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Jetzt schon in den Einsatz?

geschrieben von Benno(YCH) 
Jetzt schon in den Einsatz?
29. Januar 2002 18:17

Hallo Rettungshundler,

ich habe folgendes Problem:

Mein Hund, knapp 3 Jahre alt, ist seit gut einem Jahr in RH-Ausbildung und macht sich hervorragend.
Er hat in kürzester Zeit (fast) alles gelernt, was ein RH können muß.
Auch lange Suchen in schwierigem Gelände meistert er schon bravourös, und er zeigt super an.

Sein Schwachpunkt:
Fremde Helfer, die sich "seltsam" bewegen oder ihn irgendwie bedrohen, zu verscheuchen versuchen, etc.
Da geht das Bellen schnell in ein Angst-/Warnbellen über und einmal ist er auch schon zu mir zurückgekommen, hat mir aber anschließend das Opfer wieder gezeigt, also praktisch von sich aus freiverwiesen (in gebührendem Abstand).

Die Prüfung würden wir locker schaffen, denn da liegen die Opfer nur passiv rum, dann hat er kein Problem.
Nach der Prüfung wären wir dann ein einsatzfähiges Team, was mir aber Bauchschmerzen verursacht, weil er, wie beschrieben, bei bestimmtem Opferverhalten unsicher ist.
In der Staffel werde ich zur Prüfung gedrängt, wir brauchen dringend einsatzfähige Teams, und Suchen tut er ja wie eine Eins.

Glaubt ihr, das diese Unsicherheit noch aus ihm herauszubekommen ist?
Er ist ein Hütehundmix, also von Natur aus Fremden gegenüber eher reserviert.
Ich will solche Extremsituationen mit ihm auch nicht zu oft üben, um ihm nicht die Freude am Suchen zu verleiden.
Andererseits will ich aber auch die Verantwortung für einen echten Einsatz noch nicht übernehmen.

Was für ein Vorgehen würdet ihr mir raten?

Grüße
Benno


29. Januar 2002 22:22

: Hallo Benno,
:
: Mach mit Deinem Hund die Prüfung zur Einsatztauglichkeit.
Dein Einsatzleiter wird Dich dann in einem Einsatz schon optimal
einsetzen können.
Vorrausgesetzt er kennt die Schwächen Deines Hundes.

Grüße von Heinz

30. Januar 2002 08:42

:
: Fremde Helfer, die sich "seltsam" bewegen oder ihn irgendwie bedrohen, zu verscheuchen versuchen, etc.
: Da geht das Bellen schnell in ein Angst-/Warnbellen über und einmal ist er auch schon zu mir zurückgekommen, hat mir aber anschließend das Opfer wieder gezeigt, also praktisch von sich aus freiverwiesen (in gebührendem Abstand).
:
: Glaubt ihr, das diese Unsicherheit noch aus ihm herauszubekommen ist?
: Er ist ein Hütehundmix, also von Natur aus Fremden gegenüber eher reserviert.
: Ich will solche Extremsituationen mit ihm auch nicht zu oft üben, um ihm nicht die Freude am Suchen zu verleiden.

Hallo Benno!
Ganz genau diese Situationen würde ich mit dem Hund üben, allerdings wohldosiert und nur mit erfahrenen Opfern, die ihm diese Form der Anzeige schmackhaft machen. Bei einem unsicheren Hund muß man sehr gefühlvoll und mit viel Motivation arbeiten, aber wenn das Opfer, Du und Dein Ausbilder es richtig angehen, kann das "Abwehropfer" durchaus zum Lieblingsopfer avancieren!
Die Augen schließen und solche Situationen meiden, bringt Euch nicht weiter. Im Einsatz weiß man schließlich nie, was auf den Hund zukommt.

LG
Daniela


30. Januar 2002 08:49

Noch mal ich. Nachtrag:

Warum übst Du das nicht erst einmal in einer Eigenanzeige, d.h. Du wehrst den Hund (zunächst spielerisch) ab und motivierst ihn dabei zum bellen? Schreien kannst Du dabei durchaus, allerdings solltest Du "Kommandos" wie "hau ab" usw erst mal weglassen, er könnte das ernst nehmen. Dasselbe gilt für krabbelnde, hinkende, torkelnde Opfer. Man übt das gewöhnlich erst als Anzeigeübung, und wenn es gut sitzt, in der Suche. Wichtig ist, daß das Opfer erst anreizt und sich dann, nachdem der Hund bereits anzeigt, das ungewöhnliche Verhalten zeigt und dabei bei Unsicherheit sofort eingreifen kann, in dem es die Ablenkung reduziert.

So üben wir das zumindest, und es funktioniert.

LG
Daniela
:


31. Januar 2002 13:46

: : Hallo Benno,
: :
: : Mach mit Deinem Hund die Prüfung zur Einsatztauglichkeit.
: Dein Einsatzleiter wird Dich dann in einem Einsatz schon optimal
: einsetzen können.
: Vorrausgesetzt er kennt die Schwächen Deines Hundes.

Hallo Heinz,

wir sind noch eine recht junge Staffel und auch unser Einsatzleiter hat nicht die großartige Erfahrung. Aber er weiß natürlich um die Schwäche meines Hundes.
Eine Einsatztauglichkeitsprügung gibt es bei uns nicht, mit der RH-Prüfung ist man automatisch einsatztauglich, sofern der Einsatzleiter oder Ausbilder nichts anderes beschließt.

Gruß
Benno


31. Januar 2002 13:49

Hallo Daniela,

danke an Dich und Heinz für Eure Tips.
Aber mein Hund hat wirklich nur mit ganz fremden Personen Problemen.
Ich selbst kann ihn im Spiel sooft bedrohen, wie ich will, das macht ihm gar nichts. Auch vor bekannten Helfern hat er keine Angst.
Nur bei ganz Fremden wirds immer kritisch, wenn sie sich nicht absolut passiv verhalten.

Ich versuche jetzt einfach, noch mehr mit fremden Helfern zu üben.
Gar nicht so einfach, woher nehmen und nicht stehlen?
Ich hoffe, daß sich das Problem mit der Zeit gibt.

Tschüs
Benno