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Zwei RH

geschrieben von Marie(YCH) 
Zwei RH
17. Januar 2002 09:08

Hallo liebe RH-ler!

Ich spiele mit dem Gedanken, einen zweiten Hund aufzunehmen und zum RH auszubilden.
Mein jetziger Hund (5 Jahre) ist in Flächen- und Trümmersuche ausgebildet, auch seinen Vorgänger habe ich als RH geführt.
Nun würde ich mir gerne einen Welpen holen, bin aber noch am Überlegen, wie das am besten zu bewältigen ist.

Wer von Euch führt zwei Hunde?
Würde mich über Erfahrungsberichte und Tips freuen.

Grüße
Marie

17. Januar 2002 09:47

Hallo Marie,

:
: Ich spiele mit dem Gedanken, einen zweiten Hund aufzunehmen und zum RH auszubilden.
: Mein jetziger Hund (5 Jahre) ist in Flächen- und Trümmersuche ausgebildet, auch seinen Vorgänger habe ich als RH geführt.
: Nun würde ich mir gerne einen Welpen holen, bin aber noch am Überlegen, wie das am besten zu bewältigen ist.
:

Warum willst Du Dir jetzt schon einen neuen Hund anschaffen? Mit 5 Jahren ist dein "alter" Hund doch gerade erst auf seinem höchsten Leistungsniveau. Er kann also, wenn er gesund bleibt, noch mindestens 5 Jahre einsatzfähig sein.



: Wer von Euch führt zwei Hunde?
: Würde mich über Erfahrungsberichte und Tips freuen.

ich habe eine Zeit lang 2 Hund geführt und würde es nicht wieder tun.

Bis dann,
Helmuth

17. Januar 2002 11:08

Hallo Helmuth,
:
: Warum willst Du Dir jetzt schon einen neuen Hund anschaffen?

Fühle mich etwas unausgelastet, da ich kürzlich meinen Teilzeitjob an den Nagel gehängt habe. *ggg*

Mit 5 Jahren ist dein "alter" Hund doch gerade erst auf seinem höchsten Leistungsniveau. Er kann also, wenn er gesund bleibt, noch mindestens 5 Jahre einsatzfähig sein.

Mein Hund ist jetzt erwachsen und "fertig" (wobei mir schon klar ist, daß man immer was dazulernen kann) und der Gedanke, einen Welpen auszubidlen reizt mich nun, zumal ich meinen jetzigen Hund und seinen Vorgänger erst als erwachsenen Hund übernommen habe bzw. erst im Erwachsenenalter mit der RH-Ausbildung begonnen habe.
Der Kleine könnte jetzt auch davon profitieren, daß er dem Großen bei der Arbeit zusieht, ein bißchen mitmischt und sich Einiges abguckt.

Aber wie gesagt, der Entschluss steht noch nicht, ich wollte nur mal ein paar Erfahrungsberichte hören, die mir dann die Entscheidung in die eine oder andere Richtung erleichtern.


: ich habe eine Zeit lang 2 Hund geführt und würde es nicht wieder tun.

Warum genau?


Gruß
Marie

17. Januar 2002 11:45

Hallo Marie,

insgesamt würde ich Dir abraten zum jetzigen Zeitpunkt einen zweiten Hund dazuzuholen.

: Fühle mich etwas unausgelastet, da ich kürzlich meinen Teilzeitjob an den Nagel gehängt habe. *ggg*

Kann ich nicht ganz nachvollziehen. Denn meisten fehlt ja die Zeit. Ein Hund ist nie "fertig" und es gibt genügend Möglichkeiten, seinen Hund und sich auszulasten :-)

: Der Kleine könnte jetzt auch davon profitieren, daß er dem Großen bei der Arbeit zusieht, ein bißchen mitmischt und sich Einiges abguckt.

Halte ich für einen Fehler, dass mit dem Abschauen funktioniert nicht. Außerdem muss der junge Hund alleine lernen, denn später ist der alte Hund auch nicht dabei.
:
:
: : ich habe eine Zeit lang 2 Hund geführt und würde es nicht wieder tun.
:
: Warum genau?
:
Die Hunde waren sehr unterschiedlich und es´war schwer sich mehrmals am Tag beim Führen umzustellen. Im Prinzip hat die Leistung beider Hunde gelitten.

Bis dann,
Helmuth

17. Januar 2002 13:13

Hallo Marie!

Bei uns führen zwei Leute jeweils zwei Hunde. Im Einsatz sieht das allerdings so aus, daß sie faktisch nur einen Hund führen - die Situation, daß der eine Hund dann den anderen abgelöst hätte, hat sich noch nie ergeben. Entweder ist der Einsatz vorher vorbei oder die Staffel braucht insgesamt eine Pause, dann nützt es auch nichts, wenn ein Hund noch könnte (Alleine sucht bei uns keiner!). Und zwischendrin tauschen scheitert meist an den Örtlichkeiten - wenn ich gerade drei Kilometer vom Ausgangspunkt weg bin, habe ich nunmal den zweiten Hund nicht griffbereit.

Beim Training ist es allerdings absolut kein Problem. Ob da im Laufe der Übung zwei verschiedene Leute mit zwei Hunden drankommen oder zweimal die gleiche Person, macht keinen Unterschied. Und mit dem "Umstellen" von einem auf den anderen Hund hat auch keiner Probleme. Wenn ich als Helfer im Versteck sitze, muß ich mich auch ständig auf andere Hunde einstellen können!

Was das Abschauen angeht: Ich denke schon, daß der Kleine vom anderen lernt. Weniger in der RH-Arbeit, aber im Alltag. Wenn Dein "Alter" allerdings Macken hat, kann der Kleine die sich auch abgucken! Wenn der Große aber gut hört, wird der Kleine viele Kommandos ganz unauffällig lernen.

Worauf Du halt achten mußt, ist, daß der Große in jedem Fall die Rudelführung behält (nicht über Dich natürlich!). Also eher einen nicht so frechen Welpen holen, und daran denken, daß Dein Verhalten entsprechend sein muß - Du mußt also den Großen "bevorzugen", auch wenn der Kleine so nett ist! Sonst fühlt sich der Große zurückgesetzt, im besten Falle wird er halt etwas gedrückt sein (was Du hoffentlich nicht willst), im schlechtesten hast Du irgendwann Dauerkrieg. Das gilt verstärkt, wenn beide Hunde das gleiche Geschlecht haben, bei Rüde und Hündin kann es sein, daß es kein Problem gibt.

Was ich auch für Wichtig halten würde, ist, daß Du von Anfang an dafür sorgst, daß der Kleine sich nicht nur an den Großen hält (Doggy Dog - Hund für den Hund). Du mußt also immer auch mit den Beiden getrennt etwas machen - dann fällt es dem Kleinen sicher auch nicht so schwer, wenn der Große irgendwann nicht mehr ist.

Ich weiß ja nicht, was Du für eine Rasse hast, aber bei manchen Hunden ist vom Alter her mit acht ja schon wieder Schluß mit RH-Arbeit. Wenn Du bedenkst, daß ein konsequenter Aufbau mit einem Junghund auch zwei Jahre braucht (Nicht alles ist mit einem Kleinen leichter, wie oft habe ich bei meinem Junior vermißt, ihm so wie meiner "spätberufenen" Hündin mit einer Kopfbewegung sagen zu können, daß er doch mal da links weitersuchen soll!), dann kann es durchaus auch sein, daß die Beiden sich einsatzmäßig sozusagen "die Klinke in die Hand geben".

Ich habe es im Nachhinein jedenfalls bedauert, daß meine beiden sich nicht kennengelernt haben - Junior hätte das sicher nicht geschadet. Und wenn Du gerade sehr viel Zeit hast, dann ist das auf jeden Fall nicht der schlechteste Zeitpunkt für einen Fulltime-Job wie einen Welpen und auch nicht die schlechteste Voraussetzung dafür, daß keiner von beiden zu kurz kommt. Die meisten Hunde finden Hundegesellschaft nämlich nicht schlecht, und die Umstellung im Haus ist für einen fünfjährigen sicher problemloser als für einen zehnjährigen, der langsam unflexibel wird und sich nicht mehr auf neue Situation einstellen will.

Grüße, Kaya


17. Januar 2002 13:16

Hallo Marie,

seit ca. 2 Monaten habe ich zwei Hunde zeitgleich in Ausbildung. Wie Helmuth schon sagt, es ist schon umständlich, sich immer wieder auf den anderen Hund "umzustellen". Auch meine beiden sind sehr unterschiedlich (2,5 jähriger Briard Rüde, 4 jährige Aussiehündin). Aber mir macht es sehr viel Spass, gerade diese unterschiedlichen Hunde zu arbeiten.

Das der eine vom anderern Hund abschaut, dazu kann ich nichts sagen, da die zwei völlig getrennt voneinander arbeiten.

Der Briard, der gerade erst angefangen hat, ist wesentlich selbständiger, achtet nicht auf mich und hat viel mehr Durchsetzungsvermögen. Im Moment wird er variabel mit Futter & Spiel bestätigt um die Konzentration und den Reiz zu erhöhen. Die Hündin ist viel mehr von mir abhängig, aber konzentrierter. Sie wird nur über Spiel bestätigt.

Also zwei komplett unterschiedliche Tiere, die man nicht in einen Topf werfen kann.
Wenn/falls der Rüde seine Einsatzfähigkeit erreichen sollte, hab ich die Möglichkeit, den geeigneteren Hund für das jeweilige Opfer/Suchgebiet auszusuchen und kann auch schneller den erschöpften Hund auswechseln.

Ich kenne einige HF die zwei Hunde führen und sehr gute Erfahrungen gemacht haben (was ich hoffentlich auch machen werde), aber auch viele, die sich mit einem zweiten Hund überfordert haben und dadurch keinen Hund mehr anständig gearbeitet haben.

Wie es Dir "ergeht" kommt also auf Dich an. Mir macht es viel Freude mit zwei Hunden zu trainieren, der Zeitaufwand ist für mich nicht wesentlich größer und bisher hat es keinem der beiden Hunde geschadet.

Viele Grüße

Christina