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Rettungshunde

Rettungshundearbeit rettet Menschenleben, hilft verschüttete oder vermisste Personen zu finden. Diese sehr wichtige Aufgabe hat eine lange Tradition und muss sehr gewissenhaft aufgebaut und trainiert werden. Viele Rettungshundehalter opfern einen großen Teil ihrer Freizeit um Flächen- oder Trümmersuche zu trainieren oder sich fortzubilden. Wer sich darüber austauschen möchte, ist hier in der richtigen Rubrik. 
Kampfhundschmischling als RH?
11. Januar 2002 09:31

Hallo,
:

: Stell Dir einfach mal die Situation vor: "Suizid gefärdeter Mann, 30 Jahr, starke Angst vor Hunden...". Und dann kommt auch noch ein Hund der in der Presse als Killer dargestellt wird. Der rastet doch aus.

Das hat doch wieder nix mit Kampfhund oder deren Mischlingen zu tun, oder? In einem solchen speziellen Fall wird ja wohl auch kein DSH oder ähnliches geschickt, sondern der am harmlosesten aussehende, eventuell kleinste Hund einer Staffel.

also bisher finde ich kein überzeugendes Argument bestimmte Rassen von vorneherein von einer Ausbildung auszuschließen (Ausnahme körperlich völlig ungeeignete Hunde)

Gruß
Anke + Meute

11. Januar 2002 10:01

Hi Markus,

: Wieviel sind denn in Deiner Meute?
: jetzt übertreibs aber nicht gleich :-)

Meine Meute sind 3 - Meute ist schneller geschrieben als Anke + 3 Hundenamnen :-)
:
: Es gibt mit Sicherheit viele Ausbilder, die eine richtige Auswahl treffen können, aber Ausbilder ist kein geschüzuzer Beruf, sondern jeder Trottel kann sich Ausbilder schimpfen.

Das schon, allerdings hätte ich erwartet das in RH Organisationen dies nicht so geht. (natürlich kann der Trottel auch fix einen eigenen Verein gründen, aber das vertiefen wir mal lieber nicht)
:
: Es geht auch nicht darum Kampfhundebesitzer per se auszuschliessen sondern um die Problematik der KH in der Öffentlichkeit. Ohne diese Vorfälle hätte kein Hahn danach gekräht, aber durch die angefallenen Kinder und das assoziale Bild das die Medien über die Kampfhundebesitzer verbreitet haben konnten die Verantwortlichen nicht untätig bleiben. Es geht dabei auch um eine Absicherung für den Fall, das wirklich mal was passiert wäre.

Und das halte ich für "Blabla", Schwanz einkneifen, den einfachen Weg gehen, RH Organisationen sollten über entsprechenden Sachverstand verfügen, sollte man meinen, und sich nicht durch Politik und Presse wirr machen lassen.
:
: : Für mich ist RH-Arbeit ernsthafte Arbeit, der Hund als Individuum muss diese Arbeit leisten können, der dazugehörige Mensch als Individuum und das ganze muss bitte ein Team sein auf das man sich verlassen kann - welcher Abstammung, welche äußere Optik ist mir in Not völlig wurscht. Selbst wenn ich mich vielleicht zunächst vor dem kahlrasierten HF erschrecke, Hauptsache ich werde gerettet (oder mein verwirrter Opa).
: :
:
: Da kann ich Dir nur 100% zustimmen

Und deshalb gehört für mich niemand wegen seiner Optik oder seiner Abstammung ausgeschlossen.

: Es gibt Hunde mit denen man wesentlich einfacher und leichter RH Arbeit machen kann als mit einem Dackel, von mir aus nimm einen Köpigspudel (Hochinteligente Hunde, aber muss es denn wieder was aussergewöhnliches sein, was sonst keiner hat?

Die Frage ist vielleicht auch, was war zuerst da, der Hund oder die Ambition Rettungshundeführer zu werden. Nicht jeder kann sich zwei Hunde halten und wenn der vorhandene Dackel sich eignet, warum nicht - als engangierter RH Führer wird dieser Mensch als Nachfolger höchstwahrscheinlich etwas anderes wählen, wo dann auch Trümmer besser möglich sind...vielleicht einen Königspudel, wer weiß :-)

Gruß
Anke + Meute

11. Januar 2002 11:17

: Kommt ganz darauf an. Mutter mit Kind, mehrere Freunde, die zuvor Drogen genommen haben, eine größere Anzahl Kinder, die nach dem Brand eines Kinderheimes bei Nacht verletzt in das angrenzende Waldgebiet gerannt sind (Szenario einer Einsatzübung...).
: In der Praxis kommt es natürlich häufiger vor, daß nur eine Person vermisst wird, klar, trotzdem sagt die Such- und Anzeigeausdauer des des Hundes bei mehreren Opfern Einiges über seine Motivation und seine Leistungsfähigkeit aus.

Ich kenne keinen Einsatz (bei uns in der Region) bei dem mehr als eine Person gesuchr wurde, naja. Trotzdem ist die Idee von euch sicherlich ein gute und in unserem Training suchen wir eben aus solchen Gründen mehere Personen.



: Realistische Bedingungen?? Ich kann mich an keinen Einsatz erinnern, der auf eine so kleine Fläche und 10 Minuten Suchdauer beschränkt war.
: Wie wollt ihr da die Suchausdauer, die körperliche Kondition von Hund und Hundeführer beurteilen?

Wieviele Tage lang prüft ihr denn eure Hunde? Die Prüfung ist bei uns zumindest eine Art Führerschein, der einem die prinzipielle Berechtigung zum Einsatz gibt und nur einen Ausschnitt aus der Leistungsfähigkeit eines Hundes sein soll. Die Suchausdauer und Kondition wird im Training ausgearbeitet und der, der die Hunde ist den Einsatz schickt (Staffelleiter) kann aufgrund dieser Leistungen das sehr wohl beurteilen.



: Das gibt es, aber sowas ist grundsätzlich Augenauswischerei.

Aber genau da liegt doch das Problem! Warum kann man da nicht zusammenarbeiten und die POs auf einen gemeinsamen Leistungsstandart bringen? Nicht zusammenführen, da gäbs nur Ärger, aber sowas in Richtung Norm ausfbauen und das dann umsetzen!


: : Zu welcher Organisation gehörst Du?
:
: Nicht schwer zu erraten. Wir prüfen nach IPO, aber die Prüfung

zu welcher nun?



: Ich kenne mehrere BRH-Staffeln, die kürzlich ganz offiziell im Einsatz waren.
: Ich weiß aber auch, daß der Landesbeauftragte des DRK (BRK?) öffentlich gesagt hat, daß er alles tun werde, um Nicht-DRK-Staffeln aus dem Alarmierungsplan zu bekommen.

Momentan hab ich mich da wohl etwas weit aus dem Fenster gewagt, da ich keine Schriftlichen Unterlagen darüber habe, aber ichg verwuche an welche ranzukommen.

: Gut, wenn man dann in punkto Kampfhund ins gleich Horn wie die bayerischen Politiker bläst, da kann man Pluspunkte im Innenministerium sammeln...:-((


Das hat nichts mit den Politikern zu tun. Ich denke einfach, dass es in der Bevölkerung auf Unverständniss stösst, wenn Hunde die erst vor Kurzem ein Kinf getötet haben Menschen retten sollen. Mir brauchst Du nicht zu erzählen, dass es auf den Hundeführer ankommt und nicht auf die Rasse, aber bring das mal den Leuten bei die durch die Medien auf die Hunde und im speziellen auf Kampfhunde gehetzt wurden. Ich kann mir das alle Tage anhören "Drecksköter hau ab...".



: D u hast angefangen, über den BRH nicht beweisbare, ehrenrührige Behauptungen aufzustellen, nur weil Helmuth das Vorgehen des DRK bezüglich der Kampfhunde kritisiert hat.

: :Ich habe nichts gegen den ASB, BRH, THW ..., diese Organisationen ziehen mit dem DRK/BRK an einem Strang,

: Jetzt auf einmal? Vorhin hast Du noch ganz was anderes geschrieben.

Das habe ich oben wohl etwas falsch vormuliert.


: Gute und schlechte Staffeln gibt es überall, auch beim DRK übrigens.

Ja, auf jeden Fall.

: Obwohl man gerne behauptet, auf höchstem Niveau zu arbeiten, scheut man dort aber allem Anschein nach doch den Leistungsvergleich mit
anderen.

Leistungsvergleich klingt so nach Wettbewerb wer den besseren Suchhund hat und so etwas sollte kein RHF nötig haben.


: Wie sonst wäre es zu erklären, daß Zuschauer von anderen Organisationen bei Prüfungen nicht erlaubt sind

Das stimmt nicht, bei unserer letzten Prüfung war das THW und ich gleube der ASB mit dabei.


MFG Markus

11. Januar 2002 11:44

Grüß Dich Anke,

genau diese annahme ist es, was mir so verständnisschwierigkeiten macht:

: Und wenn Kampfhunde und VPG-Hunde ausgeschlossen werden, weil bei diesen eine höhere Wahrscheinlichkeit angenommen wird, dass es zu Unfällen mit den zu rettenden Opfern kommen könnte -

KH sind selektiert auf freundlichen umgang mit menschen. Sie sind ausgesprochen weichmäulig (solange sie keinen baumstamm durchbibern), lassen sich durch unbilden (dornen ...) kaum beeinflussen, sind gut ausbildbar und ausgesprochen nervenfest, falls etwas wackelt, knallt, fuchtelt... von wild und anderen hunden kaum abzulenken.
Ich rede dabei von hunden, die aus vernünftiger zucht vernünftig aufgezogen wurden.
Das verrückte ist, dass man diese hunde in tierheimen findet, abgegeben, als fund ... Dort habe ich sie kennen und schätzen gelernt. Aber der vorauseilende gehorsam von funktionären....

tschüß Martin & Mirko



11. Januar 2002 12:50





: Wieviele Tage lang prüft ihr denn eure Hunde?

In der Regel einen Tag, bei Lawinenübungen usw. können es auch mal mehrere Tage sein. Die Teams, die auf Auslandseinsätze geschickt werden, müssen eine sehr anspruchsvolle, vom Bundesheer durchgeführte Prüfung mit extrem hoher Durchfallquote bestehen (sog. AFDRU-Prüfung), die mehrere Tage lang dauert und u.a. auch unangemeldete Nachtalarmierungen beinhaltet.

grinning smileyie Prüfung ist bei uns zumindest eine Art Führerschein, der einem die prinzipielle Berechtigung zum Einsatz gibt und nur einen Ausschnitt aus der Leistungsfähigkeit eines Hundes sein soll.

So ist wohl jede Prüfung gedacht, und jede PO und auch jeder Einsatztest hast seine Stärken und Schwächen.

: Die Suchausdauer und Kondition wird im Training ausgearbeitet und der, der die Hunde ist den Einsatz schickt (Staffelleiter) kann aufgrund dieser Leistungen das sehr wohl beurteilen.

Aber vorhin hast Du es doch gerade bemängelt, wenn Prüfungen und Berurteilungen von staffeleigenen Leuten oder dem eigenen Ausbilder abgenommen werden?!

:
:
: : Das gibt es, aber sowas ist grundsätzlich Augenauswischerei.
:
: Aber genau da liegt doch das Problem! Warum kann man da nicht zusammenarbeiten und die POs auf einen gemeinsamen Leistungsstandart bringen? Nicht zusammenführen, da gäbs nur Ärger, aber sowas in Richtung Norm ausfbauen und das dann umsetzen!

Etwas mehr Einheitlichkeit wäre schon wünschenswert.
Das ist z.B. im Rahmen der IRO schon teilweise umgesetzt, aber da ist das RK ja nicht Mitglied.

:
:
: : : Zu welcher Organisation gehörst Du?
: :
: : Nicht schwer zu erraten. Wir prüfen nach IPO, aber die Prüfung
:
: zu welcher nun?


ÖRHB, aber ich kenne mich auch in der deutschen RH-Szene einigermaßen aus.


:
: : Ich kenne mehrere BRH-Staffeln, die kürzlich ganz offiziell im Einsatz waren.
: : Ich weiß aber auch, daß der Landesbeauftragte des DRK (BRK?) öffentlich gesagt hat, daß er alles tun werde, um Nicht-DRK-Staffeln aus dem Alarmierungsplan zu bekommen.
:
: Momentan hab ich mich da wohl etwas weit aus dem Fenster gewagt, da ich keine Schriftlichen Unterlagen darüber habe, aber ichg verwuche an welche ranzukommen.

Das ist doch mal ein Wort!
Ich hoffe, Du eröffnest einen neuen Thread, wenn sich deine Info als Fehlmeldung herausstellen sollte, damit es auch alle mitbekommen und nichts am BRH hängenbleibt.

:
: Das hat nichts mit den Politikern zu tun. Ich denke einfach, dass es in der Bevölkerung auf Unverständniss stösst, wenn Hunde die erst vor Kurzem ein Kinf getötet haben Menschen retten sollen.

Ach komm, überleg doch mal, wieviele Beißunfälle es mit DSH gab und gibt, nur kräht kein Hahn in der Presse danach.

:Mir brauchst Du nicht zu erzählen, dass es auf den Hundeführer ankommt und nicht auf die Rasse, aber bring das mal den Leuten bei die durch die Medien auf die Hunde und im speziellen auf Kampfhunde gehetzt wurden. Ich kann mir das alle Tage anhören "Drecksköter hau ab...".

Diese Aussage kann doch nicht Dein Ernst sein!
Als RH-ausbildende Organisation hat man doch mehr Verantwortung als jeder andere Hundebesitzer!
W i r sollten doch mit gutem Beispiel vorangehen, kynologische Kenntnis demonstrieren und nicht den bequemen Weg gehen, indem wir der Sensationspresse und ahnungslosen Politikern nach dem Mund reden.
Nehmt ihr auch keine Ausländer (Kriminell!), Moslems (Extremisten!), Glatzköpfe (Neonazis!) oder Frauen (streitlustige, nicht teamfähige Zicken!) auf?
Und weil wir gerade bei pauschalen Vorturteilen sind: Ging das BRK nicht erst kürzlich wegen eines Finanzskandals in München durch die Presse?
(Werdet ihr eigentlich noch alarmiert? ;-))

:
: : Obwohl man gerne behauptet, auf höchstem Niveau zu arbeiten, scheut man dort aber allem Anschein nach doch den Leistungsvergleich mit
: anderen.
:
: Leistungsvergleich klingt so nach Wettbewerb wer den besseren Suchhund hat und so etwas sollte kein RHF nötig haben.

Nein, Leistungsvergleich klingt für mich nach Qualitätsicherung. Nicht RHF gegen RHF sollte antreten, sondern Mannschaft gegen Mannschaft. Wir richten öfters solche Gaudi-Turniere oder eine Art RH-Hunderallye aus, das ist ein Riesenspaß und man kann sich viel von anderen abschauen, Erfahrungen austauschen und neue Dinge mitnachhause nehmen.
Von der IRO wird auch jährlich eine WM für die Mitgliedsverbände ausgerichtet.

Wenn man immer nur im eigenen Teller rührt, in der Meinung, daß man ohnehin der Beste ist, ist das Niveau leicht in Gefahr abzurutschen.

Gruß
Eva



11. Januar 2002 12:30

Hallo Markus.

: Das THW der BRD hat auf Ortsebene doch gar keine offiziellen Staffeln, oder? Das THW arbeitet doch mit einer zentralen Trümmerstaffel, die sich 4-5
: mal im Jahr zur Ausbildung trifft, oder ist das falsch?

Oh je, mein lieber Markus. Das ist nicht nur falsch. Bei Stefan Raab würde es jetzt garantiert einen "Puller-Alarm" geben...
Spaß beiseite: Es gibt im THW keine zentrale Trümmerstaffel. Das THW unterhält bundesweit (inoffizielle Info Herbst letzten Jahres) knapp
50 Staffeln, die relativ flächendeckend verteilt sind. Die treffen sich auch nicht nur 4-5 mal im Jahr zur Ausbildung. (Das wäre ja noch
nicht einmal 'ne Zirkusnummer....)


: Du hast recht, tippfehler 350 auf 50 Meter. Aber wenn das so klein ist, wie groß sind den eure Prüfungsgelände?
: Der RH Führer, der so einen Blödsinn verzapft tut mir leid. Wenn Du RHF bist, weist Du wie groß so ein Gelände ist und wie schwer
: es sein kann es sicher abzusuchen. Tu nicht so großkotzig.

Großkotzig? Ich habe nur einen HF vom DRK zitiert. Nicht wörtlich, aber exakt sinngemäß.
Aber diese Fläche sollte wirklich kein Problem sein. Es gibt da noch so Sachen wie Wind und einen Hund mit 'ner Nase....
Ob es aber nun wirklich entscheidend ist, ob eine Prüfungsfläche 50x350 oder 100x500 Meter groß ist, wage ich zu bezweifeln.
Die Suchflächen und die Zeit einer Einsatzsuche lassen sich in Prüfungen nur sehr schlecht realisieren.


: Das BRK arbeitet im Bereich RH zumindest in Bayern eng mit demn THW zusammen und wer jetz warum und wie was anpasst oder ändert kann
: ich Dir nicht sagen. Mir hat man nur erzählt, dass sich diese beiden anpassen wollen.

Ah, das deckt sich schon eher mit meinen Kenntnissen.

Gruß
Matthias