gar nichts mehr an sich, was den Hund
vom erwünschten Verhalten ablenken könnte. :-) Er kann sich voll aufs
Bellen und auf den richtigen Abstand konzentrieren.
Grüße
aus dem Wilden Südwesten
Reinhold + Ayko