Hallo Michael,
: Wenn ich jetzt für mich ganz alleine beschliessen würde, dass das ein Einsatz für die RHS sein könnte und ich mein Handy zücke und sie anfordere _ohne_ das mit dem EL abgesprochen zu haben, dann kann ich mich auf jeden Fall auf massig Ärger einstellen. Denn in dem Moment bin ich ja keine Privatperson sondern ein Feuerwehrler und habe mich somit der hirarchischen Struktur unterzuordnen. Und wenn ich als UBM eine Entscheidung an der EL vorbei treffe, dann ist das fast wie Selbstmord.
Naja, ich bin in solchen Angelegenheiten auch eher dafür, den diplomatischen Weg zu gehen. ;-)
Am besten ist es natürlich, wenn der Einsatzleiter sich im Vorfeld von der Professionalität einer Staffel überzeugen konnte (z.B. durch eine gemeinsame Einsatzübung).
Oder ihr ladet Euch einfach mal bei einer Staffel in Eurer Nähe zum Training ein, bittet sie um eine Vorführung bei Eurem Feuerwehrfest etc.
Normalerweise freuen sich Staffeln über diese Art der Kontaktaufnahme oder bemühen sich sogar selbst darum.
Wenn der Einsatzleiter erstmal einen positiven Eindruck hat, dann kann man ihm ja mal den Einsatz der netten Leute von der RH-Staffel vorschlagen...;-)
Übrigens können die Angehörigen eines Vermissten eine Staffel auch privat alarmieren.
Ich kenne einen Fall, wo Polizei und Feuerwehr die Suche als aussichtslos abgebrochen hatten, und die verzweifelten Angehörigen daraufhin auf eigene Faust eine RH-Staffel alarmierten, die den Vermissten dann auch fand - leider tot.
Die Polizei bekam daraufhin ziemlichen Ärger von der übergeordneten Dienststelle, wo sich die Angehörigen beschwert hatten, weil man bei Beginn der Suche den Einsatz von den Rettungshunden abgelehnt hatte.
: Naja, nur muss man ganz klar sagen das einzig und alleine der EL entscheidet wer wo eingesetzt wir. Und wenn er beschliesst, das Gebiet ist abgesucht, dann ist es abgesucht.
Hier muß dann einfach der Leiter betreffenden RH-Staffel seine Kompetenz und Kooperationsbereitschaft zeigen. Nur mit Leistung kann man überzeugen, nicht mit Geschwafel oder "Hoppla-jetzt-komm-ich"§-Aktionen.
Man kann z.B. absprechen, in welchem Gebiet der Einsatz von "Fußvolk" überhaupt erfolgversprechend ist (z.B. ebenes Wiesengelände) oder wo einzig und allein die Hundenase eine Chance hat (z.B. unwegsames, dicht bewachsenes Gelände, womöglich noch bei Nacht).
U.a. kommt es auch darauf an, wer unter welchen Umständen vermisst wird, wie die Witterungsverhältnisse sind u.v.m.
Am effektivsten aber ist es, wenn Euer Einsatzleiter einmal erlebt hat, wie unglaublich schnell und zuverlässig ein RH-Team ein relativ großes Gebiet absuchen kann. :-)
Also, hin zur nächsten Staffel und zuschauen!
Scheut Euch aber auch nicht, die Kooperation zu verweigern, wenn Ihr den Eindruck habt, die Leute arbeiten nicht wirklich seriös und verantwortungsvoll. Leider tummeln sich in diesem Metier auch schwarze Schafe, Profilneurotiker etc., die dann den Ruf aller ruinieren.
Auch der Aufdruck einer großen Hilfsorganisation auf der Einsatzjacke ist nicht zwangsweise eine Garantie für Qualität.
Also immer genau hinschauen!
Viel Erfolg!
Gruß
Eva
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