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Rettungshunde

Rettungshundearbeit rettet Menschenleben, hilft verschüttete oder vermisste Personen zu finden. Diese sehr wichtige Aufgabe hat eine lange Tradition und muss sehr gewissenhaft aufgebaut und trainiert werden. Viele Rettungshundehalter opfern einen großen Teil ihrer Freizeit um Flächen- oder Trümmersuche zu trainieren oder sich fortzubilden. Wer sich darüber austauschen möchte, ist hier in der richtigen Rubrik. 
Anwesenheitspflicht
01. Februar 2002 22:31

Hallo Andreas!

: wir auch mal, ist zufällig unterwegs Richtung Besichtigungstour gesehen worden :-).

Das ist natürlich handlich.

: Wenn jemand 2-3 mal auf krank macht, kannst du es nicht verhindern.
: Ist er es aber öfters, ist er chronisch krank. Chronisch Kranke sind als RHundeführer nicht geeignet, so einfach ist das :-).

Das muß ich mir merken, kann ich sicher nochmal brauchen.

: Die Faxen, daß manchmal Frauen konsequent 1 Woche im Monat krank sind, machen wir auch nicht mehr mit. Da wäre die Ausfallzeit für Einsätze auch zu hoch.

Gibt's das ernsthaft bei Euch? Unsere Staffel ist stark damenlastig, aber solche Probleme hatte wir jetzt noch nie.

: Je mehr Helfer man hat, desto besser.

Meine Rede.

Grüße, Kaya


01. Februar 2002 23:09

Hallo,

es wird eine Anwesenheitsliste bei allen Terminen geführt.

75% Anwesenheitspflicht aller Staffel-Termine im letzten halben Jahr vor der Prüfung sind Voraussetzung für die Prüfungsteilnahme. Die Prüfungstermine werden kurzfristig bestimmt und man weiß nie wann die nächste Prüfung ist.
Für Krankheit, Urlaub, wichtige Termine usw. bleiben 25% übrig, daß muß reichen.
Wer weniger als 75% hat kann weder Prüfung machen oder an den Einsätzen teilnehmen. Außerdem wird er automatisch nur noch Fördermitglied bis er wieder 75% in einem halben Jahr hat. Er darf bei den Versammlungen nicht mitwählen oder bei anderen Dingen mit abstimmen, außer bei den Finanzen.

Das Team der Ausbilder und Einsatzleiter kann bei gravierenden Gründen für eine längere Abwesenheit eine eine Befreiung geben. Wenn also jemand schwanger wird, ins Krankenhaus muß oder sonstwie Probleme da sind, kann eine Ausnahme gemacht werden.

Unentschuldigtes Fehlen ist ein Grund für den Vereinsausschluss. Jeder hat ein Handy, die Ausbilder auch, also kann auch jeder anrufen und absagen.

Wenn das jemandem zu rigoros ist kann er ja zu einer anderen Staffel gehen.

Grüße Johannes



02. Februar 2002 00:28

Hallo,

: : Die Faxen, daß manchmal Frauen konsequent 1 Woche im Monat krank sind, machen wir auch nicht mehr mit. Da wäre die Ausfallzeit für Einsätze auch zu hoch.
:
: Gibt's das ernsthaft bei Euch? Unsere Staffel ist stark damenlastig, aber solche Probleme hatte wir jetzt noch nie.

ja, schon erlebt, irgendwann fällt die Regelmäßigkeit auf :-).
Es gibt nichts, was es nicht gibt.

Gruß
Andreas

02. Februar 2002 19:32


: :
: Habt ihr da ganz konkrete Vorschriften, wie oft und mit welcher Begründung man fehlen darf?

Für Helfer ohne Hund bzw. mit "Rentner": 30% Anwesenheit an den Pflichtveranstaltungen (Einsätze und Training 2x pro Woche, sowie ein Teil der Öffentlichkeitsveranstaltungen), Hundeführer 70%. Dabei können Schichtdienstler ihre Anwesenheitszeiten "frisieren", indem sie sich zu freiwilligen Trainingsveranstaltungen treffen (die sind gerade unter Hausfrauen, Studenten und Schichtdienstlern sehr beliebt, meist in der Woche vormittags).

Theorie ist prinzipiell Pflicht, wir schreiben über jedes Thema Tests, so daß auch Leute, die nicht konnten, den Stoff irgendwie lernen müssen.

Wer aus irgendwelchen Gründen nicht kann, muß sich abmelden, längerfristige Beurlaubungen (längere Krankheit, Baby, Urlaub, sonstige Ausfallserscheinungen) sind möglich.

: Was hat unregelmäßige Teilnahme am Training und sonstigen Veranstaltungen für Konsequenzen?

Die Bedingungen werden vor der ersten Teilnahme eindringlich bekanntgegeben, dann erfolgt eine Probezeit von mehreren Monaten, wo der Neuling und die Staffel schaut, ob´s klappt.

Wir haben auch schon einige Leute wegen der Fehlzeiten "verabschiedet" (die sahen es zumeist auch ein). Und etliche Bewerber gar nicht erst angenommen ("ich kann nur jeden 2. Samstag und abends nur bis 21.00"...).

Zum Glück sind unsere derzeitigen Mitglieder alle recht ehrgeizig und wollen mit ihren Hunden weiterkommen, so daß jeder versucht, so oft wie möglich da zu sein.

Wir legen großen Wert darauf, daß die Ausbildung sehr intensiv verläuft, so daß möglichst schnell möglichst viele Einsatzhunde nachwachsen. Wer selten kommt, dessen Hund merkt man in fast allen Fällen recht schnell das mangelnde Training an.
Wir setzen dann manchmal (bei unseren faulpelzig veranlagten Hf) einen anstehenden Prüfungstermin als Ziel, um den Hf etwas unter Druck zu setzen. Auch wenn der Hund bis dahin noch nicht soweit ist, hat er doch immerhin erhebliche Fortschritte gemacht. Über die Meldung zur Prüfung wird immer sehr kurzfristig entschieden, so daß das Team möglicher Weise erst bei der übernächsten Prüfung zu starten braucht.

Wenn der eine oder andere doch mal einen größeren "Durchhänger" hat, fällt das der Staffel als erstes sehr schnell auf, und dann greift meist die "Klassenkeile", bevor es zu einem Gespräch mit der Staffelführung kommen muß.

Wenn diese Gespräche nicht nutzen, wird dem betreffenden nahegelegt, als reines Fördermitglied weiterzumachen, oder sich hin und wieder als Opfer zur Verfügung zu stellen. Mit dem Hund wird dann jedenfalls nicht mehr gearbeitet, und die Person wird auch nicht mehr alarmiert.

Ein Rausschmiss aus der gesamten Organisation geht nicht so einfach, und ist auch nicht nötig. Uns geht es nur darum, keine Zeit in aussichtslose Fälle zu verplempern und den Staffelfrieden zu wahren.

Ich bin gespannt, wie das in den anderen Staffeln abgeht, ein tolles Thema, Sabine!

LG
Daniela
: Ich freue mich auf viele Meldungen!
:
: Grüße
: Sabine S.
:


09. Februar 2002 22:55

Hallo Andreas!

: Wenn jemand 2-3 mal auf krank macht, kannst du es nicht verhindern.
: Ist er es aber öfters, ist er chronisch krank. Chronisch Kranke sind als RHundeführer nicht geeignet, so einfach ist das :-).

Auf krankfeiernde Leute mag das wohl zutreffen, aber schonmal dran gedacht, dass das für wirklich chronisch Kranke eine ziemliche Diskriminierung ist?
Ich fühl mich da ganz ehrlich auf den Schlips getreten, denn ich bin sehr wohl in der Lage, so einiges zu leisten, obwohl ich nicht nur eine chronische Krankheit habe.
Warum sollte jemand wie ich so pauschal nicht geeignet sein?

Etwas angemampfte Grüsse
Bine


09. Februar 2002 23:50

Hallo,

:
: Auf krankfeiernde Leute mag das wohl zutreffen, aber schonmal dran gedacht, dass das für wirklich chronisch Kranke eine ziemliche Diskriminierung ist?
: Ich fühl mich da ganz ehrlich auf den Schlips getreten, denn ich bin sehr wohl in der Lage, so einiges zu leisten, obwohl ich nicht nur eine chronische Krankheit habe.
: Warum sollte jemand wie ich so pauschal nicht geeignet sein?

wenn jemand über Monate nicht kommen kann oder körperlich oder psychisch nicht belastbar ist, ist er auch nicht geeignet.
Gesundheit ist (nicht nur für den Hund) eine Grundvorraussetzung für Rettungshundeführer, manche Staffeln verlangen ein Gesundheitszeugnis, andere machen das über Orientierungsmärsche.
Ein HF muß in der Lage sein, einen ganzen Tag und/oder eine ganze Nacht durch sehr unwegsames Gelände bergauf und bergab marschieren zu können und sich die ganze Zeit dabei auf seinen Hund konzentrieren. Und nach diesem Tag und dieser Nacht muß er dann zur Arbeit gehen können.
Auch die richtige Helferarbeit erfordert uneingeschränkte Beweglichkeit und Fitness.
Die Staffelleitung steht auch in der Verantwortlichkeit und ist für das Wohlergehen der Mitglieder verantwortlich. Was wird wohl passieren, wenn jemand mit chronischem Bandscheibenschaden bei der Anzeige eine blöde Bewegung macht und er hat einen akuten Bandscheibenvorfall? Treffen vor Gericht? Mindestens doch erhebliche Gewissenbisse.
Ohne Sportlichkeit bei Hund und HF funktioniert es nicht.
Eine unserer RHF ist insulinpflichtige Diabetikerin. Neue merken das manchmal erst nach Monaten. Im Einsatz und Training wird auf sie dementsprechend Rücksicht genommen, ist bei ihr auch problemlos machbar, obwohl es fast grenzwertig ist. Alles, was darüber hinaus geht oder mehrere HF, auf die solchermaßen Rücksicht genommen wird, kann eine Staffel nicht tragen.
Bestimmte Einschränkungen gehen nicht, weder in Staffeln noch beim Rettungsdienst noch bei der Feuerwehr.
Wieso muß man das erzwingen? Genausowenig wie alle Hunde als Rettungshunde geeignet sind, sind nicht alle Menschen als Rettungshundeführer geeignet. Ganz wertneutral. Deswegen sind es nicht schlechtere Hunde oder Menschen.

Gruß
Andreas