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Rettungshunde

Rettungshundearbeit rettet Menschenleben, hilft verschüttete oder vermisste Personen zu finden. Diese sehr wichtige Aufgabe hat eine lange Tradition und muss sehr gewissenhaft aufgebaut und trainiert werden. Viele Rettungshundehalter opfern einen großen Teil ihrer Freizeit um Flächen- oder Trümmersuche zu trainieren oder sich fortzubilden. Wer sich darüber austauschen möchte, ist hier in der richtigen Rubrik. 
Schutzarbeit trotz Staffel?
27. Februar 2002 16:13

Hallo Mike,

: Traurig, daß sich dieses Vorurteil so hartnäckig hält. Das Problem ist eigentlich, daß viele RH-Ausbilder so triebstarke Hunde nicht kontrollieren können. Deshalb sprechen sie bei triebstarken Hunden meist nur wenig Trieb an und bleiben wenn überhaupt nur im Beutebereich. Eine absolute Leistungssteigerung erhält man allerdings wenn man beutebezogene Aggression mit anspricht, bloß da trauen sich wieder die wenigsten ran, da sie ja nichtmal den normalen Beutetrieb richtig ausreizen können. Und das sind wieder genau die Leute, die aus eigener Inkompetenz den Schutzdienst ablehnen. Aber gerade was Triebarbeit angeht, kann man von den SCHlern eine Menge lernen. Schließlich machen sie das schon seit über 100 Jahren.

So ist es!
Ich versuche schon seit längerem in diesem Forum den Schutzdienst zu entmystifizieren und gleichzeitig darzustellen, dass der sehr gute Rettungshund im hochtriebigen Bereich arbeitet.
Alles eine Frage der Ausbildung! Wenn so triebige Hunde in ihrer Arbeit nicht kanalisieren kann, dann ist der Schutzdienst schuld (ich Rede von modern ausgebildeten VPG-Hunden).
"Wenn der Bauer nicht schwimmen kann, dann liegt es an der Badehose!";-)

Bis dann,
Helmuth


27. Februar 2002 16:24

Hallo Eva,

:
: Aha, und was machst Du mit Deinem ach so triebstarken, beuteaggressiven Hund, wenn er vom Opfer mal ernsthaft mit einem Stock bedroht wird o.ä.? Kommt in der Einsatzpraxis übrigens gar nicht mal so selten vor.

Nichts, wenn er gut ausgebildet ist, wird nichts passieren, allenfalls wird die Anzeige intesiver!

:
: :Und das sind wieder genau die Leute, die aus eigener Inkompetenz den Schutzdienst ablehnen.
:
: Ein Hund, der nicht über den Spiel/Beutetrieb genügend motivierbar ist, oder der über eine niedrige Reizschwelle verfügt und deshalb schnell von der spielerischen in eine ernste Aggression abrutscht, eignet sich nicht als Einsatzhund.

1. Bei jedem Beutespiel ist immer Aggression involviert. Das streitig machen des Futters oder der Beute beinhaltet immer (!!) Aggression. Der gute Ausbilder wird aber diese immer vorhandene Verhaltenselement ausnutzen und in eine triebkonstante Ausbildung einfließen lassen, um eine triebkonstantes Ausbildungsniveau zu erreichen. Viele RHler ignorieren die Aggression und schweigen sie tot. Aggression steckt in jedem von uns. Jeder, auch der RH, muss lernen damit umzugehen und zielgerichtet einzusetzen. Gefährlich sind doch die Hunde, die nie gelernt haben ihre Triebe auszuleben und zu kontrollieren.
Schlimm ist es nur, wenn Ausbilder, die biologische Wahrheiten benennen, diffamiert werden, als ob sie die RH-Arbeit dazu nutzen wollten ihre Hunde auf vermisste Kinder und hilflose Omis zu hetzen.:-((


:
: :Aber gerade was Triebarbeit angeht, kann man von den SCHlern eine Menge lernen. Schließlich machen sie das schon seit über 100 Jahren.
:
: ... und viele machen es auch noch genauso wie vor 100 Jahren. :-((

Es klingt so, als ob Du in den letzten 99 Jahren nicht auf einem modernen VPG-Platz warst ;-)

Bis dann,
Helmuth

27. Februar 2002 16:39


: Es klingt so, als ob Du in den letzten 99 Jahren nicht auf einem modernen VPG-Platz warst ;-)

Doch, und ich habe im Prinzip auch nichts gegen einen gut ausgebildeten Schutzhund als Rettungshund.
Aber Mike's Posting hört sich verdammt "alt" an. ;-)

Ich kann dieses Aggressions- und Wehrtriebgelabere von den Uralt-SchHlern nicht mehr hören.
Die halten ihren Hund ja schon für einen Versager, wenn er sich von jemandem Fremden streicheln läßt.

Vielleicht ist das bei Mike ja falsch rübergekommen.


Eva
:
: Bis dann,
: Helmuth

27. Februar 2002 16:57


:
: Unsere Opfer spielen des öfteren aggressiv oder ängstlich...das muß ein Hund kennen. Unsere Hunde reagieren darauf mit einem erlernten Verhalten, nämlich bellen und was machen Deine Hunde?

Dito.
Was denn sonst?


: : Ein Hund, der nicht über den Spiel/Beutetrieb genügend motivierbar ist, oder der über eine niedrige Reizschwelle verfügt und deshalb schnell von der spielerischen in eine ernste Aggression abrutscht, eignet sich nicht als Einsatzhund.
:
: Wer redet hier von niedriger Reizschwelle? Ich glaube Du hast keine Ahnung wovon ich rede.

Dann drücke Dich doch mal bitte etwas präziser aus!

grinning smileyas Wort Aggression ist leider negativ besetzt...es bedeutet nicht nur angreifen im Sinne einer Kampfhandlung sondern auch an etwas herangehen, etwas unternehmen, aktiv werden. Dieses aktiv werden, soll sich in die Suche und in die Anzeige kanalisieren. Genauso wie auch ein Tennisspieler aggressiv spielen kann, deshalb verprügelt er nicht seinen Gegner sondern lenkt diese Aggression in sein Spiel. Genauso kann man die Aggressionen eines Hundes in gewünschtes Verhalten lenken

Gut, einverstanden. Allerdings verstehe ich unter Aggression etwas anderes.

:....nur können das nicht viele RH'ler.

....und bei weitem auch nicht alle SchH-ler!
Wieviele wirklich gute Schutzdiensthelfer kennst Du denn? Ich höchstens einen oder zwei.
Und ich war schon auf ziemlich vielen Plätzen.


: Machen was? Kannst Du mal konkreter werden? Ich habe von Triebarbeit geredet und Du?

Triebe gibt es viele. Welchen willst Du denn ansprechen? (Womit wir wieder an dem Punkt wären, inwieweit die Triebtheorie in der modernen Hundeausbildung überhaupt noch gültig ist)

Du sagst, daß man über Aggression beim Hund mehr Leistung erreicht.
Wenn Du Aggression mit Motivation und Arbeitsfreude gleichsetzt, dann o.k.
Aggression hat für mich was mit sich wehren müssen zu tun, mit Beschädigungsbeißen. Und so wurde eben früher auf den Schutzplätzen ausgebildet. Der Hund wurde nötigenfalls solange in die Enge getrieben und bedroht oder sogar gequält, bis er "kam".
...und das Lederhöschen war bestimmt nicht da, um sich vor Kratzern zu schützen.

Ich bin der Meinung, daß man sehr wohl unterscheiden kann, ob der Hund es ernst meint (und das ist dann da, was ich unter Aggression verstehe), oder ob es für ihn ein Spiel ist und bleibt.
Solange letzteres der Fall ist kann die Schutzarbeit eine gute Ergänzung zur RH-Ausbildung sein.

Aber das Umdenken hat auf vielen Plätzen noch nicht stattgefunden, das weißt Du bestimmt besser als ich.


Eva

27. Februar 2002 21:50

Hallo,

:
: Traurig, daß sich dieses Vorurteil so hartnäckig hält. Das Problem ist eigentlich, daß viele RH-Ausbilder so triebstarke Hunde nicht kontrollieren können. Deshalb sprechen sie bei triebstarken Hunden meist nur wenig Trieb an und bleiben wenn überhaupt nur im Beutebereich. Eine absolute Leistungssteigerung erhält man allerdings wenn man beutebezogene Aggression mit anspricht, bloß da trauen sich wieder die wenigsten ran, da sie ja nichtmal den normalen Beutetrieb richtig ausreizen können. Und das sind wieder genau die Leute, die aus eigener Inkompetenz den Schutzdienst ablehnen. Aber gerade was Triebarbeit angeht, kann man von den SCHlern eine Menge lernen. Schließlich machen sie das schon seit über 100 Jahren.

du meinst also, daß man nur hochtriebige Hunde erhält, wenn man gleichzeitig SCH macht? Daß es keine hochtriebigen Hunde ohne SCH oder Beuteaggression gibt?
Daß es im SCH nur hochtriebige Hunde gibt?
Das wäre ja ziemlicher Unfug.
Oder habe ich dich falsch verstanden?
Was hat ein hoher Trieb mit SCH zu tun?

Gruß
Andreas

27. Februar 2002 22:01

Hallo,

: 1. Bei jedem Beutespiel ist immer Aggression involviert. Das streitig machen des Futters oder der Beute beinhaltet immer (!!) Aggression. Der gute Ausbilder wird aber diese immer vorhandene Verhaltenselement ausnutzen und in eine triebkonstante Ausbildung einfließen lassen, um eine triebkonstantes Ausbildungsniveau zu erreichen. Viele RHler ignorieren die Aggression und schweigen sie tot.

nicht nur das: wir hatten mal einen weniger triebigen Hund endlich soweit, daß er eine gute Opferbindung bekam. Endlich suchte und spielte er. Dann bemerkte die Halterin, daß ihr Hund bei Zerrspielen knurrte, flippte völlig aus, bestrafte das mit Abbruch und gab den Helfern die Anweisung, auch sofort beim Knurren das Spiel zu benden.
3 mal gemacht und der Hund hat nicht mehr gespielt und gesucht.
Das war´s dann.

Bevor man streitet, solte man manchmal Begriffe genau definieren :-).

Gruß
Andreas